- 12 Fragen zum Gebraucht-Kauf
- Schritt für Schritt zum erfolgreichen Wohnmobil-Gebrauchtkauf
- Angebot und Nachfrage
- Gründlicher Gebraucht-Check
Ein Freizeitfahrzeug aus zweiter Hand muss kein Risiko sein. Wer mit Plan und Ziel kauft, kann nicht nur Geld sparen, sondern auch Zeit. Denn so umgeht man auch Lieferfristen für neue Modelle.
12 Fragen zum Gebraucht-Kauf
Vor dem Kauf eines gebrauchten Reisemobils oder Campingbus stellen sich Neulinge meist viele Fragen. Die 12 wichtigsten hat promobil beantwortet.
Der Kauf eines fabrikneuen Wohnwagens oder Wohnmobils bringt ein hohes Maß an Planungssicherheit mit sich. Zwei Jahre Gewährleistung und meist noch eine zusätzliche lange Dichtigkeitsgarantie für den Aufbau minimieren mögliche Risiken.
Ruhig schlafen lässt auch die Tatsache, dass man hier den neuesten Stand der Technik erhält. Das betrifft vor allem die Motoren der Wohnmobile: Neufahrzeuge erfüllen die aktuelle Euro-6-Abgasnorm. Hinzu kommt der technische Fortschritt bei Wohnmobilaufbauten, die in jüngster Zeit zumeist stabiler und haltbarer konzipiert wurden. Nur der Neuwagenkäufer hat überdies die Chance, sein Fahrzeug ab Werk genauso ausstatten zu lassen, wie es seinem Geschmack und seinen Bedürfnissen entspricht.
Da wäre zunächst einmal der Preis. Den unvermeidlich erhöhten Wertverlust in den ersten Jahren überlassen GebrauchtfahrzeugkäuferInnen anderen. Sie müssen sich auch nicht mit langen Lieferzeiten und umständlichen Preislisten auseinandersetzen. Es geht immer um ein konkretes Fahrzeug, das man bis ins Detail begutachten kann.
Unmittelbar nach der Kaufentscheidung steht einer großen Tour nichts mehr im Wege. Gerade weil der Campingbus oder das Wohnmobil schon in Gebrauch war, funktioniert oft alles problemlos. Eventuelle Kinderkrankheiten wurden meist schon beseitigt oder sind feststellbar und letztlich Verhandlungssache. Übliche Sonderausstattungen befinden sich bei Gebrauchten in fast allen Fällen schon an Bord und schlagen nicht extra zu Buche.
Eine gute Marktübersicht vermittelt der Blick ins Internet. Da gibt es auf Wohnmobile und Wohnwagen spezialisierte Webseiten wie caraworld.de, aber auch große Autoportale wie mobile.de und truckscout24.de mit spezieller Suchfunktion für gebrauchte Wohnmobile und Wohnwagen.
Kleinanzeigen in Fachzeitschriften wie promobil und CARAVANING können ebenfalls hilfreich sein. Dort findet man auch Hinweise auf große Händlerbetriebe. Der Besuch bei einem Händler vermittelt am Ende den umfassendsten Eindruck von den aktuellen Angeboten.

Der Kauf von privat ist Vertrauenssache. Garantien darf man hier nicht erwarten. Möglicherweise kennt auch der Vorbesitzer eventuelle Schäden nicht.
Anders beim Händler. Er ist gesetzlich verpflichtet, ein Jahr lang für Sachmängel zu haften. Schon aus diesem Grund wird ein seriöser Händler jedes in Zahlung genommene Fahrzeug einem Check unterziehen und vorhandene Schäden reparieren. Wohnwagen und Wohnmobile mit unkalkulierbaren Risiken wandern oft gleich in den Export. Wegen der Fahrzeugüberprüfung und Gewährleistungskosten wird ein Gebrauchter im Fachhandel immer ein wenig teurer sein als aus privater Hand.
Egal ob von privat oder vom Händler: An einem ausführlichen Besichtigungstermin vor Ort führt kein Weg vorbei. Bilder und Beschreibungen im Internet täuschen leicht über den wahren Zustand des Fahrzeugs hinweg. Die Aufnahmen können schon Jahre alt sein. Nicht zuletzt hilft auch der persönliche Eindruck vom Verkäufer beziehungsweise vom Händlerbetrieb bei der Kaufentscheidung.
Nehmen Sie sich Zeit für den ersten Termin, und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Seien Sie bei Megaschnäppchen besonders misstrauisch. Unseriöse AnbieterInnen locken so nur KundInnen auf ihren Hof.
Noch wichtiger: Leisten Sie niemals irgendwelche Zahlungen im Voraus. Forderungen nach Vorkasse, egal unter welchem Vorwand, deuten auf betrügerische Absichten hin.

