- Sieben Vorzelte im Test: Der Testieger im Überblick
- Decathlon Air Seconds Base Connect Fresh: Das Erstaunliche
- 2. DWT Pegasus Air: Das Familiäre
- 3. Fritz Berger Liberta Air: Das Schnelle
- 4. Kampa Action: Das Unausgereifte
- 5. Outwell Blossburg 380 Air: Die Trutzburg
- 6. Reimo Tour Breeze: Das Solide
- 7. Vaude Drive Van: Das Besondere
- Die Testergebnisse der Vorzelte im Detail
- Luft vs. Gestänge
- Vorzelte vs. Wind
- Kommentar Heringe fürs Vorzelt
- Die Testfahrzeuge
- Fazit
Urlaub mit dem Kompaktcamper – und dann eine Woche Dauerregen. Das Aufstelldach muss irgendwann geschlossen werden, weil der Zeltbalg nicht mehr dichthält, das Leben spielt sich anschließend nur noch im Inneren des Busses ab, auf wenigen Quadratmetern Fläche und mit eingezogenem Kopf. Ein ziemlicher Albtraum! In solchen Fällen ist es Gold wert, wenn man nicht nur eine Markise besitzt. Die kann zwar Regen einigermaßen abhalten, aber früher oder später wird es auch unter ihr ungemütlich.
Glücklich schätzen können sich dann Camperinnen und Camper, die ein Vorzelt mit eingepackt haben. Der Auf- und Abbau ist im Vergleich zu einer Markise zwar aufwendiger, das Vorzelt schafft aber einen zusätzlichen, wettergeschützten Raum. Hier können Campingmöbel, Grill oder Strandutensilien über Nacht einfach stehen und liegenbleiben, ohne dass man Angst haben muss, einzelne Teile am nächsten Morgen – nach einer stürmischen, regnerischen Nacht – bei den Platznachbarn pitschnass wieder einsammeln zu müssen.
Sieben Vorzelte im Test: Der Testieger im Überblick
- Mit hervorragender Verarbeitung holt sich das Vorzelt von Outwell den Testsieg. Gibt es bei unserem Partnershop Camping Wagner, hier das Outwell Blossburg 380 Air kaufen.
- Den Kauftipp bekommt das Zelt von Decathlon zum günstigen Preis von 350 Euro. Hier können Sie das Decathlon Air Seconds Base Connect Fresh kaufen.
Decathlon Air Seconds Base Connect Fresh | DWT Pegasus Air | Fritz Berger Liberta Air | Kampa Action | Outwell Blossburg 380 Air | Reimo Tour Breeze | Vaude Drive Van | |
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Preis | 350 Euro | 1.095 Euro | 569 Euro | 425 Euro | 1.555 Euro | 596 Euro | 650 Euro |
Kaufen | |||||||
Aufbau (20 %) | 4,5 | 4,5 | 3,5 | 3 | 4,5 | 4 | 4 |
Wohnlichkeit (40 %) | 3,5 | 3,5 | 4 | 2,5 | 4,5 | 4 | 3,5 |
Anbindung an den Bus (20 %) | 3 | 3,5 | 3 | 3,5 | 5 | 3,5 | 2 |
Material/ Verarbeitung (15 %) | 4 | 4 | 2,5 | 2 | 4,5 | 3 | 4,5 |
Bedienungsanleitung (5 %) | 4 | 4 | 2 | 4 | 4,5 | 3,5 | 4 |
GESAMT | 3,5 | 4 | 3,5 | 3 | 4,5 | 3,5 | 4 |
Decathlon Air Seconds Base Connect Fresh: Das Erstaunliche

