Sie sind die Bestseller unter den Ausbauten mit Bad: Busse mit sechs Meter Länge und Querbett. Wir zeigen ihnen 10 Modelle mit einem Grundpreis unter 40.000 Euro im Detail.
Sie sind die Bestseller unter den Ausbauten mit Bad: Busse mit sechs Meter Länge und Querbett. Wir zeigen ihnen 10 Modelle mit einem Grundpreis unter 40.000 Euro im Detail.
Wer nur den Preis sieht, stellt schnell fest, dass 5,40 Meter lange Campingbusse noch ein wenig günstiger sind als die hier gezeigten Modelle. Doch es hat gute Gründe, dass die Sechs-Meter-Klasse in der Publikumsgunst vorne liegt: Für ein paar Euro mehr bekommt man spürbar bessere Platzverhältnisse an der Sitzgruppe, im Bad und im Bett.
Das macht die Sechs-Meter-Busse zu echten Preis-Leistungs-Champions. Alle hier gezeigten Ausbauten liegen im Grundpreis unter 40 000 Euro, wobei die magere Serienausstattung zusätzliche Extras erfordert, die meist in Paketen zusammengefasst sind. Zwei Modelle, deren Preis knapp oberhalb der hier gesetzten Grenze liegt und die daher nicht aufgeführt sind, verdienen außerdem Beachtung: der Weinsberg Carabus 600 MQ (40.160 Euro) und der Hobby Vantana Ontour K 60 FT (40.245 Euro).
Der günstigste Campingbus von Adria unterschreitet nur knapp die 40.000-Euro-Marke, bringt aber schon eine überdurchschnittliche Serienausstattung mit. Statt des fast obligatorischen Kit De Luxe wählt man besser die All-in-Ausführung für 41.999 Euro, die kaum Wünsche offen lässt. Der gehobene Designanspruch der Slowenen setzt sich bis ins Bad mit freistehendem Waschbecken fort. Auszüge und eine klappbare Arbeitsfläche erhöhen den Nutzwert der Küche. Der Kühlschrank ist hochgesetzt, darunter steht der Kleiderschrank.
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Mit dem neuen Campeo baut Bürstner erstmals einen günstigen Campingbus. Zwei wichtige Extra-Pakete heben jedoch den Preis deutlich über die 40.000-Euro-Grenze. Charakteristisch für den C 600 ist der offene Wohnraum. Über dem Fahrerhaus verzichtet der Campeo auf eine Ablage und erreicht so mehr Stehhöhe. Der Kühlschrank ist im Einstieg untergebracht, was den Durchgang nach hinten erweitert. Im Bad gefällt der breite Waschtisch mit viel Abstellfläche. Den Platz darunter nutzt das schlanke Kleiderfach hinter der Sitzbank.
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Aus technischer Sicht sind die in Sachsen gebauten Busse von Carado und Sunlight identisch. Außendekor und Innenambiente machen den Unterschied. So wirkt der Vlow mit dunklerem Holz-Look gediegener, während der Cliff mehr Frische ausstrahlt. Einig sind sie sich bei den günstigen Preisen – selbst inklusive notwendiger Pakete. Weitere Pluspunkte sind die breite Liegefläche und das gut benutzbare Bad mit vielen Fächern und Ablagen. Viel Arbeits- und Abstellfläche hat auch der langgestreckte Küchenblock zu bieten.
Die Schwestermarken der französischen Trigano-Gruppe bieten konstruktiv gleiche, aber optisch unterschiedliche Ausbauten an. Preislich attraktiv ist das Sondermodell Road Line mit VIP-Ausstattung für 39.990 Euro. Typisch für alle Vany und Twist: die gute Stehhöhe im Fahrerhaus, das verschiebbare Waschbecken im Bad und die Diesel-Heizung.
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Die Serienausstattung zeigt bei Clever keine nennenswerten Lücken. Gleichzeitig kann sich der Preis des in Ungarn gefertigten Move sehen lassen. Im Ausbau fällt das hoch montierte und breite Bett auf. Es sorgt für einen entsprechend großen Stauraum darunter. Der Wohnraum wirkt dennoch nicht beengt, weil Clever auf hohe Schränke an der Küchenzeile verzichtet. Unter der Arbeitsplatte ist auch der Kleiderschrank untergebracht. Das Bad bietet keine Überraschungen, gefällt aber durch das vergleichsweise große Waschbecken.