Der Check eines Wohnmobils oder Campingbus benötigt mehr Zeit als beim Wohnwagen. Hier gilt es wie beim Kauf gebrauchter Pkw eine Probefahrt einzuplanen und die Fahrzeugtechnik zu überprüfen. Das Ausprobieren der Bordtechnik – vom Kühlschrank über die Wasseranlage bis zur Heizung – steht bei Wohnmobil wie Wohnwagen auf dem Programm.
Hier wie dort sollte aber eines im Vordergrund stehen: Die Begutachtung des Aufbaus im Hinblick auf mögliche Undichtigkeiten. Feuchtigkeit kann an Aufbaukonstruktionen mit tragenden Holzelementen zu Fäulnis und Schimmel führen und damit aufwendige Reparaturen nötig machen. Nässe dringt übrigens nicht nur von oben in den Aufbau. Durch Risse in der Duschwanne kann Wasser beispielsweise unbemerkt in die Bodenplatte sickern.
Faulige Gerüche in älteren Wohnmobilen und Wohnwagen deuten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf Feuchteschäden hin. Neuralgische Punkte für Undichtigkeiten sind die Aufbaukanten, der Unterboden sowie Fenster und Dachhauben. Durch Druckproben in diesen Bereichen kann auch ein Laie feststellen, ob die Sperrholzoberflächen an der Innenseite des Aufbaus und darunter liegenden Holzlatten bereits durch die zersetzende Wirkung des Wassers weich geworden sind.
Sichtbarer Schimmel ist ein ebenso klares Indiz, dass hier etwas nicht stimmt. Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt das Fahrzeug außerdem von einem Fachbetrieb mit einem Feuchtigkeitsmessgerät überprüfen.
Wohnmobile und Campingbusse haben bei bestimmungsgemäßem Gebrauch ein langes Leben. Da erscheint es reizvoll, sich einen Camping-Oldtimer zuzulegen. Über 30 Jahre alte Wohnmobile können wie Pkw ein H-Kennzeichen bekommen, das die Einfahrt in Umweltzonen erlaubt. Auch die sonstigen Unterhaltskosten bleiben gering.
Für einige Modelle wie etwa VW-Busse werden jedoch hohe Liebhaberpreise bezahlt, was die Anschaffung nicht unbedingt zum Schnäppchen macht. Beim Fahren sind dürftig motorisierte Wohnmobil-Oldies ein Fall für Fans. Sie entschädigen mit einem ursprünglichen Urlaubserlebnis und hohen Sympathiewerten.

Das hängt vom Wohnort und vom Reiseverhalten ab. Wer nicht innerhalb oder nahe einer Umweltzone wohnt und im Urlaub eher Landschaften als Innenstädte besucht, kann auch ohne grüne Plakette auskommen. Das vergrößert die Auswahl an Gebrauchtmobilen erheblich. Viele Fahrzeuge mit gelber Plakette bekommen durch Nachrüstung eines Rußfilters den grünen Aufkleber.
Ebenfalls wichtig: Der NOx-Außstoß und das drohende Aus von Dieselfahrzeugen in Innenstädten generell. Einige deutsche und europäische Großstädte haben bereits ältere Dieselfahrzeuge ausgesperrt. Wer das Euro-Schadstoffklassen-5-Fahrzeug mit einem SCR-Kat nachrüstet, kann den Schadstoffausstoß um ein Vielfaches verringern.

Eine lebhafte Nachfrage sorgt für ein sehr stabiles Preisniveau. Besonders gefragt sind bekannte Marken und Modelle, die auch als Neuwagen echte Renner sind, etwa Grundrisse mit Einzelbetten und Heckgarage. Sehr beliebt sind bei KäuferInnen ebenso Campingbusse. Wer ein echtes Schnäppchen machen will, sieht sich besser bei den weniger beachteten Typen um. Dazu zählen tendenziell Alkovenmobile sowie Grundrisse ohne feste Schlafgelegenheiten und ohne große Stauräume.
Unsere Recherche 2021 zeigt, wie es aktuell um den Gebrauchtmarkt steht.
Händler orientieren sich an einer Schwacke-Liste für Wohnwagen und Wohnmobile. Das Buch oder die Software sind allerdings kostspielig. Für private KäuferInnen ist das nicht zwingend nötig, denn es fällt ohnehin schwer, den Wert eines Gebrauchten nur durch eine Liste zu ermitteln. Hier geht es nicht allein um harte Faktoren wie Modell, Alter und die Laufleistung von Wohnmobilen.
Entscheidend ist vielmehr ebenso der Pflegezustand. Hinzu kommen regionale Preisunterschiede. Eine gewisse Rolle spielt die Sonderausstattung, die jedoch nicht überschätzt werden darf. Gefragt sind vor allem gängige Extras wie Markise und Fahrradträger, wobei sie im Vergleich zum Gesamtfahrzeug einem höheren Wertverlust unterliegen.
Für die grobe Einschätzung eines Angebots helfen auf jeden Fall die aufgerufenen Preise vergleichbarer Modelle in gut sortierten Internetportalen.
Ein vierstelliger Euro-Betrag kann genügen, um einen passenden Gebraucht-Wohnwagen zu finden. Selbst unter 10.000 Euro finden sich mit etwas Glück alte, aber gepflegte Exemplare. WohnmobilkäuferInnen, die in dieser Preislage suchen, sollten schon etwas Basteltalent mitbringen, um nicht am Ende noch einmal größere Summen für Reparaturen investieren zu müssen. Um eine gewisse Auswahl unter zeitgemäßen Wohnmobilen zu haben, plant man im Idealfall mindestens 30.000 Euro ein. Ein sehr großer Teil des Gebrauchtmarkts spielt sich allerdings unter jungen Exemplaren ab, die noch einmal deutlich teurer gehandelt werden.
Schritt für Schritt zum erfolgreichen Wohnmobil-Gebrauchtkauf

