Gebrauchte Wohnmobile sind gefragt, der Markt dafür wächst ständig. promobil erklärt, wie Sie richtig besichtigen, das passende Angebot finden und sich nicht von Betrügern übers Ohr hauen lassen.
Gebrauchte Wohnmobile sind gefragt, der Markt dafür wächst ständig. promobil erklärt, wie Sie richtig besichtigen, das passende Angebot finden und sich nicht von Betrügern übers Ohr hauen lassen.
Vor dem Kauf eines gebrauchten Wohnmobils erstellt man am besten eine Liste mit allen Kriterien, die der Wunschkandidat erfüllen soll. Bei der Suche werden Sie auf Mobile treffen, die mehr bieten, als auf Ihrer Liste steht – zu einem entsprechend höheren Preis. Lassen Sie sich von überbordenden Zubehörregistern nicht aus dem Konzept bringen, und überlegen Sie genau, ob Sie die zusätzliche Ausstattung überhaupt benötigen.
Ein gebrauchtes Reisemobil markiert für viele Camping-Neulinge den Einstieg zum mobilen Reisen, aber auch alte Hasen greifen gerne immer wieder zu.
Gebrauchte Wohnmobile werden sowohl von Händlern als auch von privat angeboten. Beide Optionen haben ihre Vorteile: Eine Privatperson verkauft eventuell günstiger, dafür bekommt man beim Händler aber eine Gewährleistung.
Der erste Weg bei der Suche nach einem Gebrauchten sollte ins Internet führen, wo man sich bei den einschlägigen Online-Börsen einen Überblick verschaffen kann. Eine gesunde Portion Skepsis ist bei Online-Inseraten angeraten, denn nicht selten klafft zwischen der schönen Bilderwelt und der schnöden Realität eine breite Lücke – oder man gerät gar an einen unseriösen Anbieter. Wie man einen solchen erkennt, steht im Kasten rechts. Erfolgversprechend ist auch der Blick in der Marktteil von Fachzeitschriften wie promobil. Auch die Kleinanzeigen in Internetbörsen wie zum Beispiel Ebay können passende Treffer liefern.
Eine gute Adresse sind außerdem Handelsbetriebe aus der Umgebung. Diese haben in den meisten Fällen neben den Neufahrzeugen auch gebrauchte aus Inzahlungnahmen im Angebot und ein reges Interesse, Neukunden zu gewinnen. Der Handelsbetrieb aus der Region ist in jedem Fall die bessere Wahl, als für ein Schnäppchen durch die halbe Republik zu fahren. Schließlich ist es mit dem Kauf manchmal nicht getan. Wer ein gebrauchtes Fahrzeug von einem Händler erwirbt, hat Anspruch auf ein Jahr Gewährleistung, sollten Mängel auftreten. Da ist es natürlich hinderlich, wenn man für eine Reparatur erst eine lange Strecke fahren muss.
Ein Privatverkäufer kann die Gewährleistung ausschließen, darüber sollte man sich im Klaren sein, bevor man sich für ein Fahrzeug entscheidet. Der Kauf von privat hat aber den Vorteil, dass man eher noch ein Schnäppchen machen kann und dass das Fahrzeug oft noch nicht viele Vorbesitzer hatte.
Ob nun aber von privat oder vom Profi: Eine Besichtigung samt Probefahrt ist in jedem Fall unumgänglich. Der TÜV Süd rät, vor der Besichtigung alle im Inserat gemachten Angaben zu hinterfragen. Wurden tatsächlich alle Kundendienste gemacht? Sicherheit bringt ein Blick ins Serviceheft. Nur was hier lückenlos nachgewiesen und dokumentiert ist, kann für bare Münze genommen werden. Gut ist auch, wenn noch Rechnungen von Reparaturen und so weiter vorhanden sind, die die Eintragungen stützen. Werfen Sie außerdem einen Blick in den Prüfbericht der letzten Hauptuntersuchung, denn den brauchen Sie für die Zulassung ohnehin.
