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- Vorteile und Nachteile
- Technische Daten und Preise
Der Carthago C-Tourer I 148 LE ist nicht der erste C-Tourer, der von promobil so gründlich getestet wird. Bereits 2013 stellte sich ein C-Tourer der Dauerbelastung dieses Tests – mit fast durchweg positivem Fazit. Ob die Nachfolge-Generation dieses Modells auch so ein gutes Ergebnis einfahren wird?
Der auffälligste Unterschied zu dem 2013er-Modell ist das Basisfahrzeug. Der C-Tourer wird mittlerweile neben dem Fiat Ducato auch mit Basisfahrzeug Mercedes Sprinter aufgebaut. Genau dieses Modell testen wir nun.
Erst vor kurzem absolvierte quasi der direkte Konkurrent, die Hymer B-Klasse, den Dauertest – wir sind gespannt, wie sich die Carthago-Version eines Integrierten mit Stern schlagen wird. Für alle, die es genauer wissen wollen: 2018 haben wir C-Tourer und B-Klasse direkt miteinander verglichen. Doch zurück in die Zukunft:
Logbuch-Einträge
Ein Jahr mit dem C-Tourer: Hier finden Sie regelmäßig alle Tagebuch-Einträge und Erlebnisse, die wir mit dem Carthago-Integrierten machen dürfen.
Herbstferien in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien
Logbuch vom 12.11.2021
Tester: Clemes Hirschfeld, Redakteur auto-motor-und-sport





Der zweite Spontanurlaub mit Calle führt uns durch drei Länder bis nach Italien. Aber der Reihe nach: erstmal packen. Dank der großzügigen Verstaumöglichkeiten ist das wieder mal kein Problem, wobei die tiefen Schrankfächer unter den Einzelbetten etwas beschwerlich zu erreichen sind.
Das eigentliche Ziel im Allgäu verwerfen wir schnell wegen der hohen Inzidenz und durchwachsenem Wetterbericht. So stoppen wir für die erste Nacht an den Schwarzachtal Seen: Ein genialer Stellplatz direkt am Wasser mit Spielplatz für die Kleinen und Morgenromantik für die Erwachsenen. Und dank Stromanschluss kommt der Kaffee heute aus der integrierten Kapsel-Kaffeemaschine.

Weiter geht's nach Österreich, genauer nach Dornbirn. Hier erklimmen wir die Albloch-Klamm und finden mit der kostenlosen promobil-App Stellplatz-Radar ganz in der Nähe einen abgelegenen Übernachtungsort an einem Sägewerk. Dass der Platz etwas uneben ist – kein Problem für Calle: Einfach die nachgerüsteten Stützen ausfahren, schon steht er im Wasser. Gutes Stichwort: Denn auch das Wasser in der Dusche läuft dadurch viel besser ab.
Leider holt uns am nächsten Morgen die Kaltwetter-Regenfront ein, deshalb geht's über die San Bernadino-Route Richtung Italien. Noch schnell in Österreich tanken und die Schwerlastmaut in der Schweiz entrichten. Bei Thusis steigen wir hinab in die Viamala Schlucht – auch bei Schlechtwetter traumhaft.
Die Kletterpartien in Calle sind da weniger schön. Zwar ist das Hubbett über den Sitzen gut erreichbar und bequem, doch Vorsicht beim Abstieg. Denn leider verriegelt das Schloss der aufklappbaren Sitzbank nicht immer korrekt. So klappt die Sitzfläche beim Drauftreten spontan nach vorn um, was im besten Fall mit einem großen blauen Fleck endet.
Ebenfalls zu instabil ist der Kleiderhaken am Eingang. Die zwei kurzen Schrauben, die ihn befestigen, sind jedenfalls mit unseren vier Jacken überfordert und reißen einfach aus. Auch die Halterung für die Zwischentür vor dem Bett gibt ohne unser Zutun ihren Halt auf.

Weiter geht’s Richtung Süden. Kurz vor dem San Bernadino-Tunnel geht der Regen in Schnee über. Eigentlich kein Problem, doch leider beschlagen die Scheiben jetzt massiv – die Lüftung des Sprinters ist offensichtlich viel zu schwach, um die Fenster beschlagfrei zu bekommen. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich – da hilft nur anzuhalten und mit dem Handtuch zu wischen. Hierbei fällt uns auch ein Steinschlag auf, der in den folgenden Tagen zu langen Rissen in der Frontscheibe führt.
Als Entschädigung empfängt uns der der Lago Maggiore mit Sonne und typisch italienischem Flair. Ja, damit ist auch die Fahrweise der Italiener auf den engen und verwinkelten Ost-Uferstraßen gemeint – gar nicht ohne sich hier mit Calle durchzuschlängeln, der 2,35 Meter ohne Außenspiegel misst. Beim Parken sind seine Abmessungen weniger problematisch. Hier hilft die etwas grobpixlige Rückfahrkamera beim Rangieren. Blöd nur, dass bei Dunkelheit das eigene Bremslicht im Kamerabild blendet.
Nach einem spätsommerlichen Tag samt Fährfahrt mit Calle über den Lago ziehen weiter Richtung Mailand. Dort überbrücken wir den nächsten Regentag mit einem Besuch im Alfa-Romeo-Museum zu überbrücken.
Auf den Autobahnetappen nervt, dass das Navi des MBUX-Systems zwar stets drei Routenoptionen bereithält, aber die Fahrzeiten viel zu optimistisch berechnet. Leider lassen sich hier weder Calles 80 beziehungsweise 100 km/h Höchstgeschwindigkeit, noch seine drei Meter Fahrzeughöhe hinterlegen, wobei letzteres uns zu einem unfreiwilligen Wendemanöver vor einer Brücke am Luganer See zwingt.

