Lokal emissionsfrei – Es gibt fürs Modelljahr 2023 einige vollelektrische Campingfahrzeuge auf dem Markt. Wie Sie ohne Verbrenner in den Urlaub kommen? promobil hat die Marktübersicht.
Lokal emissionsfrei – Es gibt fürs Modelljahr 2023 einige vollelektrische Campingfahrzeuge auf dem Markt. Wie Sie ohne Verbrenner in den Urlaub kommen? promobil hat die Marktübersicht.
Elektroantrieb und Camping – geht das? Und wie das geht! Fürs kommende Modelljahr kann man sogar bereits E-Campingfahrzeuge kaufen. Und das ist sicherlich nicht verfrüht.
In diesen Tagen trifft sich die Staatengemeinschaft zum Weltklimagipfel in Sharm-El-Sheik. Der COP 27 will Wege ebnen, wie man international mit dem Klimawandel und den Folgen der Erderwärmung umgehen soll. Laut Weltklimarat müssen die weltweiten Emissionen ab spätestens 2025 sinken, um die selbstgesteckten Klimaziele zu erreichen. Im Hinblick darauf, dass der Inlandsverkehr einen hohen Anteil am CO₂-Ausstoß ausmacht (Quelle: Europäische Umweltagentur), ist es höchste Zeit für einen Wandel auf den Straßen.
Studien, Concept-Cars und Shocars in puncto E-Mobility gibt's seit Jahren – was wirklich zählt ist: Was kann man tatsächlich schon kaufen? promobil checkt, welche Hersteller im Run auf die neue Technologie aktuell die Nase vorne und schon Markt- und Serienreife erreicht haben.
Die folgenden vollelektrischen Campervans kann man im kommenden Modelljahr 2023 bereits kaufen. Eine Übersicht von A-Z.
Der Campingbus-Spezialist Pössl baut die beliebten Campster und Vanster auf Basis des Citroën Spacetourer. Die Aufstelldach-Camper gewannen sehr schnell sehr viele Interessierte, da sie einerseits sehr günstig und andererseits sehr alltagstauglich daher kamen. Diese Erfolgsgeschichte will der Hersteller jetzt anscheinend mit dem E-Spacetourer fortsetzen und ist einer der ersten Massenhersteller, der einen serienreifen Elektrocamper feil bietet. Das Konzept mit Aufstelldach ist eher minimalistisch ausgelegt.
Den E-Vanster konnte die promobil-Redaktion bereits mehrmals testen: Hier geht's zur ersten Fahrt im E-Vanster und hier zum ersten Praxistest des Elektrocamper E-Vanster.
Neue Technologien bringen neue Player auf den Markt. Das Start-up Electric Brands aus Itzehoe will mit seinem Elektro-Kleinsttransporter eine kleine Revolution schaffen. Das Basisfahrzeug gibt's schon unter 18.000 Euro. Eine Campingversion zu einem extrem günstigen Preis ist ebenfalls schon bestellbar und soll 2023 auf den Markt kommen.
Der Traditionshersteller aus Süddeutschland hat bereits 2019 den Nachfolger der Verbrenner-V-Klasse als Studie vorgestellt. Auch für Camping-Fans will Mercedes mit dem E-Van etwas bieten und vertreibt den EQV direkt mit einem Camping-Set von Sortimo. Der Elektrobus mit Stern hat auch schon Interesse bei weiteren Herstellern aus der Caravaning-Branche für sich gewinnen können. EQV-Campervan-Ausbauten haben auch schon die Marken Aktivcamper, Reimo und Tonke im Verkaufsangebot.
Für die Mercedes T-Klasse hat der Autokonzern erst auf dem Caravan Salon 2022 ein Konzept von herausnehmbaren Möbelboxen namens Marco Polo vorgestellt. Der elektrische Hochdach-Kombi-Nachfolger EQT soll diese ebenfalls bekommen – plus: Mercedes kündigt einen Komplettausbau des elektrischen Minivans an. Da die Premiere des EQT für Ende 2022 noch aussteht, verrät Mercedes aktuell noch nicht mehr dazu. Ein Update zur Premiere des EQT finden Sie hier.
