Die Hymer B-Klasse Modern-Comfort, oder kurz B-MC, stellt eine Zäsur in der Modellentwicklung der Integrierten-Vorzeigemarke Hymer dar. Sie war die erste Baureihe, die auf dem Mercedes-Sprinter-Triebkopf mit Vorderradantrieb und dem selbstentwickelten SLC-Chassis aufbaute. Fast alle Hymer-Neuerscheinungen, die folgten, nutzen ebenfalls diese Plattform.
Umso reizvoller war es für promobil, diesen Meilenstein aus Bad Waldsee einem besonders intensiven Test zu unterziehen, dem Dauertest. Corona-bedingt waren es am Ende sogar rund 14 Monate, die der Hymer B-MC I 580 in Redaktionsdiensten zubrachte. Nachdem wir Sie an dieser Stelle mit dem Dauertest-Tagebuch regelmäßig über unsere Erfahrungen mit dem Integrierten mit dem Spitznamen "Harry" geupdated haben, folgt nun der große Abschlussbericht.
Abschlussbericht nach 28.368 Kilometern
Zum Start gab es allerdings erst mal eine Enttäuschung: Wurde bei den Vorgesprächen noch der Wunsch nach einem 3,5-Tonner bestätigt und entsprechend sparsam die Kreuzchen in der Aufpreisliste gesetzt, rollte der Hymer-Integrierte überraschend doch als 4,43-Tonner vor. In Sachen Zuladung sicher die bessere Wahl, hätte dies allerdings fast die halbe Redaktion führerscheinbedingt davon ausgeschlossen, das Lenkrad zu übernehmen.





Die nachträgliche Ablastung auf 3,5 Tonnen entpuppte sich als schwieriger und zeitaufwendiger als gedacht. Zwei Monate später war es endlich so weit: Freie Fahrt auch für die jüngeren Kolleginnen und Kollegen (siehe hier).
Hoher Fahrkomfort mit dem Sprinter
Bis dahin hatte sich Harry aber schon die ersten Meriten verdient bei Reisen nach Belgien und in die Niederlande. Den ersten Eindruck bestätigten praktisch alle folgenden Piloten: Sie priesen den überdurchschnittlichen Fahrkomfort der Sprinter-SLC-Basis. Federungskomfort, Wandlerautomatik, Abstandsregeltempomat und elektrische Parkbremse sind hier die am häufigsten genannten Pluspunkte.
Die Neungang-Automatik stellt dem 177-PS-Topmotor stets die passende Übersetzung bereit. Wenn man so auf Reisetempo Tacho 110 beschleunigt und dann ruhig dahinrollt, bleibt die Automatik allerdings oft im achten Gang hängen. Um in den drehzahl- und damit geräusch- und verbrauchsmindernden neunten zu gelangen, muss man erst weiter beschleunigen und dann wieder abbremsen – wie auch promobil-Leser Jürgen Sinner unangenehm aufgefallen ist. Auf den Zug am Lenkrad-Schaltpaddel reagiert das Getriebe in dieser Situation nicht.

Der Hymer-Aufbau – wegen der integrierten Front für Ungeübte oft respekteinflößend – entpuppte sich dank der relativ kompakten Abmessungen, der hervorragenden Außenspiegel und der scharfzeichnenden Rückfahrkamera als leichter beherrschbar als gedacht. Lediglich die hochliegende Unterkante der Frontscheibe sorgt für Unsicherheit, wenn es beim Rangieren vor dem Bug eng wird oder man in einer zugeparkten Straße zwischen den Autos einfädeln muss.
MBUX: Multimedia und Navi
Neugierig war die Redaktion natürlich auch darauf, wie sich das MBUX-Multimedia-System in der Praxis bewährt. Dergroße 10,25-Zoll-Touchscreen wirkt in einem Transporter-Fahrgestell schon ungewöhnlich edel. Durchaus mehr als eine Spielerei ist die Spracheingabe, insbesondere um dem Navigationsgerät ein Ziel vorzugeben. Etwas unheimlich ist es allerdings schon, wenn sich manchmal in einer Unterhaltung mit dem Beifahrer plötzlich die Stimme aus dem Off meldet und fragt, was sie für einen tun könnte – ohne dass das Stichwort "Hey Mercedes" gefallen wäre. Viel ärgerlicher ist allerdings, dass das aus den Pkw übernommene MBUX-System nicht in adäquater Weise an den Einsatz im Nutzfahrzeug, geschweige den im Reisemobil angepasst wurde.
Auch Leser Reinhard Schlömer befremdet es, dass man eigentlich trotzdem noch ein portables Camper-Navi mitführen muss, um bei der Routenführung keine bösen Überraschungen erleben zu müssen. Nicht nur, dass keine Stellplatzdaten eingespielt werden können. Noch problematischer ist, dass auch die Fahrzeugmaße nicht eingegeben und damit bei der Zielführung auch nicht berücksichtigt werden können. Länge, Breite, Höhe und vor allem das zulässige Gesamtgewicht können die Auswahl der nutzbaren Strecken deutlich einschränken – nicht nur beim Transit durch die Alpen.
Und noch ein Mangel passt nicht zu diesem modernen Gerät. Die Motor- und Fahrgeräusche sind eigentlich gut abgedämmt und so könnte man Musik etwa über das DAB-fähige Radio unterwegs so richtig genießen. Doch der Klang der Audioanlage ist so bescheiden, dass man den Lautstärkeregler tunlichst auf niedrigem Level hält. Obwohl Hymer Zwei-Wege-Boxen und zusätzlich Flächenlautsprecher im Hubbett installiert, quäkt die Musik gefühlt nur aus einem Monolautsprecher in der Mitte des Armaturenbretts. Das gilt übrigens nicht nur für die integrierte Variante des B-MC, sondern auch für Teilintegrierte mit Original-Sprinter-Fahrerhaus.
Leser Siegfried Zander regt am MBUX vor allem auf, dass es lediglich 30 Minuten im Stand betrieben werden kann – zur Schonung der Starterbatterie –, es aber im Rahmen der Gewährleistung nicht möglich sei – so sagte man ihm bei Hymer –, einen Umschalter auf die Bordbatterie einzubauen.
Beschlagener Rückspiegel und fehlende Zentralverriegelung
Unbefriedigend ist auch, dass die Dreiecksfenster häufig beschlagen,wenn man bei feuchter Witterung unterwegs ist, was dazu führt, dass der Blick in die Außenspiegel getrübt ist. Offenbar kommt aus den unterhalb angebrachten Ausströmern nicht genügend Luft, unabhängig von der Lüftungseinstellung. Auch promobil-Leser Stephan Koob berichtet von diesem Problem, selbst bei seinem I 780 aus der Topbaureihe B-Klasse ML.

Und noch ein kleines Ärgernis der Hymer-Mercedes-Kombination zum Abschluss: Da an der Fahrer- wie der Aufbautür des Dauertest-B-MC-I keine Zentralverriegelung installiert ist, erscheint es völlig sinnlos, die entsprechende Taste der Sprinter-Funkfernbedienung zu drücken, bevor man das Fahrzeug betritt und losfahren möchte. Trotzdem sollte man es tun, denn sonst funktioniert die kontaktlose Erkennung des Schlüssels meist nicht, und der Motor lässt sich per Startknopf nicht zünden.
Viel Positives an Basis und Aufbau
Zu den positiven Seiten gehört die Zuverlässigkeit der Sprinter-Basis. Während der ganzen Testdauer sah der Hymer die Mercedes-Werkstatt nur einmal von innen, und auch nur wegen einer Sprinter-Rückrufaktion, die sich beim Testwagen als unnötig herausstellte. Der Verbrauch über die ganze Testdistanz lag bei 12,3 Liter pro 100 Kilometer. Leicht sind auch Werte um 11,5, bei zurückhaltender Fahrweise auch mal mit einer zehn vor dem Komma zu erreichen. Außerdem mussten ein Liter Öl und 56,2 Liter Ad-Blue nachgefüllt werden – was bei Letzterem einem Schnitt von zwei Litern pro 1000 km entspricht.

Und der Hymer-Ausbau? Insgesamt macht er seine Sache ganz gut, ist durchdacht und weitgehend solide gebaut. Mit der großen Heckgarage, den Doppelbodenfächern und den Kleider- und Hängeschränken schaffen zwei Personen es kaum, das Platzangebot für Gepäck auszufüllen. Zu viert unterwegs kann man sich aber schon mal ärgern, dass an manchen Stellen auch Stauraum verschenkt wurde.
Deutlich limitierender ist aber ohnehin die Zuladung als 3,5-Tonner, wo selbst zwei Personen kalkulieren müssen, ob der große 180-Liter-Frischwassertank unterwegs ganz gefüllt sein darf. Für vier kommt eigentlich nur die 4,43-Tonnen-Version in Frage. Dann sind die Reserven aber auch dicke.
Ärger mit der Küchenschublade und Wasserablauf
Als kleines Ärgernis entpuppte sich in der Küche die unterste und größte von drei breiten Schubladen. Da die Front an einer Seite abgeschrägt ist, sind auch die Auszüge rechts und links nicht symmetrisch montiert. Wenn die Schublade bis zum Anschlag ausfährt, bekommen die Auszüge offenbar einen Schlag ab, was auf Dauer dazu führt, dass sie beim Einfahren hakeln.

Eine ähnliche kleine, aber nervige Eigenheit findet sich im Bad. Das Wasser im Waschbecken läuft meistens schlecht ab. Dass dies kein Einzelfall ist, zeigt auch die Zuschrift einer Interessengemeinschaft von B-Klasse-MC/ML-Besitzern. Unter den fast 50 aufgelisteten Punkten, die ihnen mehr oder weniger stark unter den Nägeln brennen, findet sich auch der schlechte Waschbeckenablauf. Die meisten der Mitglieder bestätigen, dieses Problem zu haben und sich daran zu stören. Einige konnten es schon mit Hilfe der im Kasten links dargestellten Skizze selbst beheben.
Einzel- oder Hubbett: Welches eignet sich für wen?
Bequeme Betten tragen sicherlich ein gutes Stück zum Wohlbefinden im Urlaub bei. Die Einzelbetten des I 580 sind in zweierlei Hinsicht ein Kompromiss. Um die Fahrzeug-Gesamtlänge unter sieben Meter zu halten, erreichen sie gerade mal 1,90 Meter links und 1,88 Meter rechts.

