Zuladung im Campingfahrzeug
Zuladung im Campingfahrzeug

Gewichte und Beladung im Campingfahrzeug
Zuladung

Das maximale Gesamtgewicht im Wohnmobil oder Campingbus bestimmt, wie viele Personen, Gepäck und Zubehör mitreisen dürfen. Worauf muss man dabei achten?

Bürstner Ixeo I 736
Foto: Ingolf Pompe

Das Wort "Zuladung" im Wohnmobil errechnet sich aus dem Unterschied zwischen zulässigem Gesamtgewicht und reisefertigem Leergewicht inklusive Gas, Wasser und Kraftstoff:

  • Das zulässige Gesamtgewicht bestimmt, wie viel ein Fahrzeug vollbeladen wiegen darf.
  • Das Leergewicht ist jenes Gewicht, das ein Wohnmobil unbeladen, aber mit vollem Kraftstoff- und Wassertank, Gasflaschen sowie einem statistischen Fahrergewicht von 75 Kilogramm wiegt.
  • An Nutzlast oder Zuladung verbleibt die Differenz zwischen Leer- und zulässigem Gesamtgewicht.

In der Theorie klingt es ganz einfach. Aber: Wie viel Gas, Wasser, Kraftstoff berechnet man für die Reise? Und: Berechnen die Herstellerangaben auch direkt das Gewicht, das eventuell Zusatzausstattung wie Sat-Anlage, Markise etc. mitbringen?

Was wiegt das Womo wirklich?

Für die realistische Berechnung der Zuladung hat die promobil-Redaktion in ihrem Testschema eine exakte Gewichtsbestimmung mit klaren Richtlinien verfasst. Das Testprozedere besteht schon länger als die europäische Beladungsnorm.

Zuladung promobil-Test
promobil
Die ausführlichen promobil-Tests ermitteln auch die tatsächlichen Achslasten ganz genau.

Seit Juli 2004 gilt EN 1646-2 und regelt die Gewichtsverhältnisse von Campingfahrzeugen. Doch auch diese Norm vom Gesetzgeber lässt Hintertürchen offen. Deshalb wird bei vielen Wohnmobil- und Campingbus-Modellen in den unteren Gewichtsklassen bis 3,5 Tonnen häufig zum Problem.

Denn: Nicht nur das maximale Gesamtgewicht darf nicht überschritten werden, auch die zulässigen Achslasten und Radlasten müssen eingehalten werden. Sitzt beispielsweise ein voller Wasser- oder Treibstofftank nahe einer Achse, kann dies ganz schnell zur Überladung an dieser Stelle führen. Auch das kontrolliert und ahndet die Polizei – vor allem während der Urlaubssaison. Und dafür gibt es in Deutschland und Europa teilweise empfindlich hohe Strafen.

Eine Frage der Sicherheit

Ganz grundlos und willkürlich wurden diese Regeln nicht eingeführt. Erstens wirkt sich die Beladung auf das Bremsverhalten des Fahrzeugs aus. Hier gilt: Je schwerer, desto länger der Bremsweg. Zweitens sorgt eine gleichmäßige Verteilung des Gewichts für mehr Fahrstabilität. Hat eine Seite oder eine Achse im Reisemobil dramatisch mehr oder sogar Über-Gewicht, dann reagiert das Fahrzeug empfindlicher bei Ausweichmanövern und auf Seitenwinde und kann ins Schwanken geraten.

Daher ist es nicht nur aus rechtlichen Gründen, sondern auch für die Fahrsicherheit wichtig, dass CamperInnen genau wissen, was das Fahrzeug und das Gepäck an Bord tatsächlich wiegt. Fürs Fahrzeug lohnt es sich, vor längeren Reisen mit dem gepackten Camper einmal auf die Waage zu fahren, um auf Nummer Sicher zu gehen.

Was tun für die korrekte Zuladung?

In diesem Artikel haben wir in diesem Artikel beispielhaft ermittelt, was die durchschnittliche Beladung von einer Zwei-Personen-Besatzung wiegt. Ganz konkrete Tipps zum richtigen Beladen und Packen zeigen wir hier.

Auflastung, Anhänger, Beladung
Fiat
Bei chronisch überlasteten Hinterachsen können Zusatzschraubenfedern die Blattfedern unterstützen.

Ein weiteres Thema in diesem Zusammenhang ist die Auflastung. Für einige Reisemobil-Chassis lässt sich das zulässige Gesamtgewicht recht unkompliziert erhöhen. Die wichtigsten Fragen dazu beantworten wir hier.

In diesem Themen-Special listet promobil alle wichtigen Inhalte zum Thema Zuladung beim Reisemobil auf: