Wenn im Frühling die ersten warmen Sonnenstrahlen die Wolkendecke durchbrechen, kann die Campingsaison so langsam wieder beginnen. Wer mit dem eigenen Reisemobil keine weiten Strecken ins Ausland auf sich nehmen möchte, findet auch in Deutschland viele schöne Ziele. Für den ersten kleinen Wohnmobilausflug eignet sich das verlängerte Osterwochenende super. Aufgrund des Reiseverkehrs sollte man darauf achten, dass man am besten antizyklisch fährt.
Bei den Hoteltouristen zeigen die Reisetrends für das Osterwochenende nicht nur in Richtung Großstädte, sondern genauso an die Ostsee oder aufs Land. Auch für Camping-Fans bietet Deutschland eine breite Palette an vielfältigen Zielen an. Am Ostseestrand lässt es sich wunderbar entspannen, in Bayern kann man die größte Eierausstellung der Welt bestaunen – promobil präsentiert acht spannende Ziele für das verlängerte Osterwochenende.
Ein Top-Ziel für die freien Tage ist die Hansestadt Hamburg. Kein anderer Ort verbindet das quirlige Großstadtleben mit einem maritimen Flair wie die Elbstadt. Während tagsüber die riesigen Containerschiffe den Hafen passieren, spielt sich nachts das Leben auf der Reeperbahn ab.
Das neue Highlight Hamburgs ist die Elbphilharmonie. Errichtet auf einem alten Speicherhaus thront das architektonische Meisterwerk über dem Hafen. Aus versprochenen 77 Millionen Euro Baukosten wurden zwar am Ende 789 Millionen. Trotzdem ist das über 100 Meter hohe Gebäude ein Erlebnis für sich. Über die längste Rolltreppe Europas gelangt man kostenlos auf das erhaltene Speicherhaus und bekommt einen tollen Blick über Hamburg.

Direkt neben der Elbphilharmonie steht die historische Speicherstadt. Früher ein Lagerhauskomplex, heute Unesco Welterbe. Mittlerweile beherbergen die Gebäude spannende Attraktionen. Nicht verpassen sollte man das Miniatur Wunderland, das komplette Städte im Miniatur-Format nachgebaut hat. Mit der neu entstehenden Hafen-City gelingt Hamburg außerdem der interessante Mix aus alter Speicherstadt und modernen Wohnhäusern. Direkt neben der Speicherstadt und gegenüber dem Containerhafen liegt der neue Stadtteil – einfach mal durchbummeln!
Wer die Kreuzfahrtriesen und Containerschiffe einmal hautnah erleben möchte, kommt bei den Landungsbrücken voll auf seine Kosten. Hier starten Ausflugsfähren und die typischen Hamburger Barkassen, auf denen man durch das große Hafengebiet schippern kann. Wohnmobilisten können das Hafenpanorama genießen und sich auf den Parktplatz am Strand Pauli direkt an den Hafenkai stellen.
Stellplatz-Tipps Hamburg
Dresden hat sechs Stellplätze mit insgesamt 352 Mobilen und gehört zu den beliebtesten Reisezielen Deutschlands. Insbesondere die historischen Bauten und die barocken Pracht sorgt für die Beliebtheit der Stadt an der Elbe. Zum Vorteil der Touristen liegen die meisten Sehenswürdigkeiten nah beieinander.
Die Stadt bietet viele Architektur-Perlen. Ein Muss ist die berühmte Dresdner Frauenkirche. Im Inneren wartet Europas größte Kirchenkuppel aus Stein. Aus Kriegszeiten sind im Kirchenkeller Trümmerteile ausgestellt. Nachdem das Monument im Krieg zerstört wurde, konnte die Frauenkirche erst 2005 durch Spendengelder wieder aufgebaut werden. Heute ist die Frauenkirche Austragungsort vieler Konzerte und Veranstaltungen.
Eine gründliche Sanierung erhielt auch der Dresdner Neumarkt, der mit vielen Cafés und Restaurants die Frauenkirche umgibt. Seine barocken Giebelhäusern prägen das Stadtbild maßgeblich. Unweit entfernt liegt das Elbufer, das bei schönem Wetter zum Spaziergang entlang der Brühlschen Terrasse einlädt. Für eine gemütliche Flussfahrt legen am Kai regelmäßig die historischen Schaufelraddampfer ab und bieten vom Wasser aus eine neue Sicht auf Dresden.
Mit dem Dresdner Zwinger steht in der Stadt das wohl wichtigste Bauwerk des Spätbarocks. Früher diente die Anlage als Festspielplatz, während man heutzutage den beeindruckenden Innenhof und das Außengelände mit den prächtigen Gartenanlagen bestaunen kann. Der Glockenspielpavillon im Zwinger ist einen Besuch wert. Alle Viertelstunde spielt das Glockenspiel je nach Jahreszeit eine unterschiedliche Melodie.
promobil Reise-Tipp: Eine Tour in die nur 30 Kilometer von Dresden entfernte Sächsische Schweiz lohnt sich. Kaum eine andere Gegend in Deutschland bietet derart außergewöhnliche Felsformationen wie das Elbsandsteingebirge.
