Die Auswahl an Campingbussen in der Fiat-Ducato-Klasse wächst immer weiter. Nicht aber die Wahlmöglichkeiten beim Grundriss. Fast alle Hersteller beschränken sich auf Variationen von Querbetten und Einzelbetten. Da wirkt der Rapido V62 wie eine erfrischende Alternative.
Ausgefallener Grundriss für einen Campingbus
Mit seiner Einrichtung belebt er eine klassische Idee wieder neu. Allerdings stammt die Inspiration nicht aus Campingbussen, sondern vom früher beliebtesten Grundriss in Teilintegrierten: Der V62 hat ein längs eingebautes Doppelbett, ein französisches Bett, im Heck. So bleibt daneben noch Platz für ein langgestrecktes Bad.
Von dieser kompakten Kombination profitieren die gefühlten, aber auch tatsächlichen Platzverhältnisse im Fahrzeug. Am deutlichsten gewinnt wohl die Sitzgruppe. Ein breiter Seitensitz im Einstieg macht die vordere Wagenhälfte zum weitläufigen Wohnzimmer. In dem Hocker steckt übrigens der Gaskasten für zwei Elf-Kilo-Flaschen.

Ein großes Dachfenster aus Glas und die Seitenbank tragen zum offenen Eindruck der Sitzgruppe bei.
Viel Platz für Küche und Schränke
Hinter der Sitzgruppe schließt sich eine Küche an, die man ebenfalls eher in einem Teilintegrierten vermuten würde. Sie besteht aus einem hohen Kühlschrank und einem winkelförmigen Küchenblock mit zahlreichen Auszügen gegenüber. Eine weitere Überraschung ist der Kleiderschrank zwischen Küche und Bad. Er nutzt die gesamte Innenhöhe aus und gefällt durch einen breiten Bereich mit Kleiderstange sowie mehrere gut erreichbare und einsehbare Fächer.
Zwiespältig fällt dagegen der Eindruck vom Sanitärraum aus. Einerseits kann der V62 gegenüber vielen anderen Campingbussen mit guter Bewegungsfreiheit an Waschbecken und der Toilette punkten. Andererseits ist der Raum insgesamt recht schmal und die Dusche besteht nur aus einem umlaufenden Vorhang.
Vorteile und Nachteile des Längsbett
Eine gewisse Kompromissbereitschaft verlangt ebenso das Bett. Es ist knapp zwei Meter lang, aber maximal 1,25 Meter breit und am Fußende noch etwas schmaler. Dazu steht es höher im Raum als man es von Teilintegrierten kennt. Durch eine ausziehbare Stufe gelingt der Einstieg trotzdem problemlos.
Vorteilhaft ist die Betthöhe für die Staufächer darunter. Ein Teil ist von innen zugänglich, der größere Part von außen. Weil hier kaum weitere Einbauten hineinragen, kann der hintere Stauraum trotz Heckbad ein stattliches Volumen bieten.

Das Bad ist zwangsläufig schmal, aber auf der Toilette und am Waschbecken fühlt man sich nicht beengt.
Erweiterte Ausstattung zum Jubiläum
Wer die Rapido-Kollektion in den letzten Jahren verfolgt hat, erinnert sich vielleicht, dass es den V62 schon einmal gab. Zur Saison 2020 wurde er neu eingeführt, verschwand aber kurz darauf im Zuge der allgemeinen Lieferkrise und der Straffung des Modellprogramms. Seitdem wurde das Interieur aller Rapido Vans spürbar modernisiert. Obwohl sie dem großflächigen Holzdekor treu geblieben sind, wirkt alles frisch und freundlich. Das gilt speziell für die hellere von zwei wahlweise lieferbaren Möbelvarianten, namens Luceo.
Der neue V62 ist im Modelljahr 2026 ausschließlich als Jubiliäumsmodell mit erweiterter Ausstattung zu haben. Zum 65. Geburtstag der Marke Rapido gibt es eine spezielle Kunstlederpolsterung mir R65-Logo und hochwertige Technik in Serie. Dazu zählen eine Lithium-Batterie und ein Solarpanel. Das Basisfahrzeug wird mit einer dunkelgrauen Metallic-Lackierung und Leichtmetallfelgen aufgewertet. Darüber hinaus bringt der Fiat Ducato eine elektrische Parkbremse, ein Lederlenkrad und ein Multimediasystem mit.
Technische Daten: Rapido V62 (2026)
- Grundpreis: 69.400 Euro (Stand: Juli 2025)
- Länge: 6,36 m
- Zulässiges Gesamtgewicht: 3.500 kg
- Zahl der Schlafplätze: 3
- Zahl der Sitzplätze mit Gurt (eingetragen): 4