Bürstner Papillon PC 6.0: Ist er besser als die Billig-Camper von Pössl und Co?

Bürstner, Pössl, Sunlight oder Weinsberg
Welcher Billig-Camper bietet mehr fürs Geld?

ArtikeldatumVeröffentlicht am 11.09.2025
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Papillon, Bürstner, Caravan Salon 2025
Foto: Bernd Thissen

Ein Campingbus der weniger als 40.000 Euro kostet? Der neue Bürstner Papillon PC 6.0 macht genau das möglich – und will damit preisbewusste Camper zurück zu den Wurzeln führen. Doch wie schlägt sich der Preiskracher im Vergleich zu anderen Einstiegsmodellen?

Das Konzept des Bürstner Papillon

Aufgebaut auf dem Citroën Jumper mit 120 PS setzt Bürstner beim Papillon auf Reduktion statt Luxus. Serienmäßig gibt es eine Dieselheizung, ein Induktionskochfeld und einen 80-Liter-Frischwassertank. Auf Kühlschrank, Toilette oder Gaskocher verzichtet der Hersteller – diese lassen sich optional nachrüsten.

Die Idee dahinter: nur das Nötigste serienmäßig, den Rest nach Wunsch. Mit einem Einstiegspreis von 39.999 Euro ist der Papillon damit einer der günstigsten Neuwagen seiner Klasse. Wer Eigeninitiative zeigt und Zubehör selbst ergänzt, spart bares Geld.

Konkurrenz im Blick: Was bieten andere Hersteller?

  • Sunlight Cliff 600: Preis ab rund 49.000 Euro, dafür schon mit kompletter Küche inklusive Kühlschrank. Für Camper, die sofort losfahren wollen, bietet er mehr Komfort. Perfekt für: Vanlife-Fans, die keine Nachrüst-Käufe tätigen wollen. Hier haben wir den Sunlight Cliff 600 im Praxistest.
  • Pössl Summit 600 L: Ein 6-Meter-Kastenwagen mit Längsbetten statt Querbett – ein Vorteil für große Menschen. Perfekt für: Großgewachsene Menschen mit kleinem Budget und wenig Ansprüchen. Hier alle Infos zum Pössl Summit 600 L.
  • Weinsberg Carabus 600 MQ: Einstiegspreis ca. 54.000 Euro. Klassischer Kastenwagen mit Vollausstattung, ideal für Paare, die auf ein Bad und Stauraum Wert legen. Perfekt für: Camperinnen und Camper, die ein günstiges und voll ausgestattetes Campingfahrzeug suchen. Hier finden Sie alles über die Baureihe Weinsberg Caratour.
  • Pössl Campster/Vanster: Diese Vans sind mit knapp 39.000 Euro sogar günstiger, aber eher Alltagsauto mit Campingoption. Gut bei spontanen Kurztrips. Perfekt für: Stadtbewohnende, die nur gelegentlich auf Tour gehen. Hier alle Infos zum Campster und was 2025 neu ist beim Campster.

Der direkte Vergleich zeigt: Der Papillon unterbietet die Konkurrenz im Preis klar, verlangt aber Zugeständnisse beim Komfort.

Hier stellen wir Ihnen weitere günstige Campingbusse mit Bad vor:

Preis vs. Ausstattung – was zählt wirklich?

Während Cliff, Summit und Carabus als Komplettpakete starten, versteht sich der Papillon als Baukasten-Camper. Das kann Vorteile haben: Wer bereits eine Kühlbox oder ein mobiles WC besitzt, muss nichts doppelt kaufen.

Auch wenn Bürstner beim Papillon bewusst auf Luxus verzichtet, bringt der Kastenwagen eine solide Grundausstattung mit. Für wohlige Wärme sorgt die Truma Combi 4D Dieselheizung, während im Fahrerhaus Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer sowie eine manuelle Klimaanlage für entspanntes Reisen sorgen. ESP inklusive ASR, Frontairbags für Fahrer und Beifahrer und elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel mit integrierten Blinkleuchten erhöhen die Sicherheit.

Praktische Details wie Ganzjahresreifen und ein 60-Liter-Dieseltank sind ebenso an Bord wie eine Faltverdunklung im Fahrerhaus. Damit ist der Papillon zwar schlicht, aber bestens für den unkomplizierten Einstieg ins Camping gerüstet.

Gleichzeitig entstehen Zusatzkosten, wenn man den Komfort später nachrüstet. Ein Beispiel: Mit Toilette und Kühlbox steigt der Preis zwar, bleibt aber meist unter den Angeboten der Konkurrenz. Für Minimalisten oder Wochenendfahrer kann sich das lohnen.

Ein paar Dinge, die andere Günstig-Campingbusse ganz selbstverständlich mitbringen, kosten beim Papillon Aufpreis. Dazu gehören unter anderem ein drehbarer Fahrer- und Beifahrersitz, sodass die beiden Plätze in die Sitzgruppe integriert werden können. Die Sitzbank hinten hat in der Grundausstattung außerdem kein Gurtgestell an Bord. Im Papillon können so in Serie nur zwei Personen mitfahren.

Folgende Dinge benötigt der Bürstner Papillon, um beim Komfort mit den oben genannten Konkurrenten mitzuhalten:

  • Komfort-Paket "Chassis": Höhenverstellbare Pilotensitze mit Armlenen und Traction Plus: 890 Euro
  • Halbdinette mit Gurtgestell und Isofix: 990 Euro
  • Küchen Pack: Kühlbox (32 L), Spülenadeckung, Multifunktionsschichiene und Vorbereitung Gaskartuschenkocher: 790 Euro
  • Multimedia-Pack: Radiovorbereitung/Bedientaten plus Multimediastation mit 10-Zoll-Display und Rückfahrkamera: 1.390 Euro
  • Porta Potti: 250 Euro
  • 1-Flammen-Gaskartuschenkocher: ca. 30 Euro

Die Summe für all diese Zusatzausstattungen beträgt mindestens 4.340 Euro. Damit hat der Papillon genau genommen einen Vergleichspreis von mindestens 44.339 Euro.

Für wen eignet sich der Bürstner Papillon wirklich?

Der Bürstner Papillon PC 6.0 eignet sich für Einsteiger, die mit einem günstigen Basisfahrzeug in die Camperwelt starten wollen. Er spricht Minimalisten an, die bewusst auf überflüssigen Komfort verzichten und vorhandenes Zubehör wie Kühlbox oder Portapotti flexibel nutzen möchten. Auch Bastler, Wochenend- und Teilzeit-Camper finden im Papillon ein praktisches, preiswertes Mobil.

Der Bürstner Papillon PC 6.0 zeigt, dass günstiges Camping mit Neufahrzeug noch möglich ist. Wer bereit ist, auf Komfort zu verzichten oder die Innenausstattung selbst nachzurüsten, findet hier einen echten Preiskracher.