Stellplatz-Tipps Dresden
3. Schwabach
Südlich von Nürnberg liegt Schwabach. Noch nie gehört? Dann ist die freie Zeit am Wochenende die perfekte Gelegenheit, die Stadt im bayerischen Franken mal etwas besser kennenzulernen. Passend zu Ostern beherbergt Schwabach eine der weltweit größten Eiersammlungen. Über 10.000 Eier präsentiert das Stadtmuseum – sie sind übrigens nicht essbar, dafür umso schöner anzusehen.

Neben den verzierten Eiern zeigt das Stadtmuseum die größte Vogeleiersammlung der Welt vom exotischen Dinosaurier-Ei bis zum Riesenei des Elefantenvogels. Einmalig ist vor allem das prachtvolle Gorbatschow-Friedensei von Fabergé. Wer von Eiern dann noch nicht genug hat, kann das prächtige Schwabacher Goldei bestaunen, das mitten in der Stadt aufgestellt ist.
Tatsächlich ist Schwabach international für die Herstellung von Gold bekannt – nicht direkt von goldenen Eiern, aber von Blattgold. Die Goldschlägerstadt belieferte etwa den Londoner Buckingham Palace und die Berliner Siegessäule. Daher ist im Stadtmuseum eine traditionelle Goldschlägerwerkstatt aufgebaut.
Die Stadt Schwabach feierte erst kürzlich ihr 900. Jubiläum und zeigt ihre Geschichte mit einem historischen Stadtkern. Das Rathaus am Marktplatz krönt ein goldenes Dach, dicht dahinter steht die Stadtkirche. Für Wohnmobilisten ist in Schwabach ein kostenloser Stellplatz am Stadtpark eingerichtet.
Stellplatz-Tipp Schwabach
4. Rostock
Rostock lockt Wohnmobil-Gäste mit seinem Mix aus Erholung an der Ostsee und einer historischen Altstadt. An der Küste weht der frische Seewind über den weißen Strand, in der Stadt wartet zu den Osterfeiertagen unter anderem der Neue Markt mit seinem trubeligen Ostermarkt. Der Neue Markt ist einer von drei historischen Markplätzen in der Hansestadt und besticht mit seinen prächtigen Giebelhäusern. Das Rostocker Rathaus am Markt ziert ein barocker Vorbau. Dahinter ragen sieben gotische Türme in den Himmel.

Die Innenstadt von Rostock liegt nicht direkt an Ostsee, vielmehr fließt die Warnow durch die Hansestadt. Wer lieber an die Ostsee möchte, fährt nach Warnemünde, einem Stadtteil im Norden Rostocks. Wenn das Wetter mitspielt, tummeln sich die Menschen am Strand. Am schnuckligen Fischerort Warnemünde reihen sich kleine Häuschen entlang des Hafens, wo frischer Fisch direkt an Land gebracht wird.
Im Frühling beginnt wieder die Kreuzfahrtsaison. Wenn morgens und abends die Kreuzfahrtriesen den Hafen von Warnemünde passieren, wird es auf der schmalen Fahrrinne schon mal ziemlich eng. Vom Pier 7 aus kann man das rege Treiben auf dem Wasser am besten beobachten. Den frisch zubereiteten Fisch kann man hier entspannt auf der Terrasse mit Blick auf die großen Schiffe genießen. Für Wohnmobil-Touristen steht übrigens direkt am Hafenkai in Warnemünde ein guter Stellplatz für 100 Mobile bereit.
promobil Reise-Tipp: Wer einen kurzen Trip mit dem Schiff erleben möchte, fährt mit den modernen Scandlines-Fähren nach Gedser in Dänemark. An Bord hat man einen tollen Blick über Rostock und Warnemünde. Die Fähren starten regelmäßig auf der gegenüberliegenden Seite der Warnow im Überseehafen Rostock.
Stellplatz-Tipps Rostock
Ob jahrhundertealte Bauwerke, eine Vielzahl an Museen und Ausstellungen und die bayerische Gemütlichkeit: Es gibt viele Gründe für einen Besuch in München. Für eine Sightseeing-Tour ist der berühmte Marienplatz ein geeigneter Ausgangsort. Das tägliche Highlight ist hier um 11 und 12 Uhr das Glockenspiel am Neuen Rathaus.
