Die Campingbranche konnte in den letzten drei Jahren riesige Erfolge einfahren. Die Corona-Pandemie machte Campingurlaub sogar noch beliebter. Während in den vergangenen Jahren die Zahl der Campingfans in Deutschland zunahm, wird die steile Kurve jetzt ein bisschen flacher. Grund dafür könnten auch die aktuellen Lieferschwierigkeiten in der Branche sein – mehr dazu weiter unten.
Immerhin 13,12 Millionen Menschen geben in einer Studie des Allensbach-Instituts an, Campingurlaub zu machen. Fast 18 Prozent aller Befragten geben sogar an, dass Camping ihre bevorzugte Art ist, Urlaub zu machen. Spannend für die Branche: 1,7 Millionen geben an, in den nächsten zwei Jahre ein Wohnmobil oder ein Reisemobil kaufen zu wollen.
Wohnmobile immer noch Trend
Ein Wohnmobil zu kaufen, ist aber im Jahr 2023 gar nicht so einfach. Die Hersteller stehen großen Herausforderungen gegenüber. Lieferschwierigkeiten sind die Folge. Im Jahr 2021 erreichten die Neuzulassungen von Reisemobilen noch Rekordwerte: Insgesamt 79.592 Fahrzeuge wurden laut KBA als Wohnmobil neu zugelassen. Hier lesen Sie mehr dazu.
Im ersten Halbjahr 2022 wurden 55.202 Freizeitfahrzeuge laut Caravaning Industrie- und Handelsverband Deutschland (CIVD) zugelassen. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr ist das zwar ein Rückgang, trotzdem ist es laut CIVD das zweitstärkste Ergebnis des 1. Quartals der Branchengeschichte.
Wegen großer Lieferproblemen zum Beispiel von Chassis muss die Reisemobil-Sparte laut Verband ein Minus bei den Neuzulassungen von 15,9 Prozent vermelden, es sind aber immer noch 40.985 neu zugelassene Fahrzeuge. Das Kraftfahrbundesamt vermeldete im Juli 2022 einen Rückgang bei den Wohnmobil-Zulassungen von mehr als 30 Prozent.
Neben dem starken Markt im Inland zählen deutsche Hersteller knapp 55.000 Freizeitfahrzeug-Exporte im Jahr 2021. Insgesamt setzte die gesamte Caravaning-Branche 2021 laut Caravaning Industrie- und Handelsverband Deutschland (CIVD) 13,9 Milliarden Euro um.
Campingbusse und Reisemobile: Trends 2023
Trotz Schwierigkeiten in der Beschaffung von Material und Teilen bringen die Hersteller wieder eine große Neuheiten-Vielfalt für das Modelljahr 2023. Kreativität ist gefordert. Um nicht vorhersehbare Lieferzeiträume zu umgehen, setzen viele auf Alternative-Basisfahrzeuge. In vielen Fällen heißt das: weniger Ducato, mehr Transit und Crafter.
Ein weiterer ganz großer Trend heißt: E-Camper. Damit folgen die Reisemobil-Marken den Chassis-Lieferanten, denn seit Beginn 2022 sind einige Modelle wie etwa den Spacetourer von Citroën nur noch als Elektro-Van verfügbar. So gibt es den Pössl Vanster jetzt auch als E-Vanster, der sich optisch wenig vom Verbrenner unterscheidet. Einen ersten Test des E-Vanster gibt es hier.
Außerdem gibt es einige neue Ausbau-Varianten des E-Vans von Mercedes-Benz. Der hauseigene E-Camper auf EQV-Basis kommt mit Sortimo-Ausbau. Wir haben ihn hier vorgestellt. Möbelmodule und ein Aufstelldach für den EQV gibt es jetzt aber auch von Reimo. Erste Infos und Bilder davon erhalten Sie hier. Spannend: aus Holland kommt eine optisch ganz anderer Ausbau - alles über den Tonke EQV erfahren Sie hier.
Einen großen neuen Campingbus oder gar ein Reisemobil mit E-Motor gab es fürs Modelljahr 2023 bisher nicht zu sehen. Das bleibt aber sicher nur eine Frage der Zeit.
Welche Modelle bei den promobil-LeserInnen besonders beliebt sind, können Sie in der Wahl zu den "Reisemobilen des Jahres 2022" nachlesen.
Alle Neuheiten 2023
Alle Neuheiten bei den Kastenwagen, Teilintegrierten, Alkoven und den zahlreichen weiteren Aufbauformen finden Sie in den Artikeln dieses promobil-Themenspecials. Damit Sie informiert bleiben, was der Markt der aufgebauten Reisemobile und ausgebauten Kastenwagen neu herausbringt, sammeln wir hier für Sie alle Neuheiten-Artikel und Premieren.