Bürstner stellt sein Modellprogramm für 2026 komplett neu auf. Alle Reisemobil- und Campingbus-Baureihen werden neu sortiert. Als erste Frucht der neuen Ausrichtung kommen einige Sondermodelle auf den Markt. Den B66 gibt es als Teilintegrierten und Campingbus.
Der Preis von 78.990 Euro für den sieben Meter langen Teilintegrierten 690 TD ist durchaus als Kampfansage zu verstehen. Die Serienausstattung macht deutlich, dass Bürstner es wirklich ernst meint. Automatik-Getriebe, Alufelgen, Lederlenkrad, lackiertes Fahrerhaus, B66-Außendekor, Lederpolster mit spezieller B66-Bestickung – keine versteckten "Optionen", die man meist ohnehin benötigt, wie die Fahrerhausfaltverdunkelung, Markise oder zweite Garagentür. All das ist inklusive, einschließlich soliden, planen Rahmenfenstern. Extras gibt es so gut wie keine, außer dem Hubbett (1.500 Euro), das ja wirklich nicht jeder braucht.
Sondermodell B66 690 TD: Neues Interieur
Basis des Sondermodells ist der Lyseo TD.
Wir schauen uns den Bürstner B66 690 TD genauer an. Basis des Sondermodells ist der Lyseo TD mit technischem Doppelboden, dem die Marke allerdings ein komplett neues Interieur verpasst hat. Beige-hellgraue Möbelkorpusse, Fronten in mittelbraunem, lebhaft gemustertem Holzdekor. Das wirkt modern und im Zusammenspiel mit den schicken Verkleidungen für die Fensterrollos wohnlich.
Aufgeteilt ist der 690 TD mit Einzelbetten im Heck klassisch. Im Bug liegt eine L-Sitzgruppe mit den Ducato-typisch leicht drehbaren Seitensitzen und einem vergleichsweise großen, verschiebbaren Tisch. Dahinter befinden sich die Winkelküche und ein Bad mit integrierter Dusche. Obendrüber hängt besagtes Hubbett.
Die Einzelbetten lassen sich über zwei Stufen entern. Die untere davon ist ausziehbar, Stauraum befindet sich in beiden.
Die Einzelbetten lassen sich über zwei Stufen entern. Die untere davon ist ausziehbar, Stauraum befindet sich in beiden. Wer mag, baut das Ganze auch schnell zur großen Liegewiese um. Über dem Kopfende liegt gut erreichbar eine Ablage mit USB-Anschlüssen und drei Hängeschränke. Tellerfedern unter den Matratzen sollen für einen guten Liegekomfort sorgen. Ein Dach- und zwei Seitenfenster lassen Luft und Tageslicht herein. Abtrennbar vom übrigen Wohnraum ist der Schlafbereich mittels Faltvorhang.
Unter den Fußende befinden sich zwei Stauschränke, ein Kleiderschrank links, und ein auf einem Auszug herausziehbarer, und daher sehr gut zugänglicher Wäscheschrank rechts. Stauraum steht zudem im Doppelboden (flaches Fach) und einer komplett leere Seitensitztruhe zur Verfügung. Ansonsten gibt es drei Hängeschränke unterm Hubbett, die aber vergleichsweise groß sind, und außerdem eine große offene Ablage in der T-Haube über dem Fahrerhaus.
Große Küche mit drei Gasflammen
Wird die Spüle nicht gebraucht, ist sie von einem stabilen, großen Brett abgedeckt.
Die Küche ist mit einem 3-Flammkocher mit elektrischer Zündung, mittelgroßer Spüle und 136-L-Kompressorkühlschrank solide ausgestattet. Praktisch: Die Spüle ist bei Nichtgebrauch von einem großen, stabilen Brett abgedeckt, das sich zur Seite drehen lässt und so Arbeitsfläche schafft. Der schlanke, hohe Kühlschrank ist praktisch eingerichtet mit viele Fachböden und Türfächern sowie ganz unten einer Schublade für Getränke. Vier Schubladen inklusive einer fürs Besteck und ein großer, unterteilter Hängeschrank nehmen Vorräte und Geschirr auf.
Der besondere Dreh im Bad ist dessen Schwenkwand. Dreht man die samt Waschbecken und großem Spiegel zur Seite, entsteht eine große, gut nutzbare Dusche, die über eine eigene Armatur samt Brause und zwei Ablagen verfügt. Vor die Tür muss noch ein kleiner Vorhang als Spritzschutz gezogen werden. Stauraum gibt’s im Wandschrank und unter dem Becken, für übliche Toilettenartikel durchaus ausreichend.
Nur das Hubbett ist nicht inklusive und kostet 1.500 Euro extra.
Die Liegefläche des elektrischen Hubbetts geht mit bis zu 1,35 Meter Breite glatt als Doppelbett durch. Unter der Evopore-Kaltschaummatratze liegt ein Abstandsgewirke zur Unterlüftung. Der Aufstieg erfolgt über eine stabile, vierstufige Leiter. Nach jeder der beiden Längsseiten schützen bei Bedarf Netze vor dem Herausfallen. Zwei in die Decke eingelassenen Lesespots sind die zweckmäßige Beleuchtung im Hubbett. Die Liegefläche ragt zum Teil vor die Eingangstür.
Weitere Sondermodelle bei Bürstner
Neben dem 690 TD führt Bürstner noch den 732 TD ein. Bei 7,19 Meter Länge bietet der für 1.000 Euro mehr ein höhenverstellbares Queensbett im Heck. Ebenso ergänzt ein großer Campingbus auf Fiat Ducato das B66-Programm. Der 600 C – sechs Meter lang mit üblichem Heckquerbett – basiert auf dem bekannten Campeo, hat aber für mehr Sanitärkomfort das praktische Schwenkbad des bisherigen Eliseo eingebaut. Mit maximal 1,60 Meter ist das Querbett angenehm breit und kommt in der stämmigen Ducato-Karosserie auch ohne Verbreiterungen auf 1,97 Meter Liegelänge. Mit knapp 60.000 Euro Grundpreis rollt der 600 C ab Juli zu den Händlern.
Freunde kompakter Campingbusse bedient Bürstner mit einem B66-Sondermodell des aktuellen Copa. Der 532 UV basiert auf dem Ford Tourneo Custom, mit serienmäßigen 170 PS und Achtgang-Automatikgetriebe. Mit Aufstelldach und dem gefragten Grundriss mit Längsküchenzeile hinter dem Fahrersitz spricht er Camper an, die ihren Bus auch gelegentlich für Alltagszwecke nutzen.
