Praxisgerecht und sicher sollte die Elektroanlage installiert sein – wobei Letzteres zu den Mindestvoraussetzungen gehört. Batterien etwa müssen nicht nur zuverlässig an Ort und Stelle fixiert sein, sondern bei einfachen Nassbatterien auch in einer säurefesten Wanne stehen und einen nach außen geführten Gasungsschlauch aufweisen. Der nächste Punkt auf der Checkliste ist das Ladegerät.
Batterie laden
Hat es eine passende Ladekennlinie für den eingesetzten Batterietyp, und reicht der maximale Ladestrom für eine Vollladung in der üblichen Zeitspanne? Die Daumenregel sagt, der Ladestrom in Ampère sollte mindestens ein Zehntel der Batteriekapazität betragen – besser aber das Doppelte, um auch noch bei der Nachrüstung einer Zweitbatterie im grünen Bereich zu bleiben.

Die Ladung der Batterie während der Fahrt ist bei modernen Basisfahrzeugen oft ein Problem, weil die Lichtmaschine spritsparend heruntergeregelt wird. Ein Ladebooster kann hier für Abhilfe sorgen, darum wird nachgeschaut, ob ein entsprechendes Gerät – serienmäßig oder zumindest optional – eingebaut ist. Zur Sicherheitsausstattung der Elektrik sollte ein Fehlerstromschutzschalter – kurz FI genannt – gehören. Er sorgt dafür, dass bei Landstromanschluss die Leitung in Millisekunden gekappt wird, sollte eine Person mit einem leitenden Teil in Kontakt kommen – was bei einem Schaden an der Installation und gleichzeitigem Hantieren mit Wasser passieren kann.
Kontrollbord für den Überblick im Reisemobil
Um den Überblick über die Bordtechnik zu behalten, ist in der Regel ein Kontrollbord eingebaut, dessen Funktionsumfang sich von Fall zu Fall deutlich unterscheidet. Während man über die Notwendigkeit einer Temperatur-, Uhrzeit- und Datumsanzeige streiten kann, ist es nervig, nicht über den Füllstand des Abwassertanks informiert zu werden, und auch den Zustand der Bordbatterie beschreibt eine Kapazitätsanzeige deutlich klarer als nur der reine Spannungswert.

Heizung und Boiler
Die meisten Reisemobile sind zudem mit einer Heizungsanlage ausgestattet, häufig kombiniert mit einem Boiler. Einen ersten Hinweis, ob die Heizleistung für die Fahrzeuggröße passt, gibt die Wattzahl. Mindestens ebenso wichtig ist aber die Wärmeverteilung. Auch ohne Klimakammer gibt hier ein kleiner Test gute Hinweise: Alle Ausströmer öffnen und Heizung auf maximal stellen. Nach spätestens 15 Minuten sollte an allen Düsen ein gut fühlbarer Warmluftstrom entweichen. Für eine praxisgerechte Grundverteilung empfiehlt sich, dass in Sitzgruppe und Bad spürbar mehr Wärme ankommt als im Schlafbereich. Die individuelle Feinabstimmung gelingt mit beweglichen Ausströmerklappen.
Prinzipbedingt träger arbeitet eine Warmwasserheizung. Aber auch hier sollte man spätestens nach 30 Minuten an allen Konvektoren eine Erwärmung spüren. Anhand der Anzahl und Länge der Konvektoren in den einzelnen Bereichen lässt sich die Wärmeverteilung abschätzen.

Der kleine extra Tipp: Was bedeutet winterfest und wintertauglich?
"Winterfest" und "wintertauglich" – manche Modelle werden mit diesen Begriffen beworben, aber was bedeuten sie? Dahinter steckt ein Testverfahren (DIN EN 1646-2), das in der Kältekammer durchgeführt wird. "Wintertauglich" heißt, dass die Heizung das auf 0° C ausgekühlte Fahrzeug in zwei Stunden auf mindestens 20° C erwärmen kann, gemessen an fünf Punkten im Innenraum. Bei "winterfest" liegt der Startpunkt bei –15° C. Zudem wird hier auch die Wasseranlage gecheckt.
Sie finden das Thema Bordtechnik interessant?
Dann finden Sie Teil 1 zum Thema "So überprüft promobil die Bordtechnik" hier: Wasseranlage und Gasinstallation