Der Rückweg führt uns wieder über die Schweiz. Den vorletzten Tag stehen wir an einem Agriturismo im Tessin und erkunden die Umgebung mit unseren E-Mountainbikes die locker in der großen Heckgarage unterkommen. Die Fahrräder der Jungs sind am Rückreisetag gleich nochmals im Einsatz, als wir in Cham an einem Pumptrack stoppen. An dieser Stelle vielen Dank an Loris Wigger der auf seinem Bike coole Tricks für ein Foto mit Calle im Hintergrund vorführt.
Fazit: Wieder einmal hatten wir einen schönen Urlaub mit Calle, der genug Platz für unsere Familie hat. Ein echtes Plus ist die nachgerüstete Niveauregulierung. Nervig dagegen fehlende Isofix-Verankerungen und ein Spannungswandler sowie die schwache Lüftung und kleinere Verarbeitungsmängel, die bei einem so teuren Mobil nicht sein müssten.
Zur Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft am Hockenheimring
Logbuch vom 05.10.2021
Tester: Uwe Seitz, Chefredakteur MOTORRAD




Nachdem ich in unserem Urlaub zwar "Calles" Komfort und das klasse Basisfahrzeug erleben durfte, aber so meine Probleme mit den automatischen Stützen hatte, wollte ich diese Kerbe unbedingt auswetzen. Dafür kam das Saisonfinale der IDM, der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft, in Hockenheim gerade recht. Die IDM hat mit allen Rennklassen ein riesiges Fahrerfeld und damit war das Fahrerlager auch rappelvoll. Deshalb mussten wir Calle direkt draußen am Zaun parken und das abschüssige Gelände machte die Stützen dann auch bitter nötig.
Tricky ist die Aktivierung der Stützen über die Fahrzeugzündung, denn durch das Keyless-System und den Starterknopf ist es nicht immer ganz so klar, ob die Zündung jetzt tatsächlich aktiv ist oder nur das Display der Instrumente und des Radios an sind. Ist die Zündung nämlich wirklich an, fahren auch die Stützen sicher aus – kein Problem! Und genauso fahren sie auch wieder ein. Ich habe es sogar mehrfach versucht und es hat jedes Mal geklappt. Insofern ist mir Calle jetzt noch mehr ans Herz gewachsen und ich hoffe, die Jungs von promobil geben mir nochmal die Gelegenheit, dieses durch und durch feine Wohnmobil auszufassen.
Spreewald, Berlin und Uckermark
Logbuch vom 09.09.2021
Tester: Uwe Seitz, Chefredakteur MOTORRAD





Wow, mit dem Wohnmobil sollte der erste ausgedehnte Urlaub im eigenen Land doch gelingen. Der 14 jährige Sohn und die Frau sind jedenfalls begeistert, als das Monstrum in unserer Altstadt-Gasse steht und die "Räumlichkeiten" besichtigt werden.
Noch begeisterter ist Sohnemann, als wir neben dem Pitbike (einem Mini-Motorrad), mit dem wir auf der Kartbahn in Templin zwei Tage ordentlich Gas geben wollen, auch Werkzeug, die Fahrerausrüstung und noch zwei Mountainbikes in der üppigen Garage sicher verstaut sind. Als schließlich alles an Bord ist, was uns die zwei Wochen in Brandenburg versüßen soll, ist es zwar schon fast 18 Uhr, aber wer die Betten dabeihat, kann schließlich immer los.
Angepeiltes Ziel für die erste Nacht ist Bamberg. Der Mercedes Sprinter ist ein großartiges Basis-Fahrzeug, der Motor durchzugsstark – das schaffen wir! Als ehemaliger Motorradrennfahrer aus dem Süden der Republik kommt man häufig an Bamberg vorbei, denn sowohl die Rennstadt Schleiz, als auch den Sachsenring und Lausitzring erreicht man am besten über die A70. Und dort prangt das UNESCO-Weltkulturerbe-Schild, aber für den Abstecher in die fränkische Stadt blieb als Racer nie Zeit.
Diesmal nehmen wir uns die, auch wenn sämtliche Womo-Stellplätze komplett belegt sind. Eine nette Seitenstraße wird unser Zuhause für eine Nacht – und wir schlafen gut. Der Junge hat mächtig Platz im Hubbett und die beiden Betten hinten bieten sehr guten Liegekomfort – auch wenn das linke Bett bedingt durch die Dusche etwas arg kurz für meine 1,83 Meter ausfällt. Da sollten wir morgen Nacht die Plätze tauschen!
Nach der ausgiebigen Stadtbesichtigung (Bamberg MUSS man gesehen haben!) geht es weiter Richtung Teupitzer See im Dahme-Spreewaldkreis in Brandenburg. Immer wieder begeistert mich die Motorisierung, die gute Federung, das schön übersetzte Automatikgetriebe und die direkte Lenkung des C-Tourers. Auch der Fahrersitz macht das Abspulen der knapp 500 Kilometer easy.
Hin und wieder rasselt um die 100 km/h der große rechte Außenspiegel hörbar ins Innere, aber insgesamt fällt die Fahrt ganz unspektakulär und direkt bequem aus, was auch vom hinteren Sitz immer wieder zu hören ist.

