Campingbusse auf Ford-Transit-Basis (2023)
10 neue Transit-Camper im Überblick

Neuheiten

Ein wachsender Markt und neue Herausforderungen mit der Chassis-Lieferbarkeit haben einem Basisfahrzeug besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen: dem Ford Transit.

Premiere Carado Campingbus Totale von vorne rechts
Foto: Carado
In diesem Artikel:
  • Was ist der Vorteil beim Ford Transit als Camper?
  • 1. Bürstner Lineo C 590 und C 550
  • 2. Carado CV 590 Edition 24
  • 3. Dethleffs Globetrail 590 C
  • 4. Dreamer D51 Select
  • 5. Etrusco CV 600 DF
  • 6. LMC Innovan 590
  • 7. Pilote Atlas 603 G
  • 8. Sunlight Cliff 590 4x4
  • 9. Vanhalla Ford Transit
  • 10. Weinsberg Carabus 600 MQ / 550 MQ und Caratour 600 MQ / 550 MQ
  • Fazit

Campingbusse erfreuen sich größter Beliebtheit und immer öfter gibt es sie auf Basis des Ford Transit. Die durch die Corona-Pandemie entstandenen Lieferprobleme bei steigender Nachfrage zwingt die Freizeitfahrzeug-Hersteller dazu, neue Wege zu gehen. Einer davon ist es, auf besser verfügbare Basisfahrzeuge auszuweichen. Einige setzen auf MAN TGE, Peugeot Boxer, VW Crafter, Citroën Jumper oder Ford Transit. Gerade letzterer hat einige Vorzüge beim Chassis und den Fahrassistenten zu bieten.

Was ist der Vorteil beim Ford Transit als Camper?

Der Transit bietet eine größere Außenhöhe und damit mehr Stehhöhe im Fahrzeug als der Ducato. Die Grundrisse folgen in der Regel einem klassischen Aufbau: Querbett im Heck, Küche auf der Beifahrerseite, gegenüber ein mehr oder weniger kleines Bad und davor eine Halbdinette.

Für 2023 kamen in verschiedenen Kategorien neue Modelle, die von der klassischen Fiat-Ducato-Basis abweichen. Hier stellen wir Ihnen eine der Alternativen vor: Campingbusse auf Ford Transit.

1. Bürstner Lineo C 590 und C 550

Bürstner setzte bereits sehr früh auf Alternativen für den Fiat Ducato. Seit 2022 ist das Modell Lineo auf Ford Transit erhältlich und bei Bürstner eine Alternative zum bekannten Campeo. Mit einer Innenhöhe von 1,99 Metern herrscht recht viel Kopffreiheit im Lineo. Der Grundriss ist klassisch für ausgebaute Kastenwagen.

Eine Besonderheit stellt das große Bett im 5,98 Meter langen Bürstner Lineo C 590 dar: Zum Modelljahr 2023 baut Bürstner serienmäßig eine beidseitige Schlaferweiterung im Heck ein. Dank dieser Erweiterungen entsteht ein 2,01 Meter langes und 1,45 Meter Querbett. Optional gibt es zudem bis zu zwei weitere Schlafplätze in der umgebauten Sitzgruppe als Sonderausstattung. Was die Motorisierung betrifft, kann der serienmäßige 130-PS-Dieselmotor mit Schaltgetriebe optional auf ein 170-PS-Motor und Automatikgetriebe aufgerüstet werden. Hier erfahren Sie alles über den Bürstner Lineo C 590.

Bürstner Lineo Electric (2023)
Pfisterer
Zukunftsmodell? Bürstner zeigte eine Studie auf dem Elektro-Transit.

Als weiteren Campingbus auf Ford Transit hat Bürstner auf dem Caravan Salon den Bürstner Lineo C 550 gezeigt. Für diesen neuen Campervan komprimiert Bürstner den Grundriss des C 590 auf kleineres Maß, denn wie der Name schon vermuten lässt, ist er nur 5,53 Meter lang.