Toller Zeltstoff und Besonderheiten wie die durchdachte Abspannung machen das Zelt zum Überraschungskandidaten. Nur die Schleuse ist eher für Vans ohne Aufstelldach geeignet. Mit Aufstelldach mutiert das Zelt eher zum Pavillon mit improvisierter Anbindung. Aber aufgemerkt: Das Zelt ist hoch, hat gerade Wände und bietet dadurch einen großen, angenehmen Raum. Es steht in wenigen Momenten und dann auch sehr stabil. Der Boden ist gut herausnehmbar, seine Randhöhe im montierten Zustand ist auch bei starkem Regen hoch genug. Das Vordach ist prima, genauso wie die seitliche Tür. Nur das große Fenster rechts lässt sich nicht öffnen, bringt aber viel Licht ins Innere. Kleine Schwäche ist die nicht optimale Verbindung zwischen geschlossenem Vordach und dem Zeltboden.
- Preis: 350 Euro
- Gewicht: 14,1 kg
- Maße LxBxH: 76x45x 4 cm
- Aufbaumaße (Werksangabe): 6,25 m2 , Höhe: 225 cm
- Gestängetyp: Luftschlauch/ Alustangen
- Wassersäule (Werksangabe): Dach: 2.400 mm/ Boden 2.400 mm
- Anzahl Eingänge: 1
- Anzahl Fenster: 1
- Sonstiges: Luftpumpe nicht dabei
Bewertung
- Aufbau 20 %: 4,5
- Wohnlichkeit 40 %: 3,5
- Anbindung an den Bus 20 %: 3
- Material/ Verarbeitung 15 %: 4
- Bedienungsanleitung 5 %: 4
Gesamt: 3,5 Punkte
- Fazit: Schneller Aufbau, ist eher Pavillon als Vorzelt, halb offene Schleuse, Material und Verarbeitung prima
- Kaufen: Das Zelt ist bei Decathlon direkt erhältlich. Hier können Sie das Decathlon Air Seconds Base Connect Fresh kaufen.
2. DWT Pegasus Air: Das Familiäre

Großes Zelt, großes Packmaß. Die drei Kammern sind schnell aufgeblasen, sechs einzelne Luftschläuche kommen aber noch hinzu. Damit steht das Zelt dann sehr stabil. Das Material ist hochwertig. Das DWT bietet viel Raum für längere Aufenthalte, vor allem in sommerlichen Gefilden, da die seitliche, große Öffnung bei Regen geschlossen bleiben sollte. Prima hingegen ist das Vordach über dem schmaleren Eingang, das auch bei Regen kein Wasser nach innen tropfen lässt. Die Schleuse zum Fahrzeug überzeugt nur bedingt. Regen kann sich darauf sammeln und einen Wassersack bilden. Das Zelt bietet Raum für zusätzliche Schlafkabinen, die sich einhängen lassen, und großzügig Platz für einen Tisch und Stühle. Sind die Türen verschlossen, kommt allerdings relativ wenig Licht ins Zelt, was bei Regenwetter den Aufenthalt nicht so angenehm macht.
- Preis: 1.095 Euro
- Gewicht: 23 kg
- Maße LxBxH: 77 x 51 x 40 cm
- Aufbaumaße (Werksangabe): 500x300 cm
- Gestängetyp: Luftgestänge
- Wassersäule (Werksangabe): k.A.
- Anzahl Eingänge: 2
- Anzahl Fenster: 3
- Sonstiges: Reperaturset und Luftpumpe dabei
Bewertung
- Aufbau 20 %: 4,5
- Wohnlichkeit 40 %: 3,5
- Anbindung an den Bus 20 %: 3,5
- Material/ Verarbeitung 15 %: 4
- Bedienungsanleitung 5 %: 4
Gesamt: 4
- Fazit: Hochwertiges Zelt, für längere Aufenthalte geeignet, Schlafkabinenoption, einfachere Wohnausstattung
- Kaufen: Das Zelt ist bei unserem Partnershop Camping Wagner direkt erhältlich. Hier können Sie das DWT Pegasus Air kaufen.
3. Fritz Berger Liberta Air: Das Schnelle

