Ob zum Betriebsausflug, als Requisitenwagen oder Umzugshelfer – das promobil-Team nutzt die Dauertestwagen nicht nur für Urlaubsfahrten. Im Redaktionsalltag fallen immer wieder Fahrten an. Damit der Testwagen Kilometer bekommt, bringt ihn die promobil-Redaktion zu jeder Gelegenheit auf die Straße. Alle größeren Trips und Urlaube und einen kompletten promobil-Supercheck zum Dauertest-Mobil finden Sie im Themenspecial "Chausson 640 im Dauertest".
In diesem Anekdoten-Tagebuch berichten die Redakteurinnen und Redakteure, was gut und was schiefläuft beim Chausson 640 Titanium Ultimate. So gut meistert das französische TI-Mobil den Alltag.
Duschen ohne Strom? Macht keinen Spaß!
promobil-Redakteur Holger Schwarz
Datum: Juli 2023
Rollendes Büro, Einzimmerwohnung und Messestand: Titus Titanium hat sich bei meinem Einsatz beim Technik Caravane Camp als Multitalent bewiesen. Chapeau!

Die großzügige Dusche findet Holger Schwarz super. Doch ohne Strom ist nichts mit Wasser.
Besonders gefallen hat mir die großzügige Dusche – sogar zu Hause habe ich nicht viel mehr Platz zum Einseifen (später mehr zum Thema) – und das extrabreite Hubbett, das ich ganz für mich allein hatte. Herrlich, sich quer auf 1,60 Meter ausbreiten zu können!
Ein Schockerlebnis hatte ich bei dem dreitägigen Event ohne Landstromversorgung dennoch: Bei der Anreise zeigte die Bordbatterie ‘halb leer’. "Kein Problem, ich habe ja Solar auf dem Dach", dachte ich beruhigt. Am Morgen des dritten Tages kam das böse Erwachen: Komplett eingeseift stehe ich unter der Dusche, öffne den Hebel, und es kommt …. nichts! Bordbatterie leer, Wasserpumpe funktioniert nicht. Hilfe, was mache ich!?
Voller Schaum tapse ich quer durchs Mobil zum Kontrollboard, drücke den Strom-An-Knopf – und wenigstens für gefühlte fünf Sekunden lief das Wasser wieder. Das hat zwar nicht ganz zum Abseifen gereicht. Aber nach weiteren zweimal Stromknopf drücken war der Schaum dann weg (und der Innenraum entsprechend feucht). Zum Glück ging’s danach Richtung Heimat. Schon durch die gut vierstündige Rückfahrt hat sich die Batterie wieder auf ‘halb voll’ geladen.
Mein Fazit zum ersten Ausflug mit Titus: Geräumiges und bequemes Fahrzeug für die Dienstreise – aber der Stromausfall unter der Dusche wird mir ewig in Erinnerung bleiben!
AGM-Batterie nicht richtig eingestellt
promobil-Chefredakteur Dominic Vierneisel
Datum: Juli 2023

Der Chausson Dauertestwagen in promobil-Diensten ist weiter viel gefragt und häufig unterwegs. Zudem nutzt die Redaktion den TI mit dem innovativen Grundriss wie üblich für diverse Nachrüstungen und Optimierungen. Dieses Mal ging's um mehr Unabhängigkeit. Im Campingbetrieb war die Batterie bereits einmal überraschend frühzeitig in die Knie gegangen. Um künftig autarker zu sein, ließen wir vom Hero Camping Center in Wutöschingen (ganz im Süden von Baden-Württemberg nahe der Schweizer Grenze) eine Lithium-Batterie nachrüsten. Die Wahl fiel auf einen LiFePO4-Akku von Emergo Plus, und zwar das größte Modell der PowerXtreme-Serie mit 210 Ampèrestunden Kapazität; mehr dazu in promobil-Ausgabe 9/2023.
Weil sich der gespeicherte Strom bei Lithium-Akkus erfahrungsgemäß zu fast 100 Prozent nutzen lässt, hat der Chausson nunmehr fast viermal mehr Kapazität als bisher mit der serienmäßigen 95-Ah-AGM-Batterie.
Für ihre hohe Speicherkapazität ist die X210 erstaunlich kompakt; so passte der Akku problemlos anstelle des Originals in die Sitzkonsole des Beifahrersitzes. Zusätzlich ließen wir ein neues Ladegerät, das über eine für LiFePO4-Akkus geeignete Kennlinie verfügt, nachrüsten. Beim Ersetzen des alten CBE-Laders (in der linken Sitztruhe) stießen wir auf eine Überraschung. Ab Werk war das Ladegerät auf eine Ladedauer von lediglich 1,5 Stunden bei 14,1 Volt eingestellt (kleiner Schieberegler unter dem Lüfter): für die eingebaute AGM-Batterie definitiv nicht die richtige Kennlinie. So wurde die Batterie – trotz Solaranlage – mutmaßlich nie wirklich vollgeladen. Chausson-Besitzer sollten das ggf. überprüfen lassen, bevor der AGM-Akku Schaden nimmt oder zu schnell altert.
Ein wirklich positives technisches Detail fiel uns ebenfalls auf. Das Batterie-Umschaltrelais hinter dem Akku in der Beifahrersitzkonsole dient gleichzeitig als Trennschalter. So lässt sich die Batterie vom Stromnetz im Fahrzeug trennen, um eine schleichende Entladung zu verhindern. Bei längeren Standzeiten, beispielsweise in der Winterpause, sehr praktisch. Die Selbstentladung der Batterie kann das natürlich nicht verhindern. Daher gilt, um ein frühzeitiges Altern des Akkus zu vermeiden: vor dem Abstellen mindestens einmal richtig vollladen.
Wiederholungstäter im Bike-Park

