Markus Wahl ist Geschäftsführer von Pössl. Der ehemals kleine Kastenwagenhersteller steuert mittlerweile den 1-Milliarde-Euro-Umsatz an und spielt im Konzert der großen europäischen Reisemobilhersteller.
Die Pössl Vanline steht als Synonym für die Kompaktbus-Klasse der Pössl Freizeit und Sport GmbH. Die Klasse, von der wir uns in den kommenden Jahren das größte Wachstum erwarten. Natürlich ist die Pössl Vanline Teil der Pössl Group, unter der auch die bereits bestehenden Marken Pössl, Clever Vans, Globecar und Roadcar zusammengefasst sind. Aus Marketing- und Vertriebssicht ist es bei unserer Modellvielfalt unerlässlich, dieses Segment speziell zu kategorisieren. Selbstverständlich "passt" Pössl auch weiterhin. Aufgrund der Diversifikation des Produktportfolios sprechen wir von der Pössl Group, von der die Pössl Vanline ein fester Bestandteil ist.
Nun stellte uns Mercedes hinsichtlich Freigabe- und Abnahmeprozesse (Stichwort Aufstelldach) vor neue Herausforderungen, die wir in enger Kooperation und Zusammenarbeit gemeistert haben. Der Verkaufsstart der beiden Modelle – Campstar und auch Vanstar – erfolgt zum Caravan Salon Düsseldorf 2021. Wie viele Einheiten wir dann letzten Endes tatsächlich im aktuellen Modelljahr 2022 verkaufen können, hängt einzig und allein von unserer Produktionskapazität und daher vom Zufluss von Zulieferteilen (Schlafdach, Möbelbau etc.) ab.
Die Nachfrage bei unseren Handelspartnern jedenfalls ist enorm, und wir verfolgen einen 3-bis 5-Jahres-Plan. In 3 Jahren 3000 Stück und in 5 Jahren 5000 Stück, also eine jährliche Steigerung um ca. 1000 Einheiten. Hier werden dann die Themenblöcke Finanzierung und Leasing immer wichtiger werden.

In der Saison 2021 wurden insgesamt 15.800 Campervans von der Pössl Group verkauft.
Wir planen, in der kommenden Saison 7000 Einheiten in unseren eigenen Werken auszubauen.
Das Werk in Dachwig wurde erst dieses Jahr im April in Betrieb genommen. Wir starteten dort mit dem Summit 640 und dem Vanster. Künftig soll dort der neue Summit 540 Shine gebaut werden. Eine neue Fabrik aufzubauen ist keine leichte Aufgabe, vor allem da derzeit nicht genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Es ist uns jedoch gelungen, das Werk entsprechend unseren Planungen in Betrieb zu nehmen. Aktuell sind dort knapp 70 Mitarbeiter beschäftigt; Ziel ist es, bis Jahresende einen Mitarbeiterstand von über 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu erreichen. Unter idealen Voraussetzungen sind wir dann in der Lage, dort bis zu 10.000 Einheiten im Jahr zu fertigen.
Ich würde sagen, beides. Auch bei Dethleffs sind wir stückzahlenmäßig limitiert. Wir können die Nachfrage nach unseren Produkten mit den uns derzeit zur Verfügung stehenden Fertigungskapazitäten nicht befriedigen. Daher ist das von Ihnen angesprochene Geschäftsmodell der Lohnfertigung sowieso nicht mehr aktuell – wir müssen zweigleisig fahren. Das schafft uns auch ein Stück weit mehr Unabhängigkeit sowie einen höheren Output.
Anhand der aktuellen Zulassungszahlen sind wir der viertgrößte Reisemobilbauer in Europa. In Relation zu unseren Marktbegleitern sind wir gut aufgestellt und werden auch alles tun, dass dies so bleibt.
Das ist eine der Fragen, die wir derzeit immer wieder hören. Natürlich ist es kein Geheimnis, dass der Mercedes Sprinter als Campingbus-Basis auch Thema bei uns ist, jedoch ist es unsere primäre Aufgabe, alle bereits existierenden Kundenaufträge abzuarbeiten und die Lieferzeiten zu reduzieren, bevor wir uns einem neuen Chassis-Typ widmen.
Der Vario sowie alle anderen Hochdächer aus unserer kleinen Zellinger Manufaktur sind nach wie vor fester Bestandteil am Markt.

Speziell der 2 Win Vario bekam letztes Jahr optional unser Schwenkbad und wirkt so wieder frischer. Ich möchte sogar behaupten, dass das eines der wenigen Pössl-Modelle ist, zu dem wir nicht eine einzige Kritik beziehungsweise Verbesserungsvorschläge seitens unserer Kunden erhalten haben.
Auf der Suche nach dem passenden Campingbus? Hier geht's zur Marktübersicht Campingbusse 2022 und Kompaktcamper 2022.