Pick-ups mit Wohnkabinen sind aus dem Feld der Freizeitfahrzeuge nicht mehr wegzudenken. Und mit der neuen X-Klasse von Mercedes könnte der Markt nun noch mehr Aufwind bekommen, da erstmals ein Premiumhersteller in das Segment der Pritschenwagen vordringt. Mit den folgenden Systemen und Absetzkabinen wird aus der X-Klasse ein Camper.
Vanessa Küchensystem für X-Klasse
Auf der CMT präsentiert der Zubehör-Hersteller Vanessa eine schicke Küche für die Ladefläche der Mercedes X-Klasse. Doch nicht nur das, dank Deckel für die Ladefläche aus Echtholz kann man auf diese draufsteigen und ein Dachzelt erklimmen.
Die Küche ist auf einem Schienensystem angebracht und ausziehbar. Daneben befindet sich eine Fläche mit Anti-Rutschmatte, auf der beispielsweise Bierkisten sicher transportiert werden können. Das Schienensystem ist eine echte Erleichterung, da schwere Gegenstände ansonsten über die Seitenwand gehieft und anschließend noch richtig gesichert werden müssen. Mit bis zu 250 Kilogramm Gepäck kann der Auszug beladen werden.
Vanessa zeigt an ihrem Messestand eindrucksvoll, wie die X-Klasse von hinten betreten werden kann. Ladefläche und Deckel aus Teekholz sind kratz- und trittsicher: „Auf dem Deckel können 10 Leute tanzen und es passiert nichts“ sagt der Hersteller. Außerdem ist der Deckel für die Ladefläche wasserdicht.
Das Konzept der X-Klasse war ursprünglich für Australien geplant, da Pick-ups dort im Outback weiter verbreitet sind, als in Deutschland. Dank Allradantrieb macht sich das Fahrzeug auch abseits der Straße gut. Da aber Pick-up-Camper auch in Europa immer mehr im Trend liegen, könnte das Konzept auch hier anklang finden.
Das kann die neue X-Klasse
Die Mercedes X-Klasse entstammt zwar aus einer Kooperation mit Nissan, teilt mit dem Navara-Pendant aber lediglich das Chassis und die mit dem Marktstart verfügbaren Vierzylinder-Dieselmotoren (163 und 190 PS aus 2,3 Litern Hubraum). Die Karosserie, ihre Inneneinrichtung, reichlich Individualisierungsmöglichkeiten und die breite Auswahl an Assistenzsystemen heben den Mercedes auf ein optisch wie technisch höheres Niveau.
Während der ersten Fahrt mit dem 190-PS-Modell gefiel die neue X-Klasse vor allem mit dem für Pick-up-Verhältnisse guten Federungskomfort, der sensiblen Lenkung und einer gelungenen Geräuschdämmung. Für das Zusatzgewicht einer Absetzkabine empfiehlt sich ab Mitte 2018 der Mercedes-exklusive Sechszylinder-Diesel mit 285 PS.

Als einer der ersten Anbieter von Wohnkabinen für Pick-ups hat sich Tischer des neuen Premium-Lasters angenommen. Auf der CMT wird das Fahrzeug in Kombination mit der Tischer Trail 230S zu sehen sein. Die aus einem Verbund von Aluminium-Außenwänden und Sperrholz-Innenflächen gefertigte Absetzkabine mit GfK-Alkoven eignet sich für Pick-ups mit einem Doppelkabinen-Fahrerhaus.
Das „S“ in der Modellbezeichnung steht für den Seiteneinstieg, über den man den Innenraum erreicht. Hier erwartet die Reisenden ein knapp zwei Meter langes und anderthalb Meter breites Bett in der Alkovenfront über dem Fahrzeugdach. Dahinter – also im Bereich über der Ladefläche – bietet eine U-förmige Sitzgruppe Platz für bis zu vier Personen. Sie verwandelt sich bei Bedarf ebenfalls in ein Bett. Im Einstiegsbereich, der über die Ladefläche hinausragt, steht ein kleiner Küchenblock mit Zweiflammherd und 90-L-Kühlschrank bereit.
Der gegenüber eingebaute Sanitärraum integriert eine Dusche und ist mit einer Banktoilette sowie einem klappbaren Waschbecken ausgestattet. Die Frischwasserversorgung garantiert ein 96-Liter-Tank mit Druckpumpe (Abwasser: 45 Liter), für Wärme sorgt die Truma Combi 4, Strom liefert eine 92-Ah-Batterie.
Werfen Sie selbst einen 360-Grad-Blick in die Tischer-Kabine:
Monocoque-Kabine für Pick-ups von Wanner

Eine Absetzkabine namens Silverdream Mono 4x4 für die neue Mercedes X-Klasse wird auf der CMT auch von der Firma Wanner zu sehen sein. Der Spezialist für Monocoque-Aufbauten auf dem Mercedes Sprinter betritt damit Neuland, folgt aber dem bewährten Konzept: Für die Reise wird die Kabine auf der Pritsche des Pick-ups fixiert.
Am Ziel angekommen, steht die Pick-up-Kabine bei Bedarf eigenständig auf ausfahrbaren Stützen. Fahrzeug und Kabine können somit getrennt voneinander genutzt werden.
Wie bei den Sprinter-Modellen fertigt Wanner die Wohnkabine in Monocoque-Bauweise komplett aus GfK, was eine hervorragende Dichtigkeit verspricht. Sie misst in der Länge 4,30 Meter, ist 2,10 Meter breit und bringt den Herstellerangaben zufolge 650 Kilogramm auf die Waage. Zwischen der Außen- und Innenwand sorgt 25 Millimeter dicker PU-Hartschaum für eine effektive Isolierung. Rahmenfenster und eine Dachhaube bringen Licht und Frischluft in den Innenraum, der über den Eingang im Heck erreicht wird.
Auch beim Ausbau der Kabine setzt Wanner auf Bewährtes: Das Hauptbett befindet sich im Alkoven, die Liegefläche fällt laut den Herstellerangaben mit zwei Metern Länge und zwei Metern Breite üppig aus. Ein zweites Nachtlager entsteht auf Wunsch aus der Vier-Personen-Sitzgruppe, die gleich neben dem Bett eingebaut ist.
Der Sanitärraum misst 85 auf 60 Zentimeter und integriert eine Dusche. In der Küche stehen ein Zweiflammherd und ein 85-L-Kühlschrank, für Proviant und Reisegepäck mehrere Stauräume und ein Kleiderschrank zur Verfügung.
Serienmäßig wird der Innenraum von einer Truma E 4000 beheizt. Zur Grundausstattung zählen außerdem eine Solaranlage und eine 95-Ah-Bordbatterie. Die Preise für die Absetzkabine starten bei 35.900 Euro.