Kurze Campingbusse mit 540er-Länge sind aktuell sehr beliebt, sie sind wendig, brauchen beim Parken wenig Platz und mit Aufstelldach gibt es sogar vier Schlafplätze. Kaum ein Hersteller kann sich heute noch erlauben, seine Campingbusse mit Bad ohne die Option für ein Aufstelldach anzubieten.
Aber Achtung! Gerade bei den kurzen 540er-Modellen müssen manche Marken dann trotzdem passen – was sich aber oftmals erst aus den Fußnoten der Preislisten ergibt. Für den immer beliebteren Ford Transit sind die Aufstelldächer dagegen generell noch dünn gesät. Und für dessen kurze Variante gibt es sogar aktuell nur ein Modell, den Bürstner Lineo C 550, das sich mit Dachbett ausstatten lässt. Mehr Campingbusse auf Ford Transit gibt es hier.
Darüber hinaus finden sich in der Tabelle unten noch 25 weitere Modelle, auf Basis des 540er-Fiat Ducato oder seiner Brüder, die zum kompakten Vier-Personen-Camper taugen. Der Vollständigkeit halber mit aufgeführt sind auch die beiden Modelle von Knaus und Malibu.
Darauf sollten Sie beim Aufstelldach achten
Wer das Aufstelldach bei seinem kurzen Bus nicht nur als Notbehelf mitbestellt, sondern wirklich regelmäßig nutzen möchte, sollte vor dem Kauf genauer hinschauen, wie Dach und Bett gebaut und ausgestattet sind. Denn hier gibt es inzwischen deutliche Unterschiede.
Während manche Versionen weiterhin nach Schema F gebaut werden, versuchen sich andere Hersteller mit zusätzlicher Komfortausstattung hervorzuheben und aus dem Not- geradezu ein Himmelbett zu machen, das – zumindest im Sommerhalbjahr – zur bevorzugten Schlafstätte werden kann.
Was macht ein Aufstelldach aus?

Der Zeltbalg hat meist drei Fenster. Zwei sollten zum Lüften öffenbar sein, aber dennoch Fliegengitter haben. Für Schlechtwetter ist zudem ein Folienfenster angenehm.
Diese Ausstattungsunterschiede rechtfertigen, zumindest teilweise, die erheblichen Preisunterschiede, die für das Aufstelldach verlangt werden, von rund 4.000 bis 8.500 Euro.
Ein wesentlicher Punkt dabei ist der Schlafkomfort. Während sich die Liegemaße oft nicht groß unterscheiden und generell mindestens zwei Meter Länge und 1,3 bis 1,4 Meter Breite erreichen, gibt es bei Matratze und Unterbau erhebliche Diskrepanzen.
Matratzendicke und Schaumqualität sind dabei der wichtigste Faktor, gefolgt von der Ausführung des Unterbaus. Liegt die Matratze einfach in der Unterschale des Aufstelldachs, oder ist sie zumindest unterlüftet, etwa durch eingeformte Rippen oder ein Abstandsgewebe?

Es lohnt sich, genauer hinzuschauen – hier sind mehrlagiger Schaumstoff und Unterfederung zu einer Einheit kombiniert.
Noch bequemer wird es mit einer punktelastischen Unterfederung, die insgesamt aber zu einem höheren Bettaufbau und damit einem wuchtigeren – und oft schwereren – Aufstelldach führt. Einige Hersteller greifen deshalb zu einer Kombi-Matratze, bei der der Bezug die Tellerfedern gleich einschließt. Das im Vergleich oft nicht auf den ersten Blick erkennbar.
Nicht nur, wenn Kinder oben schlafen sollen, kann ein Absturzsicherungsnetz sehr hilfreich sein – alleine schon, damit das Kopfkissen nicht so leicht herunterfällt. Teils gibt es ein entsprechendes Schutznetz als Option.
Ganz unterschiedlich gestaltet zeigt sich im Einzelfall der Platz, rechts und links der Aufstiegsluke. Vom einfachen Ablagebrett ohne Rüttelkante über verschieden ausgeformte Ablageschalen und Becherhalter bis hin zur induktiven Ladeschale für das Smartphone reicht hier die Spanne. Andere bieten alternativ eine 12-Volt- oder USB-Steckdose, um das stromhungrige Handy über Nacht wieder aufzuladen. Auch bei der Beleuchtung bekommt man mal mehr, mal weniger.
Spots in der Dachschale, die wenig punktgenau strahlen, sind oft vorhanden. Als Leselicht angenehmer sind Schwanenhalslampen. Einige verlegen innen am Dachrand ringsum eine LED-Leiste, teils sogar dimm- und farblich veränderbar, als Ambientelicht. Fein raus ist, wer beides hat, Lese- und Stimmungsbeleuchtung.

Volles Programm: Ablagen, Becherhalter, USB-Steckdose, Heizungsausströmer und sogar eine induktive Ladeschale.
Der richtige Zeltbalg
Ein Aspekt, der immer wichtiger wird, ist die Ausstattung des Zeltbalgs mit Fenstern und Öffnungsmöglichkeiten. Während klassische Bälge meist nur über drei Gaze- oder zwei plus ein Folienfenster verfügen, lassen sich moderne Dächer oft zusätzlich großzügig öffnen. Per langem Reißverschluss wird der Balg von der Unterschale getrennt und gibt dann, hochgerafft, eine großzügige Rundumsicht frei. Oben zu liegen, etwas zu lesen, die Aussicht zu genießen und eventuell die Natur zu beobachten, wird so zum echten Genuss.

