Im ersten Schritt der Kauf- oder Mietentscheidung geht es noch relativ überschaubar zu: Liner, Alkovenmobil, Teil-/Integrierter oder Campingbus stehen hier zur Auswahl (Hier geht's zur Typenberatung). Im zweiten Schritt, der Wahl des passenden Grundrisses von Wohnmobil oder Kastenwagen, können Käuferinnen und Käufer bei der Modellwahl allerdings schnell ins Grübeln geraten. Als Grundriss wird im Reisemobil die Anordnung und Aufteilung der Wohnraumkomponenten bezeichnet, also zum Beispiel Betten, Bad und Küche.
Was ist das richtige Wohnmobil-Layout für mich?
Beim Urlaubsdomizil auf Rädern hilft der beste Motor nichts, wenn es an der Inneneinrichtung hapert. Soll aus dem kurzen Flirt eine tragfähige Beziehung werden, müssen die inneren Werte stimmen. Welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Varianten von Sitzbank, Bett, Küche und Bad? prombil zeigt die zentralen Punkte im Reisemobil – ein Rundgang durch die wichtigsten Grundrissvarianten von ausgebauten Campingbussen, Alkovenmobilen, Teilintegrierten und Integrierten.
1. Sitzgruppe: 6 Varianten zum Essen und Sitzen
Im Laufe der Jahre hat sich die Position der Sitzgruppe im Wohnmobil und Campingbus immer wieder verändert: War sie früher häufig im Heck untergebracht, findet sie sich heute meist vorn und beansprucht je nach Grundriss Teile des Fahrerhauses.
Dinette: Sitzgruppe für vier

Die klassische Vierer-Sitzgruppe, die aus zwei gegenüberliegenden Sitzbänken besteht. Heute fast nur noch in Alkovenmobilen vorzufinden. Sie war lange Zeit der Standard und ist abgeschottet vom Fahrerhaus – je nach Modell mit Zweierdinette (zwei Einzelbänke) oder Längssofa nebenan möglich. Dann bietet sie Platz für bis zu sechs Personen.
bis zu sechs Plätze beim Fahren
kein Drehen der Fahrerhaussitze nötig
meist zur Liegefläche umbaubar
aufrechte, nicht immer bequeme Sitzposition
kostet mehr Platz
Halbdinette: Sitzgruppe mit Fahrerhaus-Sitzen

Bietet Platz für vier Reisende. Diese Variante findet sich über die Fahrzeugkategorien hinweg in einer Vielzahl von Modellen. Hier steht eine Sitzbank in der zweiten Reihe, die ohnehin schon gemütlichen Fahrersitze im Cockpit werden um 180 Grad gedreht zum festen Teil der Sitzgruppe. Wegen der guten Raumausnutzung vor allem in ausgebauten Kastenwagen beliebt; wird häufig standardmäßig in größeren Reisemobilen eingebaut.
spart Platz
Tisch leicht entnehmbar
Bank in vielen Fällen als weitere Schlafmöglichkeit, zumindest für Kinder, nutzbar
keine Abtrennung des Fahrerhauses möglich
Wenden der Sitze je nach Basisfahrzeug mühsam
Halbdinette mit L-Sofa: zum Füße hochlegen

Halbdinette mit einer L-förmigen Sitzbank. Empfehlenswert für Paare, die gerne einmal die Füße hochlegen wollen – das kann man entweder vom Fahrersitz oder von der Sitzbank aus tun. Weiterer Besuch findet hier ebenfalls Platz, setzt er oder sie sich an die seitliche Bank. Voraussetzung dafür: Die seitliche Sitzfläche muss breit genug sein.
ideal für Paare, die es etwas gemütlicher wollen
braucht mehr Platz
kleinerer Tisch
meist nicht vergrößerbar
Hecksitzgruppe: Sitzlandschaft für viele

Der Klassiker feiert in einigen Integrierten und Alkovenmobilen ein Comeback. Eine meist u-förmige Sitzlandschaft im Heck punktet durch wohnliche Ausstrahlung und besondere Wintereignung. Außerdem bietet sie viele Sitze.
sehr angenehme Wohnlichkeit
meist lückenlose Isolierung durch abschottbares Fahrerhaus
viele Sitzplätze und Sitzmöglichkeiten
Selbst mit Gurt kaum für Mitfahrer geeignet
wenig Heckstauraum
Barsitzgruppe: vor allem in großen Luxus-Mobilen

