Sie träumen von Freiheit auf vier Rädern, möchten den Campingurlaub endlich einmal ausprobieren – oder vielleicht sogar dauerhaft auf Reisen gehen? Dann stehen Sie vermutlich vor einer der ersten großen Fragen: Welches Wohnmobil oder welcher Wohnwagen passt überhaupt zu mir?
Die Auswahl scheint riesig: Vom schlanken Campingbus für den Wochenendtrip bis zum vollintegrierten Luxusmobil für Langzeitreisen – jedes Fahrzeug sieht anders aus, bietet andere Funktionen und kostet unterschiedlich viel. Und oft versteht man beim ersten Lesen kaum die Begriffe: Was genau ist ein Alkoven? Und warum gibt es eigentlich so viele verschiedene Varianten von Teilintegrierten?
Alle Campingfahrzeuge im Überblick
Keine Sorge: In diesem Artikel führen wir Sie Schritt für Schritt durch die wichtigsten Aufbauarten – leicht verständlich, praxisnah und mit einem klaren Ziel: Sie sollen am Ende einschätzen können, welches Fahrzeug zu Ihrem Leben, Ihren Reisen und Ihren Mitreisenden passt. Ob junges Paar mit Abenteuerlust, Familie mit kleinen Kindern, reiselustige Rentner oder Campingfans mit Hund – für jede Lebensphase gibt es das passende Mobil.
1. Campervan (kompakter Campingbus)
Was ist das? Ein Campingbus ist meist ein seriennaher Kleintransporter (Van) wie VW T6, Mercedes Vito oder Ford Transit – ausgebaut mit Schlafbank, kleiner Küche und oft einem Aufstelldach mit zusätzlichem Bett. Kompakt, flexibel und citytauglich. Sie gelten als typische Vanlife-Fahrzeuge.
Typisch:
- 2 bis 4 Schlafplätze
- Mini-Küche mit Gaskocher und Spüle
- Meist keine feste Toilette, höchstens Porta Potti
Vorteile und Nachteile
- Vorteil: Parkt problemlos im Alltag – oft unter 2 Meter hoch.
- Nachteil: Wenig Stauraum, kein Bad.
Für wen geeignet?
- Junge Paare: Ideal für spontane Trips und Wochenendausflüge
- Ältere Paare: Wer keine Dusche braucht, dafür wendiges Fahren schätzt
- Mit Hund: Tiefer Einstieg, gute Belüftung – auch bei warmem Wetter
2. Kastenwagen (großer Campingbus)
Was ist das? Ein Campingbus bzw. Kastenwagen basiert auf einem Transporter (z. B. Fiat Ducato, Citroën Jumper) – mit isoliertem Innenausbau, festem Hochdach, Nasszelle, Küche und festen Betten im Heck. Innenhöhe meist 1,90 m oder mehr. Aufstelldächer gibt es oft optional für vier vollwertige Schlafplätze.
Typisch:
- 2–3 feste Schlafplätze
- Dusche/WC kombiniert
- Hecktüren und Schiebetür – gute Belüftung
Vorteile und Nachteile
- Vorteil: Viel Wohnmobil auf wenig Länge.
- Nachteil: Innen oft schmal – kuschelig zu zweit, eng zu dritt oder zu viert.
Für wen geeignet?
- Paare: Wer auf Bad und festen Schlafkomfort nicht verzichten will
- Rentner: Kompakter als große Wohnmobile, aber trotzdem komplett ausgestattet
- Mit Hund: Geräumiger Bodenbereich, Einstieg ohne Stufe
3. Teilintegriertes Wohnmobil
Was ist das? Beim Teilintegrierten bleibt das Fahrerhaus des Basisfahrzeugs (ein Transporter) erhalten – darauf wird ein Wohnaufbau montiert. Meist mit Doppelbett, Sitzgruppe, Küche und separatem Bad. Optisch gut als Wohnmobil erkennbar.
Typisch:
- 2–4 Schlafplätze
- Stehhöhe im gesamten Fahrzeug
- Drehbare Fahrerhaussitze als Wohnraum
Vorteile und Nachteile
- Vorteil: Gute Balance aus Größe und Komfort.
- Nachteil: Teils höherer Luftwiderstand als Kastenwagen.
Für wen geeignet?
- Komfortsuchende Paare: Viel Platz und Ausstattung, trotzdem fahrbar mit Klasse B
- Ältere Camper: bequemer Einstieg, oft Automatik verfügbar
- Mit Hund: Durchgang vorn, Raumklima, gute Bodenfläche
4. Teilintegrierter Van
Was ist das? Etwas schmaler und niedriger als klassische Teilintegrierte – meist nur um die 2,10 breit. Innenausstattung ähnlich, aber leichter und kompakter.
