Alle Campingbusse auf Ford Transit Custom (2023)
Kompaktcamper auf Custom-Basis

Untenrum verbindet sie alle eines: der Ford Transit Custom als Basisfahrzeug. Im Innenraum jedoch unterscheiden sich die Campervans nicht nur im Design, auch die Grundrissvielfalt ist erstaunlich. Außerdem: Der Werdegang des Transit als Camper.

Randger R490
Foto: Ulrich Kohstall

Erst vor kurzem stellte Ford auf der IAA 2022 den neuen Ford Transit Custom mit verschiedensten Antriebsarten vor – und scheint dabei auch auf die Bedürfnisse von Camperinnen und Campern zu achten. Schon seit einiger Zeit scheint der kompakte Van auf immer mehr Interesse bei den Herstellern von Campingbussen zu erwecken.

Ein Beispiel für die steigende Beliebtheit des Custom ist, dass Dethleffs ein neues kompaktes Campingbus-Modell auf dem Van vorstellte, den Globevan. Doch auch viele weitere alte Bekannte und neue Marken setzen auf den Custom als Basis. Hier ein Marktüberblick über alle Modelle 2023:

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Bürstner Copa

Mit dem Copa sprang Bürstner Anfang dieses Jahres auf den Erfolgszug der kompakten Camper auf. Dabei baut der Badener Hersteller auf den typischen Grundriss mit Möbelzeile auf der Fahrerseite. Im Aufstelldach schlafen zwei Personen; wer zu viert reist, bestellt die "Holiday"-Version. Die beinhaltet eine Doppelsitzbank im Fond mit integrierter Schlaffunktion. Die "Bus"-Version ist dagegen mit flexiblen Einzelsitzen bestückt. Hier geht's zum ausführlichen Test des Bürstner Copa.

Seit 2022 gibt's den Bürstner Copa zusätzlich mit dem Beinamen "Trail" in Offroad-Optik. Er bringt unter anderem einen markanten Kühlergrill und schwarze 16-Zoll-Alufelgen mit. Der Trail hat zwar keinen Allradantrieb, aber eine automatische Differenzialsperre, die ihn schlechtwegetauglich macht. Mehr Infos finden Sie hier.


Preis: ab 44.690 Euro; Grundrisse: 2

Dethleffs Globevan

Familienauto und Wohnmobil in einem bieten die beiden Modelle Globevan Camp One und Globevan Camp Two von Dethleffs. Großgeschrieben wird vor allem die Flexibilität. Mit nur wenigen Handgriffen lässt sich der Globevan vom Transporter zum Campingbus umbauen – und umgekehrt.

Der Camp Two hat eine etwas größere Grundausstattung und präsentiert sich im Gegensatz zum weiß lackierten Camp One, mit grauem Außendesign. Die Innenausstattung ist zwar nicht so üppig aber zweckmäßig. So gibt es beispielsweise keine Küchenziel – aber einen fest eingebauten Kocher im Heck; kein Waschbecken – aber eine Außendusche.


Preis: ab 54.499 Euro; Grundrisse: 2

Hier geht's zum ausführlichen Vergleichstest des Dethleffs Globevan.

Dreamer Cap

Zwei Modelle auf Ford-Basis hat der französische Hersteller im Produktportfolio. Bei der kürzeren, 4,97 Meter langen Version, dem "Cap Coast", setzt Dreamer auf die altbewährte Anordnung mit linksseitiger Möbelzeile. Die Sitzgruppe besteht aus den beiden drehbaren Vorder- sowie zwei Einzelsitzen, welche sich in den Bodenschienen beliebig platzieren lassen. Bei Bedarf können zwei weitere Sitze eingebaut werden, sodass insgesamt sechs Gurtplätze entstehen.

Wesentlich unkonventioneller präsentiert sich der große Bruder, der 5,34 Meter lange „Cap Land“. Seine Sitzgruppe besteht aus zwei gegenüberliegenden Bänken plus seitlichem Hocker – ohne Einbeziehung der Cockpitsitze. Eine zweite Schiebetür auf der Fahrerseite vermittelt das "Draußengefühl", etwa während des Frühstücks. Ungewöhnlich auch die Position des Küchenblocks, der rechts im hinteren Fahrzeugteil unterkommt. Anders als im Cap Coast öffnet sich das Dach deshalb nach hinten. So kann bequem im Stehen gekocht werden. Gegenüber findet sich eine Kassettentoilette ebenso wie eine rudimentäre Duschmöglichkeit. Schlafplätze bieten beide Modelle für bis zu vier Personen: zwei im Aufstelldach, zwei auf der umgebauten Sitzgruppe.

