Was ist Ihre Meinung dazu: Überwintern im Süden, das ist neuerdings dank Homeoffice-Möglichkeiten für den ein oder anderen Arbeitenden ein verlockender Gedanke – für Ruheständler sowieso. Sie könnten, tun es aber nicht? Welche Fragen oder Bedenken haben Sie? Und an alle erfahrenen "Winterflüchtlinge": Was genießen Sie besonders? Was sind Ihre wichtigsten Tipps, die Sie Neulingen mit auf den Weg geben wollen? Wir haben gefragt und Sie haben die Antworten geliefert.
Pinien, Palmen, Piña Colada: Wer würde sich nicht nach einem sorgenfreien, leichten Leben in südlichem Ambiente sehnen, wenn mal wieder draußen vor der heimatlichen Haustür der Schneeregen plätschert und der eisige Wind die Bäume zaust? Also flugs das Reisemobil gepackt, "Málaga" ins Navi eingetippt und Gas gegeben. Warum eigentlich nicht?
Das sagen promobil-LeserInnen zur "Winterflucht"
Renate Wollschläger & Rainer Keil, Eckernförde:
Wir sind am Überwintern, seit dem 18. November unterwegs in Spanien. Bei uns ist der Weg das Ziel, wir halten dort, wo es uns gefällt. Das ist absolut nicht unbedingt an der Küste. Das Hinterland hat wundervolle, sehenswerte Haltepunkte. Wir sind autark (Solar/Komposttoilette) und oft auf netten Stellplätzen in kleinen Gemeinden (dort gibt es oft eine Grauwasser-Entsorgung). Das Wetter, also Sonne und Temperaturen, tut uns sehr gut. Dabei Spanien näher kennenzulernen ist ein toller Nebeneffekt. In drei Tagen geht es für uns weiter, im Zickzack Richtung Süden. Ein bestimmtes Ziel haben wir nicht. Angepeilt ist, zum Ende April wieder in der Heimat zu sein. Fazit: Wir möchten das Überwintern nicht mehr missen. Uns fehlen keine Minustemperaturen, Schnee und Regen.
Renate Wollschläger & Rainer Keil, Eckernförde

Michael Bogisch, Stuttgart:
Ein für uns zwar reizvolles Thema, von dem wir aber aus mehreren Gründen absehen: Da wäre die von uns teils zu pflegende Mutter (94) für Monate allein daheim; zudem schreckt uns (selbst Rentner mit dem ein oder anderen Wehwehchen) der Gedanke ab, uns viele Wochen im Stuhlkreis fast nur mit anderen "BestAgern" über die gemeinsamen Krankheiten und Gebrechen auszutauschen. Der Reiz des Campings liegt für uns Ältere gerade auch in der Abwechslung und im Zusammenleben mit Jüngeren, die in derartigen Überwinterungs-Destinationen naturgemäß fehlen. Und auf die Familie und unsere Enkel möchten wir auch nicht so lange verzichten...
Rolf Guba, Kaisheim:
Wer im Süden überwintern will, was prinzipiell klasse ist, sollte auch die Kosten der "doppelten Haushaltsführung" bedenken. Ihr braucht jemanden, der sich um die Post kümmert oder nach der Wohnung bzw. dem Haus mal schaut. Und im Ausland? Da kosten der Campingplatz, die An- und Rückfahrt (Kraftstoff, Maut, Öl etc.), Gas und Internet.
Klaus Eberle, per E-Mail:
Zugegeben, das Klima lockt, und insbesondere in Andalusien an der Küste kann man es sehr gut aushalten. Es gibt viel zu sehen, tolles Essen, wunderbare Strände, Kultur, Camping- und Stellplätze sowie Möglichkeiten zum Freistehen. Wir vagabundieren lieber. Ein Campingplatz, um mal zur Ruhe zu kommen, für drei oder vier Tage, ist zwischendurch gut, aber länger möchte ich nicht an einem Platz bleiben. Dafür gibt es zu viel zu sehen.
Dietmar Kunert, Innsbruck/Österreich:
Wir starten in FÜNF Tagen für zehn Wochen in den Süden. Ich bin knapp vor einem Burn-out, mein Therapeut ist unser Camper. Ich brauche nicht mehr als Ruhe und Sonnenschein. Die kalte Jahreszeit im sonnigen Süden zu verbringen war schon immer mein Traum, und auch für die zukünftige Pension ist das geplant. Dann gleich nach Marokko oder Tunesien.
Tobias Frommelt, per E-Mail:
Seit mehr als drei Jahren leben wir Vollzeit im Wohnmobil und arbeiten zu 100 Prozent online. Dadurch können wir die Wintermonate im Süden unterwegs sein. Für mich ist dies ganz klar die Zukunft des Arbeitens.
Maria Haase, per E-Mail:

