Teilintegrierte 2021 im Überblick: Alle Modelle nach Preis

Alle Teilintegrierten 2021 im Überblick
Alle Teilintegrierten sortiert nach Preis

Zuletzt aktualisiert am 24.02.2021

Mit 24.353 Einheiten und einem Anteil von 31,6 Prozent rollte im vergangenen Jahr nahezu jedes dritte in Deutschland gebaute Reisemobil als Teilintegrierter vom Band. Zwar führt diese Form der Reisemobile die Produktionszahlen nicht mehr an – mit 35.750 ausgebauten Kastenwagen (46,5 Prozent) ist inzwischen die kompakteste Kategorie, die der Campingbusse, am stärksten vertreten –, doch es zeigt, dass Teilintegrierte hierzulande weiter sehr beliebt sind.

Ein Grund ist sicherlich, dass Teilintegrierte preisgünstiger sind als die nächstfolgende Aufbauform der Vollintegrierten. Außerdem gibt es sie in zahlreichen Formen, Größen, Grundrissen und Ausführungen für verschiedenste Zielgruppen und Einsatzzwecke.

Teilintegriert bedeutet, dass das Originalfahrerhaus des Basisfahrzeugs erhalten bleibt, aber zum Teil in den Wohnraum integriert wird durch die drehbaren Cockpitsitze. Anders als beim Integrierten muss vom Wohnmobilhersteller kein eigenes Fahrerhaus gebaut werden, was die Kosten senkt und etwa auch die Motorzugänglichkeit erhält – bei Integrierten oft ein Wartungskostentreiber. Andererseits bleibt die Sitzgruppe merklich enger, und ein Hubbett direkt im Fahrerhaus ist hier nicht möglich.

Teilintegrierte bis ca. 50.000 Euro

Die Einsteigerklasse der Teilintegrierten startet bei einem Grundpreis von knapp über 35.000 Euro. Dafür gibt es bereits die kurzen und baugleichen Modelle der Schwestermarken Carado, Etrusco und Sunlight auf Citroën Jumper. Für etwas mehr Geld basieren die TI-Modelle auf Fiat Ducato oder Renault Master. Bei der Aufbautechnik finden sich hier häufiger schon hagelsichere Dächer. Beim Boden kommt teils Holz zum Einsatz. Der Öko-Baustoff ist allerdings sehr feuchtigkeitsanfällig. Ausnahme: Komplett holzfrei sind die Fahrzeuge bei Forster.

Unterschiede gibt es auch bei der Dämmung, die oft aus einfacherem EPS- statt wertigerem XPS-Schaum besteht. Der Möbelbau ist dem Preis entsprechend schlicht, jedoch funktional und akzeptabel. Warme Temperaturen bringt meist die schwächere Truma Combi 4, die für Modelle bis zu mittlerer Größe aber ausreicht. Dennoch, bei solch günstigen Preisen ist klar, dass meist weitere Optionen hinzugebucht werden müssen.

Ahorn Camp

  • Compact All-in: Basisfahrzeug Citroën Jumper; zul. Gesamtgewicht 3500 kg; Grundpreis: 43.529 Euro – 45.377 Euro
  • Coral All-in: Basisfahrzeug Citroën Jumper; zul. Gesamtgewicht 35000 kg; Grundpreis: 47.058 Euro – 49.159 Euro

Bürstner

Etrusco

  • Kosmo Compact: Basisfahrzeug Fiat Ducato; zul. Gesamtgewicht 3500 kg; Grundpreis: 43.590 Euro – 44.990 Euro

Miller

  • S: Basisfahrzeug Fiat Ducato/Citroën Jumper; zul. Gesamtgewicht 3500 kg; Grundpreis: 38.991 Euro – 43.024 Euro

Sunlight

Weinsberg

Auch in der unteren Mittelklasse greifen die Hersteller überwiegend zu den Basisfahrzeugen von Fiat und Citroën. Die französischen Marken Chausson und Challenger aus der Trigano-Gruppe bieten ihre Teilintegrierten zudem wahlweise auf dem etwas erschwinglicheren Ford Transit an. Die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale zur Einsteigerklasse sind meist eine detailverliebtere Einrichtung und eine umfangreichere Serienausstattung. Manche Hersteller wie etwa Hobby und Adria setzen hier teils schon auf eine All-inclusive-Strategie, die alle wesentlichen Ausstattungsdetails und noch etwas mehr bereits zum Grundpreis einschließt. Auch Marken wie Bürstner (Harmony Line) oder Weinsberg (Edition Pepper) bieten zu ihren Baureihen besondere Einrichtungslinien oder Editionen an, mit aufgestocktem Ausstattungsumfang.