Immerhin gibt es für die kürzere Liegefläche optional eine Verlängerung auf rund 2,10 Meter – wie im Dauertestwagen. Großgewachsene Nutzer haben dies sehr genossen, auch wenn das Verlängerungspolster sich nachts gerne mal selbstständig macht, unter dem Laken herausschlüpft und in den Gang hinunterfällt.
Aus Gewichtsgründen liegt unter den Matratzen nur ein Abstandsgewirke. Einige Testschläfer empfanden das als zu unkomfortabel und wanderten ins lattenrostgefederte Hubbett aus. Tellerfedern in den Einzelbetten gibt es gegen Aufpreis. Für zwei Personen ist die Sitzgruppe komfortabel. Auf einen Seitensitz zum Füßehochlegen, etwa beim Fernsehen auf dem optionalen 32-Zoll-TV-Gerät, muss man aber verzichten. Die Tischgröße ist für zwei okay, für vier aber ziemlich knapp.
Beladungstipps für den Hymer B MC I 580

Nach promobil-Vorgabe gewogen, also mit vollen Vorräten für Diesel, Wasser und Gas, liegt der B-MC I 580 bereits bei 3315 Kilo. Als 3,5-Tonner wird es da selbst für zwei Personen eng. Die wirklich üppigen Wasservorräte von 180 Liter sollte man während der Fahrt also tunlichst reduzieren. Wer die Stauraumkapazitäten und die vier Fahr- und Schlafplätze wirklich ausnutzen möchte, wählt besser gleich die aufgelastete Variante mit 4,43 Tonnen, die üppige Zuladungsreserven bietet.
Abschlusswertung unseres Test-Chefs:
"Das Modellkonzept überzeugt"
Jürgen Bartosch, stellvertretender Chefredakteur, resümiert folgendes über den Hymer B-MC I 580:
"Der frontgetriebene Sprinter, der SLC-Tiefrahmen und der Hymer-Aufbau bilden zusammen ein geniales Trio. Der B-MC I 580 ist kompakt und handlich zu fahren wie ein Mittelklasse-Integrierter und bietet dennoch einiges, das sonst eher der Oberklasse vorbehalten bleibt – was Aufbautechnik, Doppelboden, Bordtechnik und Fahrkomfort anbelangt. Aber es gibt auch Kritik: Viele Annehmlichkeiten des Sprinter kosten empfindlich Aufpreis, und das MBUX-Mediasystem kann dabei allenfalls zur Hälfte überzeugen. Andere Kritikpunkte, etwa in Sachen Schlafkomfort, lassen sich gegen Aufpreis beheben. Der B-MC ist ein Meilenstein – mit Optimierungspotenzial."
Die Erfahrungen unserer Leser
"Die fehlende Campernavigation und die nicht richtig funktionierende Verkehrszeichenerkennung sollten auf jeden Fall kritisiert werden", so sind sich Andreas Kleiner und Karsten Klose einig. Sie vertreten eine Interessengemeinschaft von rund 30 Hymer-Besitzern der Baureihen B-MC und B-ML. Der Redaktion übermittelten sie eine akribisch ausgearbeitete Zusammenstellung über 47 Mängel und Kritikpunkte, inklusive statistischer Auswertung der Relevanz des jeweiligen Punktes bei den Mitgliedern. Einige Mängel sind genauso auch beim Dauertestwagen der Redaktion aufgefallen, wie zum Beispiel das schlecht ablaufende Waschbecken im Bad. Ein Mitglied der Interessengemeinschaft hat sich dazu eine Lösung ausgedacht, mit deren Hilfe bei einigen der Fahrzeuge schon eine Verbesserung erreicht wurde.
Ein anderes Ärgernis, das auch bei "Harry" beanstandet wurde, ist der Schmutz, der sich in den Bodenfächern sammelt, weil die Bodenluken nicht abgedichtet sind. Anscheinend wurden diese beiden Mängel inzwischen bei neueren Exemplaren vom Werk durch angebrachte Filzstreifen und einen größeren Siphon behoben.

"Beim Fahren auf ebener Strecke mit 103 km/h und Teillast schaltet das Getriebe meines B-MC T 580 mit 4,43 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht nicht in den 9. Gang. Nur durch "tricksen" – also Weiterbeschleunigen auf über 110 km/h – wird hochgeschaltet und die Drehzahl sinkt um 350 U/min mit entsprechender Geräusch- und Verbrauchsreduzierung." Außerdem nervt Jürgen Sinner, dass "der Verkehrszeichenassistent des MBUX auf unbeschränkten Autobahnen Tempo 80 als Limit anzeigt, obwohl man als Wohnmobil 100 km/h fahren darf".
"Unglaublich und von mir nicht nachvollziehbar im Zeitalter von CAN-BUS im Fahrzeug" – so echauffiert sich Siegfried Zander aus Bad Homburg über die Antwort von Hymer auf seinen Wunsch, das MBUX-Mediasystem über einen zusätzlich eingebauten Schalter auf die Aufbaubatterie umschalten und damit auch im Stand bedenkenlos Radio hören zu können. Zum Schutz der Starterbatterie schaltet das MBUX normalerweise nach 30 min ab. Es gibt zwar offenbar eine Möglichkeit, diese Zeit auf vier Stunden auszudehnen, aber ob das dann die Starterbatterie verkraftet? Laut Hymer führt der gewünsche Umbau zum Verlust der Gewährleistung.
"So eine unterirdische Qualität von einem vermeintlichen Premiumhersteller ist nicht zu entschuldigen", macht Stephan Koob seinem Ärger Luft. Er bemängelt neben 30 anderen Punkten bei seinem I 780 aus der Topbaureihe B-Klasse ML die aus seiner Sicht dilettantische Luftführung zu den Seitenscheiben des Fahrerhauses. Folge sind bei feuchtem Wetter häufig beschlagene Scheiben und damit eine behinderte Sicht in die Außenspiegel.
"Mit der Erwartung, ein gutes und ausgereiftes Produkt zu kaufen", bestellten sich Reinhard Schlömer und Frau aus Kerpen-Brüggen ihren B-MC T 680. Mit völligem Unverständnis mussten sie dann feststellen, dass trotz teurem MBUX noch ein portables Camper-Navi nötig ist, um nicht in Sackgassen wegen entsprechender Durchfahrtsbeschränkungen zu landen.
Vorteile/Nachteile des Hymer B-MC 580 I
präzise Lenkung
treffsichere Automatik
Abstandsregeltempomat
elektrische Feststellbremse mit Gurtblocker
Sprachsteuerung
Navi mit funktionierender Stauumfahrung
Rückfahrkamera mit gestochen scharfem Bild
gutes Abblend- und Fernlicht
viel Wohnkomfort in den Kernkompetenzen: Heck- und Hubbetten, Sitzgruppe
modernes Möbeldesign
Stromversorgung: viele Steckdosen vorhanden
Beleuchtung: viel Licht auf verschiedenen Ebenen
helle Schrank- und Stauraumbeleuchtung
Badgestaltung: geräumige Dusche, gut nutzbare Banktoilette, großer Spiegel
Dachfenster mit Rollo im Bad
wertige Fenster und Dachhauben
großer Frischwassertank
sauber ausgekleideter Laderaum
praktische Fächer im Zwischenboden
Gummibändern zum Befestigen an vielen Stellen und in den Badschränken
Keyless-Go mit ungünstig platzierter Schlüsselablage!
Automatik-Fußablage links recht klein
eingeschränkte Nutzung des Rückspiegels bei tiefstehender Sonne
Spiegel zittern und vibrieren bei Autobahntempo
A-Säule beeinträchtigt Übersichtlichkeit beim Kurvenfahren
Geräuschkulisse Aufbau/Hubbett über dem Fahrerhaus
überflüssige Schaltwippen: Getriebe schaltet bei Bergabfahrt automatisch herunter
Verzicht auf Klimaautomatik, Sitzheizung, und automatische Fensterheber (optional erhältlich)
Zentraldisplay ist tief montiert und lenkt so von der Straße ab.
geringe Zuladung als 3,5-Tonner
Fehlfunktion des Knopfes für maximales Scheibengebläse (Luft kommt überall)
Bordtechnik-Bedienung nicht intuitiv, beispielsweise ist der Schalter für Wasserpumpe im Badschrank versteckt)
Kühlschrankbeleuchtung schwach, schmale Türfächer
kein zentrales Bedienteil für Licht
Beleuchtung des Fensterhebers abweichend (rot statt weiß)
Gasanlage ohne Duo-Control Crash-Sensor
Fliegengittertür fällt aus Verankerung
Logbuch-Einträge
Ein Jahr mit Harry: Hier finden sie alle Tagebuch-Einträge und Erlebnisse, die wir mit dem Hymer-Integrierten gemacht haben.
Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin
Logbuch vom 20.10.2020
Tester: Jürgen Bartosch, stlv. Chefredakteur promobil

Berlin ist immer eine Reise wert – so heißt es. Und nachdem wir schon einige Jahre die Hauptstadt nicht mehr besucht hatten, war es an der Zeit, das mal wieder zu tun. Ein weiterer Anreiz, der in der angepeilten Reisewoche lockte, war das "Festival of Lights" bei dem viele Gebäude abends in besonderer Weise angestrahlt wurden. Aber der Reihe nach.
Den ersten Zwischenstopp legen wir in der Fränkischen Schweiz ein. Der Stellplatz in Ebermannstadt bietet sich als Ausgangspunkt für eine Paddeltour auf der Wisent an. Und nebenbei lockt auch noch eine ganz nette Altstadt, die auf einer Insel im Flüsschen liegt.
Bei der Anfahrt zeigte sich einmal mehr, wie entspannt das Reisen mit dem Hymer gelingt, was vor allem auch an der Mercedes-Basis liegt. Zumindest wenn der Sprinter mit solchen, optionalen Annehmlichkeiten wie Wandlerautomatik, Abstandsregeltempomat und elektrischer Parkbremse ausgestattet ist. Dazu kommen noch eine passable Federung und bequeme Sitzposition.

Am nächsten Morgen machen wir uns bei schönstem Spätsommerwetter auf zur Paddeltour, die in der Outdoor-Active-App unserer Kollegen vom Outdoor-Magazin beschrieben ist. Die große Heckgarage des Hymer B-MC I 580 ist einfach Klasse, ohne Probleme passt hier neben zwei Fahrrädern und Campingmöbeln auch locker noch das aufblasbare Kanu und Zubehör wie Paddel und Schwimmwesten rein. Den ganzen Tag sind wir auf dem Wasser und folgen der wildromantisch dahinfließenden Wisent. Die Strecke dauert länger als gedacht, was auch an zahlreichen Umtragestellen liegt. Bis wir wieder auf dem Stellplatz sind, ist es dunkel und frisch geworden. Eine warme Dusche kommt da gerade recht. Und weil im Doppelboden des Hymer bis zu 180 Liter Frischwasser lagern, muss man mit dem Nass auch nicht allzu sparsam sein.
Weiter reisen wir nach Leipzig. Unterwegs wundern wir uns wieder mal, wie so ein modernes Fahrzeug, so eine klägliche Audioanlage eingebaut haben kann. Der ganze Ton quäkt aus dem mittigen Lautsprecher oben auf dem Armaturenbrett als wären Stereo und HiFi noch nicht erfunden. Die seitlich in den Verkleidungen integrierten Boxen tragen zum Klang praktisch nichts bei.

Wir steuern den Stellplatz am Stadthafen in Leipzig an. Die Spracheingabe für das Navi funktioniert meist auf Anhieb. Weniger überzeugt allerdings teils die Streckenführung in der Stadt. Die freundliche Stimme lotst den Hymer durch zugeparkte Wohnstraßen, nur um kurz darauf wieder auf die Hauptstraße einzubiegen – warum?
Der Stellplatz ist beileibe keine Schönheit, aber zentral gelegen und so radeln wir in wenigen Minuten zum Zoo und schauen uns die sehenswerte Gondwana-Regenwaldhalle an. Auch der Leipziger Innenstadt statten wir noch einen Besuch ab ebenso bei der Weiterreise dem Völkerschlachtdenkmal.

Bis wir in Berlin ankommen ist es schon dunkel und wir ergattern gerade noch ein Plätzchen auf dem relativ jungen Stellplatz am Strandbad Plötzensee im Norden der Hauptstadt. Der etwas chaotisch organisierte Platz zeigt sich am Tag als idyllisch und nett und wenn man weiß wo, findet man auch alles Nötige zum Ver- und Entsorgen.

Mit dem Fahrrad radelt man bequem in die City. Wir sind überrascht, wieviel sich in Berlin schon wieder verändert hat seit unserem letzten Besuch. Die drei Tage vergehen wie im Flug. Am Abend klappern wir die Sehenswürdigkeiten ab, die im Rahmen des Festival of Lights besonders beleuchtet sind. Faszinierend, was sich die Lichtkünstler ausgedacht haben und wie die bekannten Gebäude plötzlich ganz anders erscheinen.

Fazit: Während der Hymer auf der A 9 wieder Richtung Süden rollt sind wir uns einig: Berlin war mal wieder eine Reise wert – und Harry war uns ein guter Begleiter.
Mit der Familie nach Büsum
Logbuch vom 6.10.2020
Tester: Frank Lentfer, Fuhrparkmanager Motor Presse Verlag

Für die Testfahrt haben wir, das sind meine Frau, meine Tochter (8 Jahre) und ich, uns dazu entschieden den Norden Deutschlands unsicher zu machen. Als langjährige Wohnwagen-Fahrer waren wir schon sehr gespannt auf die anderthalb Woche mit Harry. Ob uns ein Wohnmobil wohl auch taugt?
Unser erstes Ziel war der Stellplatz in Cuxhaven-Duhnen, ein gepflasterter Parkplatz mit Duschen und Toiletten. Auf der langen Fahrt dort hin begeisterte mit der gut funktionierenden Tempomat mit Abstandsregelung. Auch der Spritverbrauch bei der Geschwindigkeit von durchschnittlich 110-130 km/h stellte mich sehr zufrieden. Pro 100 Kilometer schluckte der 3,5-Tonner etwa 10,5-11,5 Liter.
Markisen- und Innenraumtest dank Schietwetter
Leider hatten wir in Cuxhaven Pech mit dem Wetter und immer wieder Regen. Dabei ist uns aufgefallen, dass die Markise zwar die Stühle trocken hielt, nicht aber die Eingangstüre. Da die Markise kurz nach der Aufbautür auf der Beifahrerseite schon aufhört, wird sie, sobald sie offen steht auf der Innenseite nass. Stärkerem Wind hielt die Markise gut Stand.