Eine Längssitzbank, dazu drehbare Vordersitze, ein weiterer Pilotensitz neben der Tür und ein großer Tisch. Diese Form von Sitzgruppe kommt vor allem in großen Integrierten zum Einsatz.
Gemütliche Sitzgruppenanordnung zu zweit.
Nimmt viel Platz in Anspruch, dementsprechend eher selten.
Zwei Längsbänke: Familien-Esstisch

Oftmals in Teilintegrierten vorzufinden und für Familien geeignet. Zwei Bänke sind parallel zur Fahrzeugseitenwand ausgerichtet. Die Anordnung sorgt für ein angenehmes Wohngefühl. Beispiel: Das Chausson-Dauertestmobil.
angenehme Wohnlichkeit
und ein großzügiges, offeneres Raumgefühl
erschwerter Durchgang nach vorn
Für Mitfahrer müssen die Bänke umgebaut werden.
Hier eine Übersicht zu Teilintegrierten mit Längssitzbank und Integrierten mit Längssitzbank.
2. Betten: 7 Lösungen für unterschiedliche Bedürfnisse
Ein hoher Schlafkomfort ist vielen Menschen wichtig. Dabei können Vorlieben so unterschiedlich sein wie manche Menschen selbst und es gibt viele unterschiedliche Bettenvarianten in Reisemobilen. Gemeinsam ist ihnen: Reisemobilurlauber bevorzugen fest eingebaute Betten. Flickwerk und Puzzlespiele mit den Polstern sind heutzutage – zumindest als Hauptbett – häufig unerwünscht.
Großgewachsene Personen bevorzugen mit Sicherheit ein Bett mit zwei Meter Länge. Untrennbar verbunden mit der Bett-Konstellation ist meist das Angebot an Stauraum. Als logische Schlussfolgerung ergeben sich daraus feste Betten oberhalb einer Garage im Heck.
Von den Gedanken um die Betten ist der Schritt zum familiengerechten Campingfahrzeug nicht mehr weit. In diesem Fall liegt der Fokus häufig darauf, besonders viele Betten an Bord zu haben.
Familienmodelle kombinieren häufig verschiedene Bettformen in einem: Hubbett vorne und Doppelbett oder Stockbett hinten. In Campingbussen sorgt häufig ein Bett im Aufstelldach für weitere Schlafplätze. Vor allem große Kastenwagen bieten vermehrt Aufstelldächer.
Einzelbetten: getrennte Schlafplätze

Diese Variante streckt das Reisemobil, denn längs eingebaute Einzelbetten benötigen Platz. So sehr, dass manche Hersteller den Kleiderschrank unter oder über den Einzelbetten anbringen. Diese Bettanordnung ist die beliebteste in Deutschland. Durch beigelegte Verbindungspolster verwandelt sich die Schlafvariante zu einer großen Liegewiese im Heck. Gängig ist die hohe Ausführung, seltener eine niedrige.
besonders komfortabler Zugang
meist große Liegeflächen
häufig mit einer Erweiterungsmöglichkeit in der Mitte
teils eingeschränkte Kopffreiheit
oft unpraktische Schränke darunter
Hier geht's zur Marktübersicht: Schlanke Teilintegrierte mit Einzelbetten.
Queensbett: gute Zugänglichkeit

Diese Ausführung benötigt viel Raum im Heck, da ein Queensbett von beiden Seiten betretbar ist. So kann der eine von zwei Personen das Bett besteigen oder verlassen und während die andere in Ruhe weiterschläft. Trotzdem sind die Maße der Liegefläche in Länge und Breite mitunter weniger üppig als erwartet. Das separate Schlafzimmer wirkt dafür luftig und wird gerne in Verbindung mit einem Raumbad verwendet. Um Stauraumbedarf und Schlafkomfort zu optimieren, bieten einige Hersteller höhenverstellbare Queensbetten an. Bei guter Konstruktion ist sogar Platz für eine Garage darunter möglich.
sehr bequemer Zugang
besonders wohnliches Ambiente
gut erreichbare Kleiderschränke auf jeder Seite
großer Platzbedarf
Heckgarage darunter oft nur kleinformatig
Querbett: kuschlige Schlafecke

