Tragbare Sat-Anlagen fürs Wohnmobil versprechen fast unbegrenzten Fernsehempfang

Mobile Satelliten-Antennen fürs Camping
Tragbare Sat-Anlagen für fast unbegrenzten Empfang

Veröffentlicht am 26.04.2025

Unterwegs weder Fernsehsendungen, Nachrichten noch Sportereignisse zu verpassen, gehört zu den Grundbedürfnissen vieler Camper. Das Empfangsmedium der Wahl ist dabei noch heute oft die klassische Sat-Anlage. Gründe hierfür sind der große Empfangsradius innerhalb der Ausleuchtzone und dass Satellitenfernsehen quasi gratis ist. Denn anders als beim Streamen oder Fernsehen via DVB-T2 fallen via Satellit keine Folgekosten an – wenn man bei den Privatsendern auf eine HD-Auflösung verzichtet, was bei den kompakten Abmessungen vieler Campingfernseher ohnehin kaum ins Gewicht fällt. Alles, was Sat-Anlagen brauchen, um zu funktionieren, sind Strom und ein "freier Blick" in den Himmel, um die notwendigen Satelliten zu lokalisieren. Und da sind wir auch schon beim großen Vorteil mobiler, also nicht fest auf dem Reisemobildach montierter, Anlagen: Man kann sich ein schattiges Plätzchen suchen, ohne auf Sat-Empfang verzichten zu müssen. Denn dank ihrer langen Kabel können die tragbaren Antennen 10 bis 15 Meter entfernt aufgestellt werden.

Bei der Empfangstechnik unterscheidet man einerseits zwischen der Form, die sich in Schüssel-, Flach- und Dom-Antennen gliedert, und andererseits zwischen manuellen und vollautomatischen Anlagen. Schüssel- und Dom-Antennen ähneln sich vom Aufbau, da im Inneren des wetterfesten Doms kompakte Schüsseln arbeiten. Ebenfalls mit einem Spiegel, wie die gewölbte Empfangsfläche auch genannt wird, arbeitet die vollautomatische Kofferantenne der Firma Selfsat.

Ausrichtung Sat-Anlagen

Um deutsches Fernsehen zu empfangen, ist die Ausrichtung auf einen ASTRA-Satelliten erforderlich, der sich in seiner geostationären Umlaufbahn in etwa 36.000 Kilometer Entfernung zur Erde in gleicher Geschwindigkeit bewegt. Dabei spricht man beim vertikalen Einstellwinkel der Sat-Anlage vom Elevationswinkel und bei der Drehung der Antenne vom Azimutwinkel. Zusätzlich kann es noch notwendig sein, das LNB (Low Noise Block = rauscharmer Signalempfänger), also die Empfangseinheit am Ausleger, vor dem Spiegel zu justieren. Mit dem sogenannten Skew-Winkel lässt sich durch Drehung des LNB die Erdkrümmung ausgleichen. In der Praxis ist dieses Wissen aber nur teilweise und für günstige, weil manuelle Anlagen entscheidend. Einfacher geht es hier mit einem sogenannten "Satfinder", der, in das Antennenkabel eingeklinkt, die aktuelle Empfangsstärke anzeigt. Wer keinen Satfinder zur Hand hat, findet diverse Handy-Apps, die bei der Ausrichtung helfen.

Keinen Stress mit der Ausrichtung versprechen vollautomatische Sat-Anlagen, die alle Einstellschritte selbstständig in einem Suchlauf vornehmen. Dieser Komfortgewinn und die dafür notwendige Technik lassen sich die Hersteller aber bezahlen, weshalb die Preisunterschiede zwischen manuellen und vollautomatischen Sat-Anlagen oft mehrere hundert Euro betragen.

Zu den Nachteilen mobiler Anlagen, die in der Gegenüberstellung im Kasten unten noch ergänzt werden, zählt auch, dass sie leichter entwendet werden können. Wer das im Hinterkopf hat, achtet beim Kauf auf Ösen oder Griffe, die sich zum Anbringen einer Sicherung, beispielsweise eines Seilschlosses, eignen. Wer parallel über die Montage eines LTE-Routers für besseren Internetempfang nachdenkt, findet bei einigen Herstellern Kombi-Lösungen, bei denen Sat-TV und Streaming Hand in Hand gehen. Auf den folgenden Seiten zeigen wir, welche mobilen Anlagen es gibt, was sie kosten und was sie wiegen.