In Teupitz angekommen, haben unsere Freunde einen grandiosen Stellplatz unter Bäumen und sichtgeschützt hinter Hecken direkt am Seeufer für uns. Wir fahren die Hydraulikstützen aus, hängen den Carthago an Dauerstrom und holen uns das erste Urlaubsbier aus dem Bordkühlschrank. Grandios ist auch das Eisfach, denn bald schon setzt der Sonnenuntergang ein und es wird Zeit für einen Sundowner – das Eis für den Cuba Libre haben wir davor an der Tanke schon ins Gefrierfach. Da ist locker Platz für drei volle Pack Eiswürfel!
Eigentlich soll das Hausboot unserer Freunde die nächsten Tage unser Domizil sein, denn so klasse der C-Tourer auch sein mag, übers Wasser fahren kann man damit eben nicht. Doch am ersten Tag beschließen wir, abends wieder an unseren Anleger zurück zu kommen, denn das zweite bestellte Hausboot liegt mit einem Motorschaden drei Seen weiter Richtung Berlin und die dritte Familie für unser Tom Sawyer-Abenteuer ist bereits eingetroffen.
Also eine weitere Nacht im Womo – warum auch nicht? Da der C-Tourer jede Menge Stauraum bietet (es gibt sogar einen Schuhschrank), sammelt sich kein Gepäck oder anderer Kram im Laufbereich. Auch zu dritt um sich herum zu manövrieren – etwa in die Toilette – ist kein Problem. Toll ist dabei der Tisch, der sich per Fußpedal leicht verschieben lässt.
Als das zweite Boot endlich eintrifft, hat der Sommer leider mal wieder beschlossen, keiner zu sein. Es fängt an in Strömen zu regnen. See verdammt ungemütlich, in den Hausbooten wird alles klamm und kalt, Bootstour abgeblasen.

Wie gut, dass wir den C-Tourer haben. Er ist nicht nur sehr praxisorientiert ausgestattet, er ist auch beim Grau vor seiner Tür einfach sehr gemütlich. Mit der Beleuchtung kommt Salonflair auf und richtig toll ist die Dusche – besonders für den, der sie erst kurzentschlossen mit dem Boost-Programm auf Temperatur bringt und schon kurz danach den Regenfrust wegduscht.
Als Camping-Frischlinge müssen wir uns freilich erst an das heftige Prasseln des monsunartigen Dauerregens gewöhnen. Kann man Wohnmobil-Dächer nicht mit etwas beschichten, damit es nicht wie beim Sandstrahlen klingt?
Am dritten Tag wird schließlich auch das größte Wohnmobil nervig eng, dazu kommt der ganze Dreck, den wir durch das Rein und Raus von der Wiese in den Camper schleppen. Jetzt kommt die Flexibilität so eines Wohnmobils erst richtig ins Spiel – und deshalb will ich auch unbedingt so ein Ding haben!
Berlin ist nur 70 Kilometer weg, mein Bruder lebt da, lieber Shoppen und Dinieren in der Hauptstadt, als Langeweile und Dosenfutter am See. Vor dem Aufbruch wird es aber noch mal kurz hektisch. Die Stützen fahren nicht ein. Irgendwie reagiert die Fernbedienung nicht. Bleibt nur die Notlösung: Motor starten, Gang einlegen, dann fahren die Hydraulikstelzen automatisch ein. Klappt! Also los!
Um Tempelhof ist alles vollgeparkt, das Navi nimmt zwar die Eingabe "Wohnmobilstellplatz" an und zeigt alle möglichen Punkte im Umkreis, aber vom einen hat auch der Werkschutz am alten Flughafen noch nie gehört und der zweite entpuppt sich als eingezäunter Abstellplatz für Berliner, die Wohnwagen, Autoanhänger und alles Mögliche andere irgendwo parken müssen. Direkt in Kreuzberg entdecken wir eine Parkmöglichkeit vor einem Spielplatz unweit der Bergmannstraße, und sind völlig platt, dass es tatsächlich im Chaos der Großstadt ein so großer, freier und legaler Parkplatz ist.
Die gute Heckkamera mit der genauen Abstandsanzeige und die gute Lenkung machen das Einparken der großen "Wohndose" leicht. Mit der EC-Karte kaufen wir ein Tagesparkticket am Automaten… und ab geht’s zum neuen Stadtschloss. Auch die Nacht vor dem Spielplatz verläuft ruhig. Sind wir wirklich mitten in Berlin? Die Frage beantwortet der Müllmann am nächsten Morgen, kurz bevor wir weiterfahren, mit Berliner Schnauze: "Alta, dat is ma ne geile Mühle, wa? Aber Knete brauchste, so viele Mülleimer kann ick jar nisch leeren."