Mit wenigen Pumpenhüben richtet sich das Zelt von Fritz Berger auf. Insgesamt steht es aber etwas instabil, selbst bei Flaute. Unter Winddruck verformt es sich ziemlich, trotz der Abspanngurte an der Vorderseite, die sogar eher dazu beitragen, dass das Zelt "in die Knie" geht.
Als Reisezelt bietet das Liberta Air aber dank schnellem Aufbau und den großen Öffnungen praktische Eigenschaften. Besonders der vordere Eingang mit Moskitonetz und Fenstern trägt zur Praktikabilität bei. Auch Packmaß und Gewicht sind vergleichsweise "campingbustauglich". Der Wertigkeitseindruck ist eher in der unteren Mittelklasse angesiedelt. Die Schleusenanbindung mit Schleusenstab überzeugt nicht vollständig. Die Wohnlichkeit schon eher – Fenster, große Eingänge und Luftigkeit gefallen. Und zusammengepackt ist es auch schnell.
- Preis: 569 Euro
- Gewicht: 17,9 kg
- Maße LxBxH: 75 x 48 x 34 cm
- Aufbaumaße (Werksangabe): 395 x 440 cm
- Gestängetyp: Luftgestänge
- Wassersäule (Werksangabe): 3.000 mm
- Anzahl Eingänge: 2
- Anzahl Fenster: 4
- Sonstiges: Lufzpumpe im Lieferumfang
Bewertung
- Aufbau 20 %: 3,5
- Wohnlichkeit 40 %: 4
- Anbindung an den Bus 20 %: 3
- Material/ Verarbeitung 15 %: 2,5
- Bedienungsanleitung 5 %: 2
Gesamt: 3,5 Punkte
- Fazit: Schnell aufgebautes Zelt mit manchen praktischen Details, für Qualität und Leistung recht hoher Preis
- Kaufen: Das Zelt ist bei Amazon erhältlich. Hier können Sie das Fritz Berger Liberta Air kaufen.
4. Kampa Action: Das Unausgereifte

Packmaß, Gewicht und Preis sind interessant – alles vergleichsweise niedrig. Die Bauart folgt der eines typischen Tunnelzelts mit Gestänge. Dieses steckt man zusammen und durch die Stofflaschen und spannt es auf. Das benötigt etwas Kraft, besser, man ist zu zweit. Innen stabilisiert eine ausziehbare Firststange das Dach. Eine Schleuse verbindet das Zelt mit der Kederschiene – allerdings ohne Adapter, man kann also nicht wegfahren und das Zelt stehenlassen. Die Schleuse selbst hat eine praktische Seitentür. Dafür gibt es im Hauptzelt nur die vordere Türöffnung, die seitlich aufgewickelt wird. Über dieser Tür spannt sich ein kleines Vordach, das Regen abhalten soll. Das klappt aber schon bei leichtem Wind nach hinten und verliert jede Wirkung. Der Boden ist herausnehmbar. Eingehängt kann er bei starkem Regen nicht überzeugen – es gibt zu wenig Befestigungspunkte.
- Preis: 425 Euro
- Gewicht: 12,7 kg
- Maße LxBxH: 73 x 32 x 25 cm
- Aufbaumaße (Werksangabe): 270 x 290 x 210 cm
- Gestängetyp: Glasfaserstangen
- Wassersäule (Werksangabe): k.A.
- Anzahl Eingänge: 1
- Anzahl Fenster: 4
- Sonstiges: Reperaturkit im Lieferumfang
Bewertung
- Aufbau 20 %: 3
- Wohnlichkeit 40 %: 2,5
- Anbindung an den Bus 20 %: 3,5
- Material/ Verarbeitung 15 %: 2
- Bedienungsanleitung 5 %: 4
Gesamt: 3 Punkte
- Fazit: Fummeliger Aufbau, Bus nicht vom aufgebauten Zelt trennbar, instabiles Vordach, bei Regen undichter Boden
- Kaufen: Das Zelt ist bei unserem Partnershop Camping Wagner direkt erhältlich. Hier können Sie das Kampa Action kaufen.
5. Outwell Blossburg 380 Air: Die Trutzburg

Das teuerste Zelt ist hier klar der Testsieger. Als Hauszelt bietet es Wohnraum satt, gute Verarbeitung und Toplösungen bei Stabilität und Schleuse. Gerade bei der Schleusenanbindung mit einem eigenen Konstruktionsprinzip zeigt das Outwell den anderen Kandidaten, wie man das heute modern und praktisch lösen kann. Die Schleuse ist ein eigenes Teil, das, ans Auto gekedert, über das Zelt gelegt und mit stabilen Gurten auf der anderen Seite verspannt wird. Egal übrigens, ob man das Zelt rechts- oder linksseitig aufstellt. Ein zusätzlicher Gestängebogen spannt die Schleuse nach oben auf, damit sie nicht durchhängt. Das Outwell lässt sich mit Schlafkabinen ausstatten. Die Eingänge sind praxisgerecht gestaltet – vor allem der größere, mit wasserabweisenden Wänden und Vordach. Dazu eine hervorragende Abspanntechnik mit umfangreichem Heringssortiment. Teuer, aber jeden Cent wert.
- Preis: 1.555 Euro
- Gewicht: 24 kg
- Maße LxBxH: 92 x 58 x 42 cm
- Aufbaumaße (Werksangabe): 515 x 300 x 210 cm
- Gestängetyp: Luftschläuche
- Wassersäule (Werksangabe): 4.000 mm
- Anzahl Eingänge: 2
- Anzahl Fenster: 3
- Sonstiges: Reperaturset und Luftpumpe dabei
Bewertung
- Aufbau 20 %: 4,5
- Wohnlichkeit 40 %: 4,5
- Anbindung an den Bus 20 %: 5
- Material/ Verarbeitung 15 %: 4,5
- Bedienungsanleitung 5 %: 4,5
Gesamt: 4,5 Punkte
- Fazit: Durchdachte Konstruktion, sehr gute Verarbeitung, vor allem die Schleuse setzt Maßstäbe, klarer Testsieg
- Kaufen: Das Zelt ist bei unserem Partnershop Camping Wagner direkt erhältlich. Hier können Sie das Outwell Blossburg 380 Air kaufen.
6. Reimo Tour Breeze: Das Solide

Das Reimo steht in wenigen Minuten. Dann steht es auch stabil. Es handelt sich um ein wertiges Zelt der Mittelklasse. Es hat alles, kann alles – nicht immer auf allerhöchstem Niveau, aber fast alles gut. Und es stecken praktische Ideen drin. Zum Beispiel in der Rückwand zur Schleuse, zwischen Zelt und Fahrzeug. Die lässt sich auch nur halb öffnen, und die geschlossene Hälfte dazu noch halb quer herunterlassen. So kann die Rückwand immer noch als "Wohnwand" genutzt werden. Auch die Anbindung ans Fahrzeug ist mit einem Reißverschlussadapter am Keder praxisnah gelöst. Das Zelt ist offen, hell und gut belüftet. Dank überschaubarem Packmaß eignet es sich gut als Reisezelt, das man auch mal nur für ein, zwei Tage aufbaut. Einziges Manko: Das Fenster lässt sich nicht öffnen. Neben dem Decathlon der Kauftipp.
- Preis: 596 Euro
- Gewicht: 22,1 kg
- Maße LxBxH: 85 x 47 x 38 cm
- Aufbaumaße (Werksangabe): 310 x 290 cm
- Gestängetyp: Luftgestänge
- Wassersäule (Werksangabe): k.A.
- Anzahl Eingänge: 2
- Anzahl Fenster: 4
- Sonstiges: Luftpumpe im Lieferumfang
Bewertung
- Aufbau 20 %: 4
- Wohnlichkeit 40 %: 4
- Anbindung an den Bus 20 %: 3,5
- Material/ Verarbeitung 15 %: 3
- Bedienungsanleitung 5 %: 3,5
Gesamt: 3,5 Punkte
- Fazit: Gutes Reisezelt, schnell aufgebaut und mit gutem Wohnkomfort, UVP hoch, konkurrenzfähiger "Straßenpreis"
- Kaufen: Das Zelt ist bei unserem Partnershop Camping Wagner direkt erhältlich. Hier können Sie das Reimo Tour Breeze kaufen.
7. Vaude Drive Van: Das Besondere

Das kleinere von zwei angebotenen Vaude-Van-Zelten. Mit außen liegendem Gestänge und rudimentären Fenstern, aber elegant integrierten Lüftungsschlitzen. Am besten eignet sich das Zelt als Heckzelt. Dann fährt man rückwärts an die vordere Öffnung heran. Es gibt eine einhängbare Schlafkabine mit hochwertigem Moskitonetz. Wem ein wertiges Innenzelt zum Schlafen wichtig ist, wird hier fündig. Ansonsten erfüllt es eine Art Pavillon-Funktion – so wie das Decathlon. Hier kann man Räder unterstellen, aber auch mal im Regen daruntersitzen. Leergeräumt entsteht eine Kuppel, unter der wegen der mehreckigen Form einige Menschen zusammensitzen können – zum Essen oder Feiern. Der Aufbau ist etwas eigen, aber dank verschiedener hochwertiger Spanngurte und Heringe steht das Zelt stabil. Die Verarbeitung ist hochwertig.
- Preis: 650 Euro
- Gewicht: 9,1 kg
- Maße LxBxH: 67 x 24 x 32 cm
- Aufbaumaße (Werksangabe): 11,7 m2
- Gestängetyp: Alustangen
- Wassersäule (Werksangabe): k.A.
- Anzahl Eingänge: 1
- Anzahl Fenster: 3
- Sonstiges: Boden nur optional
Bewertung
- Aufbau 20 %: 4
- Wohnlichkeit 40 %: 3,5
- Anbindung an den Bus 20 %: 2
- Material/ Verarbeitung 15 %: 4,5
- Bedienungsanleitung 5 %: 4
Gesamt: 4 Punkte
- Fazit: Hochwertiges Zelt, ungewöhnliche Konstruktion, Schlafkabinenoption, halboffene Schleusenanbindung
- Kaufen: Das Zelt ist bei Amazon erhältlich. Hier können Sie das Vaude Drive Van kaufen.
Die Testergebnisse der Vorzelte im Detail