promobil-Grafikerin Alisa Bielicke
Datum: Juni 2023
Dass unser Titus ein Raumwunder ist und zwei Downhill-Räder locker mitreisen können, hat unser Kurzurlaub mit dem Chausson 640 Titanium Ultimate durchs Sauerland ja bereits bewiesen. Dass wir daher zeitnah wieder das Chausson-Lenkrad in den Händen halten, war somit gesetzt. Also machen wir Freitag zeitig Feierabend und düsen wir mit den KollegInnen meines Freundes Richtung Vogesen. Bikepark Lac Blanc, schmeiß schon mal den Lift an!
Zwei Nächte stehen wir am Parkplatz des Bikeparks ohne Stromanschluss. Die Gasflasche ist voll und der Kühlschrank läuft kalt. Das kommt unseren Mitreisenden gerade Recht. Ja, der Inhalt einer Kiste Bier passt locker in den Chausson-Kühlschrank, ja er kühlt superschnell runter und ja, so ist der Abend noch ein kleines bisschen schöner.
Aber nicht der Kühlschrank lockt an, es ist der großzügige Grundriss. "Darf ich mal reinschauen"? Ich gebe gefühlte 15 Touren durch unser Wochenend-Fahrzeug und merke, wie super jeder Titus findet.

Wir selbst können auf unserer zweiten Tour nichts Neues am Dauertester feststellen, bis auf eine Sache: Als wir das Hubbett herunterfahren, bemerken wir, dass die hinteren Seile scheinbar verhakt sind und relativ früh verhindern, dass das Bett weiter heruntergelassen werden kann. Mittlerweile gab es den Kollegen-Hinweis, dass sich das Bett bestimmt nur auf einem der Sitze abgestützt hat. Unterwegs bin ich leider nicht darauf gekommen.
Auf dem Hin- und Rückweg hatten wir das Glück in einen dicken Stau zu geraten, wobei sich wieder gezeigt hat, wie komfortabel das Automatik-Getriebe ist. Daumen hoch hierfür. Hoffentlich ergibt sich bald wieder eine Möglichkeit, mit Titus zu reisen. Ich melde mich freiwillig.
Titus als Umzugswagen und Stadthotel

promobil-Redakteur Jürgen Bartosch
Datum: April 2023
Wenn die Kinder flügge werden, kommen neue Aufgaben auf die Eltern zu. Etwa einen Kleinumzug nach Hamburg zu organisieren. Die Stadt an der Elbe hat sich unsere Tochter für ihr Studium ausgesucht – nicht gerade der nächste Weg von Stuttgart aus.
Titus, der aktuelle Redaktions-Dauertestwagen, entpuppte sich dafür als ideales Gefährt. Fahrrad, Bett und Regale schluckte die Heckgarage klaglos, bis alles so voll war, dass auch ohne Verzurren nichts mehr verrutschen konnte. Koffer, Taschen und Kisten mit Pflanzen konnten im großen Sanitärraum mit separater Dusche – durch Decken vor Macken geschützt – wunderbar untergebracht werden. Schreibtischstuhl und Korbsessel mussten zwar zerlegt werden, um durch die Aufbautür zu passen. Sie reisten dann als mit Spanngurten fixiertes Bündel ohne Probleme auf dem Boden mit.