Aufgrund des schlechten Wetters konnten wir den Innenraum ausgiebig testen. Die wohnliche Atmosphäre hat uns angenehm überrascht. Den Damen gefiel besonders gut die Ambientebeleuchtung und die gemütlichen Sitzpolster. Weniger angenehm war leider das Bett im Heck, das aus vielen kleinen Matratzenstücken besteht. Beim Versuch, ob es quer vielleicht bequemer ist, waren die sehr kantigen Hängeschränke an den Seiten im Weg – Kopf-Aua!
Nach Duhnen sind wir Richtung Büsum aufgebrochen. Auf dem Weg dorthin durfte Harry Boot fahren. Das hat er gut gemeistert – und es ging ihm wesentlich besser als meiner Frau, die unterwegs seekrank wurde. In Büsum angekommen haben wir gleich unsere drei Fahrräder aus der großzügigen Heckgarage geholt und haben die Umgebung erkundet. Uns hat es in Büsum und auf dem Campingplatz „Zur Perle“ sehr gefallen, weshalb wir auch 3 Tage geblieben sind.
Rückweg mit schönen Umwegen
Anschließend machten wir uns wieder langsam auf den Rückweg und legten bei meiner Mutter auf dem Hof eine Zwischenübernachtung ein. Nach zwei weiteren Zwischenstopps in Steinhude und Erfurt verbrachten wir für nur 10 Euro inklusive Duschen und Toiletten unsere letzte Nacht mit Harry auf dem wunderschönen Stellplatz an der Therme Obernsees in Franken. Der Stellplatz ist top. Sogar für Wohnwagen gibt es 4 Plätze. Die Therme selbst kann ich nur empfehlen, auch für einen Besuch mit Kindern. Es gibt mehrere Rutschen – auch eine mit Reifen.

Wieder zuhause angekommen ärgerten wir uns zum x-ten Mal über die unnützen und zum Putzen sehr überflüssigen Kanten im Bereich der Eingangsstufen. Außerdem muss immer der kleine Teppich in der Eingangsstufe sehr umständlich rausgefummelt werden, damit man richtig putzen kann.
Fazit: Der Hymer B-MC 580 I ist als 3,5-Tonner ein optimales Wohnmobil für zwei Personen. Auch mit Kind ist der Urlaub hier gut möglich. Doch: Sobald das Hubbett unten ist, gibt's im Fahrzeug keine Sitzmöglichkeit mehr. Damit wir Eltern bei schlechtem Wetter nicht auch schon früh ins Bett mussten, durfte unsere Tochter im Heck schlafen. Im Großen und Ganzen hat uns die Zeit mit Harry sehr gut gefallen – wir würden jederzeit wieder Urlaub mit ihm machen!
Urlaub weit weg von Corona in Österreich
Logbuch vom 29.07.2020
Testerin: Sophia Pfisterer, Online-Redakteurin promobil
Irgendwie seltsam, wieder in den Urlaub und sogar ins Ausland zu fahren – im Frühjahr hatten wir noch alle Tourenpläne wegen der Pandemie gestrichen. Jetzt geht's mit Harry nach Österreich, wo noch nicht mal mehr Maskenpflicht besteht. Unterwegs in der Natur und auf den Campingplätzen erholen wir uns vom "Eingeschränkt-Sein" der letzten Monate. Und ab und an vergessen wir sogar die Pandemie für einige Momente.

Ab Mitte der Tour gilt die Maskenpflicht in Österreich wieder. Doch damit habe ich persönlich kein Problem. Paradoxerweise fühle ich mich bei Menschenansammlungen derzeit sicherer, wenn alle maskiert sind. Sicherheit ist ein gutes Stichwort: Mit Harry durch die Berge zu fahren fühlt sich supersicher an. Egal ob auf etwas steileren Wegen auf Landstraßen, beim Rangieren auf dem Campingplatz oder Langstrecke auf der Autobahn – der Sprinter macht seine Arbeit super. Da kann ich mich den Vorrednerinnen bzw. -Testerinnen nur anschließen.
Harry hat Fans
Lustigerweise ging auf sämtlichen Campingplätzen immer ein Raunen um, als wir ankamen: Oh, ein Hymer auf Mercedes! Der erste Stopp der Tour führte uns ins Otztal, wo der Ötztaler Naturcamping sich als wahres Kleinod entpuppte. Tolle Lage, sauberes Sanitär und sehr aufmerksame Betreiber. Auch hier: Immer wieder anerkennende Blicke fürs Fahrzeug.
Mir persönlich gefiel vor allem die MBUX-Sprachsteuerung und der Abstands-Tempomat, wobei ich es von einem anderen deutschen Autohersteller so kenne, dass das Fahrzeug beim links Blinken merkt "Oh, da wird zu Überholen angesetzt" und das Tempo anzieht. Bei Harry ist das nicht so. Zum großen Glück gefehlt haben mir dann auch noch die Birdview-Kamera zum Einparken, Scheibenwischer mit Regensensor und ein Getränkekühlfach vorne. Schon an dieser Aufzählung von Luxuskram merkt man: Das ist Meckern auf sehr, sehr, also, extrem hohem Niveau.
Wohnen fast wie daheim
Und wenn wir schon von Luxuskram sprechen: Davon hat Harrys Wohnausstattung mehr als genug! Die Abwasser-Entsorgung? Ein kleiner Dreh am Hebel in der Heckgarage. Nachts die Heizung anstellen? Hinten am Heckbett ist ein Rädchen am Fußende dafür angebracht. Ambientelicht statt OP-Tischbeleuchtung gefällig? Klar, hat Harry an Bord. Die Sonnencreme klapperfrei im Bad verstauen? Bitte schön, wir haben Gummibänder zum Befestigen in den Fächern. Und der Kühlschrank... Der ist fast so groß wie zuhause.

Platzmäßig ist der Hymer B-MC auch ganz weit vorne. Erstens beim Verstauen und zweitens: Im Fahrzeug selbst. Kein lästiges Aneinander-Vorbeigeschiebe im "Küchenflur", keine Platzangst im Bad. Stattdessen: Genügend Raum zur Entfaltung! Verbraucht haben wir knapp 13 Liter pro 100 km. Und das trotz Bergen – nicht schlecht, Harry!
Kleine Kritikpunkte
Gemangelt hat es nur, wie es der Kollege Wagner schon beschrieb, an der Romantik im Heckbett. Das Matratzenpolster, das sich als Liebesbrücke zwischen den Einzelbetten beweisen sollte, entpuppte sich als Todesfalle für Bandscheiben-Patienten. Es rutscht beim Annäherungsversuch unter dem Allerwertesten davon. Dann liegt die kuschelbedürftige Person statt warm beim Partner verkrüppelt auf kaltem Plastik. Auch für uns hieß es: Umzug ins Hubbett.

Zweiter Negativpunkt: Die Fliegengittertür springt aus der Fassung. Wir konnten sie zwar immer wieder reparieren. 1000 Mal berührt, 1000 Mal ist nix passiert – und dann an Tourenpunkt zwei, am Pirksee, eben doch wieder. Pling, das Fliegengitter ist raus. Und das direkt am See, wo fliegende Saugetiere in der Dämmerung lauern. Autsch. Wie kann so ein banales Detail in einem fast 100.000-Euro-Wohnmobil nur so schlecht gelöst sein?
Am letzten Stopp in Öberösterreich am Gleinker See konnte Harry uns zeigen, wie er den Naturgewalten trotzt. Abends fängt es an aus Kübeln zu schütten, stürmen und gewittern – und es hört überhaupt nicht mehr auf. Wir sitzen im Trockenen, die Zeltcamperinnen reisen eine nach der anderen ab. Aber auch wir suchen am nächsten Morgen das Weite – denn daheim ist für die kommenden Tage besseres Wetter angesagt als in Österreich. Wenn wir eines gelernt haben 2020: Wo könnte es schöner sein als Zuhause?

Fazit: Na, im mobilen Zuhause ist es schön! In Harrys gemütlicher Wohnstube fühlen wir uns schnell sehr wohl. Stauraum, Wohnkomfort, moderne Bordtechnik: In all diesen Kategorien sahnt der Sprinter-Integrierte ab. Größe und Preis sprechen eher für ein Unruhe-Ständlerinnen-Mobil. Denn diese Klientel kann das Fahrzeug ausführlicher nutzen als sporadische Urlauber. Wobei: Der Hymer 580 MC I ist mit unter 7 Metern wendig und die Motorisierung sportlich. Von daher spricht der Integrierte sicher auch Familien oder jüngere Menschen an. Und uns. Obwohl es in Harrys Heck unromantisch zuging: Ein bisschen verliebt haben wir uns.
Grenzerfahrungen mit Harry
Logbuch vom 07.07.2020
Tester: Ingo Wagner, Chefredakteur CARAVANING
Endlich Pfingstferien. Endlich wieder freie Fahrt durch Österreich und Slowenien! Auch Kroatiens große Campingplätze sind offen und bereit für den Besucheransturm. Doch der, so stellen wir gar nicht so traurig darüber fest, ist der an Pfingsten doch eher ein Touristenplätschern.

Doch der Reihe nach. Wir vier Wagners, die zehnjährige Zwillinge Lotte und Oskar, Ailyn und ich, sehnten uns nach Wochen des Drahtseilaktes zwischen Arbeit, Homeschooling und Kinderbetreuung im Allgemeinen nach einem Tapeten- und Klimawechsel. Als Komplize zur Umsetzung dieses Plans wurde uns Harry zugeteilt. Zunächst war ich nicht so glücklich über den Hymer B 580 Modern Comfort als Reisepartner, weil er durch die Ablastung von vormals satten 4,1 auf nun 3,5 Tonnen zulässige Gesamtmasse auf Biegen und Rechnen zu Everybody’s Darling gemacht wurde.
Nun befürchtete ich, dass die vom Lock-Down ausgehungerte Autobahnbetreibergesellschaft Asfinag direkt hinter der Landesgrenze zu Österreich mit geladenen Waagen lauern würde und kontrollierte darum beinahe despotisch jedes einzelne Gepäckstück, das Harrys üppige Möbel- und Doppelbodenstauräume und die gewaltige Garage quasi ohne zu kauen schlucken. Um Gewicht zu sparen, blieben nicht nur sämtliche Zusatzpolster, eine Gasflasche und die Kabeltrommel – das Rasenmäherkabel musste genügen – zuhause, sondern auch Frischwasser und, das war eine besonders schwere Entscheidung, das Bier. Wären wir gewogen und trotz allem des Übergewichts schuldig befunden worden (am Konjunktiv erkennen Sie, dass die Befürchtungen nicht eingetroffen sind), hätten wir wirklich ans Eingemachte gemusst.
Auf der Autobahn verflog der Groll auf die strengen Zuladungsrestriktionen in Windeseile. Denn der Frontantriebs-Sprinter mit 177 PS, 9-Gang-Automatik und Abstandstempomat ist ein Traum-Kilometerfresser, der sanft federt, minimal klappert und kaum rauscht und ganz locker Marschtempo 130 erreicht. Man könnte die Tachonadel sogar weiter in Richtung 160 treiben, doch das ist weder ein Spaß noch in vielerlei Hinsicht vernünftig. Überraschend: Die gute alte Hymer-Panoramadachhaube ist deutlich leiser als das häufig verbaute Heki II von Dometic. Zweite Erkenntnis: Ein Kastenwagen würde dem Urlaubsziel auch nicht schneller und entspannter entgegen eilen als der 2,29 Meter breite Integrierte. Mehr Geräusch als Klang produziert übrigens die Musikanlage. Gemessen am Hardware-Einsatz (große Zweiwege-Lautsprecher im Cockpit und Flächenlautsprecher in der Hubbettvertäfelung) ist das Schnarren und Quäken beinahe tragisch.