Als jüngerer Ableger von Eura Mobil positioniert sich die Marke Forster, die ihre Campingbusse in einem italienischen Werk der Trigano-Gruppe bauen lässt. Das markentypische frische Grün gibt es sogar als optionale Karosserielackierung. Drei Pakete relativieren den attraktiven Einstiegspreis, in denen Forster wichtige Extras so verteilt, dass man kaum darauf verzichten kann. Serienmäßig bringt der Van einen großen Dachausschnitt über dem Fahrerhaus anstelle einer Ablage mit. Der Kleiderschrank steckt unter dem Kühlschrank.
Als Erfinder der preiswerten Sechs-Meter-Busse darf die Marke Pössl gelten. Das Traditionsmodell 2Win wird wie die Zwillingsvariante von Globecar bei Dethleffs gebaut. Seine Einrichtung wurde zum Vorbild dieser Klasse. Anders als andere hat der 2Win rundumlaufende Hängeschränke im Heck und damit ein kleines Stauraumplus. Beim Globecar handelt es sich vor allem um eine Designalternative. Ein anderer Möbel-Look ist auch durch die optionale Elegance-Ausführung möglich. Ebenfalls im Pössl-Angebot: der 2Win R mit großer Dusche.
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Zur Pössl-Gruppe gehört die Marke Roadcar, die ihre Busse seit Saisonbeginn bei Dethleffs bauen lässt. Seitdem hat sich der R 600 konstruktiv den Modellen von Carado und Sunlight angenähert. So übernahm man das durchdachte Bad und den großen Kühlschrank an der Stirnseite des Küchenblocks. Geblieben ist der verlockende Preis, der selbst mit wichtigen Paketen noch unter 40.000 Euro liegt. Für 1000 Euro Aufpreis liefert Roadcar einen Fiat statt Citroën. Auch sonst gibt es eine große Auswahl von Basisfahrzeug-Extras ab Werk.
Als eines der wenigen Modelle dieser Klasse bietet der Livingstone optional ein Panoramadach über dem Fahrerhaus (1.500 Euro). Das Bild zeigt die Advance-Ausführung, die ab 39.690 Euro zu haben ist und beispielsweise auch seitliche Rahmenfenster mitbringt. Ansonsten ist der Italiener eng mit den anderen Campingbussen aus der Trigano-Gruppe verwandt. Zu sehen etwa beim Bad mit schiebbarem Waschbecken und der Küche mit hochgesetztem Kühlschrank. Wie der Challenger wird der Roller Team vom Trigano-Haus importiert.
Die Zweitmarke von Adria kann ebenfalls mit dem beliebten Querbett-Grundriss aufwarten. Das Bild zeigt das etwas längere Modell V 65 SL, das sich aber lediglich im Schlafbereich unterscheidet. Von der Muttermarke setzt sich Sun Living durch einen betont jugendlichen Auftritt ab. Einiges ist auch bewusst einfacher gehalten. So verzichtet der V 60 SP etwa auf eine ausklappbare Arbeitsfläche an der Küche, auf ein Fenster im Bad oder die Option einer zum Bett umbaubaren Bank. Etwas kleiner fällt auch die zentrale Dachhaube aus.
Zwei Kastenwagen teilen sich den Markt der günstigen Campingausbauten: der Fiat Ducato und der Citroën Jumper. Manche Hersteller stellen dem Käufer sogar beide Basisfahrzeuge zur Auswahl, wobei der Citroën etwas günstiger angeboten wird. Die Entscheidung hat keinen Einfluss auf die Campingqualitäten, denn Fiat und Citroën haben die gleiche Karosserie und sind sich auch sonst sehr ähnlich.
Wo liegen die Unterschiede? Der Citroën Jumper verfügt nun über einen neuen 2,2-Liter-Turbodiesel aus der PSA-Gruppe mit 120, 140 oder 165 PS. Am Armaturenbrett verzichtet er im Vergleich zum Fiat auf etwas Glanz sowie auf den ausklappbaren Tablet- und Smartphonehalter und eine USB-Steckdose.
Der Fiat Ducato kann innen mit Chromringen und die Instrumente mit silberfarbenen Elementen (wie rechts im Bild) aufgehübscht werden. Sein bewährter 2,3-Liter-Motor ist in den Leistungsstufen 120 PS, 140 PS, 160 PS und 178 PS erhältlich. Ab 140 PS liefert nur Fiat optional eine komfortable Neun-Stufen-Automatik.