Das unvergleichliche Wahrzeichen der Stadt bleibt die Frauenkirche. Die beiden knapp 100 Meter hohen Türme sind bekannt für ihre charakteristische Zwiebelform. Der Südliche Turm verspricht Besuchern einen optimalen Blick über München – sofern der Turm nicht saniert wird. Direkt an der Peterskirche liegt der Viktualienmarkt. Sonntags ausgenommen, ist der Markt täglich geöffnet und bietet von Obst bis Souvenirs allerhand Artikel für Touristen und Einheimische.
Wer in die bayerische Kultur eintauchen möchte, sollte einen der vielen Biergärten in München besuchen. Einige Biergärten finden sich im großen Englischen Garten, eine vielseitige Parklandschaft für Spaziergänge bis an die Isar. Einen freien Platz findet man normalerweise direkt am Chinesischen Turm – hier steht der größte Biergarten der Stadt mit rund 7000 Sitzplätzen. Leider macht es München den Wohnmobilisten nicht allzu leicht. Die kürzesten Anfahrtswege in die Innenstadt verspricht der Stellplatz am Olympiapark.
Stellplatz-Tipps München
6. Bamberg
Neben den Großstädten ist das fränkische Bamberg ein Ziel der etwas anderen Art. Mittlerweile hat der Tourismus die geschichtsträchtige Stadt erreicht, gerade durch die Flusskreuzfahrtschiffe. Auch für Camping-Touristen gibt es gut gelegene Stellplätze, wie zum Beispiel den Stellplatz Heinrichsdamm, der ganz in der Nähe zum historischen Stadtkern liegt.
Das Alte Rathaus in Bamberg ist das Wahrzeichen der Stadt. Errichtet auf einer künstlichen Insel mitten im Fluss Regnitz ist bereits die Lage außergewöhnlich. Die Fassade des Bauwerks besticht durch die plastischen Fresken und die Gemälde von biblischen Figuren.
Steigt man den Domberg hinauf, erreicht man den imposanten Bamberger Kaiserdom mit seinen vier Türmen. Zwar ist einer der Türme häufig in Umbau, trotzdem ist das Monument ein architektonisches Meisterwerk und verbindet die Romanik mit der Gotik. Im Inneren erwartet die Besucher der Bamberger Reiter, eine besondere kunsthistorische Figur – die älteste lebensechte Reiterplastik.
Neben den Bauwerken ist die Braukultur in der Frankenmetropole einzigartig. Seit gut 1000 Jahren wird das Bier hier selber hergestellt. Anlaufstellen zum Biertrinken gibt es also in Bamberg zur Genüge. Neben Kult-Brauereien wie dem Schlenkerla lohnt sich vor allem der Aufstieg bis hoch auf den Spezi-Keller – mit Blick vom Biergarten auf das Welterbe Bamberg schmeckt das Bier am besten.
Stellplatz-Tipps Bamberg
7. Hannover
Mit rund 40 Museen und Galerien gibt es in Hannover viele kulturelle Erlebnisse. Das Sprengel Museum zählt zu den Highlights seiner Art. Wer sich für die Vielfalt der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts interessiert, taucht hier ein in den Kubismus, Surrealismus und Expressionismus. Zu den größten Berühmtheiten der Sammlung zählen die Künstlergruppen "Brücke" oder der "Blaue Reiter", auch Picasso, August Macke, Emil Nolde und Max Ernst sind hier vertreten.

Das berühmteste Fotomotiv in der niedersächsischen Landeshauptstadt ist das Neue Rathaus. Das Schloss-ähnliche Monument prägt vor allem die markante Kuppel. Über einen Bogenaufzug gelangt man auf die fast 100 Meter hohe Aussichtsplattform. Hier hat man den besten Blick über die Stadt.
Nicht verpassen darf man in Hannover die Herrenhäuser Gärten. Der riesige Park gehört zu Europas bedeutendsten Barockgärten. Über 11.000 Pflanzenarten finden sich alleine im Berggarten. Der Georgengarten eignet sich für für einen Spaziergang Richtung Innenstadt. Nach englischem Vorbild verteilt sich auf zwei Kilometer Länge eine Lindenallee.
Die Marktkirche und das Alte Rathaus sind von einem schönen Altstadtviertel umgeben. Einige der Fachwerkhäuser stammen noch aus dem Mittelalter und beherbergen heute gemütliche Cafés, Restaurants und Geschäfte. Zur Erholung bietet der Maschsee die perfekte Destination. Ein rund sechs Kilometer langer Uferweg umgibt den See. Wenn die Temperaturen steigen, eignet sich der See super zum Schwimmen oder Surfen.
Leider sind in Hannover Camping- und Stellplätze Mangelware. Der Parkplatz an den Herrenhäuser Gärten verfügt zumindest über eine gute Lage. Vom Reisemobilplatz an der Hannover-Messer kommt man mit der S-Bahn in die Stadt.