Mobile vs. feste Sat-Anlagen

Feste Sat-Anlagen gibt es in den genannten drei Bauformen, wobei Schüsselantennen am häufigsten zum Einsatz kommen.

 Hoher Bedienkomfort durch vollautomatische Ausrichtung.
 Keine Auf- und Abbauzeiten.
 Keine Einbußen beim Stauraum.

 Die Aufbauhöhe des Fahrzeuges vergrößert sich.
 Die Montage ist oft kostspielig und erfordert eine Kabeldurchführung in den Aufbau.
 Erschwerte Reinigung.

Mobile Sat-Anlagen sind in den verschiedensten Ausführungen zu haben und oftmals günstiger als Festeinbauten.

 Mehr Aufstellmöglichkeiten innerhalb des Kabelradius.
 Das Mobil kann im Schatten parken.
 Der Einbauaufwand samt Dachdurchführung entfällt.

 Aufbau und Einrichtung sind aufwendig.
 Können gestohlen werden.
 Kosten beim Transport Stauraum im Fahrzeug.

Alden

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Alden

An der Schüssel als Antennenform führt bei Alden kein Weg vorbei. Von den sieben erhältlichen Modellen ist nur das Modell Satlight-Track als mobile Anlage ausgelegt. Mit den Abmessungen 50,5 x 54,5 x 30 Zentimeter bringt sie es auf 6,9 Kilogramm. Laut Hersteller punktet das Modell mit einer der größten Empfangsreichweiten in seiner Klasse. Doppelt praktisch ist der robuste Tragegriff, der sich im aufgebauten Zustand eignet, um die ab knapp 800 Euro erhältliche Antenne mit einem Bügel- oder Seilschloss am Fahrzeug zu sichern.

Berger

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Berger

Bei der Eigenmarke von Fritz Berger gibt es ein großes Angebot an portablen Anlagen: Neben der 4,2 Kilogramm schweren Dom-Antenne Move 2.0 (549 Euro) gibt es zum gleichen Preis parallel noch den Vorgänger. Auch den vollautomatischen faltbaren Pathfinder gibt es in zwei Versionen, wobei die Version 2.0 mit 749 Euro 220 Euro teurer ist als ihr Vorgänger. Die günstigste Lösung im Bereich der Sat-Anlagen liefern manuell ausrichtbare Sat-Schüsseln im Koffer. Das Berger-Modell mit 38-Zentimeter-Spiegel, Single-LNB und zehn Meter Koaxialkabel gibt es für günstige 39,90 Euro.

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Kathrein

Made in Germany gilt bei der Firma Kathrein. Die einzige Dom-Antenne CAP 500 M entfällt 2025, womit die manuelle, 50 x 50 x 11 Zentimeter große und 6,5 Kilogramm schwere Flachantenne BAS 66 die einzige mobile Sat-Anlage des Herstellers stellt. Erhältlich ist sie entweder einzeln oder mit dem Sat-Stativ im Set HDS 166 (ab 320 Euro). Im Set HDS 166 Plus (ab 455 Euro) ist die BAS 66 mit einer Twin-LNB ausgestattet und ein CAP-Converter zum halbautomatischen Ausrichten sowie ein WLAN-Stick ergänzen den Lieferumfang.

Maxview

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Maxview

Ein breites Sortiment mobiler Sat-Anlagen findet sich bei Maxview, etwa das Modell Precision mit 55-, 65- oder 75-cm-Spiegel, jeweils mit Single- oder Twin-LNB zu Preisen ab 359 Euro. Günstiger: das Portable Sat Kit (54- oder 65-cm-Spiegel) ab 229 Euro. Die Remora Pro mit Saugnapf-Halterung und 40-cm-Spiegel kostet 175 Euro. Besonderheit der in zwei Farben erhältlichen Dom-Antenne VuQube Auto 2 ist eine Adapterplatte für die Dachmontage, die ähnlich einer Skibindung funktioniert. Diese vollautomatische Sat-Antenne kostet satte 1069 Euro.