Ein Klassiker in praktisch allen Aufbauformen. Das recht raumsparende Bett wird vor allem in kompakteren Modellen eingesetzt, etwa Campingbussen. Auch kurze, teilintegrierte Reisemobile nutzen es. Unter der Liegefläche gibt es viel Platz für eine Garage. Der Zugang zum Bett ist oftmals etwas eng und beschwerlich, vor allem, wenn eine zweite Person bereits darin liegt. Auch für besonders groß gewachsene Personen eignen sich die meisten nicht, da sie durch die Fahrzeugbreite in der Länge beschränkt werden.
meist unverbaute rechteckige Liegefläche
oft einfache Abtrennmöglichkeit vom Wohnraum
in der Regel mit großer Fahrradgarage
erschwerter Einstieg, insbesondere für den hinteren Schlafplatz
teils eingeschränkte Kopffreiheit
Längsbett/französisches Bett: schmal und platzsparend

Oft als französisches Bett bezeichnet und lange Zeit Standard in Teilintegrierten, feiern kompakte Wohnmobile mit Längsbett seit ein paar Jahren sein Comeback. Diese raumsparende Aufteilung ist inzwischen in allen Aufbauten anzutreffen. Die Liegefläche im Heck ist meist auf einer Fahrzeugseite seitlich angebracht, das Bad befindet sich nebenan. Die Anordnung spart Raum. Das Bad sind dafür eher schmal, und für eine Garage fehlt der Platz. Und: Vorsicht, das Bett ist vergleichsweise schmal und das Fußteil kann wegen des Zugangs zum Bad zusätzlich verschmälert sein.
einfacher Einstieg in Sitzhöhe
offener Raumeindruck
platzsparende Unterbringung des Sanitärbereichs
begrenzte, oft am Fußende abgeschrägte Liegefläche
keine fahrzeugbreite Garage möglich
Stockbetten/Etagenbetten: für Kinder

Niemals die hauptsächliche Liegefläche in einem Reisemobil, sondern als zusätzliche Schlafmöglichkeit zu einem bereits vorhandenen Bett. In der Regel für Kinder gedacht, teils für Erwachsene geeignet.
praktisch für den Nachwuchs oder Gäste
unteres Stockbett oft klappbar zur Stauraumerweiterung
bei voller Belegung meist nur wenig Stauraum
eingeschränkte Kopffreiheit
Hubbett: flexibler Schlafplatz

Ein Hubbett verschwindet tagsüber unter der Decke, nachts wird es manuell oder elektrisch heruntergefahren. Früher war es nur bei Integrierten im Fahrerhaus eingebaut – als zusätzliche oder Gäste-Schlafgelegenheit. Heute finden sich diese flexiblen Betten mittlerweile bei allen möglichen Mobilen und Bussen. Die Platzierung variiert: In der Fahrzeugmitte über der Sitzgruppe ist ein Hubbett genauso einbaubar wie im Heck. In sehr kurzen aufgebauten Reisemobilen stellen sie manchmal sogar das Hauptbett. In Campingbussen kommen Hubbetten als zweites Doppelstockbett vor – oder als Hauptbett, das darunter Platz in der Heckgarage freigibt. Sie führen häufig zu Abstrichen bei Stehhöhe und Lichteinfall.
platzsparend als Haupt- oder Zweitbett
ermöglicht neue Modellkonzepte
Sitzgruppe darunter häufig nicht im heruntergeklappten Zustand nutzbar
schränken Stehhöhe ein
häufig dunkel darunter, da sie Dachfenster verdecken
Alkovenbett: Schlafhöhle über dem Fahrerhaus