Die Fahrt durch den dichten Stadtverkehr macht der C-Tourer einfach. Selbst unübersichtliche Stellen sind mit der großen Scheibe und den Seitenfenstern easy zu meistern. Hin und wieder stört höchstens der große Außenspiegel, wenn er im Kreisverkehr das weite Vorbeugen nötig macht.
Als wir in Templin in der Uckermark mit der "Mühle" einlaufen, fühlen wir uns etwas "overdressed" im Kartbahn-Fahrerlager. Die meisten anderen Pitbiker sitzen entweder in mitgebrachten Pavillons oder deutlich betagten Wohnwägen. Dafür haben mein Sohn und ich hier das Jahr zuvor auf der Pritsche eines Pickup-Trucks geschlafen – damit haben wir uns diese rollende Suite auch verdient! Das Wetter hält einigermaßen, wir geben tagsüber Gas mit dem kleinen Renner und schlafen entspannt unter den rauschenden Pappeln im Fahrerlager.
Machen wir es kurz: Es regnete dann nochmal drei Tage. Einen weiteren verbrachten wir erneut in Berlin, einen im Tropical Island bei Lübben im Spreewald, einer ehemaligen Zeppelin-Halle, die nun ein gigantisches Indoor-Schwimmbad beherbergt, und den letzten Regentag nochmal im C-Tourer. Dann kam die Sonne zurück und wir genossen die Seen südlich von Berlin, schipperten unter Zugbrücken durch, nahmen die eine oder andere Schleuse und trafen viele Bootsfahrer aus der ganzen Gegend. Wer mal ohne Wohnmobil völlig entschleunigen will, dem sei so eine Hausboot-Tour empfohlen. Für mich gab es bisher immer nur das Meer, aber die Gegend in Brandenburg mach ich definitiv nochmal!

Einziger Wermutstropfen bei der Rückkehr an den See: Ich habe die Stützen nicht mehr ausgefahren bekommen. Auch die installierte App (lade mal eine App im Nirgendwo!) half nicht weiter. Aber durch das Boot hatten wir uns an leichte Schaukeleinlagen gewöhnt, da störte es uns auch nicht mehr, wenn sich unser Sohn nachts mehrfach um die eigene Achse drehte – vermutlich träumte er noch von der Kartbahn.
Und dann kam der Herbst! Am nächsten Morgen lag alles im Nebel, die Spinnennetze am Steg sahen aus wie Häkeldeckchen auf Omas Kaffee-Tisch. Zeit für die Heimreise! Und auch das machte der C-Tourer ohne Murren, nach neun Stunden waren wir wieder zuhause.
Fazit: Kaum stand das Wohnmobil wieder bei den KollegInnen von promobil und hatte ich ihnen mein Leid über die Hydraulikstützen geklagt, ergab ein Versuch der Experten – geht doch! Also entweder bin ich einfach zu blöd dazu oder gibt es tatsächlich ein Ost-West-Gefälle bei der Funktionalität von Hydraulikstützen? Ich vermute ersteres.
Calle, halt die Klappe
Logbuch vom 24.08.2021
Tester: Philip Teleu, Redakteur

"Meister, dein Tankdeckel ist auf!" oder "Entschuldigung, da stimmt was nicht." Auf Tour mit dem Dauertester kam es kürzlich zu solchen Unterhaltungen, im Stau und auf dem Campingplatz. Grund dafür war die Tankklappe des Carthago-Integrierten, die sich immer wieder wie von Geisterhand öffnet. Das Problem: Der Haken, der die Klappe halten soll, ist mit Klebeband befestigt. Da der Kleber offenbar zu schwach ist, löst sich der Haken mit der Zeit von der Klappe und diese springt auf. Provisorische Lösung: Mit Klebeband sichern – nicht schön, aber geht. Inzwischen hat die Werkstatt nachgebessert – mal sehen, wie lange das hält.
Calle fährt in die Alpen
Logbuch vom 17.08.2021
Testerin: Ismene Brandenburg, promobil-Teamassistenz





Es ist ein großes Abenteuer mit Calle, unserem Redaktions-C-Tourer, über die Alpen zu fahren. Das Reisemobil ist sportlich, markant und wohnlich – bei einem Gesamtgewicht von 4,5 Tonnen. Und was passiert direkt auf dem Weg in die Alpen? Eine Gewichtskontrolle der örtlichen Behörden. Also rechts ran fahren, auf die Ampel aufpassen und rauf auf die Waage. Gut, dass wir nur zu zweit unterwegs sind und nicht zu viel geladen haben.
Schon vor der Abfahrt haben wir unsere Route genauestens geplant. Denn auf den österreichischen Autobahnen benötigt man für "Riesen" über 3,5 Tonnen wie den Carthago C-Tourer I eine Go-Box. Die Box für die digitale Mauterfassung ist ein zigarettenschachtelgroßes Kästchen, das per Funksignal mit den Mautportalen kommuniziert. Sie berechnet dann automatisch die Mautgebühren anhand der Anzahl der Achsen, der gefahrenen Kilometer und der Euro-Emissionsklasse. Klingt simpel. Doch mit der Online-Anmeldung beginnt die Herausforderung. Außerdem ist es in Stuttgart nicht so einfach eine Verkaufsstelle dafür zu finden. Und meine Erfahrung am Leser-Telefon von promobil – mit zahlreichen erbosten Anrufen zu dem Thema – lässt mich ebenfalls an dem Nutzen des Systems zweifeln.

Daher haben wir uns für den konventionellen Weg entschieden: die Landstraßen und die sensationellen Alpenpässe. Von Stuttgart über den Fernpass bis nach Sölden lautet die erste Tagesetappe. Dann in luftige Höhen mit dem Weg über das Timmelsjoch und den Jaufenpass bis runter ins Tal nach Brixen. Hier kurz Station gemacht und die Location für das Mountainbike Testival angeschaut. Dann weiter bis nach Sexten zum Campingplatz.
Der Campingpark Sexten ist ein 5-Sterne-Campingplatz in Südtirol mit großen und kleinen Stellplätzen sowie Baumhäusern und Lodges. Und dazu ein Laden mit herrlichen Brötchen und genügend Equipment für Biker und Wanderer. Hier erlebt man Komfort am Puls der Natur.