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Megasat

Neben den mobilen Dom-Antennen Campingman Portable 3, 4 und Eco (ab ca. 600 Euro, 4 bis 5 kg) bietet Megasat Mobil-Kits für die Spiegel-Antenne Caravanman Kompakt 3 (5,1 Kilogramm) und die Flachantenne Traveller-Man 3 (8 Kilogramm). Das Kit besteht aus vier Aluminiumfüßen und einer passenden Montageplatte. Die Antennen kosten ab rund 1000 Euro. Für den günstigen Einstieg offeriert Megasat eine Sat-Schüssel im Campingkoffer (Gewicht: 4,3 Kilogramm), die sich in verschiedenen Ausbaustufen ordern lässt (HD-Version ab 90 Euro). Dabei hat der Kunde die freie Wahl, die enthaltene Sat-Schüssel an einem Mast, Stativ oder per Saugnäpfen direkt am Reisemobil zu befestigen.

Selfsat

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Philipp Heise

Flach-Antennen, Dom-Antennen und eine vollautomatische Kofferantenne offeriert die Marke Selfsat aus Südkorea. Die Tragegriffe der Kofferantenne Caravan Mobil (ab ca. 750 Euro) dienen gleichzeitig als Diebstahlschutz, da sie die Nutzung eines Seil- oder Bügelschlosses ermöglichen. Im eingefahrenen Zustand (47 x 46 x 20 Zentimeter) lässt sich die etwa sieben Kilogramm schwere Antenne liegend oder stehend transportieren. Die mobile Dom-Antenne Snipe Mobil Camp (ab ca. 500 Euro) nimmt zwar mehr Platz in Anspruch (45 x 45 x 41 Zentimeter), wiegt aber nur 4,5 Kilogramm. Als Alternative gibt es mehrere Flachantennen im Selfsat-Programm zur Montage am Mast. Am leichtesten ist das Modell H30 mit 4,5 Kilogramm, es erreicht die Abmessungen 52 x 28 x 6 Zentimeter. Diese und weitere Flachantennen kosten ab etwa 120 Euro.

Teleco

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Teleco

Den Einstieg in die Welt der manuellen Parabolschüsselantennen markiert die Carrysat, die mit 65- oder 80-Zentimeter-Spiegel ab 271 Euro angeboten wird. Komfortabler gestaltet sich die Satellitensuche mit der Modellreihe Activsat Smart. Dabei haben Kunden die Wahl zwischen der 53 x 53 Zentimeter großen Flachantenne Activsat 53 SQ (10,5 kg) und der klassischen Schüssel, die es ebenfalls mit 65 oder 80 Zentimeter Durchmesser gibt. Der Clou: Die Smart-Antennen haben eine Motoreinheit am Stativ, die das Ausrichten übernimmt. Die Activsat-Antennen haben Preise von rund 1159 Euro (65er-Spiegel, 8,5 kg) und 1399 Euro (85er-Spiegel, 10,4 kg). Gegen Aufpreis gibt es einen Twin-LNB.

Technisat

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Technisat

Für Haus und Camper hat die deutsche Firma Technisat Produkte im Programm. Als mobile Sat-Anlagen hat der Hersteller die Dom-Antenne Skyrider Dome ISI und die quadratische Sat-Schüssel Digidish 45 im Programm. Letztere gibt es im Set mit Sat-Spiegel, LNB- Stativ, Tasche sowie Kabel und Zubehör ab 169 Euro. Eine Nummer kleiner ist die Satman 33 mit 33 Zentimeter Spiegeldurchmesser für nur 120 Euro. Für einen Großteil der Antennen stehen verschiedene Farben und ein Smiley als Lackierung zur Wahl. Eine weitere Besonderheit ist die Anlage Duosat, die mit einem 45-Zentimeter-Spiegel undspezieller LNB zwei Orbitpositionen parallel empfangen kann.

Travelvision

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Travelvision

Drei Schüsseln der Premium-Serie R7 mit 55, 65 und 80 cm Durchmesser, Gewichten von 7,4 respektive 11,5 kg und Preisen von 1275, 1395 und 1545 Euro sowie eine R7-Flachantenne "Flat" der Maße 53 x 53 cm (11,6 kg, 1595 Euro) hat Travelvision im Programm. Das Besondere: Alle haben einen Lithium-Akku für 60 Minuten autarken Betrieb und richten sich mit einem Motor am Stativ automatisch aus. Die Steuereinheit kann nach dem Ausrichten zum Schutz vor Diebstahl demontiert werden. Einfacher und günstiger (299 Euro) ist die 5,2 Kilogramm schwere manuelle Antenne Smart Find. Wer zwei Fernseher parallel über eine Schüssel betreiben will, nimmt die R7 Flat mit Twin-LNB.