Auch in Zukunft wird es wohl Ford-Campingbusse bei Bürstner geben. Auf dem Caravan Salon in Düsseldorf 2022 gab es eine Elektromobilität-Studie zu sehen – auf Basis des Elektro-Transit. Hier gibt es alles zum Bürstner Lineo Electric auf Ford E-Transit.

  • Preis: Bürstner Lineo C 590 ab 52.680 Euro

2. Carado CV 590 Edition 24

Wie die Schwesternmarke Sunlight (siehe unten) bietet auch Carado einen Campingbus auf Ford-Basis an. Genau wie die große Schwester setzt der Carado CV 590 als Sondermodell Edition 24 in puncto Sportlichkeit und Vielseitigkeit nochmals einen obendrauf: Mit einem Allradantrieb bringt der Camper mit dem 170-PS-Motor noch mehr Grip auf Straßen, Schotterpisten oder schneeglatte Fahrbahnen.

Der Innenraum bietet im Heck ein 1,89 Meter langes Querbett, davor Küche und Bad. Weiter vorne steht eine Campingbus-übliche Sitzgruppe zur Verfügung. Lieferbar soll der Transit-Bus ab Mitte 2023 sein.

  • Preis: Carado CV 590 ab 68.999 Euro

3. Dethleffs Globetrail 590 C

Mit bislang einem Grundriss auf Ford Transit für die Modellreihe Globetrail nimmt sich auch Dethleffs der Ford-Basis an. Der Dethleffs Globetrail 590 C unterscheidet sich in einigen Punkten deutlich von den bisher vorgestellten Campervans. In der Globetrail-Familie (insgesamt 11 Grundrisse) ist er der einzige auf Ford Transit. Sein Highlight ist die großzügige Dusche, die 80 x 57 Zentimeter misst. Möglich wird das, dank klappbarem Bett. Ein Teil des Heckbetts lässt sich einfach aufstellen, mit einer schwenkbaren Wand ergibt sich dann ein abgetrenntes Bad.

Außerdem bekommt der Ford-Globetrail einen Doppelboden, der aufgrund der Höhe des Fahrzeugs möglich ist. Klassisch ist dagegen der restliche Grundriss mit Sitzgruppe und gegenüberliegender Küche. Das Basisfahrzeug ist serienmäßig mit einem 130-PS-Motor ausgestattet, gegen Aufpreis gibt es aber auch 170 PS und ein Automatikgetriebe. Hier finden Sie den ausführlichen Test des Dethleffs Globetrail 590 C.

  • Preis: Dethleffs Globetrail 590 C ab 58.999 Euro

4. Dreamer D51 Select

Bei den Campingbussen Cap Coast und Cap Land setzt Dreamer schon länger auf den Ford Transit Custom. Mit dem Modell Dreamer D51 Select haben die Franzosen nun auch einen großen Campingbus auf Ford-Transit-Basis im Angebot. Auf 5,98 Länge ist der Grundriss klassisch gehalten, wartet aber mit einigen interessanten Besonderheiten auf. Hier wäre zuallererst das für Ford-Transit-Ausbauten neue Panorama-Dachfenster über dem Fahrerhaus. Das gab's so für den Transit noch nicht und es soll ein tolles Raumgefühl bringen. Das Panoramafenster aus Echtglas kostet Aufpreis. Im Bad des Ford-Dreamer gibt es eine schwenkbare Waschtischwand, die Bettenmaße sind eher knapp.

Ab Werk ist schon die Select-Ausstattung an Bord, dazu gehört unter anderem eine gehobene Motorisierung mit 170-PS-Automatikgetriebe. Leichtmetallfelgen und Silbermetallic-Lackierung sind auch schon an Bord. Mit diesen Details erklärt sich der etwas höherer Preis im Vergleich zu den anderen Modellen.

Der Dreamer auf Ford interessiert Sie? Dann können Sie hier mehr zum Dreamer D51 Select lesen.