In der Grundausstattung sehen die Campingbushersteller üblicherweise die Ausführung mit 120 PS und 3,3 Tonnen Gesamtgewicht vor. Beides kann ausreichen, wenn man zu zweit auf Reisen geht und ohne schweres Gepäck wie etwa E-Bikes auskommt. Um auf alle Wechselfälle des Lebens vorbereitet zu sein, wählt man aber besser die 3,5-Tonnen-Variante. Mit voller Beladung und auf bergigen Strecken macht sich auch der souveräner hochdrehende 140-PS-Motor bezahlt.
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Beim ersten Hinsehen fällt es schwer, überhaupt Grundrissunterschiede in dieser Klasse festzustellen: Vorne die Sitzgruppe mit Cockpitsesseln und schmaler Bank, dahinter das Bad mit WC, gegenüber die Küche und im Heck schließlich eine quer eingebaute Liegefläche – darin besteht große Einigkeit. Wirklich identisch sind jedoch nur die Grundrisse echter Zwillingsmodelle, wie etwa Pössl und Globecar.
Entscheiden muss man sich beispielsweise zwischen einem offenen Raumeindruck und der optimalen Ausnutzung der Fläche. In letzterem Fall sind Modelle mit Ablagefach über dem Fahrerhaus und hohen Küchenmöbeln im Vorteil. Einige Busse punkten außerdem mit rundum laufenden Hängeschränken im Heck.
Ausnahmslos genießt man bei diesem Grundriss die Vorteile eines großen Heckstaufachs, das sich nach dem Abnehmen von Bett und Schottwand nach oben erweitern lässt. An den Seiten bringen die Hersteller üblicherweise Wassertank und Gasflaschen unter. Hier und da bleibt noch Platz für ein zusätzliches Fach.
Größer und vielleicht wichtiger sind die Unterschiede im Bad. Kassetten-WC, Waschbecken und eine Dusche mit Vorhang sind zwar überall vorhanden, doch werden diese Elemente unterschiedlich arrangiert. Näheres Hinsehen vor dem Kauf lohnt sich. Die Bedürfnisse sind in diesem Bereich unterschiedlich und hängen nicht zuletzt von der Körpergröße ab.
Neun von zehn der vorgestellten Campingbusse wären in der Grundausstattung kaum benutzbar. Es fehlt beispielsweise oft an elementarer Fahrerhausausstattung wie einer Klimaanlage oder einem Airbag auf der Beifahrerseite. Die Hersteller packen solche Extras mit anderen Ausstattungen in Pakete, die auf diese Weise praktisch zum Pflichtprogramm gehören.
Weil aber jeder Hersteller andere Extras bündelt, wird der direkte Preisvergleich manchmal unübersichtlich. Andererseits kann man davon ausgehen, dass ein Campingbus inklusive der markenüblichen Pakete alles an Bord hat, was man wirklich braucht. Darüber hinaus bieten viele Preislisten optische Feinheiten, die den Bus vom schnöden Transporter absetzen, etwa Metallic-Lackierung, Leichtmetallfelgen oder lackierte Stoßfänger. Schicker sind etwa auch Rahmenfenster statt der vorgehängten Exemplare.
Substanzieller ist die Bettenfrage: Soll die Dinette zu einem Querbett umbaubar sein? Benötigt man vielleicht sogar ein Aufstelldach? Und dann ist da noch die Bordtechnik: Je nach Einsatz kann ein beheizter Abwassertank, eine Solaranlage oder eine zweite Bordbatterie sinnvoll sein. Auch eine Rückfahrkamera ist nicht nur für weniger geübte Fahrer hilfreich.
Markise, Fahrradträger, Radio und Navi montiert oft erst der Händler. Diese Dinge wären aber auch später leicht nachrüstbar. Hinzu kommen am Ende noch Zulassungs- und Transportkosten, die höchst unterschiedlich ausfallen können.
Bei vermeintlichen Schnäppchen-Campingbussen lohnt sich ein Blick in die Ausstattungsliste: Ist alles schon an Bord oder müssen Pflichtpakete dazubestellt werden? Auch bei den Feinheiten in puncto Grundriss und Basisfahrzeug sollte man kurz innehalten überlegen, was einem persönlich besonders wichtig ist. Und da Campingbusse derzeit so beliebt sind lohnt es sich vor allem 2020 beim Händler oder Hersteller nachzufragen, wie es mit der Lieferzeit fürs Wunschfahrzeug aussieht – die waren schon zu Beginn des Jahres ziemlich lang.