In der Einsteiger- und Mittelklasse wächst aktuell auch die Auswahl an Van-Modellen, also den schlanken Teilintegrierten. Die Wohnmobilbauer reagieren damit auf die steigende Nachfrage nach kompakten Fahrzeugen, die sich als komfortablere Alternative zum ausgebauten Kastenwagen anbieten und teilweise nicht einmal mehr kosten.

Adria

Chausson

  • T: Basisfahrzeug Fiat Ducato/Ford Transit; zul. Gesamtgewicht 3500 kg; Grundpreis: 51.490 Euro – 54.890 Euro

Challenger

  • Globebus T: Basisfahrzeug Fiat Ducato; zul. Gesamtgewicht 3500 kg; Grundpreis: 50.299 Euro – 54.599 Euro
  • Pulse T: Basisfahrzeug Fiat Ducato; zul. Gesamtgewicht 3500 kg; Grundpreis: 56.199 Euro – 57.199 Euro

Fleurette

Hymer

Laika

  • Super Brig: Basisfahrzeug Fiat Ducato; zul. Gesamtgewicht 3500 kg; Grundpreis: 57.600 Euro – 59.160 Euro

Roller Team

Die obere Mittelklasse wird klar dominiert vom Fiat Ducato als Basisfahrzeug. Ein paar Hersteller wie Hymer, Bürstner, Dethleffs und Frankia machen hier aber auch schon den Aufstieg zum begehrten Mercedes Sprinter möglich. Der Grund dafür liegt neben dem Prestige auch in der Möglichkeit, auf die Heckantriebsvariante zu setzen, die teils auch Allrad zulässt; oder mit der Frontantriebsvariante und einem Tiefrahmenchassis auf eine komfortable Doppelbodenkonstruktion zu setzen. Ein Exot dieser Klasse ist der Van TI Plus von Knaus. Er basiert als einziger Teilintegrierter des Marktes auf dem MAN TGE. Dieses Schwestermodell des VW Crafter überzeugt durch eine moderne Konstruktion und Ausstattung und ist gegen relativ geringen Aufpreis auch mit Allradantrieb erhältlich.

Im Vergleich zur Einsteiger- und unteren Mittelklasse sind die Einrichtungen bei den Modellen dieses Segments meist schicker ausgeführt und besser verarbeitet. Die Aufbaukonstruktion ist in der Regel holzfrei. Ein weiteres Qualitätsmerkmal sind Rahmenfenster, die besonders in der Alu-Variante eine elegante, plane Außenwandoptik verleihen. Neben dem oft vorhandenen Doppelboden rüsten sich diese Modelle oft mit weiteren Maßnahmen – serienmäßig oder optional – für den Wintereinsatz. Teils ist sogar eine Warmwasserheizung verfügbar. Ohnehin ist die Bordtechnik meist großzügiger ausgelegt, mit viel Wasser- und Batteriekapazität.

Bürstner

Carthago

Eura Mobil

Fleurette

  • Magister: Basisfahrzeug Fiat Ducato; zul. Gesamtgewicht 3500 kg; Grundpreis: 63.190 Euro – 66.190 Euro

Frankia

  • M-Line Neo: Basisfahrzeug Mercedes Sprinter; zul. Gesamtgewicht 3500 kg; Grundpreis: 76.900 Euro

Hobby

Knaus

Teilintegrierte über ca. 80.000 Euro

In der Oberklasse ist der Mercedes Sprinter die meistverwendete Basis. Lediglich bei den Marken Carthago, Kabe, Laika und Niesmann+Bischoff gibt es teilintegrierte Modelle auf Fiat-Ducato-Chassis, die in diese Preisregion vorstoßen. Als aufbautechnische und gestalterische Besonderheit ragt hier der Smove von Niesmann + Bischoff hervor. Hier verschmelzen Fahrerhaus und Aufbau besonders harmonisch zu einer Einheit. Eine weitere Ausnahmeerscheinung ist zudem der La Strada Nova. Sein Aufbau ist als einteiliges GfK-Teil in Monocoque-Bauweise ausgeführt, das sich elegant an die Sprinter-Basis schmiegt.