Camper, die in Regionen oder zu Jahreszeiten unterwegs sind, in denen das Wetter nicht immer zuverlässig schön ist, oder die mit dem Bus auch mal längere Zeit an einem Ort stehen bleiben wollen, nehmen den zusätzlichen Platzbedarf eines Vorzeltes im Reisegepäck gerne in Kauf, um vor Ort das Plus an Komfort zu genießen. Zudem kann man viele Vorzelte nicht nur als Wohn- und Stauraum, sondern dank optionaler Innenkabinen, die für einige Vorzelte erhältlich sind, auch als zusätzliche Schlafgelegenheit nutzen.
Vorzelt ist aber nicht gleich Vorzelt. Schon beim Preis gibt es erhebliche Unterschiede, wie sich bei unserem Test von sieben Modellen zeigt. Während das günstigste Zelt im Test, das Decathlon Air Seconds Base Connect Fresh, etwa 350 Euro kostet, muss man für das teuerste, das Outwell Blossburg 380 Air, mehr als 1.550 Euro bezahlen. Auch in puncto Konstruktion gibt es bei den Zelten unterschiedliche Ansätze: Vier der sieben Zelte im Test, das Berger Liberta Air, das DWT Pegasus Air, das Reimo Tour Breeze Air und das erwähnte Outwell, setzen auf Luftschläuche, die sich als Zeltbögen aufspannen. Bei zwei Modellen, dem Kampa Action und dem Vaude Drive Van, erfüllen Gestänge diese Aufgabe. Beim Decathlon kommt eine hybride Konstruktion aus Luftschläuchen und zusätzlichen Stangen zum Einsatz.
Beim Gewicht ist auffällig, dass die Gestängezelte die leichtesten im Test sind: Das Vaude bringt 9,1 Kilogramm auf die Waage, das Kampa 12,7 Kilogramm. Diese beiden Zelte gehören in aufgebautem Zustand zu den kompakteren Modellen in diesem Vergleich. Das schwerste Zelt stellt Outwell, gleichzeitig ist es auch das größte. Es entscheidet also nicht nur die Konstruktionsweise – Luftschlauch oder Gestänge – über das Gewicht des Zelts, sondern naturgemäß auch dessen Größe. Was das Packmaß anbelangt, beanspruchen Luftzelte tendenziell mehr Stauraum als Gestängezelte, da die aufblasbaren Luftschläuche mehr Platz in der Tasche beanspruchen als die dünnen Stangen. Weitere Details zu den Unterschieden von Gestänge- und Luftschlauchzelten und ihren Vor- und Nachteilen haben wir im Kasten links auf dieser Seite zusammengefasst.

Alle sieben Testzelte sind sogenannte freistehende Modelle, die auch ohne Anbindung an ein Fahrzeug auf dem Campingplatz stehen bleiben können. Für den Test hat promobil die Zelte auf einer Wiese aufgebaut und mit einem Camper auf VW-T6-Basis mit Aufstelldach verbunden. Die Anbindung an das Fahrzeug erfolgte über eine Schleuse auf unterschiedliche Arten – bei den meisten Testzelten per Keder in der dafür vorgesehenen Leiste an der rechten Fahrzeugseite (Multirail, C-Schiene, meist von Brandrup, Kederleisten sind auch in vielen Markisen vorhanden).
Diese Verbindungsweise mit dem Fahrzeug ist ziemlich stabil. Allerdings erwies sich im Test das Ein- und Ausfädeln des Keders an der Kederleiste teilweise als mühsam. Eine alternative, bei größeren Kastenwagen gerne benutzte Befestigungsvariante ist, die Schleuse mit Schnüren am Fahrzeug zu befestigen. Dazu werden die Schnüre über das Fahrzeug geworfen und auf der gegenüberliegenden Seite im Boden mit Heringen befestigt. Bei Kompaktcampern mit Aufstelldach wie in diesem Test funktioniert diese Variante aber meist nicht, da das geöffnete Aufstelldach den Schnüren im Weg ist.

