Entscheidend ist, was hinten rauskommt. Das gilt ganz offensichtlich nicht nur auf dem Parkett der großen Politik, sondern auch bei der Trinkwasseraufbereitung im eigenen Reisemobil. Da muten Filtersysteme für den Inneneinbau geradezu als Ideallösung an, machen sie doch – zumindest nach landläufiger Meinung – aus der übelsten Dreckbrühe brauchbare Durststiller, unbedenkliche Küchenzutat oder sauberes Nass zur Mund- und Körperpflege. Was will man mehr?
Wann ist eine Wasseraufbereitung unbedingt nötig?
Doch ganz so einfach ist die Sache leider nicht. Bevor man sich für den mitunter recht aufwendigen Einbau eines Filtersystems ins Fahrzeug entscheidet, sollte man sich darüber im Klaren sein, ob andere Methoden der Frischwasserbehandlung nicht ähnlich effektiv und womöglich vorzuziehen sind. Wer sich beispielsweise überwiegend auf Stell- und Campingplätzen Deutschlands und Nordeuropas mit qualitativ hochwertigem Frischwasser versorgt, braucht in der Regel kein Filtersystem. Hier reichen Wasserkonservierungsmittel.
Ganz anders ist die Sachlage, wenn Fernreisen mit Expeditionscharakter in Richtung Süden oder Osten auf dem Programm stehen und der Frischwassernachschub zwangsläufig aus zweifelhaften Quellen erfolgen muss und kaum die Bezeichnung "frisch" verdient.
Aber auch Allergiker haben mitunter keine andere Wahl, als ihr Trinkwasser an Bord mit einem Filtersystem aufzubereiten, denn metallische Silberionen oder gar Chlor können bei ihnen zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Der Einsatz von chemischen Zusätzen zur Wasserentkeimung und -konservierung verbietet sich dann schon von vorneherein.
Welche Wasserfiltersysteme gibt es?
Der Aufbau aller Innenfilter ist eigentlich immer gleich: Auf der Einlassseite wird das Wasser ins Filtergehäuse gepumpt, drückt von außen nach innen durch das Filtermedium und strömt gereinigt durch den Auslass weiter ins Leitungssystem des Mobils oder direkt zur Entnahmestelle. Wie gut die Filtration hierbei ausfällt, hängt in erste Linie vom verwendeten Filtermedium ab.
Weitverbreitet sind Filterkerzen aus feinporiger Keramik, die Partikel bis herab zu 0,2 µm, das sind zwei zehntausendstel Millimeter, zurückhalten. Ein menschliches Haar ist 300 mal dicker! Bakterien, große Viren und Parasiten bleiben ebenso wie Schwebstoffe in der Filterstruktur hängen, während gelöste Stoffe durchgehen. Die wiedrum können teilweise in Filterstrukturen, die Aktivkohle verwenden, gebunden werden. Daneben kommen diverse andere Filtermaterialien wie Zellulose oder Kunststoff-Hohlfasern zum Einsatz, und häufig setzen die Filterhersteller gleich auf die Kombination unterschiedlicher Materialien, etwa Aktivkohle plus Keramikpatrone.
In aller Regel kann, unabhängig vom Filtergehäuse, der Kartuscheneinsatz auf den jeweiligen Bedarf abgestimmt werden. Generell jedoch gilt: Die Haltbarkeit der Patronen ist begrenzt und hängt primär vom Verschmutzungsgrad des Wassers ab. Trotz Filter soll der Grundsatz der Hygiene nicht aus den Augen verloren werden, Verunreinigungen und Keime möglichst vom Tank- und Leitungssystem fernzuhalten. Nur dann funktioniert die Anlage auf Dauer zuverlässig.
Wartung und Pflege der Filteranlage
Tatsächlich erfordern alle Trinkwasserfilter ein gewisses Maß an Wartung und Pflege – und ein regelmäßig gereinigtes Tank- und Schlauchsystem. Besonders nur in längeren Intervallen genutze Filter sind anfällig für Verkeimung, wobei Silber in der Patrone dies bremsen soll. Dann allerdings sind sie wiederum für Allergiker nicht nutzbar. Filtereinsätze müssen regelmäßig gereinigt werden; vor allem wenig genutzte sind zu kontrollieren. Im Zweifelsfall auch schon vor Ablauf der empfohlenen Nutzungsdauer – meist sind dies sechs Monate – die Filterpatrone wechseln.
Wartung und Pflege bedeutet aber auch, dass die Filteranlage einigermaßen gut zugänglich installiert sein muss. Die meisten Systeme sollen in unmittelbarer Nähe des Frischwassertanks montiert werden, teils vor dem Abzweig Richtung Warmwasseraufbereitung, teils nur im separat geführten Kaltwasserstrang. Eine Sonderstellung nimmt der kleine Filopur Trinkwasserfilter ein, dessen Anschlussadapter den Perlator an der Küchenarmatur ersetzt und der einfach per Wandhalterung fixiert wird.
Das ist ruck zuck erledigt. Im Gegensatz dazu erfordern die anderen Filtersysteme...
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