Den Elektro-Bus von Nissan haben gleich zwei Ausbauer für sich entdeckt. Das Start-up Lightstern hat einen vanlife-mäßigen Ausbau verpasst und vermietet den Bus mit dem Namen Lightstern Sirius ab 79 Euro pro Tag. Der Campingbus-Spezialist Zooom verkauft schon seit vielen Jahren den Zooom Stadtindianer.
Die Erwin-Hymer-Gruppe aus dem Thor-Konzern hat für 2023 ebenfalls einen Elektro-Campervan angekündigt, und zwar mit der jungen Campervan-Marke Crosscamp. Basierend auf dem Opel Zafira-E soll es ab 2023 den Crosscamp Flex geben. Viele Details zu dem Fahrzeug sind bislang noch nicht bekannt, außer dass der Bus ein Aufstelldach bekommen soll und eine Extra-Aufbaubatterie. Hier gibt es die Crosscamp Flex Studie zu sehen.
Die Microcamper-Manufaktur Vanderer baut auf dem E-Rifter einen Minicamper aus. Die Möbel der lifestyleigen Marke sind ausbaubar – so kann man den elektrischen Hochdach-Kombi im Alltag als 5- oder 7-Sitzer nutzen und im Urlaub als Campervan mit bis zu vier Schlafplätzen.
Der elektrifizierte Bulli heißt ID.Buzz – und für ihn kündigt Volkswagen für 2024 auch eine ID.California-Version an. Bis dahin vertröstet der Hersteller alle CampingfreundInnen mit einem passenden Möbelmodul der Firma Ququq für den ID.Buzz. Damit wird aus dem E-Bus im Handumdrehen ein E-Camper – einen ersten Fahreindruck des ID.Buzz mit Ququq konnte sich die promobil-Redaktion schon machen. Campingbus-Spezialausbauer haben sich bislang noch nicht an den Buzz gewagt.
Eine weitere Möglichkeit, zu einem elektrischen Campingfahrzeug zu kommen, ist der Umbau vom Spritschlucker zum Stromschlürfer. Der Motor eines Verbrenners wird einfach ausgebaut und an seiner Stelle ein E-Motor eingesetzt.
Auf diese Idee kamen bereits einige. Der Campingbus-Spezialist Flowcamper kooperiert mit dem Start-up Naext und baut aus einem VW-Transporter, der ehemals ein Postauto war, die E-Campervan-Version Flowcamper Frieda Volt. Preislich soll diese bei maximal 65.000 Euro landen.
Das Vermiet-Start-up Schau-aufs-Land hat erst in diesem Jahr ein Crowdfunding erfolgreich abgeschlossen, dessen Ziel wie folgt lautet: Einen VW T3 zum Elektro-Camper umbauen. Hier gibt's mehr Infos zum Elektro-Umbau des Bulli-Oldtimers.
Mal ganz ehrlich: Wer interessiert sich eigentlich für Elektro-Campingfahrzeuge? Klar, all diejenigen, die gerne auch im Urlaub nachhaltig und mit Umweltbewusstsein unterwegs sind. Sind das nicht IdealistInnen und TräumerInen?
Ganz und gar nicht; die Elektromobilität betrifft alle. Denn: Die EU hat das Ende des Verbrenners angekündigt. Ab spätestens 2035 gibt es in Europa keine Neuzulassungen mehr von Fahrzeugen mit Verbrenner-Motoren.
Alle Hersteller, die heute schon umdenken und überzeugende Konzepte auf den Markt bringen, können ihren Fortbestand sichern – und Anteile, Vertrauen und neue Fans gewinnen. Wer jetzt zögert, sorgt für einen Vorsprung bei den anderen, der eventuell nicht mehr einholbar ist. Denn: Die Zukunft ist längst da.
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