Neben der Anbindung an das Fahrzeug hat promobil das Handling beim Aufbau der Zelte bewertet. Hier zeigten sich die Modelle mit Luftschläuchen am unkompliziertesten. Hat man die Ventile in den Schläuchen gefunden, geht das Aufblasen schnell und ohne Probleme. Die beiden teuersten Zelte im Test, das DWT und das Outwell, verfügen beide über spezielle Ventile, die nur mit einer dafür passenden Luftpumpe aufgeblasen werden können. Alle anderen Luftzelte sind mit Standard-Boston-Ventilen ausgestattet. Für diese können neben der Pumpe des jeweiligen Herstellers, die im Lieferumfang in der Regel dabei ist, auch Pumpen anderer Hersteller benutzt werden.
Die beiden Gestängezelte im Test sind unterschiedlich konstruiert. Beim Vaude wird das Zelt mithilfe von Kunststoffhaken an den Stangen befestigt. Die Stangen befinden sich bei aufgestelltem Zelt als sichtbares Skelett außerhalb der Zeltkonstruktion. Der Aufbau funktioniert vergleichsweise schnell und leicht. Beim Kampa Action verlaufen die Stangen in Kanälen, die fest mit dem Zeltkörper vernäht sind. Das Durchfädeln der Stangen durch die Gestängekanäle erwies sich im Vergleich zum Vaude-Aufbau als etwas umständlicher.

Beim Wohnkomfort überzeugen die Zelte von DWT und Outwell allein durch ihre Größe. Sie sind die einzigen Modelle im Test mit einer Breite von fünf Metern und mehr. Diese Großzügigkeit hat aber auch ihren Preis – beide sind die schwersten und teuersten im Test. Ebenfalls recht großzügig, obwohl von der Grundfläche her gar nicht so üppig, wirkt das Zelt von Decathlon. Das liegt daran, dass dessen Seitenwände fast senkrecht nach oben verlaufen. So genießt man im Inneren des Zeltes sehr viel Kopffreiheit. Eher klein wirkt dagegen das Vaude-Zelt – zumal wenn die optionale Schlafkabine einen Teil des Raums beansprucht.
Helligkeit im Inneren des Zelts trägt zu einem angenehmen Wohnkomfort bei. Neben einem hellen Zeltstoff schafft eine ausreichende Zahl an Fenstern und Türen ein helles und somit angenehmes Raumambiente. Die Fenster sind im Idealfall mit durchsichtigen Kunststofffolien ausgestattet – so kommt auch bei Regen genug Helligkeit, aber kein Wasser herein. Außerdem sollten sie auch geöffnet werden können, zur Belüftung des Zelts – am besten mit Fliegengittereinsätzen.

Für eine gute Durchlüftung müssen aber nicht unbedingt große Fenster und Eingänge vorhanden sein. Oftmals reichen schon kleinere, wettergeschützte und mit Fliegengittern versehene Öffnungen an zwei gegenüberliegenden Seiten des Zeltes, um einen Durchzug entstehen zu lassen. Nützliche Details bei schlechtem Wetter sind außerdem kleine Vordächer. Sie sorgen dafür, dass Fenster und Türen auch bei Regen – zumindest teilweise – geöffnet bleiben können, ohne dass Feuchtigkeit eintritt.
Fast alle Zelte im Test besitzen eine Bodenplane. Sie sorgt dafür, dass der Boden im Innern des Zelts auch bei schlechtem Wetter trotzdem trocken bleibt. Beim Decathlon und beim Kampa kann die Plane herausgenommen werden, bei den restlichen Zelten ist der Boden fest mit den Wänden verbunden. Für das Vaude kann man für 130 Euro separat eine "Zeltunterlage" erwerben. Bei den Zelten mit herausnehmbarer Bodenplane ist der Übergang zwischen dem Boden und den Zeltwänden eine neuralgische Stelle.