Bei den Modellen mit herkömmlichem Aufbau sind die Sandwichplatten überwiegend nicht nur außen, sondern auch innen mit Alu oder GfK beplankt, was eine besonders stabile und langlebige Konstruktion verspricht. Eine hochwertige Verarbeitung sollte hier selbstverständlich sein – beim Aufbau ebenso wie im Möbelbau. Hochwertige Oberflächen, edle Griffe und solide Beschläge mit sanften Endeinzügen sind hier gang und gäbe. Die Ganzjahrestauglichkeit, selbstverständlich mit Doppelboden und Warmwasserheizung bis hin zur Fußbodenerwärmung,ist hier ein wichtiges Thema. Die Küchen verwöhnen mit manchen Besonderheiten wie Kaffeemaschinenlift, Induktionskocher oder Mikrowelle. Mit 3,5 Tonnen Gesamtgewicht kommt man hier allerdings selten hin.

Carthago

Eura Mobil

  • Travel Master Classic: Basisfahrzeug Fiat Ducato; zul. Gesamtgewicht 3650 kg; Grundpreis: 87.020 Euro – 101.065 Euro
  • Travel Master Royal: Basisfahrzeug Mercedes Sprinter; zul. Gesamtgewicht 4000-5000 kg; Grundpreis: 124.010 Euro – 143.440 Euro

Laika

  • Kreos: Basisfahrzeug Fiat Ducato; zul. Gesamtgewicht 3500 kg; Grundpreis: 90.590 Euro

La Strada

  • Smove: Basisfahrzeug Fiat Ducato; zul. Gesamtgewicht 3500 kg; Grundpreis: 84.490 Euro – 88.480 Euro

Wingamm

  • Oasi: Basisfahrzeug Fiat Ducato; zul. Gesamtgewicht 3500 kg; Grundpreis: 69.996 Euro – 84.930 Euro

Die richtige Wahl des Basisfahrzeugs

Markt-Übersicht Teilintegrierte
Fiat

Wie bei allen Reisemobil-Formen ist auch bei den Teilintegrierten der Fiat Ducato in Sachen Basisfahrzeug das Zugpferd schlechthin. Ihn gibt es mit vier Motorleistungsstufen – 120, 140, 160 und 177 PS – und auch mit einer sehr angenehm zu fahrenden Neun-Gang-Wandlerautomatik von Getriebespezialist ZF. Letztere kostet zwar mehr als 3000 Euro Aufpreis, steigert den Fahrkomfort aber deutlich. Etwas kostengünstiger angeboten werden meist die engverwandten Basisfahrzeuge von Citroën (Jumper) und Peugeot (Boxer), die allerdings keine Automatikoption bieten, sowie von Ford (Transit) oder Renault (Master) – jeweils mit Alternative zum Schaltgetriebe.

Teurer, aber auch am modernsten unterwegs ist man mit dem Mercedes Sprinter als Basis. Vor allem die Variante mit Vorderradantrieb und angeflanschtem Tiefrahmen wird zunehmend beliebter bei den hochwertigen Teilintegrierten, weil sie die Konstruktion eines praktischen und den Komfort erhöhenden Doppelbodens bei gleichzeitig moderater Außenhöhe ermöglicht. Natürlich gibt es für den Sprinter auch eine komfortable Wandlerautomatik und eine Vielzahl elektronischer Helferlein wie den Abstandsregeltempomaten oder den Seitenwindassistenten sowie ein modernes Multimediasystem (MBUX) mit intelligenter Spracheingabe.

Doch es gibt nicht nur Unterschiede beim Zugkopf. Auch beim mehr oder weniger kastenförmigen Aufbau und darunter lohnt es sich, genauer hinzuschauen. So tauschen Hersteller höherklassiger TI-Modelle den Rahmen, der ans Fahrerhaus angedockt ist, gegen flexiblere Chassisvarianten von Zulieferer Alko. Hymer geht noch einen Schritt weiter und setzt auf eine eigene Rahmenkonstruktion, das exklusive SLC-Chassis, das gemeinsam mit Alko entwickelt wurde.

Markt-Übersicht Teilintegrierte
Dominic Vierneisel

Der besondere Kniff: Die relativ hohen Längsträger dienen gleichzeitig als Tragwände eines großzügigen Doppelbodens. Ausschnitte in den Holmen ermöglichen praktische Durchladefächer. Aber auch mit den vielfältig konfigurierbaren Alko-Tiefrahmen sind attraktive und hochwertige TI-Modelle realisierbar.