Typisch:
- 2–3 Schlafplätze
- Nasszelle in kompaktem Format
- Oft unter 3.000 kg Leergewicht
Vorteile und Nachteile
- Vorteil: Sparsam im Verbrauch, angenehm zu fahren.
- Nachteil: Weniger Stauraum als größere Mobile.
Für wen geeignet?
- Einsteiger: Wie ein Kastenwagen, aber mehr Wohngefühl
- Paare: Für Touren mit leichtem Gepäck
5. Alkoven-Wohnmobil
Was ist das? Erkennbar am "Bett über dem Fahrerhaus" – dem Alkoven. Innen gibt es oft zusätzliche Betten im Heck oder Stockbetten, Sitzgruppen mit Umbaumöglichkeit, Bad und Küche. Der Klassiker für (große) Familien.
Typisch:
- 4–6 Schlafplätze
- Zwei feste Doppelbetten, ggf. zusätzliche (Kinder-)betten
- Hohe Decke, großer Aufbau
Vorteile und Nachteile
- Vorteil: Ideal bei viel Gepäck und Kindern.
- Nachteil: Höherer Verbrauch, windanfällig, Einstieg ins Alkovenbett ist steil.
Für wen geeignet?
- Familien mit kleinen Kindern: Feste Betten für alle – kein Umbauen
- Gruppen: Viele Schlafplätze auf kleiner Fläche
6. Vollintegriertes Wohnmobil
Was ist das? Fahrerhaus und Wohnbereich verschmelzen im Integrierten zu einer Einheit – dadurch entsteht ein besonders geräumiges Raumgefühl. Meist mit Hubbett, Rundsitzgruppe, Komfortbad und großer Küche.
Typisch:
- 2–4 Schlafplätze
- Panoramafrontscheibe
- Große Stauräume im Doppelboden
Vorteile und Nachteile
- Vorteil: Maximales Raumgefühl und Komfort.
- Nachteil: Hoher Preis, oft über 3,5 t – Führerschein beachten.
Für wen geeignet?
- Luxuscamper: Maximale Wohnqualität auf Reisen
- Langzeitreisende: Wer mehrere Wochen oder Monate unterwegs ist
- Ältere Paare: Ergonomische Möbel, ebener Boden
7. Teardrop-Wohnwagen/Mini-Wohnwagen
Was ist das? Ein Teardrop ist ein kleiner, oft tropfenförmiger Anhänger mit zwei Schlafplätzen innen und einer Heckküche. Kein Bad, kein Innenraum zum Sitzen – aber ein echtes Leichtgewicht.
Typisch:
- 2 Schlafplätze
- Küche außen im Heck
- Kein Stehen möglich
Vorteile und Nachteile
- Vorteil: Geringes Gewicht – auch mit Kleinwagen oder E-Auto ziehbar.
- Nachteil: Nur für Schönwetter-Camping – kein Schutz bei Dauerregen.
Für wen geeignet?
- Junge Paare: Back-to-basic mit Komfort
- Alleinreisende: Minimalistischer Trip mit Stil
8. Klassischer Wohnwagen
Was ist das? Ein gezogener Wohnanhänger mit festem Wohnraum. Er bleibt auf dem Campingplatz stehen, während man mit dem Zugfahrzeug unterwegs ist. Varianten reichen vom Kompaktmodell bis zur Familien-Luxuslösung. Hier finden Sie noch mehr über die verschiedenen Wohnwagen-Bauarten.
Typisch:
- 2–6 Schlafplätze
- Küche, Bad, feste Sitzgruppen
- Viel Stauraum
Vorteile und Nachteile
- Vorteil: Flexibilität vor Ort durch separates Zugfahrzeug.
- Nachteil: Weniger spontan – längerer Aufbau, größerer Platzbedarf.
Für wen geeignet?
- Familien mit (großen) Kindern: abtrennbare Schlafbereiche
- Hundebesitzer: Viel Bewegungsfreiheit im Stand
- Saisonnutzer: Ideal für Dauerplätze oder längere Aufenthalte
Die Wahl des richtigen Campers hängt weniger von der Fahrzeugklasse ab – sondern vor allem davon, wer mitfährt und wie man reist. Je besser man seine Bedürfnisse kennt, desto treffsicherer fällt die Entscheidung. Und oft passt mehr als ein Modell – besonders, wenn sich die Lebensphase ändert.












