Heckgarage im Campingbus optimieren
Zurrschienen und Verkleidung nachrüsten

Fracht sicher fixieren und gleichzeitig die Möbel schützen: In dieser Folge der promobil Werkstatt-Serie geht es darum, wie man Heckstauräume im Campingbus optimiert. Die hochwertigere Optik gibt es quasi gratis dazu.

Wohnmobil Stauraum
Foto: Dominic Vierneisel

Heckstauräume, allen voran große Außenfächer wie etwa Heckgaragen müssen einiges abkönnen. Sie kriegen es mit verschiedensten Frachtgütern zu tun, die zudem nicht immer ideal fixiert werden (können), weil serienmäßig passende Verzurrmöglichkeiten fehlen.

Wohnmobil Stauraum  Garage
Dominic Vierneisel
Vorher: Ohne den Filzbelag können die Schränke leicht verkratzen.

So bekommt unterwegs die Heckwand schon mal einen Schlag vom Fahrradlenker ab, und die Kabeltrommel zerkratzt die angrenzende Möbelwand. Das ist zum einen ästhetisch ein Wertverlust, zum anderen ist ungesicherte Fracht aber auch ein Sicherheitsrisiko. Nicht ohne Grund ist eine adäquate Ladungssicherung gesetzlich vorgeschrieben.

DIY-Tricks

Filzplatten vermeiden Schrammen im Möbelbau

Mit dieser Optimierung schlagen wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Wir lassen Schrammen im Mobiliar verschwinden, schützen es vor weiteren Beschädigungen und erleichtern die künftige Ladungssicherung. Als Anschauungsbeispiel dient uns der Stauraum unter dem Heckbett eines Campingbusses. In gleicher Weise kann jedoch auch jeder andere größere Stauraum optimiert werden.

Wohnmobil Stauraum Zubehoer
Dominic Vierneisel
Die Filzplatten gibt es in zwei Grautönen. Sie werden mit Montagekleber fixiert. Zur Frachtsicherung bringen wir Zurrschienen und -platten an.

Bei hochwertigeren Reisemobilen sind Innenwände und Türen des Stauraums oft mit Nadelfilz ausgeschlagen. Günstigeren Modellen fehlt ein solcher Schutz dagegen in der Regel komplett; Schrammen in den empfindlichen Papierdekorfolien der Innenwände und des Mobiliars sind da keine Seltenheit.

Für unser hier und da bereits in Mitleidenschaft gezogenes Demonstrationsobjekt fanden wir das passende Material beim Möbelbauspezialisten Vöhringer: dicht gepresste, robuste, etwa drei Millimeter starke Filzmatten, die sehr steif sind und sich deshalb an den senkrechten, planen Flächen leichter anbringen lassen als ein flexibler Stoff oder Teppich. Wir entscheiden uns für den dunkleren, weil mutmaßlich unempfindlicheren Grauton. Rund zwei Kilo wiegt das Material für die benötigten Flächen.

Zusätzliche Zurrschienen im Camper-Heck

Etwa nochmal so viel wiegen die Zurrschienen, die auf der rechten Seite unten und auf halber Höhe angebracht werden, von der Zuladung ab. Auf der linken Seite kommen platzsparende Zurrplatten zum Einsatz, zusätzlich zu den Original-Zurrösen am Boden. Denn nur mit Befestigungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Höhen lassen sich Campingmöbel, Fahrräder und Co. sicher fixieren. Die hochwertigen Airlineschienen sind mit rund 2.500 daN auf jeden Fall ausreichend belastbar. Für glatte Oberflächen gibt es auch spezielle Schienen zum Kleben. Wir entscheiden uns dafür, sie mit Spaxschrauben im Holz zu befestigen, und sichern sie auf der Rückseite der Möbelplatte zusätzlich mit Holzklötzchen.

Aufwand und Kosten

Eine Filzplatte à 2,0 auf 1,25 Meter schlägt mit 35 Euro zu Buche, zu beziehen über den Lagerverkauf von Vöhringer in Trochtelfingen auf der Schwäbischen Alb. Für unseren Umbau brauchen wir zwei Stück. Dazu kommen zwei Zurrschienen à 2 m Länge (je 77 Euro bei zurrschienen.com) mit vier Endstücken (je 3 Euro) und vier Einzelzurrpunkte (je 9 Euro). Dazu kommt Montagematerial für rund 20 Euro. Summe der Materialkosten: 292 Euro.

Für das DIY-Projekt sollten Sie technisch versiert und für den Einbau gut ausgestattet sein. Der Profi für das hier gezeigte Projekt, Caravantechniker Udo Rudolf in Stuttgart, benötigte dafür rund sechs Stunden, abzüglich der vielen Unterbrechungen für die Fotos.

Die aktuelle Ausgabe
Promobil 06 / 2023

Erscheinungsdatum 03.05.2023

148 Seiten