Den Carthago auf die vier Hubstützen gestellt und schon hört man das Plätschern des Bachs, keine 5 Meter vom Stellplatz entfernt. Der morgendliche Anblick rauf zu den Dolomiten lässt den Tag schon gut beginnen. Ein Gefühl, eins zu sein mit der Landschaft und dann einzutauchen in die kommenden Urlaubsfreuden. Ein leckeres Frühstück vor dem Reisemobil und anschließend eine Wanderung in der sensationellen Landschaft der Dolomiten. Hier kommt man gerne abermals vorbei.
Auch der Wohnkomfort im Carthago C-Tourer I ist wirklich klasse. Calle überzeugt mit seiner gemütlichen Wohnsitzgruppe, der Küche mit großen Auszügen und viel Stauraum, einem Profi-Kocher mit Rundspüle und einem sehr, sehr großen Kühlschrank für Bier, Wein und die notwendigen Lebensmittel. Da kann man schon mal ein paar Tage unterwegs sein.
Die beiden Heckbetten links und rechts mit einmal guten und zum zweiten befriedigenden Liegemaßen. Denn der eine Schlafplatz fällt bedingt durch die Dusche deutlich kleiner aus.
Auch der Stauraum ist erwähnenswert. Eine Garage mit riesigem Platzangebot, einer Nutzhöhe von über einem Meter. Sehr schön, denn da passen ganz problemlos die zwei E-Bikes und jede Menge Kleinkram in die Heckgarage. Der Außenzugang ist sehr einfach zu bedienen und über mehrere große Klappen erreichbar.
Was nicht ganz überzeugt ist das Basisfahrzeug, das Chassis von Mercedes-Benz. Zunächst die guten Seiten: Der Sprinter kann zwar mit Sitz-Komfort, guter Rundumsicht, einem guten Wendekreis in den Spitzkehren sowie modernen Sicherheits- und Assistenzsystemen punkten. Auch der Motor ist top und der Verbrauch liegt im bekannten Rahmen.

Doch es gibt auch Schattenseiten. Was wirklich schwierig zu bedienen ist, ist das Touchpad-Tablet am Armaturenbrett. Wenn man davor sitzt, kann schon allein der große Touchscreen Furcht einflößen. Intutiv ist die Bedienung für uns nicht. Die Steuerung erfolgt sonst wahlweise über die Bedienelemente am Lenkrad oder per Sprachsteuerung. Und hier gab es mit "Hey Mercedes...", jede Menge unerwünschte Konversation. Ärgerlich, dass das immer noch nicht so klappt wie in der Werbung versprochen. Auch den Knopf oder Schalter, bzw. den Touchpoint für die Kilometeranzeige haben wir erst auf der Autobahn zwischen München und Stuttgart entdeckt.
Toll ist die hervorragende Rückfahrkamera. Ihr scharfes Bild überzeugt mit guter Übersicht der Umgebung hinter dem Fahrzeug.
Einen Minuspunkt gibt es in der Navigation mit der Verkehrsschildererkennung. Hier wurden oftmals nur Schilder mit Geschwindigkeiten bis zu 80 km/h erkannt. Diese Schilder gelten für Lkw, aber nicht für Reisemobile, die auf deutschen Autobahnen bis zu 100 km/h fahren dürfen. Da merkt man, dass die Navigation nicht auf Wohnmobile optimiert ist. Es gibt auch keine Möglichkeit, Höhe, Breite und Gewicht. des Fahrzeugs einzugeben. Ganz zu schweigen nach möglichen Stellplätzen zu suchen.
Die Navigation funktioniert auch mit der Spracheingabe nicht. Somit nutzen wir ein zusätzliches Navigationsgerät, die gute alte Landkarte und den geübten Blick meines Beifahrers, damit wir ja nicht auf eine gebührenpflichtige Autobahn geraten. Noch eine Lösung: Das Navigieren mit Google Maps. Nur wo das Smartphone befestigen?

Apropos Konsole. Es gibt zwar unzählige Getränkefächer. Leider sind fast alle zu klein für große Flaschen und die großen Kaffeebecher.
Fazit: Das große Abenteuer mit dem Carthago war allemal eine Reise wert. Und die kleinen digitalen Schwächen konnten das große Vergnügen auf der Strecke, auf dem Stellplatz und auch rund ums Reisemobil nicht trüben. Immer wieder gerne so unterwegs.
Auf schweren Sohlen nach Münster
Logbuch vom 11.08.2021
Tester: Philip Teleu, Redakteur

