Ahorn Camp spricht von einer neuen Ära, die der Hersteller mit dem Wechsel auf die neueste Generation des Renault Master nicht nur technisch, sondern auch gestalterisch mit einem neuen Markenlogo und einem reduzierten Exterieur ankündigt. Die bisher beige-blau gehaltenen Fahrzeuge weichen einem schlichteren Außendesign in Weiß, Grau und Schwarz. Parallel dazu wurde das Modellprogramm gestrafft: Drei Alkoven, zwei Kastenwagen und sechs Teilintegrierte bilden das neue Sortiment, das zur Saison 2026 schrittweise in den Handel kommt. Zum Auftakt starten sämtliche Modelle als sogenannte "First Edition". In Düsseldorf zu sehen sein werden, ein Kastenwagen (CV 630), drei Teilintegrierte (T 690, TE 740 und TQ 740) sowie ein Alkoven (A 690).
10 cm mehr im neuen Campingbus
Eines der ersten Fahrzeuge, das wir bereits näher begutachten konnten, ist der neue Kastenwagen CV 630 First Edition – ein Modell mit Längsbetten im Heck und 6,31 Metern Außenlänge. Er tritt die Nachfolge vom CV 620 auf dem alten Renault Master an, ist aber – wie der kürzere CV 560 (ehemals CV 550) – durch das verlängerte Basisfahrzeug rund zehn Zentimeter länger geworden.
Im CV 630 verbaut Ahorn Camp zwei Längsbetten im Heck, die jeweils rund 191 und 186 Zentimeter lang sind. Die Matratzen bestehen aus Kaltschaum und liegen auf Lattenrosten. Sie lassen sich mit einem Mittelpolster zu einer großen Liegewiese verbinden. Unter dem linken Bett befindet sich ein Kleiderschrank mit Hängestange, unter dem rechten die von außen zugängliche Gasflaschenkiste für zwei 11-Kilo-Flaschen. An Stauraum mangelt es insgesamt nicht: Neben kleinen Oberschränken mit weißen, grifflosen Klappen finden sich offene Ablagen über den Hecktüren und in den Ecken. Als optisches Detail setzt Ahorn Camp Lamellen-Designelemente an den Wänden ein. Beide Betten verfügen über Seitenfenster – das kleinere auf der Schiebetürseite ist dabei positiv hervorzuheben, da es trotz der beengten Einbauverhältnisse realisiert wurde.
Platz in der Küche

Platz und ordentlich Arbeitsfläche in der Küche.
Die Küche bietet neben einer Edelstahlspüle und einem Zweiflammkocher mit elektrischer Zündung auch ausreichend Arbeitsfläche. Der 70-Liter-Kühlschrank mit Kompressortechnik ist quer eingebaut und lässt sich bequem vom Wohnraum oder von außen bedienen. Im Wohnraum setzen die Speyerer auf die übliche Halbdinette mit erweiterbarem Tisch zwischen Bank und drehbaren Vordersitzen. Dieser dürfte für mehr als zwei Personen schnell zu klein werden. Sind die Bank und die Pilotsitze besetzt, ist die Beinfreiheit etwas eingeschränkt.
Im Bad setzt Ahorn Camp auf ein klassisches Kompaktbad mit integriertem Duschbereich. Der Raum ist nicht besonders hoch, punktet aber mit durchdachten Details: Ein eingelassenes, gut abwischbares Waschbecken, offene Ablagen, ein kleines Hängeschränkchen sowie ein Fenster gehören zur Ausstattung. Geduscht wird mithilfe eines Duschvorhangs, der sich ringsum schließen lässt – eine funktionale, wenn auch nicht jedermanns Sache.
Viel optionale Ausstattung

Die schicke Außenlackierung von den neuen Ahorn-Kastenwagen nennt sich Agave Blue.
Technisch startet der CV 630 First Edition mit einem 2,0-Liter-Turbodiesel mit 130 PS und Sechsgang-Schaltgetriebe. Gegen Aufpreis ist die Kombination mit einem 150-PS-Motor und 9-Gang-Wandlerautomatik von ZF erhältlich. Letztere wurde in enger Kooperation mit Renault entwickelt. Die Grundausstattung umfasst unter anderem LED-Scheinwerfer, Reifendrucksensoren, Fahrerhausklimaanlage, Tempomat und ein abschließbares Handschuhfach – alles gebündelt im Renault Chassis Pack. Hinzu kommen auf Wunsch weitere Ausstattungspakete wie ein Multimedia-Paket mit 10-Zoll-Touchscreen und Rückfahrkamera, ein Winterpaket mit Gas- oder Dieselheizung sowie ein Komfortpaket mit Ladebooster, Fliegenschutztür und 230-Volt-Steckdosen im Aufbau.
Serienmäßig Revotion-System an Bord
Mit der neuen Modellgeneration führt Ahorn Camp zudem serienmäßig das digitale Bordmanagementsystem Revotion ein. Die smarte Plattform ermöglicht die Steuerung von Licht, Heizung, Klimaanlage oder Energieversorgung bequem über ein zentrales Touchpanel im Fahrzeug – oder alternativ per Smartphone-App. Dank integrierter IoT-Verbindung lässt sich der Camper sogar aus der Ferne vorheizen oder herunterkühlen. Darüber hinaus zeigt das System unter anderem Batteriestatus, Ladezeit, Wasserverbrauch und GPS-Standort an. Erweiterungen, wie die Einbindung von Kühlschrank oder Alarmanlage, sind jederzeit möglich. Das erste Jahr des mobilen Fernzugriffs ist ab Werk kostenfrei freigeschaltet, danach greift ein Abo-Modell.
Der Grundpreis des CV 630 liegt bei 54.500 Euro, zuzüglich 2.450 Euro für Übergabe, Dokumente und Einweisung. Damit ist das Modell preislich gut positioniert und lässt sich modular an persönliche Bedürfnisse anpassen. Die Auflastung auf 4,0 Tonnen ist ebenso möglich wie die Reduzierung der Sitzplätze zur Optimierung der Zuladung.