  • Preis: Dreamer D51 Select ab 65.900 Euro

5. Etrusco CV 600 DF

Zu einer der ersten Marken, die bereits im Frühjahr 2022 auf den Transit umgestellt haben, zählt Etrusco. Bisher gab es in der Baureihe nur Fiat-Basisfahrzeuge. Einen Hinweis auf die Ford-Modelle bei Etrusco trägt in Zukunft das "F" am Ende derjenigen Modelle, die ein Ford-Chassis besitzen. Daher bekommt natürlich auch das Modell Etrusco CV 600 DF ein "F". Der schwarz lackierte Kastenwagen hat eine Länge von knapp unter sechs Metern. 130-PS-Motor mit Schaltgetriebe ist Serie, optional gibt es den Transit auch mit Automatikgetriebe und 170 PS.

Ein klassischer Querdoppelbett-Grundriss ermöglicht komfortables Reisen mit zwei Personen. Die Ford-typische stattliche Außenhöhe liegt hier bei 2,79 Metern. Daraus resultiert eine Stehhöhe im Innenraum von 2,08 Metern. Großgewachsene Menschen profitieren vom Hochdach des Transit. Das Bett fällt mit Maßen von 1,90 auf 1,50 Meter klassentypisch aus, bietet aber den Vorteil von viel Kopffreiheit über der Liegefläche. Den ersten ausführlichen Test des Etrusco CV 600 DF gibt es hier.

  • Preis: Etrusco CV 600 DF ab 48.499 Euro

6. LMC Innovan 590

Auch LMC erweitert sein Campingbus-Angebot mit einem Camper auf Ford Transit. Zu den Ducato-Modellen gesellt sich jetzt der Innovan 590. Die neue Baureihe ist gradlinig, modern im Design und klassisch mit Heckquerbett ausgestattet. Die Länge des Betts ist mit 1,88 Metern Klassen-üblich. Für den eher schmalen Transit hat LMC einen nach vorne schmaler werdenden Küchenblock gebaut, so bleibt im Durchgang mehr Platz.

Im Preis mit inbegriffen ist das New-Edition-Paket, das unter anderem eine Motorisierung von 170 PS und eine Markise beinhaltet. Für die Zukunft sind zudem weitere Innovan-Varianten auf Transit geplant. Einen ausführlichen Bericht finden Sie hier: LMC Innovan 590 im ersten Check.

  • Preis: LMC Innovan 590 ab 54.800 Euro

7. Pilote Atlas 603 G

Bei ihrem neuesten Campingbus setzt die französische Marke Pilote auf den Ford Transit Trail als Basisfahrzeug. Mit dem Pilote Atlas 603 G folgen die MacherInnen dem Trend zum Offroad-Look. Mit dem Ford-Trail-Fahrgestell und einer Differenzialsperre soll etwas Gelände-Feeling bringen. Außerdem soll es für den Campingbus eine Dieselheizung und Solarmodule geben.

Der Grundriss bringt ein Querdoppelbett ins Heck und verlässt sich mit einer Länge von 5,99 Metern auf eine klassische Aufteilung. Zudem verspricht Pilote eine XXL-Garage. Das Modell Atlas 603 G wird ab Frühjahr 2023 bestellbar sein. Hier gibt es mehr Infos zum Pilote Atlas 603 G.

  • Preis: Pilote Atlas 603 G ab 74.900 Euro

8. Sunlight Cliff 590 4x4

Der sportliche Allrad-Campingbus Sunlight Cliff 590 4x4 erweitert die beliebte Baureihe. In der Adventure Edition in schnittigem Schwarz gibt es ihn ab 68.664 Euro. Die Möbel führen den coolen Look fort, Möbelelemente in Küche und Bad sind in Anthrazit gehalten. Aufgrund der schmalen Breite des Transits hat sich auch Sunlight ein paar Kniffe einfallen lassen. Wie im LMC verjüngt sich der Küchenblock nach vorne, außerdem ist im Bad ist eine Falttüre verbaut, das verschafft dem Ausbau mehr Luft.