Der Weg aus dem Ländle in den Norden kann ganz schön weit werden. Vor allem, wenn es mit dem 4,2-Tonnen-schweren Dauertester Calle auf Tour geht. Bei dieser Gewichtsklasse ist Höchsttempo 100 km/h angesagt. Mehr geht auf der Route, die uns letztlich über die Sauerlandlinie nach NRW fährt, auch nicht. Wir wollen übers Wochenende in die Studenten- und Fahrradstadt Münster. Unsere Betten haben wir dabei. Fragt sich nur, ob wir einen geeigneten Stellplatz für den großen Dauertester finden.
Platz gibt es in Münster reichlich, denn die Stadt verzichtet in weiten Teilen auf Parkautomaten, sodass man in der Regel dort stehen kann, wo eben Platz ist. Gewöhnungsbedürftig fürs Fahren sind jedoch die vielen Leezen (Münsteraner Mundart für Fahrräder). Hier ist also Vorsicht geboten – immer. Wer andere Camper treffen will, parkt sein mobiles Zuhause entweder am Ostbad – und genießt die in Laufweite nahe Stadt – oder sucht sich ein Plätzchen im Hafen des Dortmund-Ems-Kanal.
Letzterer Stellplatz ist direkt gegenüber von Gastronomie und Nightlife. Das ist nicht für jedermann etwas. Für einen Tagesausflug kann man zudem auf dem großen Parkplatz vor dem Schloss parken.
Optimal ausgestattet ist, wer sich in die Drahtesel-Kolonnen einreiht und sich aufs eigene Rad schwingt. Denn da Münsters Topografie so flach ist, kommt man schnell von A nach B, ganz sich anstrengend abzustrampeln. Zum Glück besitzt Calle eine große Heckgarage, sodass wir unsere Bikes mitbringen können. Dann heißt es für uns Stadterkundung. Auf rollenden Sohlen umrunden wir den Aasee, einen in den 1930er-Jahren künstlich angelegten Stadtsee und das Naherholungsgebiet der Münsteraner. Lokale mit herrlichen Seeblick sorgen für das Leibeswohl. Wir aber fahren weiter bis zum Schlossgarten, wo wir uns in einem der vielen Pop-Up-Biergarten eine kühle Erfrischung gönnen.

Münster bietet aber nicht nur Kulinarisches, sondern ist auch wegen seiner Künstlerszene, der Kultur und der vielen Einkaufsläden eine Reise wert. Kein Wunder, dass besonders an den Wochenenden viele Tagestouristen aus dem Ruhrgebiet, dem umliegenden Münsterland und auch aus den Niederlanden herkommen, um sich auf Shoppingtour zu begeben.
Wir sind zufrieden mit unserer Ausstattung und geben uns mit noch mehr Stadtkultur zufrieden. Die Innenstadt mit dem Dom und den vielen anderen Sakralbauten – allen voran der Ludgerikirche mit den drei Widertäuferkäfigen – ist eine Reise durch die Geschichte. Nicht weit weg wartet der Friedenssaal, wo 1648 unter anderem der Westfälische Frieden unterzeichnet wurde.
Mit Calle auf Wellness-Reise
Logbuch vom 03.08.2021
Tester: Walter Gängenbach, Fuhrpark-Manager





Nach etwas längerer Ruhezeit durfte Calle mit uns wieder auf Reisen gehen. Besser gesagt auf Wellness-Reise. Unser Ziel war der Stellplatz Phönix an der Frankentherme in Bad Windsheim. Dieser Kurort liegt westlich von Nürnberg im schönen Mittelfranken. Dank dem 170 PS starken Motor chauffiert uns Calle ruhig und gleichmäßig von Stuttgart aus dorthin.
Das Fahrwerk federt jede Unebenheit sanft aus und der Carthago gleitet auffällig leise über die Straße. Als gewöhnungsbedürftig empfinde ich allerdings, dass die Handbremse über einen Schalter am Armaturenbrett zu lösen ist.
Wie schon die vorherigen Tester berichteten, fällt das Platzangebot dank vieler Staufächer im Wohnmobil riesig aus. Hier haben wir ohne Probleme unsere gesamte Kleidung und auch all unser restliches Reisegepäck unter bekommen.
Gemütlich machen wir es uns gern in der L-Sitzgruppe mit Seitenbank. Platzmangel herrscht auch im Bad nicht. Nach einem langen Wellness-Tag freuten wir uns abends auf die bequemen und komfortablen Betten im Heck.
Fazit: Alles in allem ein schönes Reisemobil mit komfortablem Fahrverhalten und riesigem Platzangebot. Was mir persönlich gefehlt hat, waren eine Markise und eine Satellitenschüssel. Auch die Lautstärke der Wasserpumpe war mir zu hoch – zu einem Testwagenpreis von 118.790 Euro erwarte ich da mehr.
Pfingstferien mit Calle im Schwarzwald
Logbuch vom 14.06.2021
Tester: Clemens Hirschfeld, Redakteur





Es ist der Samstag vor Pfingsten. Die ersten Länder öffnen Ihre Grenzen. Doch wir wollen nicht in den Süden, sondern in den Schwarzwald. Also schnappt sich die vierköpfige Familie Dauertester Calle und packt ihn erstmal voll. In der großen Heckgarage kommen die zwei E-Bikes und Kinderfahrräder locker und dank der variablen Verzurrösen auch sicher unter. Das Urlaubsgepäck verschwindet schnell in den unzähligen Schränken. Besonders praktisch: Schwere Getränkekisten kann man auch von außen im Unterboden verstauen.
Erste Ernüchterung vor dem Start: Calle hat keine Isofix-Verankerungen für Kindersitze. Immerhin gelingt das Anschnallen der Jüngsten trotz breiter Kindersitze recht einfach auf der Rückbank. Da es spät geworden ist, übernachten wir an der Nagoldtalsperre. Das Wetter ist launisch, aber in Calle ist’s dank der programmierbaren Gasheizung immer schnell warm – Zumal wir die bereits angebrochene 11-kg-Gasflasche in der folgenden Woche nicht verbrauchen werden.
Die erste Nacht und auch die folgenden Nächte schlafen die Eltern bestens auf der erweiterbaren Spielwiese im Heck. Die Kinder klettern gern auf die breite Hubbett-Liegefläche über der Fahrerkabine. Beim nächsten Mal würden wir es umgekehrt machen, da sich der hintere Liegefläche gleich doppelt abtrennen lässt und wir so die bequeme Sitzgruppe länger nutzen könnten.
Das erste Frühstück in der breiten Essecke ist lecker. Nur leider besitzt Calle keinen Spannungswandler, sodass die 220-Volt-Kaffeemaschine vorerst kalt bleibt. Immerhin lädt der Booster die Aufbaubatterien während den kurzen Fahrten immer schnell auf. Wir steuern die Allerheiligen Wasserfälle samt Klosterruine an und lernen das praktisches Bodenfach für die Wanderschuhe zu schätzen. Da wir die Reiseroute nicht geplant haben und der Internetempfang hier oft schlecht ist, nutzen wir oft die Sonderzielsuche des MBUX-Navis, die tatsächlich einige tolle Sehenswürdigkeiten in der Umgebung empfiehlt.