Falls hier ein Spalt zwischen Zeltwand und Bodenplane entsteht – vor allem wenn die Verbindungspunkte zu weit auseinanderliegen –, kann schnell Wasser eindringen. Deshalb ist es wichtig, dass der Boden möglichst weit oben an der Zeltwand ansetzt und eine geschlossene Wanne bildet.
Apropos Wasser: Drei der sieben Zelthersteller geben für ihre Testzelte eine sogenannte Wassersäule als Maß für die Dichtheit ihrer Stoffe und Planen an. Beim Decathlon beträgt sie laut Hersteller 2.000 Millimeter für das Dach und 2.400 für den Boden. Berger gibt 3.000 Millimeter an, Outwell sogar 4.000 Millimeter.

Der Zelttest von promobil fand bei teilweise extremen Windverhältnissen statt. Stürmische Böen erschwerten unserer Testmannschaft den Aufbau der Zelte teilweise erheblich. Allerdings zeigte sich bei diesen Bedingungen, welche Modelle besonders robust sind. Hier tat sich vor allem das teure Outwell hervor. Überraschend gut schnitt auch das günstige Vorzelt von Decathlon ab, das den Sturmböen sehr gut standhielt.
Ein Kritikpunkt, der fast alle Zelte im Test betrifft, ist die Qualität der Heringe. Bis auf Outwell und Vaude benutzen alle Hersteller günstige Erdnägel für ihre Zelte, die sich sofort verbiegen, sobald der Wiesenboden etwas steiniger ist. Das sorgt nicht nur für Frust beim Einschlagen, sondern auch dafür, dass die Zelte und ihre Abspannleinen nicht fest im Boden verankert sind. Bei starkem Wind wie beim promobil-Test kann das zu ernsthaften Problemen führen, weil sich die Zelte dadurch umso mehr im Wind verformen und im schlimmsten Fall sogar weggeweht werden.
Luft vs. Gestänge

Beide Bauarten haben ihre Vor- und Nachteile, wie sich auch im Test zeigt. Luftzelte sind vor allem ruckzuck aufgebaut, auch ohne viel Zelterfahrung. Pumpe ran und Stoff geben! Natürlich muss man die passende Pumpe dabeihaben. Denn auch der Gang zum Nachbarn kann vergeblich sein, wenn das Zelt Spezialventile hat wie das von Outwell oder DWT. Außerdem: Je mehr Luftschläuche zum Zelt gehören, desto mehr muss man aufpumpen – und später auch wieder leeren. Das mindert den prinzipiellen Zeitvorteil.
Auch das Gewicht spricht nicht unbedingt – wie man vielleicht erwarten würde – für die Luftzelte. Der zusätzliche Stoff für die Schläuche drückt auf die Waage. Und zudem sind Luftzelte teurer als klassische Gestängezelte. Trotzdem lohnt sich unter Umständen die Investition. An einem Luftzelt kann nichts brechen, und mit etwas frischer Druckluft steht das Zelt nach Windeinwirkung oder Temperaturschwankungen schnell wieder aufrecht. Blöd nur, wenn man drin liegt und eine Böe das Zelt flach drückt. Wenn es gut konstruiert ist, hält es aber ähnlich lange stand wie ein Gestängezelt oder richtet sich zumindest schnell wieder auf.

Gestängezelte sind oft die günstigere Wahl. Stangen und Zeltplane sind meist auf mehrere Packsäcke verteilt und lassen sich so leichter auch verstauen. Allerdings ist der Aufbau vor allem für Anfänger beschwerlicher und nimmt mehr Zeit in Anspruch. Und bei Orkanböen kann eine Zeltstange schon mal brechen. Bei der Zeltauswahl kommtes auf Verschiedenes an wie das Budget, die Personenzahl, die Zuladung des Campers und das Stauraumangebot. Die Konstruktionsart des Zelts ist aber einer der ausschlaggebenden Punkte.
Vorzelte vs. Wind