Dach, Wände und Boden eines Reisemobils bestehen in der Regel aus Sandwichplatten, die aus unterschiedlichen Materialien zusammengefügt sein können. Als Außenhaut kommt entweder Aluminiumblech oder glasfaserverstärkter Kunststoff (GfK) zum Einsatz. Alu ist leichter, aber hagelempfindlich, weshalb auf dem Dach häufig GfK bevorzugt wird. Günstige Modelle haben teils noch einen Holzunterboden, der auf Dauer wartungsintensiv ist. Hochwertige Modelle eliminieren feuchteempfindliches Holz aus der kompletten Aufbaukonstruktion.

Als preisgünstiges, leichtes Dämmmaterial kommt EPS-Schaum ("Styropor") zum Einsatz. Stabiler und resistenter sind dagegen Schäume aus XPS oder PU. Während man früher die einzelnen Sandwichplatten miteinander verschraubte, werden diese heute überwiegend verklebt. Zur Erhöhung der Stabilität fügt man oft Alu- oder PU-Leisten ein.

Die gängisten Grundrisse im TI

Markt-Übersicht Teilintegrierte
Jürgen Barotsch

In den vergangenen zwanzig Jahren waren Teilintegrierte meist für Paare, oft mit französischem Bett, ausgelegt. Doch mittlerweile hat sich hier eine große Vielfalt an Modellen entwickelt. Den Einstieg bilden die sogenannten Vans, damit sind schlanke, kompakte Teilintegrierte gemeint, deren Aufbaubreite nur zwischen 2,10 und 2,25 Meter liegt – normalbreite TI erreichen 2,30 bis 2,40 Meter. Diese Vans sind oft kaum länger, breiter und höher als ein ausgebauter Kastenwagen, bieten durch die geraden Wände aber mehr Wohnraum sowie bessere Wintertauglichkeit.

Den größten Schub für die Auswahl an Modellkonzepten brachte aber die Einführung des Hubbetts in Teilintegrierten. Dadurch werden auch in dieser Aufbauform vier feste Schlafplätze möglich. Außerdem kommen ganz neue Grundrisse ins Blickfeld – etwa mit Hecksitzgruppe oder Kompaktmodelle mit großem Bad und Garage im Heck und Hubbett über der Sitzgruppe vorn.

Anfangs waren Teilintegrierte mit Hubbett generell durch einen "Buckel" im Dach gekennzeichnet, der das Hubbett aufnahm. Inzwischen integrieren sich die flexiblen Betten oft sehr elegant von außen und innen kaum erkennbar.

Mit Hubbett oder nicht – als Bestseller hat sich in den letzten Jahren das Sieben-Meter-Modell mit Längseinzelbetten und Garage im Heck herauskristallisiert. In Frankreich beliebter, aber auch bei uns immer mehr im Kommen ist das sogenannte Queensbett, das mehr an das Doppelbett zu Hause erinnert mit beidseitigem Einstieg. Es benötigt die meiste Fahrzeuglänge. Kompaktere Modelle haben entweder ein Querdoppelbett mit Garage oder das französische Längsdoppelbett mit Sanitärraum daneben. Es gibt auch Familienmodelle mit Hub- und Etagenbetten.

Kabe Travel Master Royal
Hersteller

Bei den Sitzgruppen werden meist Quer- oder L-Bänke mit den Cockpitsesseln kombiniert, gerne noch mit Seitensitz oder -bank. Immer beliebter werden aber gerade Längsbanksitzgruppen, die den Raum weiten. Meist lassen sich daraus dennoch zwei gurtgesicherte Fahrplätze bauen.

Auch bei der Preisgestaltung gibt es selbstverständlich eine große Bandbreite. Das Spektrum reicht von vergleichsweise günstigen Modellen, bei denen meist noch teure Pakete zwangsweise dazubestellt werden müssen, über solide ausgestattete Mittelklasse-Teilintegrierte bis hin zu schicken Luxus-Coupés, die über seitenlange Optionslisten fast individuell konfigurierbar sind. Überlegen Sie sich vorher unbedingt, welche Extras Sie brauchen. Dies ist besonders wichtig bei Dingen, die nicht einfach nachrüstbar sind; so beispielsweise beim Automatikgetriebe fürs Basisfahrzeug, dem großen Kühlschrank für die Küche oder dem frostgeschützten Abwassertank, um auch im Winter mal Camping machen zu können. Optimal ausgestattet kann man viel Geld und Ärger sparen.