Das gute alte Alkoven-Wohnmobil, das mitunter etwas altmodisch wirkt, ist immer noch unübertroffen im Platzangebot für mehrere Betten: Das Alkoven-Doppelbett hoch oben über dem Fahrerhaus bietet reichlich Platz fürs Bettzeug und entpuppt sich als herrliche Höhle für den Nachwuchs. Im Rest des Innenraums bleibt so viel Platz zum Wohnen und für weitere Liegeflächen.
ermöglicht viele Betten an Bord
gemütlicher Schlafplatz
geringe Kopfhöhe
Alkoven vergrößert Luftwiderstand und verringert Fahrkomfort
3. Küchenzeile
Natürlich muss man im Urlaub essen. Wer nicht immer in ein Restaurant gehen, sondern in oder vor den eigenen vier Reisemobilwänden speisen möchte, braucht: Spüle, Arbeitsfläche und Herd – oder anders ausgedrückt, eine Küche.
Ob Winkel-, Längs- oder Heckküche: Das Maß der Arbeitsfläche und der Spüle gilt es zu beachten, Schubladen mit Selbsteinzug statt Stauschränken oder Apothekerauszüge sind fein. Den Unterschied macht meist der Kühlschrank aus. Bei ihm handelt es sich heute gerne um einen ausgelagerten Turm mit viel Kühlschrankvolumen und separatem Gefrierfach, manchmal gekrönt von Backofen oder Mikrowelle.
Wo steht die Küche? Wenn das Wohnzimmer bereits den Bug ausfüllt und das Schlafzimmer das Heck beansprucht, bekommt die Küche konsequenterweise den Platz in der Mitte zugewiesen. Die Herausforderung dabei: den Ausbau der übrigen Wohnbereiche wie Sitzgruppe, Schlafmöglichkeiten oder Sanitärraum mit dem Wunsch nach einer großen, praktischen und komfortablen Küche zu vereinen.
Längsküche mittig: klassische Küchenzeile

Üblicherweise auf der Einstiegsseite untergebracht, kann im Format variieren: von der kleinen Kombüse bis zur Verpflegungsstation für Familien. Typisch für Kastenwagen-Grundrisse und kompakte Teilintegrierte.
übersichtliche Verstaumöglichkeiten
eine praxisgerechte Arbeitsfläche
optional mit einer ausklappbaren Erweiterung.
mit hohem Kühlschrank insgesamt großer Platzbedarf vonnöten
darunter leiden unter anderem auch die Staumöglichkeiten
Winkelküche: mehr Stauraum und Arbeitsfläche

Diese L-förmige Küche schließt sich häufig an eine Dinette oder Halbdinette an. Die Bankbreite wird für die Unterbringung von genügend Stauraum und Abstellfläche benötigt.
gute Bewegungsfreiheit und Ergonomie
großer Kühlschrank möglich.
oft wenig Arbeitsfläche, da Platz für Kocher und Spüle benötigt wird
Längsküche vorne: eine Rarität

In Kompakten noch zu haben. Durch den Vormarsch breiter Sitzgruppen in ausgebauten Reisemobilen jedoch zu einer Rarität geworden und deshalb nur noch selten zu sehen.
ausgewogener Raumeindruck durch mittige Aufbautür
leichter Zugriff von der Sitzgruppe auf Kühlschrank etc.
bei drehbarem Beifahrersitz Konflikt mit dem Küchenblock
hoher Kühlschrank kaum sinnvoll möglich
Freistehende Winkelküche: für Küchenpartys

Diese Küchenanordnung dient neben ihrer eigentlichen Funktion als Raumteiler – so werden Wohn- und Schlafzimmer voneinander getrennt. Außerdem ermöglicht sie den freien Blick vom Koch- in den Wohnbereich. Sie ist perfekt für Hobbyköchinnen und -köche, die auch beim Kochen noch Teil des Geschehens sein möchten.
großer Kühlschrank in der seitlichen Schrankzeile möglich
offene Atmosphäre
wenig Arbeitsfläche vorhanden
Heckküche: perfekt für die Outdoor-Küche

Vor der Jahrtausendwende ein gängiger Standard auch in großen Kastenwagen, ist sie heute eine echte Seltenheit und meist nur noch in Kompaktbussen der Bulli-Größe anzutreffen. Ihr großer Vorteil: Die Unterbringung im Heck ist sehr platzsparend. Abstriche müssen dabei meist bei Arbeitsfläche und Stauraum gemacht werden. Auch aus Sicherheitsgründen baut man Küchen heute lieber längs ein, damit bei einer heftigen Bremsung die Schrankklappen und Schubladen-Schlösser nicht unter so hoher Belastung stehen.
einfacher Zugriff von außen für Mahlzeiten im Freien
insgesamt sehr platzsparende Unterbringung
Keine große Fahrradgarage möglich
wenig Arbeitsfläche und Verstaumöglichkeiten
unsicher bei Auffahrunfällen und abrupten Bremsungen
4. Bad: Nasszelle oder Raumbad?
Der Komfortstandard in Reisemobilen steigt – stetig. Konstrukteure entwickelten im Laufe der Zeit verschiedenste Badkonzepte: Begnügte man sich vor einigen Jahren noch mit der Nasszelle, die lediglich aus Waschbecken, Toilette und einem rund umlaufenden Duschvorhang aufgebaut war, ist das heute nur noch in Campingbussen akzeptiert.
Heutzutage geht der Trend in Richtung Raumbad. Besser gesagt: Der Trend ist bereits angekommen. Was ein Raumbad sein soll? Unter dem verheißungsvollen Begriff verbirgt sich ein cleveres Raumaufteilungskonzept.
Raumbad: Raumteiler und Privatbereich