Angenehme Temperaturen und Sonnenschein – so wünscht man sich als Testredakteur die Bedingungen für einen Zelttest. Doch Wunsch und Realität liegen oft weit auseinander. Der Aufbau der Zelte fand bei teils sehr stürmischem Wind mit Böen bis zu 40 Knoten, umgerechnet etwa 75 km/h, statt. Die extremen Verhältnisse erschwerten den Zeltaufbau teils erheblich. Die Zeltplanen wurden zu Segeln, mit denen die Testcrew teils heftig zu kämpfen hatte. Gleichzeitig konnte so aber direkt getestet werden, welche Zelte sich als wirklich standfest erweisen. Eine Erkenntnis dabei: Der Preis der Zelte spielt bei der Windstabilität keine große Rolle.
So blieb das günstige Decathlon trotz Sturm aufrecht stehen, während andere, teurere Modelle teilweise komplett plattgedrückt wurden. Weitere Erkenntnis: Egal ob Luftschlauch oder Gestänge, beide Zeltarten werden bei Wind mehr oder weniger stark verformt. Einen Vorteil haben dabei die Luft- gegenüber den Gestängemodellen: Während sich Luftschläuche nach dem Sturm einfach wieder aufrichten, können sich Gestänge unter starkem Wind verbiegen – oder im Extremfall sogar brechen, was bei den Zelten von Kampa und Vaude passierte. Eine Bewertung der Stabilität oder gar des Bruchs der Zeltstangen unter diesen Extrembedingungen floss in die Testnote aber nicht ein.
Kommentar Heringe fürs Vorzelt

Bis auf zwei Zelte lassen die beigelegten Heringe überall zu wünschen übrig. Lediglich beim Outwell und beim Vaude werden vernünftige Erdnägel mitgeliefert. Alle anderen haben dünne Steckhaken, die sich beim kleinsten Widerstand verbiegen. Darin kann man schon eine gewisse Dreistigkeit der Zelthersteller erkennen. Weil die Zeltwiesen dieser Welt in den seltensten Fällen wie weiche Auen im Hobbitland sind, frei von Steinen und Wurzeln. Nein, Zeltwiesen sind oftmals geschottert und verdichtet. Dutzende dieser Nägel haben sich während des Tests verbogen. Mit dem Hammer und teils sogar alleine mit der Hand.
Und dabei verbiegen sie sich nicht nur, sondern dringen gar nicht ins Erdreich ein. Jetzt mögen die Zelthersteller vielleicht einwerfen, dass die Untergründe einfach zu vielfältig seien – hier sandig, dort lehmig, da steinig, da torfig. Klar, wenn für jeden Spezialfall das passende Erdnagelset beiliegen soll, würde das die Kosten sprengen. Ein Zehnerpack bester Heringe, etwa vom Spezialisten Hilberg, kostet immerhin rund 50 Euro. Trotzdem: Outwell zeigt, dass ein paar gute Kunststoffnägel, die sicher nicht die Welt kosten, schon enorm weiterhelfen. Diese Dinger aus Plastik haben auch noch einen anderen Vorteil: Wenn man drauftritt, stempelt man sich nicht gleich deren Abdruck in die Fußsohle.

In den soliden Vaude-Hering, zum Beispiel, möchte man nachts nach dem Toilettengang nicht hineintreten. Scharfkantige Bleche kann man vielleicht im Hochgebirge beim Trekking einsetzen, wo minimales Gewicht und Packmaß zählen, auf einem Familiencampingplatz hingegen haben sie in der Erde nichts verloren. Alles in allem machen es sich viele Zelthersteller seit Jahren zu einfach und legen nur billige, dünne, sich verbiegende und nur unter optimalen Bedingungen funktionierende Abspannhaken bei. Es ist höchste Zeit, das zu überdenken.
Die Testfahrzeuge

Danke an die Marken VW und Nägele Campervans. VW stellte einen California Beach mit rotem Aufstelldach und Schlafsitzbank zur Verfügung. Der Beach hat sonst keine Campingausstattung. Der blaue Bus ist ein Sunvan mit Komplettausbau. Er verfügt über eine Möbelzeile, Einzelsitze und einen ausziehbaren Lattenrost für das Bett. Der Test des bislang unter der Marke Köhler vertriebenen Busses folgt demnächst.
Fazit
Wir haben sieben unterschiedliche Vorzelte für Campervans getestet, sie mussten dafür rauen Bedingungen Stand halten. Der Praxistest hat einen klaren Testsieger hervorgebracht, aber auch andere Modelle bieten ein gutes Gesamtangebot. Welche unterschiedlichen Typen von Vorzelten es gibt, haben wir hier erklärt: Mit unserer Kaufberatung Vorzelt finden Sie das passende Modell.
Alle Zubehör-Neuheiten gibt es hier: Neues Campingzubehör 2023.