Die Lust auf das unabhängige Reisen durch Stadt und Land ist groß, die zur Verfügung stehende Barschaft dagegen eher klein – so oder so ähnlich geht es vielen FernwehpatientInnen, EinsteigerInnen und manch altem Hasen gleichermaßen. Ein günstiges gebrauchtes Wohnmobil kann eine Lösung und zugleich langfristige Alternative zum Mietmobil sein. Doch worauf gilt es zu achten, wenn der letzte Fahrzeugkauf schon eine ganze Weile zurückliegt oder gar der erste Besuch auf dem Händlerhof ansteht?
Zunächst ist es sinnvoll, einen Blick auf die aktuelle Marktsituation zu werfen, bevor die Klärung der eigenen Vorstellungen und Ansprüche angegangen wird, denn: Unterschiedliche Marken und Grundrisse erfreuen sich unterschiedlicher Beliebtheit. Sehr populäre Modelle sind gebraucht mitunter schwer zu finden.
Angebot und Nachfrage
Die Nachfrage bestimmt das Angebot, und große Konkurrenz unter den Kaufwilligen macht sich schnell im Geldbeutel bemerkbar – je höher die Nachfrage nach einem bestimmten Mobil, desto teurer ist es. Wie kaum bei einer anderen Aufbauform war diese Marktsituation auch in diesem Jahr wieder bei den Campingbussen zu beobachten.
Hier herrscht bei allen Händlern dieselbe Meinung: Hätten sie genügend gebrauchte Campingbusse im Angebot, würden sie täglich ausgebaute Kastenwagen verkaufen. Kein Wunder: Dank der schlanken Figur und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten sind viele InteressentInnen bereit, für einen Pössl oder Westfalia mehr als den prognostizierten Listenpreis zu zahlen.
Ähnlich, wenngleich nicht ganz so knapp, ist das Angebot an Teilintegrierten und jungen Vollintegrierten, sie haben in Beliebtheit und damit Nachfrage gebrauchte Alkovenmobile beinahe vollständig abgelöst. Alleinreisende Paare aller Generationen sind mit zwei fest eingebauten Schlafplätzen bestens bedient.

Diese Käuferbelange wirken sich nicht zuletzt auf die Grundrisse aus, Einzelbetten im Heck sind so stark nachgefragt wie noch nie. Wer es bei seiner Gebrauchtmobil-Suche also auf beliebte Modelle abgesehen hat, sollte sich nicht nur auf entsprechende Preise, sondern auch auf eine zeitintensive Suche einstellen.
Für alle Kaufinteressierten, ganz gleich welcher Aufbau- und Grundrissform, gilt: Gute Vorbereitung ist viel wert. Legen Sie also ganz zu Beginn der Recherchen die Grundkriterien ihres Wunschmobils fest. Passt das eingeplante Budget zu den gewünschten Vorstellungen von Grundriss, Motorleistung und Ausstattung? Wie viele Schlaf- und Gurtplätze soll der Gebrauchte haben? Auf welche Extras kann nicht verzichtet werden?
Eine handschriftliche Liste von wünschenswerten und notwendigen Kriterien spart beim späteren Sichten der Angebote Zeit und Nerven. Abstriche von der Idealvorstellung sind besonders dann wahrscheinlich, wenn das Budget klein oder das fokussierte Modell besonders gefragt ist – eine gewisse Kompromissbereitschaft ist also von Vorteil.
Gründlicher Gebraucht-Check





Bei der Besichtigung ermpfiehlt es sich, Schritt für Schritt die promobil-Checkliste für den Gebrauchtkauf gemeinsam mit dem Händler oder Besitzer durchzugehen. Dazu gehört auch die Gewissheit der wichtigsten Lebensfunktion eines Reisemobils: die Dichtigkeit. Nicht nur alle Wartungsintervalle des Basisfahrzeugs, sondern auch die Dichtigkeitsinspektion muss regelmäßig durchgeführt und dokumentiert worden sein. Was bleibt, ist die Verhandlung über den richtigen Preis – freilich keine leichte Aufgabe, besonders bei vielen Extras.Gebrauchtmobile im Internet – hier werden Sie fündig
mobile.de – der größte Online-Anbieter von gebrauchten Fahrzeugen verfügt über eine große Anzahl gebrauchter Reisemobile.
caraworld.de - als größter exklusiver Marktplatz für Wohnmobile ist Caraworld besonders für spezielle Fahrzeug- und Händlersuchen geeignet.
Alles Wissenswerte zum Thema Gebrauchtkauf finden Sie in unserem Themenspecial "Gebrauchte Wohnmobile". Dort lesen mehrere Gebraucht-Checks zu einigen beliebten Wohnmobil-Modellen.