Es treibt uns weiter, immer die Schwarzwaldhochstraße entlang. Am Hunskopf dürfen wir mit Erlaubnis der Gaststätteneigner übernachten und einen Panoramasonnenuntergang auf die Rheinebene genießen. Weniger schön: Das erste Mal nutzen wir die Dusche. Leider mit dem Ergebnis, dass das Wasser nicht in der breiten Kabine bleibt, sondern die Duschwanne bis hinters Klo vollläuft, obwohl Calle in Waage steht. Ebenfalls ungeschickt ist, dass die Wanne hier nicht komplett abgedichtet ist. Zudem ist die Badtür von innen nur schwer zu öffnen und die außenhängenden Jagen klemmen beim Schließen oft im Türspalt.
Und es gibt noch ein Problem: Der Grauwasserabfluss verschließt nicht, weil sich die Griffstange aus der Verankerung gelöst hat. Zum Glück sind die Anschlüsse aber gut zugänglich und schnell repariert.
Nach einer Mountainbiketour am nächsten Tag können wir dank Schnelltest das erstmals seit langem wieder auf einer Restaurantterrasse essen. Dabei macht auch Selberkochen im Carthago Spaß. Der Dreiflammherd ermöglicht sogar größere Gerichte. Die Schneidebrett-Spühlenabdeckung und der in beide Richtungen öffnende Kühlschrank sind unglaublich clevere Features. Und dank der großzügigen Platzverhältnisse können alle mithelfen, ohne im Weg zu stehen.
Wir übernachten diesmal für 15 Euro auf einem wunderbaren Stellplatz in Forbach, der seine 4,5 Sterne wegen der freundlichen Gastgeber, tollen Aussicht und Brötchenservice zurecht trägt.
Erstmals können wir dank externer Stromversorgung den versenkbaren TV und die Kaffeemaschine nutzen, die wirklich guten Kapselkaffee brüht. Ebenfalls schnell warm wird das Wasser dank Boostheizfunktion. Nach dem Auffüllen in Forbach reicht der Wasservorrat von Calle für unsere Familie übrigens locker noch mal vier Tage. Den restlichen Urlaub verbringen wir wieder täglich wechselnd und autark stehend am Rheinufer und den Weinbergen entlang des Schwarzwaldes.

Mit Kraftstoff geht Calle für seine Größe und Gewicht übrigens sorgsam um. Im Schnitt verbraucht er laut Bordcomputer auf der rund 600 Kilometer langen Tour 12 Liter Diesel pro 100 km, wobei der Sprinter viele Höhenmeter zu bewältigen hatte. Tatsächlich wünscht man sich an den Steigungen etwas mehr Power. Dafür kurvt der Integrierte für seine Größe recht behände. Innen wirkt er zudem hochwertig verarbeitet, weil selbst in flott gefahrenen Kurven nichts knirscht oder knarzt.
Fazit: Alles in allem hatten wir eine tolle Woche mit Calle im Schwarzwald und der Rheinebene. Und auch, wenn uns ein paar Kleinigkeiten wie die Duschkonstruktion nerven und Isofix-Verankerungen, Spannungswandler und eine automatische Niveauregulierung fehlen, so ist der Carthago doch ein durchdachtes und hochwertiges Reisemobil mit viel Platz für die Famile.
Unser Carthago C-Tourer heißt Calle
Logbuch vom 22.02.2021
Tester: Social-Media-Redaktion
Wir haben einen Namen für unser neues Dauertestmobil: Unsere Follower konnten auf Instagram abstimmen und tauften den Integrierten auf den Namen Calle. Der Carthago ist also ein Junge. Die Abstimmung war zunächst spannend, aber dann schnell eindeutig. Danke an alle Taufpatinnen und Taufpaten, die mitgemacht haben!
Dauertest Tagebuch Tag 1
Logbuch vom 19.02.2021
Tester: Christian Becker, promobil-Redakteur
Es liegt noch Schnee in Aulendorf und Stell- und Campingplätze haben Lockdown-bedingt noch geschlossen. Es wird also noch etwas dauern, bis unser neuer Dauertestwagen im echten Campingeinsatz unterwegs sein wird. Die Freud ist dennoch groß, als der C-Tourer I 148 LE aus dem Tor der Übergabehalle rollt. Der noch (spitz-)namenlose Carthago mit 60 Kilometern auf dem Tacho wird uns ab heute rund ein Jahr begleiten.
Ein Blick auf die Ausstattungsliste steigert die Lust auf die erste Fahrt. Die Mercedes-Basis mit 170 PS und Neun-Gang-Automatik versprechen Fahrkomfort. Die Zulassung als 4,2-Tonner sollte die volle Ausnutzung der zahlreichen Staumöglichkeiten erlauben. Hierzu zählt die riesige Heckgarage, die mit 350 Kilogramm belastbar ist, ebenso wie der praktische Doppelboden.