Wenn der Zeltbalg großzügig geöffnet werden kann, wird die Dachmansarde oftmals auch am Tag zum Lieblingsplatz – mit toller Panorama-Rundumsicht.
Teils sind die Bälge auch komplett doppelt ausgeführt, mit einer Zeltstoff- und einer Gazeschicht, sodass man alles öffnen kann oder wahlweise, etwa in lauen Sommernächten, trotzdem vor lästigen Plagegeistern geschützt bleibt.
Mehr Licht für Camper mit Aufstelldach
Apropos Fenster. Einen prinzipiellen Nachteil des Aufstelldachs haben manche Anbieter inzwischen ausmerzen können: nämlich den Mangel an Helligkeit in der Sitzgruppe unten, weil sich meist über dem Tisch statt eines Panorama-Dachfensters die Aufstiegsluke ins Dach befindet. Die eine Lösung sieht vor, das Dachfenster oben in die Dachschale zu integrieren, direkt über der Aufstiegsluke. Dann gibt es im aufgestellten Dach sogar noch eine zusätzliche Lüftungsmöglichkeit.

Es gibt zwei Möglichkeiten, um dem Lichtmangel an der Sitzgruppe abzuhelfen: ein Fenster im Aufstelldach direkt über der Luke oder ein Dachfenster über dem Fahrerhaus wie hier.
Andere Hersteller schaffen es, das in den letzten Jahren zunehmend beliebte Dachfenster direkt über dem Fahrerhaus mit der Aufstelldachoption zu verbinden. Bei anderen Anbietern schließen sich diese beiden Ausstattungspunkte dagegen prinzipiell aus.
Aufstiegshilfe ins Dachbett
Zumindest einen prüfenden Blick wert ist die mitgelieferte Aufstiegshilfe, meist in Form einer Aluleiter. Ist sie stabil genug, damit Erwachsene nach oben klettern können, ohne dass die Steighilfe ächzt und stöhnt?
Und wie wird die Leiter angestellt – längs im Gang oder quer über den Tisch? Letzteres lässt im Parterre meist mehr Bewegungsfreiheit. Und schließlich: Wie platzsparend oder umständlich wird die Leiter unterwegs verstaut?

Steht die Leiter längs im Gang, kann man sich dort kaum noch bewegen.
Aufstelldach schließen braucht Übung
Etwas Übung verlangt in der Regel das Schließen des Dachs, insbesondere, damit das Einklemmen des Zeltbalgs vermieden wird. Manche Bälge haben dafür ein- oder angenähte Gummibänder oder Bügel, die dafür sorgen, dass sich die Seitenwände von selbst nach innen legen. Unterschiede gibt es auch in der Art der Verriegelung des Dachs. Teils ist dafür viel Kraft in den Fingern nötig – Ausprobieren lohnt sich.
Wer sein Dachbett auch in der kühleren Jahreszeit nutzen möchte, sollte dafür nach hilfreicher Ausstattung Ausschau halten. Manche bieten einen Warmluftausströmer im Oberstübchen oder Dämmmatten, die an der Innenseite des Stoffbalgs angebracht werden.
Bürstner Lineo C 550

Der Bürstner Lineo C ist in zwei Längen erhältlich.
- Preis: ab 54.590 Euro
- Basisfahrzeug: Ford Transit
Bei Bürstner gibt es den kurzen 550er- und den langen 590er-Grundriss. Beide können seit kurzem mit Aufstelldach geordert werden. Mehr Infos zum Campingbus mit Querbett finden Sie hier.
Crosscamp Flex

Beim hier gezeigten Flex 541 ist das optionale Aufstelldach verbaut.
- Preis: ab 49.990 Euro
- Basisfahrzeug: Opel Movano
Die Flex-Modelle gibt es in den drei Längen 541, Full 600 und Full 640 mit optionalem Aufstelldach. Weitere Details zu den Modellen finden Sie hier.
Hymer Free 540

Auf engen und kurvigen Passstraßen spielt der 5,41 Meter lange Campingbus mit kurzem Radstand seine Stärken perfekt aus.
- Preis: ab 65.700 Euro
- Basisfahrzeug: Fiat Ducato
Der Hymer Free 540 bietet einen klassischen Grundriss mit Querbetten und Aufstelldach.
Laika Ecovip 540

Etwas mehr Chic, etwas mehr Ausstattung – der Laika-Ecovip-Bus für den gehobenen Anspruch.
- Preis: ab 64.112 Euro
- Basisfahrzeug: Fiat Ducato
Die Ecovip-Baureihe umfasst die Querbettmodellen 540 und 600 sowie den 640er mit Hecksitzgruppe und Einzelbetten. Das kurze Modell stellt promobil in diesem Artikel vor.
Roadcar R 540

Günstig sind Campingbusse lang nicht mehr, einen Gegenentwurf gibt es bei Roadcar. Der Basispreis liegt bei 46.299 Euro.
- Preis: ab 47.928 Euro
- Basisfahrzeug: Citroën Jumper
Den Einsteiger-Bus hatte Roadcar erstmals für die Saison 2024 vorgestellt. Hier finden Sie den Artikel zum Roadcar R 540.
Vantourer 540 D

Vier verschiedene Motorleistungen sind erhältlich. Die Basisvariante mit 120 PS kostet keinen Aufpreis. 140 PS, 160 PS und 180 PS sind die weiteren Leistungsstufen.
- Preis: ab 59.690 Euro
- Basisfahrzeug: Fiat Ducato
Die Maße des Vantourer 540 D sind mit 5,41 Metern Länge, 2,05 Metern Breite und 2,58 Metern Höhe beschaulich. Weitere Details zum Camper lesen Sie hier.