Bereits im Frühjahr hat Tonke einen EQV-Ausbau angekündigt, jetzt gibt es Bilder und alle Details zum vollelektrischen Campervan auf Mercedes-Benz-Basis. Erste Detailbilder zeigen den wirklich schicken Möbelbau, damit setzt Tonke ein Zeichen im Vergleich zu anderen EQV-Ausbauten.
Tonke auf Mercedes-Benz EQV
Schlichte Campervans mit schickem Interieur, so oder so ungefähr könnte das Motto von Tonke lauten. Jetzt gehen die Niederländer einen nächsten Schritt und bauen einen vollelektrischen Camper. Als Basisfahrzeug haben sie sich dafür den Mercedes-Benz EQV 300 ausgesucht.

Profitieren sollen CamperInnen beim Tonke EQV von der (für einen E-Van) guten Reichweite von 320 Kilometern, die mit einer Batterie-Kapazität von 100 kWh möglich sein soll. Außerdem können KundInnen Zusatzpakete ordern, die es für den EQV gibt. So kann etwa eine Vollluftfederung geordert werden. Damit schaffen die Niederländer eine Basis für ihren ersten E-Campervan. Unterwegs können Reisenden den E-Camper an Schnellladepunkten und normalen 230-Volt-Steckdosen laden.
So wird aus dem E-Van ein Camper
Mit einer zusätzlichen Lithium-Batterie und einem Wechselrichter stattet Tonke den EQV ab Werk aus, die das Camping-Zubehör mit Strom versorgen soll. Über Bluetooth sollen Reisende die Steuerung vornehmen können.

Besonders werden die Tonke-E-Camper auch durch ihr besonderes Design, das Carole Baijings gestaltet hat. Die Niederländerin hat unter anderem schon für Ikea und BMW gearbeitet und bringt jetzt Natur nahe Farben und eine reduzierte Formsprache in die neuen E-Fahrzeuge. Inspirationen für die Fahrzeuge hat sie sich bei Surf- und Wandermaterialien gesucht.
Zwei Varianten wird es vom EQV laut Hersteller geben. Eine reduzierte, die Adventure heißt, und eine auf dem bekannten Tonke Van basierende Variante namens Touring. Diese kommt mit vollwertiger Campervan-Ausstattung. Die Aufteilung der beiden Modelle EVQ Touring und EQV Adventure ist vergleichbar mit dem Vanster und dem Campster von Pössl. Beim Konkurrenten gibt es bisher nur den wenig ausgestatteten E-Vanster als Elektro-Camper. Wir haben den E-Vanster schon getestet.
Tonke EQV Touring

Das Modell Touring bekommt von Tonke eine ordentliche Ausstattung fürs Camping. Fünf Personen können mitfahren, zudem verfügt der Elektro-Camper über eine fest eingebaute Möbelzeile und eine Küche, die sich ausklappen lässt. Dank zweiter Schiebetüre kann der Küchenblock komplett nach außen schwenken und wird so zur Outdoor-Küche. Ein Induktionskochfeld für zwei Töpfe und ein aufklappbarer Tisch komplettieren das Modul.

Hinter der schwenkbaren Küche befindet sich ein etwas höherer Schrank, in dem sich eine Kompressor-Kühlbox mit 36 Liter Fassungsvermögen und ein Toploader-Fach befindet. Dahinter gibt es einen Schrank, der bis unter die Decke reicht, in dem unter anderem auch die Wasserkanister Platz finden.
Apropos Wasser: Eine Außendusche gibt es optional. Diese befindet sich nicht etwa im Heck, sondern unter dem Tankdeckel. Das ist praktisch, Tonke platziert diese aber auch als Hinweis mit Augenzwinkern so: Dieser E-Campervan soll nachhaltiger sein, als andere.

Auf Wunsch ist auch eine klappbare Toilette erhältlich: Das Gestell lässt sich zwischen die Vordersitze klemmen und mit passenden Türen ausstatten. Praktisch ist das allemal, wie gut und stabil diese Lösung aber ist, muss ein Test zeigen.
- Basisfahrzeug: Mercedes-Benz EQV 300
- Schlafplätze: 4 Personen
- Ausstattung: Aufstelldach, Schlafsitzbank, Induktionskochfeld, Kompressor-Kühlbox
- Preis: ab 96.998 Euro
Tonke EQV Adventure

Der günstigere der E-Vans heißt EQV Adventure und bietet bis zu sieben Passagieren Platz. Dafür fällt die Ausstattung mit Campingmöbeln reduzierter aus. Es gibt aber ein Aufstelldach mit Bett und eine Schlafsitzbank über die ganze Breite des Vans (1,45 m x 2,03 m). Die vorderen Sitze lassen sich drehen.
Wem das nicht ausreicht und wer sich mehr Equipment wünscht, der kann optional im Heck eine Küche einbauen lassen. Laut Tonke bekommt der Adventure wie auch der Touring eine Wärmepumpe, die an weniger warmen Tagen für angenehme Temperaturen im Van sorgen soll. Ein Wechselrichter im Fahrzeug macht eine 230-Volt-Stromversorgung durchgehend möglich.
- Basisfahrzeug: Mercedes-Benz EQV 300
- Schlafplätze: 4 Personen
- Ausstattung: Aufstelldach, Schlafsitzbank, 7-Sitzer möglich
- Preis: 73.750 Euro
Warum setzt Tonke auf Mercedes?
Die Campervan-Marke hat bisher auf die beliebten VW-Bullis gesetzt und sie als Alternative zum VW California präsentiert. Hier gibt es den Tonke Van und Van XL in der ersten Vorstellung, den Tonke Van XL auf Basis des T6.1 konnten wir sogar schon testen. Hier geht es zum Test des Kompaktcampers. Warum also jetzt ein Mercedes-Benz?

Bei VW haben die EntwicklerInnen aber im Moment kein lieferbares Basisfahrzeug mit E-Antrieb gefunden, deshalb hat sich die Marke am Ende für den E-Van von Daimler entschieden. "Fast jeder, der einmal ein Elektrofahrzeug besessen hat, will nicht wieder zurück zum Verbrenner", sagt Geschäftsführer Maarten van Soest. Deshalb und auch weil in den Niederlanden, laut Angaben des Herstellers, E-Fahrzeuge einen hohen Marktanteil einnehmen. Das Besondere am Tonke EQV: Er konnte schon im Frühjahr direkt bestellt werden, laut Tonke sind die ersten Fahrzeuge bereits verkauft.
Fazit
Die E-Camper kommen! Fast jede Woche können wir Ihnen zurzeit neue E-Fahrzeuge zeigen. Tonke wählt den EQV von Mercedes Benz als Basisfahrzeug, den wir auch schon mit einem Sortimo-Ausbau hier vorgestellt haben. Mit einem Preis von mehr als 96.000 Euro zeigt der Tonke EQV Touring, dass viel Ausstattung auch viel kostet.
Der Tonke EQV will mit schickem Design gefallen und der modularen Auswahl verschiedene Interessen abdecken: Mehr auf Alltag oder mehr auf Camping ausgerichtet. Wie weit das E-Fahrzeug mit einer Batterieladung wirklich kommt, muss die Praxis und ein Test zeigen. Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt darauf.