Raumbad
Durch das ausgeklügelte Öffnen und Schließen von Türen erstreckt sich hier ein großer Sanitärtrakt, entweder in einem abgetrennten Teil des Reisemobils oder sogar über die gesamte Aufbaubreite. Neben mehr Platz schafft diese Konstruktion mehr Privatsphäre.
sehr gute Bewegungsfreiheit beim Waschen und Duschen
als Ankleideraum nutzbar mit oft direktem Zugriff auf den Kleiderschrank
WC und Dusche komplett getrennt nutzbar mit viel Privatsphäre
erhöhter Platzbedarf
möglicherweise beengter WC-Bereich bei verschlossener Tür
Variables Bad/Schwenkbad: 2in1 Dusche und Klo

Schwenkbad
Dieser Camping-Sanitärraum ist auch unter dem Namen Schwenkbad bekannt. Dabei schwenkt meist die ganze Waschwand zur Seite und über die Toilette. Zum Vorschein kommt die Dusche.
gute Raumausnutzung
vollwertige Dusche mit geringem Umbauaufwand
meist ausreichende Bewegungsfreiheit für alle Hygienefunktionen
Keine unabhängige Benutzung von Dusche und Toilette möglich
meist Trockenwischen vor dem Rückbau der Dusche nötig
Heckbad: ein Highlight im Grundriss

Bad am Fußende
Im Heck des Wohnmobils ist bei dieser Variante über die gesamte Breite ein vollwertiges Badezimmer angelegt. Dusche und WC liegen einander gegenüber. An der langen Seite gibt es entweder einen üppigen Waschtisch mit Spiegelschränken oder einen großen Kleiderschrank und ein kleineres Waschbecken über oder neben dem Klo.
Ermöglicht eine großzügige Sanitärraumgestaltung und schafft viel Privatsphäre
unabhängige Nutzung von Toilette und Dusche möglich
jedoch keine feste Tür dazwischen
Braucht viel Platz,
daher mitunter Abstriche bei der Küche oder den Schlafplätzen
Kombibad mit integrierter Dusche

Integrierte Dusche
Weniger Platzkomfort, dafür maximale Raumnutzung. WC, Waschbecken und Dusche werden hier auf kleinstem Raum zusammengefasst. Häufig übernehmen klappbare Kunststoffwände die Abtrennung des separaten Duschbereichs. Möglich ist ein Vorhang.
hervorragende Raumausnutzung
WC in manchen Fällen als Sitzplatz in der Dusche geeignet
knappe Bewegungsfreiheit
keine unabhängige Benutzung von Dusche und Toilette möglich.
nach dem Duschen evtl. nasses Klo und Waschbecken
Separate Dusche:

Separate Dusche
Der Sanitärbereich bildet hier eine räumliche Einheit, allerdings hat die Dusche eine eigene Fläche, die über den Waschraum zugänglich ist. Umbauarbeiten sind also nicht notwendig.
Duschen ohne jede Umrüstarbeiten möglich
Dusche oft auch zum Trocknen nasser Kleidung gerade im Winter verwendbar
wohnlicherer Waschbereich
deutlich erhöhter Platzbedarf
mitunter knappe Bewegungsfreiheit
Vertiefung zu den Grundriss-Elementen
Hier finden Sie weitere ausführliche Artikel zu den einzelnen Bereichen im Reisemobil und Campingbus.
Sonderfall kompakter Campingbus oder Urban Campervan
Die wenigsten Besitzer eines VW California Kompaktcampers wissen es: Der Grundriss ihres Busses geht auf den Westfalia Berlin Mitte der siebziger Jahre zurück. Klappsitzbank im Heck, Schrank- und Küchenzeile links, drehbare Vordersitze – es gibt nichts Praktischeres für kompakte Camper. Weniger Stau- aber mehr Lebensraum bieten Aufteilungen mit Heckküche. Bekanntester Vertreter ist der Ford Nugget eine Mischform ist der Southvan-Vito-Ausbau.
Größere Campingbusse, auch ausgebauter Kastenwagen genannt, haben eine größere Auswahl an Grundrissen. Das Doppelbett quer im Heck ist beliebt, doch es gibt fast alles, was man auch aus aufgebauten Reisemobilen kennt, sogar Raumbäder oder kleine Duschkabinen und inzwischen auch immer mehr Einzelbetten.
Warum ist die Grundriss-Auswahl so riesig?
Das hat zunächst etwas mit nationalen Vorlieben zu tun: Während Franzosen eher ein Queensbett wählen, schlafen Deutsche bevorzugt in Einzelbetten. Daneben gibt es eine grenzübergreifende Gemeinsamkeit: Reisemobil-Kaufende, egal ob aus Schweden, den Niederlanden oder Italien, lieben den Individualismus. Die einen schätzen die Wohnlichkeit einer Hecksitzgruppe, die anderen benötigen eine große Garage für Roller oder E-Bikes.
Soviel vorweg: Kein Grundriss kann alles gleich gut. Im Vordergrund sollte immer der individuelle Bedarf der Reisenden und der möglichen Reisebegleitung stehen: Partner und Partnerin, Haustier, Kinder, etc. Ist der Kaufvertrag einmal unterschrieben, gibt es kein Zurück mehr. Nachträgliche Änderungen sind selten zu realisieren. Nicht zuletzt deshalb sollte man immer erstmal mieten, um Vorstellung und Realität miteinander zu vergleichen. Das ultimative Handbuch zum Wohnmobilmieten finden Sie in diesem Artikel:
Glossar zu Wohnmobil-Grundrissen
- Alkoven: Feste Schlafnische über dem Fahrerhaus in einem Alkovenmobil.
- Aufbau: Die Hülle des Wohnmobils, die auf dem Rahmen des Basisfahrzeugs aufgebaut wird.
- Aufbautür: Praktisch: Viele Türen sind mit Fenster und Fliegengitter ausgestattet.
- Ausbau: Die Inneneinrichtung des Wohnmobils, wie Küche, Bad, Betten, Sitzgruppe, Möbel etc.
- Chassis: Ein anderes Wort für Fahrgestell.
- Dinette: Eine spezielle Sitzgruppenanordnung: Bank-Tisch-Bank. Gibt es als Halbdinette mit der Anordnung: Bank, Tisch, umgedrehte Fahrersitze.
- Doppelboden: Zwei übereinanderliegende Böden, zwischen denen ein Kellergeschoss entsteht. Wird als Installations- und Stauraum genutzt und dient zur Isolierung.
- Dusche: In manchen Reisemobilen ist die Dusche zusammen mit der Toilette in einem Raum untergebracht.
- Esstisch: Der zentrale Ort im Wohnmobil. Oft ausziehbar und in jede gewünschte Richtung verschiebbar.
- Fahrerhaussitze: In vielen Wohnmobilen lassen sich die Sessel umdrehen und vergrößern so die Sitzgruppe.
- Heckbett: Es ist meistens auf einem Podest untergebracht, sodass darunter noch Platz für Schränke und eine Heckgarage bleibt.
- Heckgarage: Stauraum im hinteren Teil des Reisemobils, durch Außenklappen und teils auch vom Wohnraum her zugänglich.
- Hubbett: In Integrierten, Teilintegrierten und teils in Campingbussen verwendetes Bett, das unter der Decke im Wohnmobil hängt und bei Bedarf abgesenkt werden kann.
- Kleiderschrank: Für die Ordnung im Mobil sind sie unerlässlich. Das Kleiderbügelsymbol zeigt den Verwendungszweck an. Manche Kleiderschränke sind innen beleuchtet.
- Kocher: Flammenanzahl und -abstand sind wichtig, damit man mit mehr als nur einem Topf kochen kann.
- Queensbett: Ein zentrales, von drei Seiten zugängliches Bett im Heck des Reisemobils.
- Sitzbank: Je nach Modell zum Bett umbaubar, manchmal im Heck angesiedelt als üppige Rundsitzgruppe.
- Spüle: Kann meistens mit einem Deckel abgedeckt werden und vergrößert so die nutzbare Arbeitsfläche in der Küche.
- Toilette: Es gibt Bank- und Drehtoiletten. Letztere sind üblicher, Banktoiletten pflegeleichter.
- Waschbecken: Manche Waschbecken sind schwenk- oder klappbar und helfen, den Raum im Bad flexibel zu nutzen.