Fest umarmen möchte ich die Ablastungsbefürworter aus dem Kollegium dann, als wir links am kilometerlangen Lkw-Grenzstau vorbeifliegen, in dem wir aufgrund des herrschenden Lkw-Überholverbotes mit einem Über-3,5-Tonner bestimmt zwei Stunden gefangen gewesen wären, und mit einem schlichten Pickerl statt einer Gobox auf der gigantischen Windschutzscheibe problemlos und schnell nach Österreich einreisen. Den Biermangel vergessen macht übrigens noch am selben Abend der Wirt vom Rasthof Kurt Hopfgartner in Greifenburg/Kärnten, der uns, zünftig gesättigt, auf seinem großen Parkplatz gleich neben der Kuhweide und der Drautal-Landesstraße übernachten lässt.
Darum rollt Harry mit entspannter Crew morgens um zehn auf dem Campingplatz Lanterna in Istrien ein, den wir uns ausgesucht haben, weil er für Kinder eine Menge bietet (endlich ein wenig Ruhe für uns Eltern, Sie verstehen?) und schon offen ist. Die schattigen Parzellen mit Meerblick sind locker groß genug für Harry. Aber sie sind nicht ganz eben. Und das bringt einen Nachteil des Frontantrieb-Integrierten mit Hymer-SLC-Chassis ans Licht: Harry liegt vorne deutlich tiefer als hinten. Zusammen mit dem Parzellengefälle kann sich das zu einem Niveauunterscheid auswachsen, für dessen Ausgleich normale Auffahrkeile nicht mehr genügen. Dann muss man Türme unter die Vorderräder bauen oder zur Freude des Platzwartes Senken für die Hinterräder graben.
Den Grundriss mit dem Code 580 kann man getrost mit der zwar abgedroschenen, aber plakativen eierlegenden Wollmilchsau vergleichen. Alle Wohn- und Funktionsbereiche sind so groß, dass man sie auch im Vier-Personen-Betrieb bestens benutzen kann, aber trotzdem so kompakt, dass die Fahrzeuglänge nicht über die Wohlfühlzone hinauswächst. Und doch gibt es auch ein paar Kleinigkeiten zu kritisieren: Zum Beispiel den Liegekomfort im Heckbett. Unter den gestückelten Matratzen liegt kein Lattenrost, sondern ein schaumartiges Abstandsgewirke, das zu allem Überfluss auch noch verrutscht und verkrumpelt. Wie Schlafkomfort geht, zeigt den zur Groß-Liegefläche erweiterbare Heck-Einzelbetten das stabile, und im Schlafmodus klapperfreie Hubbett.

Auch für die Sinnhaftigkeit hermetisch abgedichteter Toilettenschächte ist der B Modern Comfort ein Lehrbeispiel – weil er keinen hat und so beweist, was Fehlbedienungen in der Vergangenheit und/oder Undichtigkeiten an der Fäkalkassette in Verbindung mit einem tiefen, weitverzweigten Keller für unangenehme Folgen haben. Speziell bei hohen Außentemperaturen. Die Details ersparen wir uns an dieser Stelle – Sie alle sind erfahren genug.
Fazit: Unser Fazit nach knapp zwei Wochen fällt überwiegend positiv aus.Harry ist ein Wohn-Mobil wie es im Buche steht: Schnell, komfortabel, sicher und sparsam und ausreichend handlich auf der Tour, geräumig, praktisch und gemütlich am Urlaubsort. Doch ein echter 3,5 Tonner ist der B-MC 580 nicht, dieser Illusion sollte man sich nicht hingeben. Zu zweit mag es funktionieren, doch als Familienmobil ist die Auflastung zwingend. Denn wer will schon ohne Sliwowitz, feinstes Olivenöl (zum Beispiel vom Agroturizam Tikel) und den berühmten roten Teran oder den frischen weißen Malvazija aus Istrien heimkehren?
Harry im Fahrerlager
Logbuch vom 01.07.2020
Tester: Fabian Dresler, Redaktionsvolontär Motorrad

Dauertester Harry besuchte Mitte Juni den Slovakiaring mit MOTORRAD/PS-Volo Fabian Dresler und Juliane Eger. Zwei Tage diente er als "Basislager im Fahrerlager" für zwei Personen und glänzte mit bester Funktionalität. Acht Stunden Fahrt vergingen wie im Flug, denn Reisen ist im Integrierten sehr komfortabel und das gute Soundsystem lädt zu lauter Musik inklusive Mitsingen ein.
Noch wichtiger: Ein Rennmotorrad passt perfekt in die Heckgarage und lässt sich dort über Ösen sicher verzurren. Da an Rennstrecken easy Wasser getankt werden kann, wurde statt 180 Litern eben das Motorrad mitgenommen. Mit Markise und Stromanschluss bietet Harry dann alles, was für einen entspannten Tag am Racetrack nötig ist. Die Reifenwärmer finden eine Steckdose in der Kabeltrommel und in der Heckgarage ist sogar noch genug Platz für Werkzeug und Reifen.
Besonders angenehm: Die warme Dusche in der geräumigen Kabine nach dem Fahren, während alle anderen mit überfüllten oder in Coronazeiten gesperrten sanitären Anlagen zu kämpfen haben.
Fazit: Insgesamt vergeben wir Bestnoten für Harry! Jederzeit würden wir den Integrieren als Basislager nutzen. Im persönlichen Fuhrpark ist ohnehin Zuwachs in Form eines Rennstreckenmobils geplant. Harry steht auf der Wunschliste weit oben, auf der Preisliste aber leider etwas zu weit.
Noch ganz dicht? Update zur Wasseranlage
Logbuch vom 05.03.2020
Tester: Jürgen Bartosch, stv. Chefredakteur promobil
Kollege Philipp Heise hatte bei seiner letzten Tour eine rätselhafte Wasseransammlung im Doppelbodenstauraum auf der linken Seite des Hymer entdeckt. Nachdem das Wasser aufgenommen und entfernt wurde trat das Phänomen einige Zeit später wieder auf – und zwar nach dem Benutzen der Dusche.
Genauere Nachforschungen ergaben dann tatsächlich, dass sich kurz nach dem Öffnen der Duschenarmatur ein kleines Bächlein bildet, das sich von oben in den abgesenkten Seitenstauraum ergießt. Auch am Sitz der Armatur traten dabei einzelne Tropfen aus. Harry musste also in die Werkstatt.
Das Erwin-Hymer-Center Stuttgart kümmerte sich um den Fall, baute die Armatur aus und eine neue ein. Serviceberater Herbert Horvath konstatierte nach dem Begutachten der defekten Armatur, dass die typischen Anzeichen eines Frostschadens nicht erkennbar seien. Er vermutet eher, dass es sich um einen Materialfehler im Bereich der Vormischkammer gehandelt hat, der zu dieser Undichtigkeit geführt hat. Also ein klarer Gewährleistungsfall.
Jetzt kann im Hymer-Dauertester wieder bedenkenlos geduscht werden.
Harry als Hundehütte im Allgäu
Logbuch vom 10.02.2020
Tester: Philipp Heise, promobil-Redakteur

Ende Januar fahren wir jedes Jahr mit Freunden und Bekannten für ein verlängertes Wochenende in die Berge. Eigentlich ist das traditionelle Hüttenwochenende einer der wenigen Termine im Jahr, wo wir unseren Hund anderweitig unterbringen. Nicht so 2020: Wenige Tage vor der Abfahrt klingelte plötzlich das Telefon und unsere Hundesitterin sagte krankheitsbedingt ab.
Damit stand fest: Paulina muss mit. Wohin aber, wenn 19 Personen ausgelassen und feuchtfröhlich Hüttengaudi und Après-Ski zelebrieren? Für einen kleinen Hund ist das sicher nichts. Nach kurzer Beratung stand fest: Auch Harry muss mit, um als Schlaf- und Rückzugsraum herzuhalten. Netter Nebeneffekt: Die Lebensmittelvorräte der Gruppe, die sonst auf 3-4 Autos aufgeteilt werden, passen neben zwei paar Skiern locker in die riesige Heckgarage.
Beim Beladen der seitlichen Stauräume zeigt sich allerdings schon vor der Abfahrt ein Problem: Im Stauraum unterhalb der Sitzgruppe schwappt etwa ein Liter Wasser zwischen den Trennwänden hin und her.

Um weiteres Auslaufen zu verhindern, stellen wir kurzerhand die Druckwasserpumpe ab und lassen den restlichen Druck aus dem System. Mit dem Plan, direkt neben der Hütte zu parken, brauchen wir das Wassersystem an Bord ja sowieso nicht.
Dank eines spannenden Hörbuchs ist ein Großteil der Anfahrt im Nu verflogen und Harry muss nur noch die letzten Meter bis zur Hütte meistern. Während knapp 15 Zentimeter Schnee für eine zauberhafte Winterlandschaft sorgen, geht es die letzten 1,5 Kilometer über einen einspurigen, kurvigen Feldweg, den Harry komplett in Beschlag nimmt. Platz für Gegenverkehr? Fehlanzeige. Aber wir haben gleich im doppelten Sinne Glück: Zum einen ist man im Allgäu an Schnee gewöhnt, sodass selbst die schmalsten Zufahrten schnell geräumt werden und zum anderen scheint potenzieller Gegenverkehr mein Stoßgebet erhört zu haben.

Nachdem Harry vor dem Haus Stellung bezogen hat, bricht der erste Abend an und die Stimmung steigt bei diversen Spielen, Bier, Schnaps und lauter Musik. Wie erwartet, wird Paulina ab neun Uhr hundemüde. Also geht es für sie raus in den ruhigen und wohltemperierten Camper, wo sie in ihrem Körbchen schnell entspannt und einschläft. Wir werden später folgen. Dank dieser Aufteilung kann sich die Hüttengemeinde über einen Schnarcher weniger in ihren Reihen freuen. Ich dagegen freue mich am nächsten Morgen über die Ruhe in der Hütte vor der Hütte. Vom Trubel der aufbrechenden Skifahrer bekomme ich rein gar nichts mit und beschließe erst gegen zwölf Uhr frühstücken zu gehen. Es ist ja schließlich Urlaub.
Nach einem ruhigeren, zweiten Abend und einem Samstag mit fahrbaren Pistenverhältnissen, schlägt das Wetter um und es regnet sich ein. Meinen genialen Plan, den Durchgang zwischen Harry und Hütte mit der Markise zu überbrücken, vereitelt böiger Wind, der die Markisenstützen mehr als einmal zum Schweben bringt.

Unbeeindruckt vom Regen, der draußen den letzten Schnee in graue Haufen verwandelt, wird der letzte Abend drinnen nochmals kräftig zelebriert. Sonntags geht es dann bei konstantem Dauerregen heim. Und während der leicht inkontinente Harry auf seinen notwendigen Werkstattbesuch wartet, kehrt bei uns langsam wieder der Alltag ein.
Fazit: Harry kann wiederholt mit Wohn- und Fahrkomfort punkten. Wegen der undichten Stelle im Seitenstauraum vermuten wir die Dusche als Übeltäter. Der nächste Werkstattbesuch soll zeigen, was das Problem ist.
Närrische Tage in Überlingen
Logbuch vom 30.01.2020
Tester: Uwe Seitz, Stellv. Chefredakteur MOTORRAD

Diesmal bekam Harry etwas ganz Besonderes zu sehen. Vom 24. bis 26. Januar war er in Überlingen am Bodensee. Nicht gerade die richtige Reisezeit für die Region, aber intime Kenner der schwäbisch-alemannischen Fasnet (zu Deutsch: Karneval) wissen, dass sich zu diesem Zeitpunkt die "Narrenaristokratie" dort residiert.
Nur alle drei bis vier Jahre treffen sich die uralten Narrenzünfte von Elzach, Oberndorf, Rottweil und Überlingen zum so genannten Narrentag – jeweils in einer der vier Städte. Da es in diesem Winter wieder so weit war, sind wir mit Harry hin. Über Bekannte bekamen wir einen Stellplatz direkt im Vorgarten. Zwar hat Überlingen auch Wohnmobil-Stellplätze, aber so einen über den Narrentag zu reservieren war nicht möglich. Und allzu weit weg vom Geschehen wollten wir nicht sein.