Wir träumen schon lange davon, den Ruhestand komplett im Reisemobil zu verbringen – das Überwintern im Süden wäre ein kleiner Vorgeschmack. Mein Mann ist Handwerker und kann nicht im Homeoffice arbeiten. Wir haben schon einmal unbezahlten Urlaub genommen, um zwei Monate unterwegs zu sein, aber das ist nicht regelmäßig möglich. Und so warten wir weiterhin auf den Ruhestand ...
Viele Stellplätze haben sich auf "Winterflüchtlinge" eingestellt
Die promobil-App "Stellplatz-Radar" verzeichnet Dutzende von Stellplätzen allein in Spaniens südlichen Regionen, die während der Wintermonate geöffnet sind und sich speziell auf die Bedürfnisse von Langzeitgästen aus Mittel- und Nordeuropa eingestellt haben. Diese Plätze sind teils recht groß und bieten eine gehobene Ausstattung, die neben Strom, Ver- und Entsorgung unter anderem auch Sanitäreinrichtungen, Waschmaschinen und WLAN umfasst. Mehr Tipps für Andalusien finden Sie hier.
Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten gibt es in der Nähe, der nächste Strand liegt nicht selten in Sichtweite und ist zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Alles was der mobile Mensch fürs tägliche Leben braucht, gibt es vor Ort oder in der Nähe; so kann man sich auf solchen Plätzen ganz gut eine Zeit lang einigeln und das Leben in angenehm mildem Klima in Shorts und Badeschlappen genießen.
Überwintern im Reisemobil jenseits von Spanien und Portugal

Wem Spanien und Portugal nicht sonnig und exotisch genug sind, der entert bei Gibraltar eine Fähre und setzt nach Marokko über, wo gleichfalls schon seit vielen Jahren Reisemobilisten die Wintermonate verbringen. Mehr Tipps für Marokko und Südspanien finden Sie hier.
Ebenfalls möglich, wenn auch nicht ganz so populär, sind Winterfluchten nach Süditalien oder nach Griechenland. Mehr über Apulien mit dem Wohnmobil erfahren Sie hier.
Nicht nur RuheständlerInnen träumen vom Winter unter südlicher Sonne
Bislang war das Überwintern in südlicher Sonne ganz überwiegend ein Privileg derjenigen Reisemobil-Generation, die nicht mehr im Berufsleben steht. Doch das könnte sich nun ändern. Die Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie haben nicht wenigen Berufstätigen die Möglichkeit eröffnet, überwiegend oder ganz vom Homeoffice aus zu arbeiten. Wobei das "Home" ja durchaus auch ein mobiles sein könnte, sofern eben nur eine Stromversorgung und eine stabile Internetverbindung zur Verfügung stehen oder geschaffen werden können.
Wer mehr Komfort sucht, findet auch winteroffene Campingplätze im Süden

Aber nicht nur Stellplätze bieten sich entlang der spanischen Mittelmeer- und südwestlichen Atlantikküste den Winterflüchtlingen an. Rund ums Jahr geöffnete, komfortable Campingplätze finden sich dort gleichfalls, und zwar bereits an der Winters mitunter noch etwas raueren katalanischen Costa Brava, dann vor allem weiter südwestlich in den Regionen Valencia, Murcia und, allen voran, in Andalusien. Manche dieser Campingplätze locken mit Langzeittarifen, sodass ein Aufenthalt mit all dem campingplatzspezifischen Komfort nicht unerschwinglich sein muss.
Zehn Ganzjahres-Stellplätze in Portugal finden Sie hier.
Gewinn:
Beim aktuellen Thema des Monats "Überwintern" haben gewonnen: Renate Wollschläger und Rainer Keil aus Eckernförde.
Fazit
Über den Winter im Wohnmobil in den Süden fahren? Das ist der Traum vieler. Wir haben unsere LeserInnen gefragt, ob für Sie Überwintern im Süden realistisch und einen Versuch wert wäre. Oder was Sie daran hindert. Lesen Sie die Antworten.