Vor etwas mehr als zehn Jahren startete die LED-Technik ihren Siegeszug in der Lampenausstattung der Reisemobile. Vorteile: geringer Stromverbrauch und unterschiedlichste Einsatzmöglichkeiten durch vielfältige Bauformen. Doch es gab auch Nachteile: Oft war die Lichtfarbe kaltweiß und ziemlich ungemütlich. Aber auch die Beleuchtungsstärke ließ nicht selten sehr zu wünschen übrig.
Zur Ausgabe 2/2012 etablierte promobil deshalb den Lichttest als festen Bestandteil jedes Superchecks. Ein Innenraumbild mit reiner Kunstlichtbeleuchtung soll dabei einen optischen Eindruck von der Lichtstimmung, -farbe und -verteilung vermitteln. Darüber hinaus wird an rund 20 bis 40 Stellen – je nach Grundriss und Ausstattung – die Beleuchtungsstärke in Lux ermittelt.

Auf dem Sitzgruppentisch, der Küchenarbeitsplatte, der Liegefläche der Betten und im Bad auf Waschbeckenhöhe wird ein Durchschnitt aus den Werten in den Ecken und in der Mitte gebildet, um ein Maß für die Grundhelligkeit in diesen Bereichen aufzustellen.
Neuralgische Punkte, die besondere Anforderungen an die Helligkeit stellen, werden zusätzlich separat gemessen. Das sind zum einen die hellsten Stellen unter den Lesespots an Sitzgruppe und Betten, die hellste Stelle auf der Küchenarbeitsplatte und die Beleuchtungsstärke des Gesichts, wenn man im Bad vor dem Spiegel steht. Letzterer Messpunkt wird als einziger mit senkrecht stehendem Sensor vor dem Gesicht gemessen, denn es nützt wenig, wenn der Kopf nur durch kräftiges Licht von oben erhellt wird, im Gesicht aber starke Schatten entstehen.
Empfohlene Beleuchtungsstärken
angelehnt an DIN EN 12464-1
- Garderobe, Flur und Treppen: 50-100 Lux empfohlen
- Allgemeinbeleuchtung im Schlaf-, Bade-, Wohn- und Kinderzimmer: 100-300 Lux empfohlen
- Küchen- und Hausarbeiten, Körperpflege, Wäschepflege, Lesen, Schreiben, Basteln: 300-500 Lux
- Zeichnen, feine Bastelarbeiten, feine Handarbeiten wie Nähen
Quelle: Winfrid Hauke, Rolf Thaele, Günter Reck: RWE Energie Bau-Handbuch. 12. Ausgabe (1998). Energie-Verlag GmbH, Heidelberg, ISBN 3-87200-700-9, S. 11/3–11/38.
Wie wird die Lichtstärke bewertet?

Als Grundlage dient die DIN EN 12464-1, die für Arbeitsstätten Vorgaben macht. Davon werden Werte für Wohnbereiche abgeleitet, die wiederum als Maßstab für die promobil-Bewertung nach dem Ampel-Schema dienen. Ein Mittelwert von 250 Lux auf dem Tisch wird dabei zum Beispiel mit Grün belohnt, während Lesespots dafür mindestens 300 Lux bringen müssen. 300 Lux werden in der Küche sogar als Durchschnitt gefordert, da man hier mit scharfen Messern hantiert. Der gleiche Grenzwert gilt für das Gesicht im Badspiegel, damit es beim Schminken oder Rasieren nicht zum Malheur kommt. Helles Licht bedeutet Sicherheit – am besten kombiniert mit einer gemütlichen Ambientebeleuchtung.
Lichtcheck am Beispiel Adria Compact

Die Helligkeit auf dem Tisch ist mit 172 Lux durchschnittlich. Das gleiche Urteil gilt für die beiden Lesespots. Die hellste Stelle in der Küche kommt zwar auf stolze 420 Lux. Mit dem Durchschnittswert von 257 Lux reicht es aber nicht ganz für Grün. Ähnlich im Bad. Das Gesicht im Spiegel kommt auf sehr gute 472 Lux, 127 Lux im Schnitt sind aber zu wenig. Alles gut bei den Betten: 175 Lux im Schnitt, 476 Lux unter den Spots.
Lux, Lumen, Kelvin oder Candela?
Beim Messen von Licht spielen verschiedene physikalische Größen und Einheiten eine Rolle. In Lumen wird der Lichtstrom angegeben. Das ist die Lichtmenge, die eine Lampe insgesamt in alle Richtungen abstrahlt. Wird die Lichtstärke gesucht, die, gebündelt etwa durch einen Reflektor, in eine Richtung strahlt, misst man diese in Candela. Die Beleuchtungsstärke bezeichnet wiederum den Lichtstrom, der auf eine bestimmte Fläche auftrifft, gemessen in Lux. In Grad Kelvin wird schließlich die Lichtfarbe bzw. Farbtemperatur angegeben.