Kaum fünf Minuten vom Epizentrum der Narretei stand Harry unter einer Straßenlaterne und bot fünf Fasnets-Fans an den drei Tagen Schlafplatz und Rückzugsraum, denn in Überlingen selbst tobte an drei Tagen nahezu 24 Stunden ein rauschendes Fest. Da muss selbst der härteste Narr auch mal schlafen oder die Füße hochlegen.
Harry hat seine Sache großartig gemacht!
Während der Minusgrade in der Nacht sicherte die Heizung permanent 20 Grad Innentemperatur, wofür gerade einmal ein Viertel unserer Gasflasche drauf ging. Die Isolierung macht also einen Top-Job.
Im Verbrauch mit drin waren fünf oder sechs heiße Duschgänge. Alle Harry-Bewohner fühlten sich pudelwohl und froren kein Stück – was wir eindeutig Harry und nicht dem Alkohol zuschreiben.
Auch die Betten waren bequem, doch vielleicht ist die Urteilskraft nach langem Anstehen bei den Umzügen und dem Geschiebe durch die Kneipen und Gasthäuser hier etwas getrübt, denn geschlafen hätten wir danach wahrscheinlich auch auf dem Fußboden des Hymer gut.

Am letzten Tag gab es dann noch hohen Besuch. Ein Hänsele aus Überlingen – übrigens eine der ältesten überlieferten Narrenfiguren, die es in Deutschland gibt, die locker bis ins Mittelalter zurückreicht – besuchte unser Wohnmobil, testete Harrys Lärmdämmung mit seiner "Karbatsche" (eine ca. 4 Meter lange Peitsche, mit der sie "klepfen" und locker Silvesterböller übertönen) und wäre am liebsten noch geblieben. Aber der letzte Umzug am Sonntagmittag rief bereits.
Fazit: Leider wird Harry nicht mehr in der Redaktion sein, wenn 2024 der nächste Narrentag dieser vier Traditionszünfte in Oberndorf am Neckar stattfindet. Er würde sicher wieder eine gute Figur machen.
Harrys Weihnachtstour
Logbuch vom 25.01.2020
Tester: Philipp Heise, promobil-Redakteur

Weihnachten bei der Familie ist ein Stück gepflegte Tradition, die doppelt schön ist, wenn man sich entfernungsbedingt den Rest des Jahres eher selten sieht. Kombiniert mit einem Silvesterbesuch bei Freunden und einem runden Geburtstag im neuen Jahr, ergab sich bei uns eine Familien-Rundreise von fast 2500 Kilometern. Trotz 18 Tagen Urlaub ein ganz schöner Brocken. Da traf es sich gut, dass unser Dauertest-Reisetalent von Hymer zwischen den Jahren Zeit für uns hatte. Mit seiner butterweich schaltenden Neungangautomatik, kräftigen 190 PS und einem ausgereiften Abstandsregeltempomaten ist er für lange Reisen die erste Wahl.
Ein weiteres Argument für den Integrierten ist seine Sitzposition. Anders als im klassischen Ducato-Fahrerhaus, taugt sie, in Verbindung mit der ausladenden Frontscheibe, auch für Sitzriesen. Und das Beste: Nach Rücksprache mit einem Kollegen kenne ich nun sogar die Lösung für mein Schlüsselproblem, das mich auf den ersten Touren ziemlich genervt hat: Das Anlassen des Motors.
Der Motor sprang immer erst an, wenn der Funkschlüssel in der schlecht erreichbaren Ablage des Mitteltunnels steckte. Die Lösung ist im Grunde simpel, wenn auch nicht ganz logisch. Eigentlich ist es durch die Hymer-Aufbautür nicht notwendig, den Öffner auf dem Mercedes-Funkschlüssel zu betätigen. Unterlässt man dies allerdings, erkennt das Fahrzeug nicht, ob der Schlüssel in der Nähe ist. Heißt im Klartext: Nach dem Einsteigen einmal die nicht vorhandene Zentralverriegelung öffnen, damit das Keyless-Go-System richtig funktioniert.

Als erstes Etappenziel geht es ins Ruhrgebiet, wobei wir mit halb vollem Wassertank in die Nacht starten. Gegen halb zwei Uhr morgens erklären wir einen Lidl-Parkplatz zu unserem ersten Nachtlager. Ein perfekter Stopp, da es hier morgens frische Brötchen gibt. Als es nach dem Frühstück weiter gehen soll, bremst uns ein bekannter Anblick: Hinter der Verdunklung sind Front- und Seitenscheiben klitschnass und komplett beschlagen. Die Luftführung im Frontscheiben-Modus ist dabei nach wie vor keine große Hilfe, da es kräftig aus allen offenen Düsen bläst und nicht, wie vorgesehen, fokussiert auf die Scheibe.
Nachdem wir gefühlte 1,5 Liter Kondenswasser von den Fahrerhausscheiben gewischt haben, kann es endlich weitergehen. Während der Fahrt erweist sich der Frontscheiben-Modus der Belüftung dann doch noch als nützlich, da die Seitenscheiben in regelmäßigen Abständen beschlagen. Das schränkt die Sicht in die Spiegel und somit auch nach hinten unangenehm ein.

Der nächste Stopp führt uns nach Berlin. Hier punktet Harry mit seiner riesigen Heckgarage, die neben dem Weihnachtsbaum auch anstandslos ein Mountainbike schluckt, das wenig später unter selbigem landet. Zu unserem Glück sind über die Feiertage anscheinend auch ein Großteil der Nachbarn vereist. So bekommen wir in der sonst chronisch verstopften Straße gleich mehrfach einen Parkplatz direkt vor der Tür.
Besonderes Lob verdient Harrys Heckkamera. Beim Rangieren und Einparken ist sie wirklich Gold wert. Im Weitwinkel-Modus lässt sich mit ihr sogar in eine Straße zurückstechen, da man herannahenden Verkehr rechtzeitig erkennt. Einzig der winterliche Straßenschmutz verkleistert einem hin und wieder die Sicht. Da hilft nur aussteigen, kräftig strecken und die hoch montierte Linse reinigen.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag lassen wir Berlin hinter uns und starten in Richtung Lüneburg. Zwischenzeitlich hat sich der Verbrauch auf etwa 13 Liter Diesel eingependelt, was bei einem 65-Liter-Tank für Distanzen zwischen 400 – 500 Kilometer reicht. In Lüneburg angekommen, bekommen wir wieder einen Platz direkt vor der Tür. So dicht vorm Haus, empfangen wir sogar das WLAN von unserem Kumpel. Daher kann ich meinen Plan in die Tat umsetzen, einen Pocket-Beamer in der Praxis zu testen. Die passende Leinwand habe ich ebenfalls mitgenommen. Und siehe da: Sie passt zwar nur knapp in die riesige Frontscheibe, dafür aber wie angegossen.
Das Highlight unseres Aufenthaltes im hohen Norden ist ein Abstecher nach Hamburg. Genauer auf den Stellplatz am Fischmarkt.
Mit Elbe, Landungsbrücken und Elbphilharmonie im Blick, lassen wir die Verdunklung auf. Nach einer Touri-Runde inkl. Boot-Bus, altem Elbtunnel und einem Besuch der Elphi-Besucherterasse, freuen wir uns auf den behaglich warmen Hymer. Nach ein zwei spannenden Runden Munschkin steht der Entschluss, dass wir Hamburg nicht verlassen können, ohne einmal die legendäre Reeperbahn gesehen zu haben. Diese beginnt nur 350 Meter hinterm Fischmarkt und ist auch wochentags nachts um halb eins noch erstaunlich gut besucht.

Am nächsten Morgen erwartet uns ein Frühstück mit genialer Aussicht. Es ist schon toll, wenn die dicken Schiffe direkt am Esstisch vorbeifahren. Und Apropos dick: Während ich Harry immer für ein echtes Dickschiff gehalten habe, wirkt er am Fischmarkt fast schon zierlich. Grund sind die benachbarten Liner und Wohnmobile, die Harry fast alle überragen. Nach diesem gelungenen Abstecher und einer amtlichen Silvesterfeierei, nehmen wir das letzte Ziel unserer Reise ins Visier.
Auf dem Weg von Lüneburg nach Bad Brambach im Vogtland büßen wir etwa 1,5 Stunden ein, da sich auf der Landstraße, etwa drei Autos vor uns, ein schwerer Unfall (zum Glück ohne Personenschaden) ereignet und die gesamte Straße blockiert. Nachdem es endlich weitergeht, frisst Harry fleißig Kilometer, während wir die schaurigen Hörbuch-Krimis von Andreas Gruber regelrecht verschlingen. Darüber vergessen wir gänzlich, dass das Tankstellennetz nicht überall so dicht ist, wie daheim. Als sich die Tankreserve dem Ende neigt, verlassen wir uns auf das geniale Navi, das im MBUX-Display sogar die Dieselpreise der einzelnen Tankstellen anzeigt. Wie knapp es bei dieser Tankung wirklich war, wird mir allerdings erst beim Blick auf den Beleg klar: Ganze 65,13 Liter Diesel haben wir getankt und das bei einem 65-Liter-Tank!
In Bad Brambach schlägt Murphys-Gesetz zu: Es besagt, dass sich die aktive Gasflasche natürlich nur zu nachtschlafender Zeit vollständig leert.

Und so werde ich eines Nachts, morgens um halb vier, vom hektisch blinkenden Kühlschrank und der sinkenden Innenraumtemperatur wach. Heißt in der Konsequenz: Raus aus dem kuschelig warmen Bett und bei unter null Grad draußen auf die Reserveflasche umstellen. Als wäre das noch nicht genug, streikt die Heizung anschließend, da die Gas-Fehlermeldung E517 H im CI-Panel blinkt und sich dieses Problem ja bekanntermaßen erst nach 15 Minuten Wartezeit beheben lässt.
So nutze ich die Zeit im auskühlenden Reisemobil, um über essenzielle Fragen nachzudenken wie: Warum hat ein Fahrzeug dieser Klasse eigentlich keine Duo-Control serienmäßig an Bord? Oder: Warum schafft es Truma nicht, den Fehler "Kein Gas" im Klartext abzubilden? Und vor allem: Was sollen diese 15 Minuten Wartezeit, bevor man den Fehler löschen kann?!