Beim Besichtigungstermin benötigen Sie vor allem eines: Zeit. Es hat keinen Wert, nur oberflächlich einen Blick zu riskieren und überstürzt eine Entscheidung zu treffen. Schauen Sie also genau hin, denn was Sie jetzt sehen, wird Sie später nicht mehr überraschen können. Fragen Sie nach Vorschäden oder Unfällen und lassen Sie die Unfallfreiheit explizit schriftlich im Vertrag festhalten. Der Hinweis „ohne erkennbare Unfallschäden“ ist zu schwammig, besser: „ohne Vorschäden durch Unfall und sonstige Beschädigungen“. Weicht der Verkäufer beim Thema Unfallschaden aus, sollte man hellhörig werden und besser die Finger von dem Angebot lassen.
Kontrollieren Sie die Papiere: In der Gasprüfbescheinigung müssen alle Verbraucher, in den Fahrzeugpapieren die Sonderanbauten eingetragen sein. Gleichen Sie die Fahrgestellnummer mit den Papieren ab, und prüfen Sie außerdem, ob regelmäßig eine Dichtigkeitsinspektion durchgeführt wurde.
Besichtigen Sie das Wohnmobil bei Tageslicht und möglichst nicht im Regen. Halten Sie dabei nach Rost und Beschädigungen an Chassis und Karosserie Ausschau. Messen Sie die Profiltiefe der Reifen, davon unabhängig sollten sie nicht älter als sechs Jahre sein.
Tritt erst einmal Schimmel auf oder sind andere Anzeichen für einen Feuchteschaden, wie beispielsweise muffiger Geruch oder feuchte Stellen, festzustellen, heißt es Obacht. Kondenswasser durch mangelnde Lüftung oder kleine Undichtigkeiten können den Aufbau eines Wohnmobils mit den Jahren nachhaltig schädigen. Prüfen Sie daher gründlich die Dichtungen um Fenster und Türen. Sollte es im Innenraum schon zu Schimmelbildung gekommen sein, ist eine Beseitigung der Schäden oftmals nur noch mit hohem Aufwand möglich.
Prüfen Sie daher auch immer, ob die Dichtigkeitsinspektionen durchgeführt wurden. Auch die Duschwanne im Bad sollte auf Risse und Beschädigungen untersucht werden. Durch sie kann Nässe an den Unterboden gelangen. Mit einem gründlichen Blick unter das Wohnmobil wird der Boden, der bei bei älteren Exemplaren oft aus Holz besteht, auf seinen Zustand überprüft. Was dann noch bleibt, ist die Funktionsprüfung der elektrischen Installationen wie Kontrollbord, Lichter, TV etc. sowie der Gas- und Wasseranlage.
Checken Sie außerdem die zahlreichen Scharniere, Auszüge und Schlösser an den Möbeln. Wer noch keine oder nur wenig Erfahrung im Umgang mit Wohnmobilen hat, sollte sich einen erfahrenen „zweiten Mann“ oder „zweite Frau“ zur Besichtigung mitnehmen.
Eine andere Option ist der „Camper-Check“ der Handelskette Intercaravaning. Mit Hilfe
eines Bewertungssystems wird der Zustand eines gebrauchten Wohnmobils anhand detaillierter Prüfberichte durch eine Meisterwerkstatt ermittelt und dokumentiert. Dies bedeutet für Käufer Sicherheit und eine seriöse Entscheidungsgrundlage. Direkt vor Ort erhält man eine Liste mit über 75 Prüfpunkten, die das Ergebnis dokumentieren. Kaufinteressenten können sich so ein Bild vom gebrauchten Fahrzeug machen. Den Camper-Check bieten bundesweit alle Handelspartner von Intercaravaning an.
Hat man sich nach eingehender Besichtigung und Probefahrt letztlich für ein Fahrzeug entschieden, geht es noch um den Preis. Einen Anhaltspunkt liefert die Schwacke-Liste für Wohnwagen und Wohnmobile, die zweimal im Jahr erscheint und Gebrauchtpreise von über 13.500 Modellen der letzten zwölf Jahre aufführt.
Händler gewähren oftmals einen Einblick in das über 200 Euro teure Buch. Auch wenn Wohnmobile über eine hohe Wertstabilität verfügen, kann man davon ausgehen, dass die Sonderausstattung einem höheren Wertverlust unterliegt.