Eine L-Sitzgruppe mit Seitenbank lädt zum dinieren und die Vier-Personen-Besatzung schläft in bequemen Einzelbetten und im Hubbett vorne. Wie sich das alles im Alltag bewährt, werden die nächsten Monate zeigen.
Bevor ich mit dem neuen Redaktionsmitglied die Reise nach Stuttgart antrete noch ein Blick auf die Preise. Der Grundpreis beträgt 96.350 Euro und unser gut ausgestatteter Testwagen landet am Ende bei 118.790 Euro. Wir befinden und also preislich in der Oberklasse.
Erste Fahrt mit dem Sprinter-Reisemobil
Jetzt aber los: Startknopf gedrückt und der 170 PS-Motor erwacht zum Leben. Schon auf den ersten Metern fällt ein Carthago-typischer Vorteil auf. Die tief heruntergezogene Frontscheibe sorgt für eine sehr gute Übersicht. Man vergisst schnell, dass man in einem 7,51 langen Vollintegrierten sitzt.

Das Fahrwerk federt selbst im unbeladenen Zustand komfortabel und vom Ausbau dringen kaum Geräusche ans Fahrerohr. Für gute Sicht bei Nacht sollen die optionalen Voll-LED-Scheinwerfer sorgen. Auf der Autobahn fällt dann aber auf, dass ein wichtiges Kreuzchen in der Aufpreisliste vergessen wurde: Der Abstandsregeltempomat. Unser I 148 LE muss mit einem ganz normalen Tempomaten auskommen und verspielt somit eine der Stärken des Mercedes-Triebkopfs.
Ein weiteres Detail fällt negativ auf: Der linke Außenspiegel vibriert in bestimmten Tempobereichen deutlich spürbar. Bei schönem Wetter am Tag ist das noch zu verkraften. Bei Nacht und Regen dürfte es aber sehr störend sein. Hier hilft dann die Möglichkeit, die Rückfahrkamera als Rückspiegel einschalten zu können. Die Fahrerhaussitze sind umfangreich verstellbar, fallen aber schmal aus.

Nach knapp zwei Stunden Fahrt erreicht der Neue im Fuhrpark wohlbehalten die promobil-Redaktion und beim Abschließen fällt noch ein weiteres Kreuzchen auf, dass in der Aufpreisliste vergessen würde. Die Fernentriegelung per Funkschlüssel, oder noch besser, gar eine Zentralverriegelung ist nicht vorhanden. Schade.
Fazit: Bislang habe ich nur Detailschwächen entdeckt, die den ersten Gesamteindruck aber kaum trüben. Die Redaktion freut sich, den Carthago C-Tourer in Fuhrpark begrüßen zu dürfen.
Alle Vorteile und Nachteile im Überblick
komfortable Automatik
komfortables Fahrwerk
riesige Heckgarage
gut nutzbarer Doppelboden
gute Übersichtlichkeit
LED-Scheinwerfer
kein Abstandstempomat
keine Zentralverriegelung

Basisfahrzeug: Mercedes Sprinter
Länge/Breite/Höhe: 7,52/2,27/2,95 Meter
Sitz-/Schlafplätze: 5/4
max. Gesamtgewicht: 4,5 Tonnen
Grundpreis: 96.350 Euro
Testwagenpreis: 118.790 Euro
Ausstattung des Testwagens
Motorvariante 170 PS / 125 kW, Euro VI: 2.100 Euro
Automatikgetriebe 9G-Tronic inkl. Hold Funktion. 2.730 Euro
Full-LED-Frontscheinwerfer (Abblend- & Fernlicht): 1.990 Euro
Einstiegsstufe Fahrerhaustüreinstieg elektrisch ein- und ausfahrbar: 395 Euro
Große Heckgaragentüre Fahrerseite anstelle serienmäßiger Seitentür: 495,00 Euro
Steckdosenpaket: 295 Euro
(besteht aus je einer 230-Volt-Steckdose in der Winkelsitzgruppe, Schlafbereich, Heckgarage)
Kaffee-Kapselmaschine mit Anschlussset und Ablage: 270 Euro
TV-Schrank im Schlafraum mit spezial TV-Auszugssystem inkl. AnschlussSet: 790 Euro
Teppichboden für Fahrerhausbereich: 155 Euro
Carthago Schlafwelt & Dekoset: 350 Euro
(Dekokissen, Jacquard-Wohndecke mit eingewebtem Carthago Logo und passgenaues Spannbettlaken-Set)
TFT Dummy Heckausbau: 0 Euro
Chassis Paket: 5.250 Euro
Vollautomatische Klimaanlage THERMOTRONIC: 530 Euro
Media Paket Plus 32": 4.690 Euro
Mercedes MBUX 10,2" Multimediasystem anstelle Radio/CD/DVD Doppel DIN inkl. Navigation, DAB +, Touchscreen anstelle Radio/DVD: 550 Euro
Komfort Paket: 1.850 Euro