Auf dem Rückweg führt uns das Navi durch Tschechien, wo sich Harry eine ordentliche Portion Nafta (Diesel) genehmigt – mit 1,17 Euro pro Liter ein durchaus lohnenswerter Stop. Der Rest der Heimreise verläuft ereignislos aber auch fehlerfrei, wofür wir Harry wirklich schätzen gelernt haben.
Fazit: Lasse ich unsere Reise noch einmal Revue passieren, komme ich auf folgende Werte: In 18 Tagen waren wir 2456 Kilometer unterwegs, haben bei einer bevorzugten Reisegeschwindigkeit von 130 km/h durchschnittlich 13,2 Liter Diesel auf 100 Kilometer verbraucht und somit insgesamt 324 Liter in Wiedersehensfreude mit Freunden und Familie verwandelt. Alles in allem ein hervorragender Camping-Start ins neue Jahr!
Elektro-24-Stunden-Rennen Eco Grandprix in Oschersleben
Logbuch vom 11.12.2019
Tester: Annette Bender-Napp, auto motor und sport-Redakteurin

Endlich durfte ich mal wieder etwas Camping-Luft schnuppern – auch wenn wir zugegebenermaßen ein wenig geschummelt haben. In meiner Jugend und während dem Studium war ich regelmäßig mit dem Wohnmobil der Eltern unterwegs, die letzten paar Jahre als Redakteurin für auto motor und sport und MOOVE aber quasi gar nicht mehr. Wie gut, dass Fotograf Dino jetzt die Idee hatte, im Camper auf Tour zu gehen.
Denn für uns stand am Wochenende um den ersten Advent ein 24-Stunden-Rennen mit E-Autos an. Und was könnte da praktischer sein, als in den Pausen zwischen den Einsätzen sich mal kurz im warmen Wohnmobil zu erholen? Eben. Gesagt, getan – die lieben promobil-Kollegen gaben uns Harry mit auf den Weg.
Als Integrierter macht er im ersten Moment einen wuchtigen Eindruck, dank der guten Sicht mit den hängenden Busspiegeln gewöhnt man sich aber schnell an die Abmessungen. Schon nach ein paar Kilometern war das Camper-Gefühl bei mir wieder da. Mit einem Unterschied: Das Automatikgetriebe macht seine Arbeit ziemlich gut. Auch wenn ich im Pkw gern selbst schalte, habe ich das auf dieser Fahrt nicht wirklich vermisst. Ebenfalls ganz überzeugend ist der Antrieb, auf der Landstraße und bei gemütlichen 120 km/h auf der Autobahn sind immer noch kleine Reserven zum Überholen da.
Was dagegen gefehlt hat: gutes Licht! Die letzten 100 Kilometer zur Rennstrecke in Oschersleben legen wir bei Regen im Dunkeln zurück und fragen uns teilweise, ob die Scheinwerfer überhaupt an sind. Am Ziel angekommen testet uns die Technik noch zwei weitere Male. Während einem Einkaufsstopp öffnet das Frostschutzventil und wir verlieren ein wenig Frischwasser – ein Blick aufs Thermometer und die Heizung frühzeitig einzuschalten hätte geholfen. Apropos Heizung: Am frühen Morgen während des Rennens wird es kontinuierlich kühler im Wohnmobil. Die Fehlermeldung am Display zeigt die leere Gasflasche an. Also nochmal raus, Anschlüsse umstecken und schon läuft die Sache wieder.
Und zwar ziemlich gut. Auch wenn wir die Nächte vor und nach dem Rennen dem übrigen Team zuliebe im nahegelegenen Hotel übernachten, genießen wir den Camper-Luxus trotzdem. So haben wir immer unsere Verpflegung dabei – wobei wir bei den vielen Schubladen und teils recht kleinen Staufächern ab und zu den Überblick verlieren –, wir können uns jederzeit aufwärmen oder ein kurzes Nickerchen halten und Platz für das gesamte Fotoequipment samt mobilem Büro gibt es obendrein. Entspannter lässt es sich kaum arbeiten. So ist Harry mit Sicherheit nicht ganz unschuldig daran, dass wir beim Rennen am Ende auf Platz 2 landen 😊
Fazit: Ob ich nochmal mit Harry auf Tour gehen würde? Zu so einem Anlass wie auf der Rennstrecke, ja. Für private Touren dagegen bin ich eher nicht der Fan von Integrierten – reine Geschmackssache.
Von Frankfurt bis Bad Waldsee
Logbuch vom 29.11.2019
Tester: Andreas Of, auto motor und sport-Redakteur

Reisemobil-Anfänger sind wir nach diversen Ausflügen mit Campingbussen und einem Fünftonner-Integrierten nicht mehr. Mit dem Dauertester Harry waren wir zum ersten Mal unterwegs. Zuerst fuhren wir zu zweit für ein Wochenende nach Frankfurt, danach fuhr ich alleine zu einem dienstlichen Termin nach Bad Waldsee zum Hymer-Museum.
Draußen beeindruckt die B-Klasse mit schierer Größe, glatten Außenwänden und schlichtem Design. Sieben Meter Länge und die breite Spur schinden Eindruck. Viel wichtiger: Der wertige und helle Innenraum. Drei Dachfenster und große Scheiben bringen Licht ins Mobil, der Beifahrer genießt während der Fahrt den Ausblick durch die riesige Frontscheibe.
Das Fahren macht Spaß
Auch am kleinen Lederlenkrad ist die Welt in Ordnung: Der Motor schiebt kräftig, die Automatik schaltet sanft und treffsicher durch ihre neun Stufen, der Tempomat hält Abstand. So reist es sich leise und gut gefedert, nur ab und zu quietscht das Hubbett ein wenig. Mit dem starken Motor und der präzisen Lenkung fällt das Fahren leicht, macht sogar ein bisschen Spaß. Dafür zeigt der Bordcomputer Durchschnittsverbräuche um die elf Liter an.
Die Außenspiegel wackeln
Der Tempomat stand – der Ablastung sei Dank – meist auf 120 bis 130 km/h. Bei dieser Geschwindigkeit wackelt der Hymer mit seinen Außenspiegeln. Nachts spiegeln sich die Scheinwerfer von Autos auf der Gegenspur in der rechten vorderen Seitenscheibe. Steht die Sonne tief oder der Hymer unter einem Tankstellendach, ist es fast unmöglich, im Fahrer-Außenspiegel etwas zu erkennen. In Linkskurven und im Stadtverkehr steht außerdem die linke A-Säule öfter im Blickfeld, als es gut wäre. Doch das ist bei Integrierten so üblich und kein spezielles Problem des Hymer B-MC I 580.
Gut geschlafen? Ja, mit Einschränkungen
Wir bezogen die hinteren Einzelbetten. Zwei Zusatzkissen versprechen Doppelbett-Komfort, halten jedoch nicht: Das vordere rutscht schnell aus seiner Position. Das in Fahrtrichtung linke Bett ist außerdem für jemanden mit rund 1,90 Meter Körpergröße zu kurz. Nach oben beschränken Staufächer den Bewegungsspielraum für Kopf und Knie. Super ist dafür die Heizung: Leise und effektiv sorgt sie für gemütliche Wärme. Vor allem im geräumigen und hellen Bad (viertes Dachfenster mit Rollo!) wird es schnell kuschlig. So soll es sein.
Durchdachte Details
Das Tolle am Hymer sind die vielen, kleinen Ideen: Spanngurte halten Kleinkram und nehmen dafür wenig Platz weg. Die Tischkante ist genau so abgeschrägt, dass Bewohner komfortabel vom Cockpit in den Wohnraum kommen. Die Rollos laufen leicht und klappern nicht. Die Türen der Staufächer schließen gedämpft, leise und sicher. Der gesamte Innenausbau wirkt solide und wertig.
Fazit: Mehrere Hundert Kilometer auf Autobahnen und Landstraßen machen mit dem Hymer keine Probleme, sondern Spaß. Auch der Stadtverkehr in Stuttgart oder Frankfurt ist mit der präzisen Lenkung und dem kräftigen Motor kein Problem. Die Automatik schaltet, wann sie soll und ist nicht nur deswegen eine Empfehlung wert. Irritierend sind die Spiegelungen beim Fahren. Beim Wohnen stört nur der mangelnde Bewegungsraum in den Einzelbetten. Besser wäre ein echtes Doppelbett ohne Schränke darüber.
Regeneinsatz beim DTM-Finale
Logbuch vom 13.11.2019
Tester: Philipp Heise, promobil-Redakteur

Jeder kennt das: Wenn der erste Teil einer Filmreihe richtig überzeugt, geht man mit hohen Erwartungen in den zweiten Teil und ist vielleicht trotz guter Qualität enttäuscht. Ähnlich gestaltete sich mein Erstkontakt mit Harry Hymer. In seinem Fall war es die Summe von knapp 67.000 Euro, die bei mir eine gewisse Erwartungshaltung auslöst.
Von außen wird die Hymer B-Klasse auf Sprinter diesem Preis voll gerecht: Er ist einfach ein Statement und trägt den Stern voller Stolz an Bug und Heck. Passend dazu gibt's einen schicken Funkschlüssel, der bei Knopfdruck auf den Öffner die Lichter aufflammen lässt – und das war's. Nach erfolglosem Rupfen an der Fahrertür muss es einer der billig wirkenden Aufbauschlüssel richten. Die Fahrertür lässt sich tatsächlich nur über ein rückmeldungsbefreites Schloss nebst schwergängiger Mechanik öffnen. Ein Schlüssel für alle Türen? – Fehlanzeige.

Wer sich jetzt zu Recht nach der Daseinsberechtigung des Funkschlüssels fragt, stößt auf das nächste Manko. Es kündigt sich beim Startversuch an: "Bitte legen Sie den Fahrzeugschlüssel in seine vorgesehene Ablage." Wer das erste Mal im neuen Sprinter sitzt, darf an dieser Stelle erst mal die Bedienungsanleitung suchen. Alle anderen knallen den Schlüssel genervt in den linken Becherhalter oder auf den Boden zwischen den Sitzen und hoffen auf Funkkontakt. Die eigentliche Ablage befindet sich derart tief und schlecht platziert in der Mittelkonsole, dass ich dieses Keyless-Go-System verflucht und mir den guten alten Zündschlüssel zurückgewünscht habe. Letzterer lässt sich wenigstens ohne Verrenkungen bedienen.
Nach Startschwierigkeiten überzeugen Harrys Fahrqualitäten
Aber lassen wir den hürdenreichen Erstkontakt außen vor und geben dem Hymer B-Klasse-Integrierten mit "MC" (modern comfort) eine zweite Chance. Sobald sein Motor einmal läuft, fährt er sich hervorragend. Gefühlte drei Meter hinter der Panorama-Frontscheibe dauert es zwar ein wenig, bis man die recht mittig unter dem Auto verschwindenden Straßenleitlinien richtig einschätzen kann – aber dann fluppt es.

Mit vier Schlafplätzen und einer brauchbaren Dusche ist der vollintegrierte Harry Hymer der perfekte Camper für das DTM-Finale 2019 am Hockenheimring. Auf der knapp 140 Kilometer langen Anfahrt punkten der starke Motor, der geniale Abstandsregeltempomat und die 9-Gang-Automatik. In die bequemen Pilotensessel gefläzt, lässt es sich richtig gemütlich reisen, während das Schalten und Abstandhalten vom Assistenten übernommen wird. Einzig die ab 120 km/h vibrierenden Außenspiegel und die gelegentlichen Geräusche des Hubbettes stören die Harmonie ein wenig. Sympathiepunkte sammelt indes die Programmierung der MBUX-Sprachsteuerung. Auf Anfragen wie: "Hey Mercedes, was hältst du eigentlich von BMW" oder "Hey Mercedes, erzähl mir einen Witz", kontert Harry mit trockenem Humor.
Hohe Erwartungen und viel Wohnkomfort
Am Hockenheimring angekommen, darf Harry auf einen Spezial-Stellplatz direkt neben der Strecke und macht sogar in direkter Nachbarschaft zu Marco Wittmanns Morelo eine gute Figur. Die Freude darüber verfliegt allerdings recht schnell, als es nach der Ankunft darum geht, die Wasserpumpe in Betrieb zu nehmen. Auch hier klaffen Erwartung (Bedienpanel über der Tür) und Realität (versteckt in der hintersten Ecke eines Badschranks) weit auseinander.

Bei den Kernkompetenzen, wie Sitz- und Schlafkomfort ist die Welt dann aber schnell wieder in Ordnung. Im Hubbett über dem Armaturenbrett schläft es sich prima und auch die Duschlösung mit festen Trennwänden lässt kaum Wünsche offen.
Nach zwei Tagen voller spannendem Motorsport und dramatischer Regen-Action, soll es Sonntagabend wieder heimgehen. Die Überraschung beim Liften des Hubbettes: Nach drei Tagen Dauerregen und deutlichen Temperaturunterschieden zwischen drinnen und draußen ist die riesige Frontscheibe klitschnass! Gut, dass es auf dem Klimabedienteil einen Knopf gibt, der den Luftstrom auf der Scheibe bündelt und diese so schnell trocknen soll. Soweit die Theorie… die Luft kommt leider aus allen Düsen und die Scheibe bleibt nass. Das einzige was hilft, ist eine akrobatische Einlage samt Handtuch.
Im Strom der Rückreisenden überzeugt vor allem das Navi mit seiner ausgereiften Stauumfahrung. So ist man selbst mit einem Reisemobil dieses Kalibers stellenweise schneller unterwegs als die zahlreichen Sportwagen der abreisenden Fans.
Fazit: Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass der Hymer B-MC 580 I bei den Basics Reisen, Sitzen, Schlafen und Duschen auf voller Linie überzeugt. Drumherum bietet er meiner Meinung nach noch Verbesserungspotenzial.
Der erste Familienurlaub im Wohnmobil
Logbuch vom 06.11.2019
Tester: Clemens Hirschfeld, auto motor und sport-Redakteur

Eins vorab: Der WoMo-Urlaub mit Harry ist eine Premiere für uns. Abgesehen von ein paar erfolgreich verdrängten Campingerlebnissen in der Kindheit sind wir absolute Beginner in Sachen Urlaub auf Rädern. Dementsprechend umfangreich fällt die Einweisung in die Technik von Harry bei der Übernahme aus: Von Wasser über Gas bis Kassettenklo. Das restliche Basiswissen lesen wir uns aus dem Camping-Starter-Sonderheft an, dass uns die promobil-Kollegen überlassen.