Dennoch: Überlegen Sie sich, ob eine üppige Zusatzausstattung überhaupt benötigt wird oder nur unnötig den Preis in die Höhe treibt. Letztendlich gibt vor allem der Pflegezustand den Ausschlag, ob der aufgerufene Preis angemessen ist oder nicht. Wenn man zweifelt: weitersuchen. Der Markt ist groß genug.
Das erste eigene Wohnmobil ist oft ein gebrauchtes. Für die Wahl des passenden Modells ist die Anzahl der Sitz- und Schlafplätze ausschlaggebend. Die Nachrüstung von Gurtplätzen ist bei Weitem nicht in jedem Reisemobil möglich, außerdem teuer und mit großem Aufwand verbunden. Eine umbaubare Sitzgruppe klingt zwar auf den ersten Blick praktisch, ist in der Praxis aber, was den Schlafkomfort angeht, nicht das Gelbe vom Ei. Besser sind also ausreichend viele Gurtplätze und feste Betten für alle regelmäßigen Passagiere. Anhand dieses Kriteriums lässt sich das Feld der möglichen Kandidaten bereits eingrenzen.
Ebenfalls wichtig ist die Umweltplakette. Gerade ältere Reisemobile haben oft nur eine rote oder gelbe Plakette und können somit in vielen Städten in Deutschland nicht bewegt werden.
Zwar besteht bei manchen Modellen die Möglichkeit, einen Rußpartikelfilter nachzurüsten, doch ist das mit erheblichen Kosten verbunden und somit oft nicht rentabel.
Papiere
Basisfahrzeug
Aufbau
Ausbau
Jäger und Sammler waren unsere Vorfahren. Bei manch einem treten diese Gene auch bei der Schnäppchenjagd zutage. Doch wenn es um relevante finanzielle Summen geht, wie das nun einmal beim Kauf eines gebrauchten Reisemobils der Fall ist, sollte man einen kühlen Kopf bewahren, anstatt sich zu einem Schnellschuss verleiten zu lassen. Im anonymen Internet tappt man besonders schnell in die Falle und lässt sich von einem scheinbaren Megaschnäppchen einen Bären aufbinden.
Merken Sie sich folgende einfache Faustregel: Ist ein Angebot zu schön, um wahr zu sein, dann ist es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Fake. Betrüger gehen dabei immer wieder mit den selben Methoden vor. Die wichtigste Regel ist: Überweisen Sie niemals Geld an unbekannte Personen, egal wie plausibel Ihnen die Begründung des Verkäufers oder Käufers auch vorkommen mag.
Eine beliebte Masche ist beispielsweise: Das Fahrzeug steht angeblich in einem anderen Land, und der Käufer soll für Speditionskosten in Vorkasse gehen. Dieses Geld sehen Sie nie wieder. Auch Bargeldtransfers an eine andere Person als Nachweis Ihrer Zahlungsfähigkeit, etwa über Western Union, enden meist mit dem Verlust des Geldes. Bei einer relativ neuen Methode meldet sich nach einem erfolgtem Kauf der vermeintliche Käufer und behauptet, dass das Fahrzeug mit einem Schaden im Ausland festsitzen würde. Es wird um die Übernahme von einem Teil der anfallenden Transportkosten ersucht, massive Drohungen werden ausgesprochen und Einschüchterungsversuche unternommen.
Wenn Sie ein Wohnmobil verkaufen, dann lassen Sie sich ebenfalls nicht auf Überweisungen seitens des Käufers ein, sonst könnten Sie Opfer der folgenden Masche werden: Mit einem Vorwand wird ein Scheck mit einem höheren als dem vereinbarten Kaufbetrag an den Verkäufer geschickt. Der Differenzbetrag soll vom Verkäufer erstattet werden, entweder bar oder als Bargeldtransfer. Sowohl vom Differenzbetrag als auch vom vermeintlichen Käufer werden Sie nie wieder etwas hören, das Geld ist auch hier unwiederbringlich verloren. Und noch eines: Verschicken Sie keine Dokumente in elektronischer Form, sie könnten sonst gefälscht und für Betrügereien missbraucht werden.