Wie gut backt "Horst" im Wohnmobil? - Mobiler Campingbackofen von Grove Camping im Test

Grove Camping mobiler Backofen Horst im Test
Zimtschnecke, Lasagne, Pizza - Backt's der Horst?

ArtikeldatumVeröffentlicht am 20.11.2025
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Horst Campingbackofen und Grill Grove
Foto: Benjamin Büchner

Tragbare Campingbacköfen gibt es dem Namen nach schon länger, aber erst seit kurzer Zeit einen, der sich den Namen hundertprozentig verdient. Er heißt Horst und sieht, anders als der gugelhupfförmige Omnia auch aus wie ein echter Backofen. Und, soviel vorweg: Er liefert Ergebnisse wie ein echter Ofen!

Der Horst ist das Ur-Produkt von Grove Camping – der Markenname steht für Grill und Oven. Eine Anspielung auf die Multifunktionalität des Horst, der als Ofen oder Grill genutzt werden kann.

Wie funktioniert der Horst?

Wir haben nur die Ofenversion getestet. Denn sie macht Horst einzigartig. Er funktioniert im Grunde wie ein kleiner Umluftofen, der einfach auf einen Campingkocher oder eines der Gaskochfelder im Wohnmobil gestellt wird. Die Gasflamme erhitzt von unten den Raum unter der Bodenplatte, von wo die Luft über Schlitze im Backraum nach oben strömt und sich verteilt.

In fünf Minuten aufgebaut

Ausgeliefert wird er zerlegt in einzelnen Elementen aus Edelstahl, die übereinandergestapelt locker in eine Messangerbag passen. Die unterschiedlichen Platten werden beim Aufbau ineinandergesteckt und mit Haken, Schlitzen und Nasen miteinander verbunden. Beim Aufbau gilt deshalb: Lieber zweimal hinschauen, nur einmal zusammenstecken. Weil die Bedienungsanleitung sehr verständlich und durch gute Grafiken illustriert ist, dauert der Aufbau nicht einmal fünf Minuten. Weil er nur zusammengesteckt ist, wirkt der kleine, kastenförmige Backofen nicht so robust wie ein verschraubter. Doch siehe da: Er steht sicher.

Horst Campingbackofen und Grill Grove
Benjamin Büchner

Oben auf der Kuppel sitzt ein Thermometer. Durch die Temperaturanzeige hebt sich Horst von vielen anderen Campingbacköfen ab. Die Hitze kann geregelt werden, was aber entscheidend von der Flamme des Gaskochers und damit von Fingerspitzengefühl, Geduld und Aufmerksamkeit der Campenden abhängig ist. Manche Gaskocher brauchen mehr Dampf, andere weniger. Um beim Vorheizen – was wir nach dem Test empfehlen – die nötige Backtemperatur zu erreichen, braucht der Horst im Vollgas-Betrieb nur fünf bis zehn Minuten.

Horst liefert Top-Ergebnisse

Sobald der Backraum aufgeheizt ist, verwandelt Horst das Vorzelt, das Wohnmobil oder den Wohnwagen in eine Backstube. Es riecht von Anfang an lecker und die Ergebnisse sind es auch. Denn durch die aufgeheizte Bodenplatte ist es unten zwar etwas heißer, durch die Schlitze an ihren Rändern funktioniert das Umluftprinzip ziemlich gut.

Auf jeden Fall kommen nach zehn, zwölf Minuten bei 200 °C Pizzen mit knusprig braunen Rändern, die in der Mitte kross durchgebacken und am Boden leicht goldgelb sind, aus dem Ofen. Normale Backzeit, gutes Ergebnis.

Horst Campingbackofen und Grill Grove
Benjamin Büchner

Die dicken Zimtschnecken und die Lasagne brauchen etwas länger als im Rezept (30 Minuten) angegeben, um durchzubacken. Die Auflaufform passt zwar perfekt zum Horst, füllt aber große Teile des Backraums aus. Deshalb fällt die Temperatur direkt nach dem Hineinstellen erst einmal deutlich ab.

Horst braucht Hitze und muss atmen können

Hier zeigt sich bei unserem Test, wie wichtig das Fingerspitzengefühl am Gasregler ist. Bei den Zimtschnecken will der Tester nämlich zu viel, dreht die Flamme beim Hochheizen voll auf und heizt damit auch die Bodenplatte stark an. Deshalb wird das Gebäck unten etwas zu dunkel. Mit mehr Geduld und gleichmäßigem Wieder-Hochheizen auf 180 °C wäre das Ergebnis besser, die Zimtschnecken schmecken trotzdem lecker. Beim Test haben wir den Dreh schnell raus: Dank stärkerem Nachheizen mit dem Gaskocher backen die Lasagne und die Aufbackbrötchen später schon gleichmäßig durch.

Dabei lernen wir, dass der Horst Luft im Innenraum braucht, um gut zu funktionieren. Das heißt: Man sollte der Verlockung widerstehen, Pizzen oder Backbleche auf den Backrost zu legen, die über die kompletten 26 cm Breite des Backraums reichen. Denn damit verdeckt man die Seitenflügel über den Ritzen der Bodenplatte, die für den Umlufteffekt verantwortlich sind. Besser ist es, nur den 24 cm × 24 cm breiten Raum unter der bis zu 10,5 cm hohen Kuppel zu belegen. Das reicht immer noch für eine Pizza, die eine Camperin oder einen Camper satt macht.

Zubehör für den tragbaren Campingbackofen

Dem Horst liegt ein Grillrostgriff bei, mit dem sich der komplette Back- und Grillrost abheben lässt, ohne das Metall anzufassen. Ein nützliches Zubehör, aber nicht das wichtigste. Das ist tatsächlich ein Topflappen oder ein Grillhandschuh. Der Griff am Frontdeckel wird nämlich nicht abgeschirmt und wird deshalb heiß.

Horst Campingbackofen und Grill Grove
Benjamin Büchner

Wer Pizza, Pasta oder Pasticceria aus dem Ofen holen will, muss also die Finger schützen. Für Wohnmobil- und Wohnwagencampende, die den Horst auf dem Kocher im Fahrzeug nutzen wollen, empfiehlt promobil zudem als Zubehör den Stay Safe Rahmen XL. Er wird auf die Bügel des Gaskochers gelegt und verbreitert so die Auflagefläche für den Backofen. Horst steht zwar auf allen Kochern gut. Wenn die Träger über den Brennern nicht profiliert sind, verschafft die Platte aber mehr Sicherheit.

Daten: Horst – Camping-Grill und -Ofen

  • 1 Gerät – 3 Funktionen
  • Hochwertiger Edelstahl für eine lange Lebensdauer
  • Leicht zu reinigen und spülmaschinengeeignet (ohne Thermometer)
  • Einfacher und schneller Auf-/ Abbau ohne Werkzeug
  • Backofen mit großem Garraum und Temperaturüberwachung
  • Kompatibel mit den meisten Campingkochern (auch versenkte Gaskochfelder)
  • Abmessungen zerlegt (LxBxH): 280 x 275 x 60 mm
  • Abmessungen Backofen (LxBxH): 280 x 275 x 250 mm
  • Abmessungen Garraum (LxBxH): 260 x 260 x 75-105 mm
  • Gewicht: 4,5 kg

Fazit