Die erste Aufgabe: einpacken. Der Platz in den vielen kleinen Schränken reicht locker für die Klamotten, die unsere vierköpfige Familie für eine Woche benötigt. In der Heckgarage kommen die zwei E-Bikes und zwei Kinderfahrräder plus Helme rutschsicher unter. Allerdings stellt sich die Frage, warum Hymer hier kratzanfälliges Holzfurnier für die Innenverkleidung verwendet. Anscheinend steht man in Ravensburg auch auf warmes Bier, anders kann ich mir die Heizspirale im Bodenfach, das uns als Vorratskammer dient jedenfalls nicht erklären. Doch im Gegensatz zu fehlenden Isofix-Verankerungen für die Kindersitze sind das verzeihlichen Eigenheiten. Denn leider ist auch das Anschnallen des Jüngsten am Fensterplatz beschwerlich, da sich der Esstisch nicht wegklappen lässt.
Nachdem alle angegurtet sind, kann's endlich losgehen: Wohin genau, wissen wir zum Start-Zeitpunkt jedoch nicht – nur die Richtung steht fest: Süden. Seit der Ablastung auf 3,5 Tonnen gilt für den Hymer B-MC 580 I kein Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Und wie es sich für einen Autotester von auto motor und sport gehört, wartet er bis seine Frau auf dem Beifahrersitz eingeschlafen ist und fährt dann die 169 km/h Höchstgeschwindigkeit aus. Der Diesel hat jedenfalls genügend Druck. Egal, ob auf der Autobahn oder in den Alpen. Am Angenehmsten fährt es sich aber dank des adaptiven Abstandsregelers mit 120 km/h auf der Autobahn, auch weil der Hymer Windgeräusche recht gut aussperrt. So lässt es sich nicht nur gut unterhalten, sondern auch via Bluetooth-Freisprecheinrichtung telefonieren.
Erster Übernachtungshalt ist der Plansee in der Nähe von Reutte. Tag Nummer zwei beginnt mit frischen Brötchen und sowie grandiosen See-Panorama samt Blick auf die Zugspitze. Allerdings erst nach dem die angelaufenen Scheiben abgetrocknet sind. Ein Problem das wir auch durch besseres Lüften in den folgenden Nächten bei meist feuchter Witterung nicht in den Griff bekommen.
Über den Fernpass fahren wir weiter Richtung Sölden, um anschließend die Nacht einsam am Timmelsjoch auf rund 2.250 Metern über dem Meeresspiegel zu verbringen. Beim Kochen und anschließendem Aufwaschen lernen wir, dass Gleichberechtigung im Reisemobil nicht funktioniert. Denn obwohl Harry knapp sieben Meter in der Länge und deutlich über zwei Meter in der Breite misst, geht es in der Küche und Essecke beengt zu. Das gilt auch fürs Bad. Duschen klappt zwar ohne anzuecken, allerdings hat Hymer keinen Platz für die Bodenplatten vorgesehen, die dafür entfernt werden müssen. Überhaupt könnte es ein paar mehr Haken für Taschen, Rucksäcke oder Jacken geben.
Die Nächte sind übrigens entspannt. Die Kinder schlafen im Hubbett über den Frontsitzen, für das es sogar ein Fallschutznetz gibt. Die Eltern nächtigen im hinteren Quartier. Dort stört lediglich das mittige Erweiterungskissen, das in der Nacht und beim Aussteigen über die zu kurze Treppe gerne verrutscht.

Trotz seiner Ausmaße ist die Hymer B-Klasse Modern Comfort auf der Straße recht übersichtlich. Dank Rückfahrkamera und großen Außenspiegeln ist weder Rangieren noch die Fahrt auf Passstraßen wirklich problematisch. Enger wird es auf den Straßen rund um Bozen, weil uns das Navi mit Online-Verkehrsdaten zwar um einen Stau aber in die Wein- und Obstberge lotst. Immerhin lässt sich das italienische Panorama am Kalterer See durch die große Frontscheibe und Seitenfenster richtig genießen.
Leider haben die Seitenscheiben bei Nachtfahrten auch Nachteile: An Kreuzungen spiegeln sich die Scheinwerfer anderer Autos darin, sodass du dich oft zwei Mal versicherst von welcher Seite gerade Verkehr kommt. Etwas nervig ist auch die elektrische Handbremse die mal automatisch löst, ein andermal manuell betätigt werden will.
Unsere Urlaubsroute führt uns bis Bologna und zurück über Verona, den Gardasee und Brixen. In einer Woche haben wir so fast 1.600 Kilometer mit Harry zurückgelegt. Sein Verbrauch? Er genehmigt sich im Schnitt rund 11 Liter Diesel auf 100 Kilometern. Bei gemäßigter Fahrweise über Land waren es auch unter zehn Liter, auf der Autobahn und in den Bergen gern über 12 Liter.
Fazit: Trotz kleiner Schwächen ist Harry ein klasse Roadtrip-WoMo mit genügend Platz für eine vierköpfige Familie. Dank der Sprinter-Plattform samt MBUX-Infotainment ist er zudem so modern wie eine Mercedes A-Klasse.
Harry wird abgelastet: Weniger ist manchmal mehr
Logbuch vom 22.10.2019
Tester: Martin Ehrenfeuchter, promobil-Redakteur

Unser Dauertester Hymer B-MC 580 I wusste in den vorangegangenen Ausfahrten bereits zu überzeugen. Nun sollen auch die jüngeren Redakteure Erfahrungen mit dem Integrierten von Hymer machen. Doch da gibt es ein Problem: Harry wiegt 4,4 Tonnen.
Viele Jungredakteure haben für ein derart schweres Reisemobil keine gültige Fahrerlaubnis. Denn zum 1. Juli 1999 musste der nationale Führerschein der Klasse 3 einer europaweiten Klasseneinteilung weichen. Erlaubt ist seitdem nur noch das Führen von Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht – Klasse B genannt. Wer mehr möchte, muss den aufwendigen und teuren Lkw-Führerschein (Klasse C) erwerben oder zumindest die kleine Variante, den C1 bis 7,5 Tonnen.
Günstiger erscheint da die Möglichkeit der Ablastung – und die ist auch noch schneller: Denn im Vergleich zum Auflasten ist für den umgekehrten Weg meist keine technische Änderung am Fahrzeug notwendig. Zudem bringt das "Abspecken" noch weitere Vorteile mit sich: Geringere Mautkosten im Ausland, Steuererleichterungen, kein Tempolimit auf deutschen Autobahnen und weniger Überholverbote.

Also vereinbaren wir einen Termin bei einer Kfz-Prüfstelle und begleiten einen Sachverständigen vom TÜV-Süd in Stuttgart-Feuerbach. Mit dabei: Eine Freigabebescheinigung des Herstellers. Darin bestätigt Hymer die technische Möglichkeit einer Ablastung und definiert neue Maximalwerte für die Vorder- und Hinterachslast. Solch ein Schreiben ist zwar nicht immer zwingend erforderlich, kann das Vorhaben aber unterstützen.
Für die Ablastung spielen zwei Merkmale eine wesentliche Rolle: die Leermasse und die Nutzlastkapazität, die bei der neu festgelegten Gesamtmasse noch übrig bleibt. Um das exakte Gewicht zu ermitteln, kommt der Hymer deshalb erst einmal auf die Waage.
Reichen die ermittelten Werte aus, um "Harry" abzulasten? Die Antwort auf diese Frage gibt es hier:
Deutsche Motorradmeisterschaft: Harry goes Racing
Logbuch vom 10.10.2019
Tester: Uwe Seitz, Stellv. Chefredakteur MOTORRAD

Das Saisonfinale der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) ist ein Highlight im Rennjahr. Die höchste deutsche Rennklasse lockt tausende Besucher nach Hockenheim, das Fahrerlager ist mit über 150 Startern mit den dazugehörigen Mechanikern, Team-Leuten, Reifenservice und Hersteller-Angeboten entsprechend voll. Und da es das Finale ist, empfiehlt es sich für Redakteure, im Fahrerlager zu übernachten. Denn wenn Rennfahrer die Teams wechseln, die Marke oder ganze Teams in der Klasse um- oder aufsteigen, dann erfährt man das und alle Hintergründe gern spät abends beim Streifzug durch die Boxen.

Entsprechend Recherche-fördernd ist ein Wohnmobil direkt an der Rennstrecke. Der Hymer B MC 580 I ist dafür ein regelrechtes Luxusmobil, denn für zwei Leute (mein ehemaliger Teamkollege wollte auch mal wieder vorbei schauen – wir sind 2011 zusammen das 24h Rennen in Le Mans gefahren) über ein langes Wochenende bietet "Harry" einfach Platz im Überfluss. Und er schafft durch seinen Aufbau als Vollintegrierter und das edle Äußere Eindruck im pickepacke vollbesetzten Fahrerlager!
Nasszelle, Toilette und Küche haben wir nicht benutzt. Sanitäre Anlagen und Verpflegungsstationen gibt es in so einem Fahrerlager ja genug, aber die Betten waren sehr bequem, der Stauraum fürs Gepäck mit Fahrerlager-Roller üppigst und die Sitzmöglichkeiten im "fahrbaren Redaktionsbüro" perfekt. Auch der Kühlschrank überzeugte durch Platz und die Kühlleistung für die Bierreserven, die manchen Rennfahrer nach dem letzten Rennen entsprechend gesprächig machen. Sehr gut gefallen haben uns die Bedienbarkeit der Schränke undder Licht-/Schalteranlage.

Der größte Pluspunkt war für uns beim Hymer aber die Sprinterbasis. Das Automatikgetriebe funktioniert hervorragend, der Motor zieht super durch und das Fahrwerk spielte bei uns – natürlich ohne große Zuladung – super mit. Die Bedienbarkeit des Dashboards bzw. der Anlage mit Navi, Bluetooth etc. ist mit etwas Erfahrung aus anderen aktuellen Fahrzeugen quasi selbsterklärend. Einzig der Transponder-Schlüssel gibt etwas Rätsel auf. Das Fahrzeug erkennt ihn selbst in Lenkradnähe meist nicht, weshalb er in das entsprechende Fach gesteckt werden muss. Das befindet sich in der Mitte des Armaturenbretts weit unten und fällt garantiert niemandem sofort ins Auge.
Leider ist das nächste IDM-Finale erst in einem Jahr. Da wird Harry seine Zeit bei den Kollegen von promobil sicher abgeleistet haben . Aber es gibt schon im Mai den Saisonstart der IDM, und auch da erfährt man viele Insider-Dinge, wenn man ihm Fahrerlager nächtigt!
Fazit: Tolles Womo, das ich sehr gerne auch mal längere Zeit und vor allem auf eine längere Strecken mitnehmen würde. Im Hymer könnte man glatt die Hälfte meines alten Langsteckenteams unterbringen – über den Luxuswandel würden sich die Jungs freuen!
Rückrufaktion: Harry muss in die Werkstatt
Logbuch vom 9. Oktober 2019
Tester: Dominic Vierneisel, promobil-Chefredakteur