Zwei Spiegel fanden auf dem Hubbett einen gepolsterten Platz. Blieb noch die große Matratze, die auf der Seite stehend längs in den Mittelgang geschoben wurde. Dadurch entstand für jeden der beiden Passagiere auf den hinteren Plätzen quasi ein eigenes Abteil – fast wie in der Business-Class im Flieger. Da damit ohnehin keine Kommunikation mehr möglich war, verbrachten sie die rund siebenstündige Fahrt schlummernd und Podcast-hörend – nach eigener Aussage sehr entspannt.
Nach dem Entladen und Aufbauen der Möbel mutierte der Chausson zum bequemen Stadthotel für Eltern und Sohn. Ein Tag Sightseeing im regnerischen Hamburg war die Belohnung für alle Umzugshelfer, dann ging es zurück auf die Piste Richtung Süden.
Die Transit-Basis des Dauertesters erwies sich auf den gut 1.400 Kilometern Hin- und Rückweg als komfortabler Kilometerfresser. Wegen der behäbigen Sechs-Gang-Automatik nicht so sportlich, wie man es vom 170 PS-Motor vielleicht erwarten würde, aber dennoch ganz angenehm. Mal sehen, was das Leben noch so für Aufgaben bereithält für den vielseitig begabten Chausson 640 Titanium Ultimate.
Verfolgungswahn dank Spiegeltür

promobil-Redakteurin Irina Ziegler
Datum: März 2023
Titus durfte mich für eine Nacht nach Hause begleiten, um die vielen Requisiten für die Fotoproduktion am nächsten Tag zu transportieren. Ich war froh, als wie die Stadt mit ihren vielen roten Ampeln endlich verlassen hatten und ich gemächlich durchs Mahdental in Richtung Leonberg cruisen konnte. Aber irgendwie fühlte ich mich die ganze Heimfahrt über verfolgt. Der Titus hat hinten keine Fenster. Trotzdem wurde ich ständig von hellen Abblendlichtern hinter mir geblendet.
Des Rätsels Lösung konnte ich erst im heimischen Hof auf den Grund gehen: Das Heckbad war nicht mit der Schiebetür verschlossen. Dadurch spiegelte sich jedes entgegenkommende Fahrzeug gleichzeitig in den großen Spiegeln der Nasszelle.

Am nächsten Morgen hieß es deshalb: Klappe zu im Heckbereich. Nach einer kurzen Lektüre der Betriebsanleitung des Ford Transit konnte ich dann auch irgendwann die elektrische Parkbremse lösen und in Richtung Redaktion starten. Während der Fotoproduktion hat sich Titus als Fotomodell sehr gut bewährt. Weil er so geräumig ist, gab es nie Gedränge im Fahrzeug, die Requisiten waren (fast) nie im Weg.
Ausflugsdampfer für Betriebsausflug

CARAVANING-Chefredakteur Ingo Wagner
Datum: März 2023
Ene mene, miste, es rappelt in der Kiste. Der Kinder-Abzählreim bringt das für mich größte Manko von Titus Titanium auf den Punkt. Bis 100 km/h ist das Geräuschniveau auf den Vordersitzen akzeptabel, doch die Kommunikation mit Fahrgästen auf den recht weit hinten postierten Klappsitzen, die man aus den Sitztruhen hervorzaubert, gestaltet sich da schon schwierig.
Lässt man Titus mit 120 Sachen rennen, was er auf der Ebene dank des 170-PS-Diesels auch locker schafft, wird’s arg. Unter die unvermeidbaren Windgeräusche mischt sich dann nämlich ein Prasseln, das sich am ehesten mit einem heftigen Graupelschauer vergleichen lässt. Es scheint, als würden sich im Sandwich der Wände kleinste Teilchen bewegen. Doch woher dieses Geräusch genau kommt, konnten selbst acht geschulte Ohren nicht detektieren. Die Fliegengitter vor den Seitenfenstern hat man da übrigens schon lange geschlossen, weil sie sich von den Schwingungen des Aufbaus zum Flattern und Rasseln anregen lassen.

Die beiden Kolleginnen, die sich bei unserem Trip zum Skifahren freiwillig nach hinten gesetzt haben, mussten sich neben Geräuschen auch mit getrübtem Ausblick arrangieren. Die Sitze selbst sind dank neigungsverstellbarer Lehne auf der Mittelstrecke passabel. Dazu sagen muss man aber, dass der Chausson Titanium 640 trotz der Möglichkeit, aus der Sitzgruppe unter Zuhilfenahme etlicher zusätzlicher Polsterteile ein passables Zusatzbett bauen zu können, überwiegend von Paaren gekauft und genutzt wird.
Dass Titus in der Lage ist, das Gepäck einer Viermannschaft zu schlucken, ist ein ebenso unumstößlicher Fakt. Und ein höchst willkommener Nebeneffekt des Grundrisses, den ich persönlich als einen der besten in dieser Größenklasse erachte. Dass ich das überhaupt beurteilen kann, verdanke ich dem Umstand, dass die angesteuerte Ski-Herberge ein Klappsofa als groß genug für zwei Erwachsene erachtet und mir mit dieser irrigen Annahme drei komfortable Nächte an Bord von Titus beschert hat.

Zurück zum Stauraum: Durch zwei Seitenklappen ist die Garage erreichbar, die sich unter dem riesigen Heck-Kleiderschrank auftut. Mag sie auch für Fahrräder zu flach sein: Skier, Skistiefel und Sporttaschen schluckt sie lockerst. Und dank Licht findet man die Sachen auch des Nachts. Den Wohnraum zu illuminieren, ist wegen kleiner, verstreuter Schalter etwas komplizierter. Und wenn man es geschafft hat, strahlt der ohnehin weißlastige Innenraum eher kalt.
Für Wohlfühlwärme sorgt leise und ganz ohne Angst vor leeren Flaschen, die Dieselheizung. Auch das Hubbett hat mir erholsame Nächte nach intensiven, bis in die Abendstunden verlängerte Skitage beschert. Wintersportler freuen sich überdies über die enorme Bewegungsfreiheit zum An-, Aus- und Umziehen im Heck. Helm und Winterklamotten verlieren sich förmlich im voluminösen Heckschrank.
Störend ist allenfalls, dass der Boden im Bereich vor der Toilette beim Betreten knackt. Die große Dusche habe ich nicht benutzt, bin mir aber sicher, dass das ganz wunderbar ginge. Warmes Wasser bereitet der Boiler, der, anders als die Heizung, von Gas genährt wird.

Der Ford Transit bewährt sich als Unterbau für den französischen Aufbau im Großen und Ganzen gut. Die Automatik mit sechs weit gespreizten Fahrstufen bevorzugt eher die sachte Gangart. Auf langen Autobahnetappen habe ich den Wählhebel meist von D auf M wie manuell gezogen, damit der Ford nicht an jeder Steigung zurück in den Fünften schaltet. Auch der Geldbeutel dankt es, wenn man das Reisetempo zügelt. Der Expresszuschlag beträgt zwischen drei und vier Liter pro hundert Kilometer, steigt ergo auf 13 bis 14 Liter.
Positionslicht und weitere Reparaturen

promobil-Redakteur Christian Becker
Datum: Februar 2023
Im Rahmen einiger Wohnmobil-Optimieren-Beiträge für die nächsten Hefte stand der Dauertestwagen in den Hallen von Schafhäutle Reisemobile in Kirchheim am Neckar. Als die Geschichten für das Heft im Kasten waren, hatten wir noch Zeit nach der hinteren Positionsleuchte zu sehen. Die verweigerte ihren Dienst und blieb auch nach dem Lampentausch dunkel. Das Problem musste also woanders liegen.
Also Verkleidung in der Heckgarage geöffnet und schon war die Lösung gefunden. Die Anschlusskabel waren einfach nicht verbunden. Schnell wurden neue Kabelverbinder angeklemmt und schon ging Titus ein Licht auf.

Das war die dritte "Reparatur", die seit Teststart erledigt werden musste. Der defekte Wasserhahn (Frostschaden bei Anlieferung) wurde bei einem früheren Termin ebenso getauscht, wie die Aufbautür richtig eingestellt wurde. Hier hat das unter Schloss nicht in den Haltebolzen gegriffen.
Chausson Teilintegrierter im Dauertest
Hier finden Sie alle technischen Daten, Testwertungen, Pannen und Reisegeschichten des Chausson 640 Titanium Ultimate im Dauertest.