Preis: ab 49.300 Euro; Grundrisse: 2

Ford Nugget

Er ist der Klassiker unter den Campern auf Transit Custom. Bereits seit Mitte der Achtziger rollt der Ford Nugget mit Ausbau von Westfalia über die Straßen. Damals stand die Küche noch quer im Heck. Im Jahr 2000 wanderte sie dann mittig ins Fahrzeug und erhielt ihre heutige L-Form. Der Grundriss bewährte sich und zeichnet den Nugget bis heute aus. Wohn- und Kochbereich sind so voneinander getrennt, der Einstieg ins Fahrzeug ist auch durch die Heckklappe möglich.

Geschlafen wird wahlweise im Aufstell- oder im GFK-Hochdach. Letzteres bietet eine Stehhöhe von 2,20 Meter. Zudem lässt sich die Sitzgruppe zu einer zweiten Liegefläche umbauen. Das schafft Platz für bis zu vier Personen. Seit 2018 hat der Hersteller mit dem Nugget Plus auch eine Langvariante mit Kassettentoilette im Heck verfügbar. Hier geht's zum Test des Ford Nugget Plus.

Ford Nugget Plus (2021)
Ford
Ford Nugget Plus: Seit 2021 auch mit Aufstelldach bestellbar mit L2-Radstand.

Als Aufstelldach-Variante ist er seit 2021 erhältlich. Mehr Infos hier.

Preis: ab 54.360 Euro; Grundrisse: 2

Good Life Vans Ford Pure Basic

Good Life Vans Ford Pure Basic
Good Life Vans
Von Good Life Vans gibt es den Kompaktcamper Ford Pure Basic, der ohne Aufstelldach auskommt.

Komfortliebenden SchläferInnen dürfte bei diesem Liegemaß das Herz höherschlagen. Denn mit 200 x 160 Zentimetern kann selbst so manch heimisches Bett nicht mithalten. Möglich macht das ein cleverer Kippmechanismus. Wird das mit Tellerfedern unterlegte Bett nicht genutzt, kippt man es über die äußere Kante des Küchenblocks, der sich fast über die gesamte Innenlänge des Fonds erstreckt, in die Senkrechte. Die Bettunterseite bildet dann die Rückwand der Küche.

Für das Bettzeug ist ein Staufach vorgesehen. Rechterhand kommt eine längs eingebaute Sitzbank zum Vorschein. In ihr verbergen sich unter anderem ein Porta-Potti sowie jede Menge Stauraum. Unter dem Namen "Ford Pure Basic" vertreibt Good Life Vans den Ford Transit Custom (105 PS) inklusive Möbelmodul. Ein Aufstelldach ist hier auch optional nicht vorgesehen.

Preis: ab 49.900 Euro; Grundrisse: 1

Mehr Infos zu den Good Life Vans Möbelmodulen.

Karmann Duncan

Karmann Mobil hat sich mit ausgebauten Kastenwagen à la Fiat Ducato und Co. längst einen Namen gemacht. Mit dem Duncan auf Ford Transit Custom will die Marke, die Teil der französischen Trigano-Gruppe ist, jetzt auch den Markt der Kompaktcamper erobern.

Zur Wahl stehen drei Modelle: der kurze Duncan 495 mit klassischer, linksseitiger Möbelzeile und Schlafsitzbank daneben. Hier haben wir den Karmann Duncan 495 ausführlich getestet.

Die weiteren Varianten, der Duncan 535 und 545 auf dem langen Radstand mit heckseitig öffnendem Dach. Die Stehhöhe kommt sowohl der rechts im Heck platzierten Küche als auch dem kleinen Sanitärraum gegenüber zugute. Mit Kassettentoilette, Waschbecken und Duschmöglichkeit ist das Bad komplett ausgestattet. Insgesamt vier Schlafplätze finden sich im Aufstelldach und auf der umgebauten Halbdinette-Sitzgruppe.


Preis: ab 49.520 Euro; Grundrisse: 2

Laika Kosmo Urban

Auch Laika geht mit den beiden neuen Modellen Kosmo Urban F 100 und Kosmo Urban + 100 mit dem aktuellen Trend. Gefragt sind flexibel nutzbare Camper, die den Komfort eines Wohnmobils bieten und gleichzeitig die Maße eines Familienautos besitzen.

Der Cosmo Urban + 100 besitzt im Gegensatz zu seinem kleineren Bruder ein Automatik-Getriebe und zwei zusätzliche Einzelsitze, sodass im Alltag bis zu sechs Personen mitfahren können. Schlafmöglichkeiten gibt es jeweils vier. Zwei Personen machen es sich im aufgestellten Dach gemütlich, zwei Reisende nutzen die umklappbare Schlafsitzbank. Beide Modelle sind mit einem 4-Zoll-Display und einer Dieselheizung ausgestattet und besitzen eine Außendusche.