Die Bettenmaße der einzigen Schlafplätze im Doppelbett fallen mit 1,89 und lediglich 1,19 Metern an schmalsten Stelle etwas kleiner aus. Besonderheit: Im Transit-Cliff ist der Kompressorkühlschrank direkt vor dem Bett verbaut. Dank doppelt angeschlagener Türe, lässt er sich auch direkt aus dem Bett öffnen. Die Sitzgruppe ist etwas beengt und eher für zwei Personen ausgelegt. Die Zuladung von 500 Kilogramm ist für zwei Personen aber gut dimensioniert. Den ersten Test des Sunlight Cliff 590 4x4 gibt es hier.

  • Preis: Sunlight Cliff 590 4x4 ab 68.664 Euro

9. Vanhalla Ford Transit

Die Manufaktur Vanhalla aus Krefeld bietet auf dem Transit-Bus einen ganz besonderen Grundriss an. Dem Kastenwagen verpasst er hier eine L-förmige Küchenzeile in der Fahrzeugmitte. Dahinter steht ein längs angeordnetes Doppelbett, nachts über den Querteil der Küche verlängert wird. So bringt Vanhalla auf 5,53 Metern Fahrzeuglänge ein großes Bett für zwei Unter.

Vanhalla Ford Transit
Juergen Bartosch
Das große Längsbett lässt sich über den Querteil der großen Küche ausziehen.

Der Campingbus ist auf die Nutzung zu zweit ausgerichtet. Eine Sitzbankreihe fehlt hier. Die Ess- und Sitzgelegenheit im Wohnraum besteht nur aus den drehbaren Fahrersitzen aus dem Cockpit. Das Interieur ist in Schreinerqualität hergestellt, die Farben und Holztöne sind frei wählbar. Mehr Infos zum Vanhalla Ford Transit.

  • Preis: Vanhalla Ford Transit ab 72.499 Euro

10. Weinsberg Carabus 600 MQ / 550 MQ und Caratour 600 MQ / 550 MQ

Bei Weinsberg gibt es ab dieser Saison zwei Modellreihen, die auf Ford-Transit-Basis kommen: Weinsberg Carabus und Weinsberg Caratour. Die beiden Campingbus-Baureihen unterscheiden sich hinsichtlich Preis, Möbelbau und Dekor voneinander. Die Carabus-Modelle haben mit einer Stehhöhe von 2,05 Metern einiges an Kopffreiheit und bieten zwei Schlafplätze im Querdoppelbett im Heck.

Im Caratour verwandelt sich die Sitzgruppe in eine dritte Schlafmöglichkeit. Auf dem Caravan Salon wurde die zusätzliche Option von weiteren Schlafplätzen im Ausstelldach, die per ausklappbarer Leiter erreicht werden können, vorgestellt. Somit eignen sich diese Modelle auch für Familien. Einen ausführlichen Artikel zu Weinsberg Carabus und Caratour gibt es hier.

  • Preis: Weinsberg Carabus/Caratour ab 49.900 Euro

Fazit

Ob es nur an den Lieferproblemen anderer Chassis-Hersteller liegt, dass so viele Marken auf Ford Transit setzen? Das ist sicher nur ein Teil der Antwort. Der schmale Ford Transit ist zwar aufgrund seiner schlanken Breite eine Herausforderung für den Ausbau, bringt aber auch einige Vorteile mit. Die Stehhöhe ist auf jeden Fall eine seiner Stärken. Der etwas bulliger aussehende Ford Transit Trail trifft den Nerv der Zeit. Es sind auf jeden Fall zahlreiche spannende Campingbusse auf Ford Transit auf den Markt gekommen.

Einen Vergleich unterschiedlicher Basisfahrzeuge gibt es hier: Fiat-Ducato-Konkurrenten im Test. Speziell für Transit-Interessierte, die einen Kastenwagen selbst zum Camper ausbauen wollen, hat Ford kürzlich eine US-Version des Ford Transit Trail gezeigt.

Sie mögen's eine Nummer kleiner? Noch mehr kompakte Campervans auf Ford Transit Custom gibt es hier.

Die aktuelle Ausgabe
Promobil 06 / 2023

Erscheinungsdatum 03.05.2023

148 Seiten