Testfrage ans Testauto: "Hey Mercedes, bring mich bitte in die nächste Mercedes-Werkstatt." Die prompte Antwort des MBUX: "Bitte, wählen Sie einen Eintrag aus." Der Termin ist mit der Niederlassung in Stuttgart-Hallschlag ausgemacht. Also, Nummer 4. Die Fahrzeit prognostiziert das Sprinter-Navi mit 15 Minuten – Zeit, die Vorgeschichte zu erzählen.
Tags zuvor ein überraschender Anruf von Hymer. Unsere B-Klasse Modern Comfort 580 sei von einer Rückrufaktion betroffen. Bei dem Stichwort klingeln normalerweise erstmal alle Alarmglocken.
An der Hinterachse des SLC-Chassis von Alko können die Bremsleitungen zu nah an den Rädern montiert sein. Wenn die Leitungen schleifen, wären sie in kurzer Zeit durchgescheuert. Mit zu erwartenden Folgen: Bremsflüssigkeit läuft aus, der Bremsdruck lässt nach, irgendwann fällt die Bremse ganz aus. Sollten dadurch die Elektrokabel, die an derselben Stelle verlaufen, beschädigt werden, könnte natürlich auch das ABS und die damit in Verbindung stehenden Systeme ausfallen. Falls etwas mit der Leitungsverlegung nicht in Ordnung wäre, müssen die entsprechenden Halter wahrscheinlich auch neu ausgerichtet werden. Beschädigte Teile würden natürlich ausgetauscht.
Hört sich auf jeden Fall so an, dass man eigentlich unbedingt so sofort wie möglich mit dem Wagen in die Werkstatt will. Die Mercedes-Niederlassung hat schon am nächsten Tag Zeit, schätzt den Zeitbedarf auf eine Stunde – "wenn nichts kaputt ist und keine Teile benötigt werden; dann dauert’s länger."
Der Werkstattbesuch entpuppt sich als reiner Kontrolltermin. Zwischen den Leitungspaketen, die am Radträger vorbei zum Bremssattel führen, ist ein knapper Finger breit Platz. Keine Gefahr, sagt der Mercedes-Mann, und beschädigt ist demzufolge nichts. Eine Schraubverbindung der Bremsleitung weiter vorn zwischen den Achsen überprüft der Servicetechniker im Zuge der Inspektion ebenfalls. Sie muss gegebenenfalls nachgezogen werden. Auch in dem Fall ist alles okay. Nach einer halben Stunde ist der Fall erledigt. Alles okay. "Gute Fahrt, weiterhin." Werden wir haben.
Erste Bestandsaufnahme: Was hat er, was kann er?
Logbuch vom 7. Oktober 2019
Tester: Ulrich Kohstall, promobil-Autor

Unser Dauertest-Hymer bereits rund 3500 Kilometer auf dem Tacho. Das spricht für seine Beliebtheit in der Redaktion. Dass ihn auch die zweite Tour in die Benelux-Staaten führte, ist reiner Zufall. Aber irgendwie passt das auch zu Harry, wie der Hymer in der Redaktion jetzt mit Vornamen heißt.
Der Hymer B MC I 580 wurde als 4,4-Tonner ausgeliefert – samt allen damit verbundenen Beschränkungen. Doch wen stört das in Holland, Belgien und Luxemburg? Über Mautregelungen für schwere Reisemobile muss man hier zum Glück nicht nachdenken. Man legt in den kleinräumigen Staaten meist kurze Wege zurück, muss also nicht schnell fahren. Außerdem würden dort auch leichtere Fahrzeuge durch die vielen Tempolimits eingebremst. Was soll’s. Lieber fährt man so, wie es ohnehin dem Wesen des Mercedes Sprinter als Basis entgegenkommt: tiefenentspannt.
Harry mag zwar keine hohen Kurvengeschwindigkeiten, beruhigt aber mit dem vollen Verwöhnprogramm. Er bügelt Fahrbahnunebenheiten elegant aus, stellt mit dem 177-PS-Motor und der Neungang-Automatik immer so viel Kraft zur Verfügung, wie es der Fahrer benötigt, und betont das nicht mit ungebührlichem Lärm. Bei den in Deutschland maximal erlaubten 100 km/h stören weder Motor noch Nebengeräusche die gepflegte Unterhaltung oder das Radioprogramm.
Apropos Radio: Während in Fiat-basierten Fahrzeugen für Entertainment und Navi üblicherweise Nachrüstsysteme eingesetzt werden, kann man für den Hymer B-MC das Mercedes-MBUX-System ordern. Das kostet zwar im Paket mit Abstandstempomat und Automatik stolze 6890 Euro, dafür funktioniert das Navi aber eben auch wie in einem Mercedes, inklusive Bedienung mit Sprachbefehlen. Zumindest bei der Eingabe von Zielen in Deutschland versteht uns Harry aufs Wort und dirigiert uns souverän per freundlicher Frauenstimme. Um Durchfahrtsbeschränkungen für den 4,4-Tonner muss sich der Fahrer allerdings selber kümmern.


In einem anderen Fall klappt das Zusammenspiel von Mercedes und Hymer noch nicht so gut: Harry bringt zwar serienmäßig ein Keyless-Start-System mit, das heißt aber nicht, dass die schicke Fernbedienung in der Hosentasche bleiben darf. Für die Aufbautüren ist wie eh und je ein separater Schlüssel nötig, und der Motor startet erst zuverlässig auf Knopfdruck, wenn man das Bedienteil in einen vom Fahrerplatz leider nicht einsehbaren Schacht in Bodennähe gefummelt hat. Schön wäre es, wenn der elektronische Schlüssel wenigstens in einer gut erreichbaren Ablage bleiben könnte.
Viele gibt es davon nicht, doch immerhin hat Harry wohl eine Vorliebe für Getränke: In seinem Arsenal von nicht weniger als zehn Becherhaltern am Armaturenbrett findet sich immer ein freier Platz.
Harrys einladendes Wesen endet aber nicht im Fahrerhaus. Unter den inzwischen zahllosen Einzelbetten-Grundrissen im Sieben-Meter-Format erscheint diese Variante besonders durchdacht. Die Sitzgruppe soll Gemütlichkeit für zwei Personen bieten, zumindest ein Bett darf gerne etwas länger sein als üblich, nicht alle Wäscheschränke müssen sich unter den Liegeflächen verstecken, und das Duschen sollte schnell und einfach funktionieren. Im Gegenzug braucht die Küche nicht auf große Menüs vorbereitet zu sein. Bei solchen Anforderungen hält Harry den Daumen hoch und muss kaum Kritik einstecken.

Die Qualität stimmt auch. Das gilt auf Anhieb für die fühlbare Wahrnehmung mit Ausnahme einer unschönen Anpassung eines Kunststoffteils am Armaturenbrett und des sichtbaren Spalts zwischen WC-Dichtung und Badmöbel. Die wenigen im Bordbuch eingetragenen Defekte kann man unter Kleinigkeiten verbuchen. So verabschiedete sich das Kontrollbord mehr als einmal aus dem vorgesehenen Ausschnitt, blieb aber an den Kabeln hängen und ließ sich problemlos wieder einstecken. Außerdem läuft das Wasser im Waschbecken nur sehr zögerlich ab.
Weil das Niveau in dieser Klasse hoch liegt, weisen andere Eintragungen im Bordbuch darauf hin, dass die Matratzen doch recht straff wirken. Darunter liegt lediglich ein Abstandsgewirke. Auf die Federwirkung von Lattenrosten muss man verzichten. Man versteht außerdem nicht so ganz, dass die Stehhöhe im Bad empfindlich reduziert ist, obwohl im Untergeschoss ein hoher Doppelboden gähnt.

Hier kann man – in Kombination mit der Garage – mehr Einladen, als mobile Zwei-Personen-Haushalte im Urlaub wirklich brauchen. Schön, dass Harry ein 4,4-Tonner ist. So füllt man auch den 180-Liter-Wassertank ohne Bedenken und verschafft sich damit eine schöne Unabhängigkeit.
Das hat allerdings bald ein Ende. Damit Harry auch Gesellschaft von jüngeren Kollegen mit Klasse-B-Führerschein bekommt, soll die B-Klasse auf 3,5 Tonnen abgelastet werden. Und schon jetzt ist klar: Dann heißt es genau nachrechnen.Weil Harry mit allen Extras und Flüssigkeiten rund 3,2 Tonnen auf die Waage bringt, wird das eng. Dafür darf er dann ohne Go-Box-Aufwand auch einmal über die Alpen fahren.
Erste Tour mit Kontroll(board)-Verlust
Logbuch vom 5. August 2019
Tester: Hans-Dieter Seuffert, Fotograf

Ich war mit Harry ein Wochenende lang in Belgien unterwegs. Zu viert haben wir den neuen Dauertester auf Jungfernfahrt mitgenommen und konnten sehr bequem reisen. Was mir als Auto-Liebhaber gleich aufgefallen ist: Der Sprinter hat dasselbe Lenkrad wie die E-Klasse. Dank Abstandsregler ließ sich das Wohnmobil sehr komfortabel fahren.

Schade, dass an der Sitzbank hinten wenig Ablagemöglichkeiten vorhanden und die Steckdosen ungeschickt angebracht sind. Auch das Soundsystem ließ zu wünschen übrig. Außerdem löste sich das Bedienpanel für die Bordtechnik während der Fahrt. Das schicke Kontrollboard ist nur angeklebt. Mit ein paar Handgriffen lässt es sich wieder andrücken und es funktioniert auch alles – doch ob das noch lange gut geht?
Die Beleuchtung im gesamten Fahrzeug fanden wir sehr angenehm. Vor allem toll: Hinten am Bett gibt es einen Schalter fürs Licht, mit dem man das ganze Wohnmobil verdunkeln kann. Das Hubbett vorne lässt sich sehr einfach bedienen.
Hymer B-MC I 580: Technische Infos und Daten
Grundpreis: 81.990 Euro
Länge/Breite/Höhe: 6,99/2,29/2,96 Meter
Stehhöhe: 1,98 Meter
Basisfahrzeug: Mercedes Sprinter 314 CDI, Euro 6c, 143 PS, 6-Gang-Schaltgetriebe
maximales Gesamtgewicht: 3,5 Tonnen
Sitz-/Schlafplätze: 4/4
Maße Heckbett: Einzelbetten 192 x 86 / 215 x 86 cm
Maße Hubbett: 194 x 145 cm
Frischwassertank: 180 Liter
Abwassertank: 150 Liter
Batterien: 3 x 95 Ah
Gasvorrat: 2 x 11 kg
Serienausstattung (Auszug): Ad-Blue-Tank, Fahrer- und Beifahrer-Airbag, Außenspiegel elektrisch verstellbar und beheizbar, Weitwinkelspiegel, 60 cm Maxi-Eingangstür, Ausstellfenster mit Verdunkelungsplissee und Moskitorollo, Gfk-Leichtbauboden mit XPS-Isolierung, beheizter Doppelboden mit XPS-Isolierung und Kellerfächern, 4 Dachluken mit Verdunkelung und Fliegengitter, Mehrzonen-Kaltschaummatratze, Warumluftheizung und Warmwasserboiler, Warmluftheizung im Heck (Schlafraum) separat regulierbar, 142-Liter-Kühlschrank, Soft-Einzug im Küchenbereich, Innenbeleuchtung in LED.
Ausstattung Testwagen:
Klimaanlage Tempmatik: 2.290 Euro
9G-Tronik-Automatikgetriebe: 2.690 Euro
Elektronische Parkbremse: 320 Euro
MBUX, DAB, RFK: 3.490 Euro
Holzlattenrost Dusche: 145 Euro
Küchenwand-Verkleidung und Zusatzsteckdosen: 495 Euro
Ambiente- und Sockelbeleuchtung: 495 Euro
Zusatzpolster für LE-Bett: 195 Euro
4 Kissen mit Bezug: 195 Euro
Fahrertür mit elektrischem Fensterheber: 1.690 Euro
Fliegenschutztür: 370 Euro
Zusatzpolster für Sitzgruppen-Bett: 295 Euro
Schubkasten Sitzgruppe: 295 Euro
Omnistor Markise: 1.495 Euro
Fenster Eingangstür: 195 Euro
XXL-Bett, Extra lange Liegefläche (+20 cm) 295 Euro
Testwagenpreis: 96.940 Euro
Fazit
Ein abgebrochener Fensterriegel und ausgerissene Scharniere der Kleiderschranktür sind als Schäden zu verbuchen. Ansonsten hielt Harry der Belastung über 14 Monate und fast 30.000 Kilometer gut stand.