Preis: ab 50.774, Grundrisse: 2

Panama P

Vom boomenden Markt der kompakten Camper zeugt auch die Einführung einer neuen Marke, die sich ganz auf die stadttauglichen Busse ohne Bad fokussiert. Unter dem Dach der Trigano-Gruppe entstand der Panama Van, der gleich mit drei Grundrissen startet. Der kürzere, klassisch aufgeteilte Panama P10 mit Möbelzeile links und Dreiersitzbank erinnert stark an das Schwestermodell Karmann Duncan 495.

Ungewöhnlicher ist der Grundriss P54 auf dem langen Radstand. Im Gegensatz zum P10 öffnet hier das Dach heckwärts. So ist ausreichend Stehhöhe gegeben zur Nutzung der Heckküche auf der Fahrerseite. Neben einem Zweiflammkocher und einem Kühlschrank mit Gefrierfach sind auch eine Außendusche stets mit an Bord sowie ein Warmwasserboiler und 40 Liter Frischwasser.

Preis: ab 48.990 Euro; Grundrisse: 3

Randger R

Hierzulande neu eingeführt und noch relativ unbekannt, ist die Marke Randger in Frankreich bereits eine feste Größe. Ausgebaut wird in einem Werk der Trigano-Gruppe in Südfrankreich. Da dort auch einige Modelle von Karmann Mobil entstehen, sind Ähnlichkeiten unter den Fahrzeugen kein Zufall. Auf Basis des Ford Transit Custom hat Randger den R 490 und den R 530/531 im Sortiment. Namensgebend für die kompakten Modelle sind die Fahrzeuglängen.

Während es im längeren Randger R 530 einen Sanitärbereich mit Kassettentoilette im Heck gibt und sich das Dach grundrissbedingt hinten öffnet, kommen Anhänger der traditionellen Aufteilung mit Möbelzeile links im R 490 auf ihre Kosten. Dank Dreier-Sitzbank im Fond sind fünf Passagiere möglich, Schlafplätze gibt es vier.

Preis: ab 55.839 Euro; Grundrisse: 3

Southvan

Southvan ist eine kleine Manufaktur, die ihren Kunden vielfältige Möglichkeiten der Individualisierung bietet, was sowohl Möbel- und Textildekore als auch die Außenfolierung anbelangt. Neben dem Modell „Camper“, das mit links platzierter Möbelzeile klassisch daherkommt, im Detail aber mit einigen Besonderheiten aufwartet, wird das Programm neuerdings durch den besonders flexiblen „Allrounder“ ergänzt. Dieser setzt auf einen kompakten Küchenblock, der sich zum Draußenkochen durch die Schiebetür schwenken lässt – oder ganz entfernt werden kann. Gekocht wird auf einem Gaskartuschenkocher oder einem mobilen Induktionsfeld. Neben der Dreiersitzbank kann ein zusätzlicher Einzelsitz eingesetzt werden, oder der Platz dient etwa zum Fahrradtransport.


Preis: ab 62.990 Euro; Grundrisse: 2

Westfalia Kelsey

Ausbauspezialist Westfalia kümmert sich nicht nur um das Innenleben des Ford Nugget, sondern bringt neuerdings auch ein eigenes Modell auf Basis Transit Custom auf den Markt. Der neue Kelsey basiert auf der 5,34 Meter langen Custom-Version und hat eine Kassettentoilette und eine Duschmöglichkeit im Heck eingebaut.

Gegenüber auf der Beifahrerseite befindet sich die Möbelzeile mit Stauschränken, Schubladen, Spülbecken und Kocher. Der 51-Liter-Kühlschrank ist dagegen gegenüber platziert. Vier Schläfer kann der Kelsey beherbergen, zwei im hinten öffnenden Aufstelldach, zwei auf der umgebauten Sitzgruppe. Die besteht aus einer Bank, einem Hocker und den gedrehten Cockpitsitzen. Serienmäßig mit dabei ist die zweite Schiebetür links, ebenso die 130-PS-Motorisierung.

Preis: ab 49.890 Euro; Grundrisse: 4

Blick zurück – Der Werdegang des Transit als Camper

Seit den 1970er Jahren wird der Ford Transit zunehmend als Camper vermarktet.

Westfalia, Hymercar oder auch der englische Hersteller Dormobile setzten bereits früh auf den Klassiker. Die wichtigsten Stationen und Modelle können Sie in der Bildergalerie bestaunen.

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Erscheinungsdatum 03.05.2023

148 Seiten