1. Nähe
Das wohl am meisten unterschätzte Kriterium bei der Suche nach einem neuen Caravan ist Nähe. Auf die Strecke zum Händler kommt es nicht nur bei der Abholung des Fahrzeugs an.
Später folgen womöglich Reparaturen innerhalb der Gewährleistungsfrist von zwei Jahren, für die der Händler geradestehen muss. Und wenn alles glattgeht, wären da immer noch jährliche Dichtigkeitsinspektionen. Bei einer Entfernung von mehr als 100 Kilometern können Routinetermine stressig werden.
2. Auswahl
Die Größe eines Betriebs ist für die Qualität nicht entscheidend. Wie soll man aber eine Kaufentscheidung treffen, wenn man Grundrisse und Polsterfarben nur auf dem Papier sieht?
Ein guter Händler sollte genügend Ausstellungsfahrzeuge haben, damit man sich ein genaues Bild vom gewünschten Modell machen kann und auch einmal in Ruhe Probe liegen darf.
3. Werkstatt
Als KäuferIn sieht man meist nur die Schaufensterseite, dabei wäre ein Blick hinter die Kulissen ebenso wichtig. Dort könnte man schnell sehen, ob ein Betrieb über eine professionelle Caravan- und Reisemobilwerkstatt verfügt.
Die erkennt man beispielsweise an großen überdachten Hebebühnen. Nur wenn es mehrere witterungsunabhängige Wartungsplätze gibt, klappt es später mit gewünschten Terminen für eventuelle Zubehörnachrüstungen oder Reparaturen.
4. Mietangebote
Vor dem Kauf erst einmal ausprobieren: Im Idealfall kann man das Wunschmodell für den großen Urlaub mieten und dann entscheiden. Oft lässt sich das ausgiebig getestete Fahrzeug am Ende der Mietsaison übernehmen.

Mit einem seriösen Händler spricht man offen über die eigenen Vorstellungen und Möglichkeiten, kann risikolos probieren und zu vorher abgesprochenen Konditionen kaufen.
5. Markentreue
Seit wann hat der Händler die gewünschte Marke schon im Angebot? Ein langjähriges gutes Verhältnis zum Hersteller zahlt sich bei der Abwicklung von Gewährleistungsfällen und eventueller Kulanz aus.
Umgekehrt kann es Probleme geben, wenn der Händler seine Marken oft auswechselt. Dann darf man sich nicht wundern, dass man sich später bei der Ersatzteilbeschaffung woanders umsehen muss.
6. Vertrauen
Ob die Chemie stimmt, merkt man oft schon beim ersten längeren Gespräch. Ein guter Händler kann zuhören und berät kompetent über die zahlreichen Möglichkeiten bei der Fahrzeugwahl. Hinweise auf die Qualität eines Betriebs geben außerdem Auszeichnungen des Händlerverbands DCHV.
Wer im jährlichen Wettbewerb sehr gut abschneidet, darf sein Unternehmen mit dem "Goldenen C" schmücken. DCHV-Tafeln weisen auch darauf hin, ob geprüfte Fachkräfte für Caravan-Technik in der Werkstatt arbeiten.
7. Preise
Selbstverständlich spielt Geld beim Kauf eine Rolle. Unter den hier genannten Kriterien ist der Preis aber keinesfalls die Hauptsache, im Gegenteil.
Bietet ein Händler deutlich unter marktüblichen Konditionen an oder wirbt mit Discountpreisen, ist Skepsis angebracht, denn jeder Betrieb muss am Ende seine Kosten decken. In solchen Fällen liegt die Vermutung nahe, dass woanders gespart wird, beispielsweise am Service nach der Unterschrift des Kaufvertrags.
8. Zubehör
Was wäre ein Caravan ohne die individuellen Ausstattungsmöglichkeiten? Fast alle Fahrzeuge werden nachträglich mit Zubehör vom Fahrradhalter bis zur TV-Anlage versehen. Der Händler sollte hier eine gute Auswahl und die fachgerechte Montage anbieten können.
Theoretisch sind Nachrüstungen auch in anderen Betrieben möglich, das kann aber wiederum Schwierigkeiten in Gewährleistungsfällen mit sich bringen.