Weinsberg Caracore 700 MEG (2023) im Test
Beliebter Integrierter 20.000 Euro teurer

Ein Hingucker ist er ja, der Weinsberg Caracore 700 MEG. Doch auch mit inneren Werten will er überzeugen. Auf 7,41 Meter Länge ist viel Platz für Wohnkomfort. Kann er das Versprechen halten?

In diesem Artikel:
  • Die Baureihe Weinsberg Caracore
  • Wohnen
  • Beladen
  • Technik
  • Fahren
  • Preise
  • Lichtcheck
  • Das fiel uns auf
  • Die Konkurrenten des Weinsberg Caracore 700 MEG
  • Wertung des Weinsberg Caracore 700 MEG
  • Fazit

Als Weinsberg 2019 die ersten Bilder des Caracore zeigte, trafen sie bei vielen Integrierten-Fans den Nerv – automotive Front mit Voll-LED-Scheinwerfern serienmäßig, das Ganze zu Preisen ab knapp 56.000 Euro. Bei den beiden anschließenden Wahlen zum Reisemobil des Jahres schob sich der Weinsberg Caracore damit aus dem Stand auf Platz zwei seiner Klasse und ist sogar Sieger der Leserwahl 2023.

Integrierte Wohnmobile

Inzwischen liegt der Grundpreis rund 20.000 Euro höher – der gut ausgestattete Testwagen reißt sogar die 100.000-Euro-Marke. Grund genug für promobil zu fragen: Was gibt's für diesen Preis?

Die Baureihe Weinsberg Caracore

Weinsberg Caracore Grundriss f
promobil
Die Innenansicht des Weinsberg Caracore 700 MEG.
  • Preise: 75.090–78.290 Euro
  • Basis: Fiat Ducato
  • Länge/Breite/Höhe: 7,41/2,32/2,79 m
  • Gesamtgewicht: 3.500 kg
  • Weitere Modelle: 2
  • Gurte/Schlafplätze: 4–5/4–5
  • Charakter: Die Baureihe umfasst drei Grundrisse. Neben dem 700 MEG gibt es noch zwei Modelle mit 6,99 Meter Länge. Der 650 MF hat ein Längsdoppelbett mit Seitenbad im Heck, der 650 MEG läuft mit Einzelbetten vom Band. Alle Modelle haben serienmäßig ein manuell absenkbares Hubbett im Fahrerhaus an Bord. Ebenso sind die Voll-LED-Frontscheinwerfer in der schicken Bugmaske Standard. Trotz des inzwischen gehobenen Grundpreises ordnet sich der Caracore als Einsteiger-Integrierter ins ebenfalls teurer gewordene Konkurrenzumfeld ein.

Auch wenn er im Konkurrenzumfeld immer noch zu den günstigeren Angeboten zählt, muss sich das Testmobil nun auch an den Maßstäben messen lassen, die man an ein Reisemobil für eine sechsstellige Summe anlegt. Die Basisdaten des Weinsberg Caracore 700 MEG versprechen dabei viel.

Lange Einzelbetten im Heck laden zum bequemen Nächtigen. Das Raumbad ist laut Hersteller das größte seiner Klasse. Dazu gibt es im 7,41 Meter langen Integrierten ein großes Hubbett und eine geräumige Heckgarage. Das alles soll dank Leichtbau – der 700 MEG wirbt im Katalog mit "Superlight-Technologie" – auch mit 3,5-Tonnen-Zulassung gut nutzbar sein. Ob das in der Praxis funktioniert und vor allem, wie viel Komfort auf dem Stellplatz und während der Fahrt geboten wird, zeigen wir weiter unten.

Wohnen

Weinsberg Caracore Bett f
Ingolf Pompe
Die Heckbetten sind stattliche 86 Zentimeter breit und 198 lang. Der Einstieg gelingt bequem über zwei Stufen.

Die Aufbaulänge von 7,41 Metern lässt also auf großzügige Platzverhältnisse im Innenraum des Caracore 700 MEG hoffen. Zu finden sind sie vor allem im hinteren Teil des Fahrzeugs. Die Einzelbetten mit 1,98 Meter Länge haben nahezu Gardemaß. Die weichen Matratzen sind üppige 86 Zentimeter breit und liegen auf Lattenrosten. Den Umbausatz zur Liegewiese gibt es für 547 Euro extra. Ebenfalls optional ist das große, aufstellbare Panorama-Dachfenster im Heck. Es kostet zwar stattliche 612 Euro, gewährt aber mit einer Länge von 1,30 Metern schöne Ausblicke in den Sternenhimmel.

Das Bad schließt sich direkt an den Schlafbereich an und ist als Raumbad ausgeführt. Mit der Tür des Sanitärraums lässt sich der Wohnraum abtrennen. An den Betten sorgt allerdings nur ein halbhoher Vorhang für Sichtschutz. Die Duschkabine hat mit rund 68 mal 75 Zentimetern eigentlich eine ausreichende Grundfläche. Allerdings nimmt der Radkastenüberbau nahezu die Hälfte davon weg. So gelingt auch das Schließen der Duschtüren nur umständlich, da man selbst im Weg steht.

Die Stehhöhe beträgt nur 1,93 Meter, im Rest des Bads dagegen 2,00. Der Waschraum mit drehbarer Kassettentoilette fällt geräumig aus und ist mit Garderobenhaken und Klorollenhalter ausgestattet. Eine Trockenstange findet man in der Dusche gegenüber. Sanitärartikel reisen in zwei Ober- und einem Unterschrank mit. An der Belüftung gibt es nichts zu mäkeln, denn es sind sowohl Dachhaube als auch Fenster vorhanden.

Weinsberg Caracore Bad f
Ingolf Pompe
Das Bad ist geräumig und doppelt belüftet. Die Toilette hat ausreichend Beinfreiheit.

Die Küche geizt mit echter Arbeitsfläche, zumal es auch keine Spülenabdeckung im Testwagen gibt. Man kann aber den Tresen, der Sitzgruppe und Küche trennt, immerhin als Abstellfläche nutzen – zumindest solange der Fernseher nicht in Benutzung ist. Denn der versteckt sich – sofern vorhanden – in diesem Board. Lob heimsen die beiden 230-V-Steckdosen am Küchenblock ein. Auch der Stauraum ist gut bemessen. Zwei Hängeschränke, zwei Auszüge und ein Schrankfach sollten für Küchenzubehör und Lebensmittelvorräte reichen.

Für wärmeempfindliche Speisen und Getränke ist ein großer 142-Liter-Absorberkühlschrank gegenüber dem Küchenblock vorgesehen. Gekocht wird auf einem Drei-Flammen-Kocher mit elektrischer Zündung. Das runde Spülbecken ist nicht gerade tief, aber dank hoher Armatur können auch größere Töpfe gut gespült werden.

Weinsberg Caracore Sitzgruppe f
Ingolf Pompe
Für zwei ist die Sitzgruppe sehr bequem, zu viert wird es enger. Der kleine Tisch steht stabil.

Vorn an die Küche schließt sich die Sitzgruppe an. Im Fall des Testwagens ist es die optionale L-Variante, die für 435 Euro in der Preisliste steht. Serienmäßig findet sich hier eine Halbdinette mit Seitensitz und eingehängtem Tisch samt Verlängerungsplatte. Vielleicht die bessere Wahl, denn die L-Bank-Option erntet einige Kritikpunkte.

So ist das Reinrutschen auf die Sitzfläche unkomfortabel, da zwischen Sitztruhe und Tischsäule zu wenig Platz für die Beine bleibt. Der Tisch steht zwar stabil, mit 625 mal 810 Zentimetern ist die Platte aber ziemlich klein. Immerhin ist sie dreh- und verschiebbar und somit von allen Plätzen aus erreichbar. Auf den gedrehten Fahrerhaussitzen – optionale Aguti-Exklusiv-Exemplare für 4.150 Euro – sitzt man allerdings sehr hoch am Tisch.

Praktisch ist der Schalter unten am Hängeschrank über der Rückbank, der das Radio aktiviert und über die Bordbatterie laufen lässt. Zwei der vier Lautsprecher versteckt Weinsberg unsichtbar im Hängeschrank und hinter einer Wandvertäfelung am Hubbett. Eine saubere und gut klingende Lösung. Das Hubbett ist serienmäßig an Bord und wird manuell abgesenkt.

Weinsberg Caracore Hubbett f
Ingolf Pompe
Mit 189 mal 150 Zentimetern fällt die Matratze recht groß aus. Der Einstieg erfolgt bequem über den Seitensitz.

Zuvor sollten allerdings zwei Dinge beachtet werden: Um Schäden zu vermeiden, muss das Head-up-Display auf dem Armaturenbrett eingeklappt werden, und das Lenkrad sollte in tiefste Position geschoben werden, bevor die Lehnen der Fahrerhaussitze nach vorn geklappt werden. Ansonsten drückt die Fahrersitzlehne auf das Lenkrad, und man hat statt eines Hubbetts ein "Hup-Bett" bei jeder Bewegung im Schlaf. Die Matratze ist mit 1,89 mal 1,50 Meter recht groß, und der Einstieg in das tief hängende Bett erfolgt bequem über den Seitensitz.

Ablagen für Brille und Handy gibt es hier zwar nicht, aber zwei Gummibandnetze an der Decke, in denen man die Bettlektüre zwischenlagern kann. Die LED-Spots an der Decke können beim Schmökern aber auch mal blenden. Auf Lattenrosten und Zehn-Zentimeter-Kaltschaummatratze schläft es sich aber recht bequem.

Beladen

Weinsberg Caracore Garage f
Ingolf Pompe
Das praktische Treppenfach ist ebenfalls zugänglich durch die Heckgarage.

Mit seiner großen Heckgarage und zahlreichen Stauräumen lädt der Caracore zum munteren Beladen ein. Als gut zu viert nutzbares Modell sind die Gewichtsreserven bei Vollbesetzung des 3,5-Tonnen-Testwagens schnell ausgeschöpft. Besser, man wählt dann gleich eine Auflastung, die Weinsberg in verschiedenen Varianten anbietet. Angesichts der Zusatzausstattung im Testwagen mit 190 Kilo sind 3.140 Kilo Leergewicht für einen 7,41 Meter langen Integrierten allerdings bemerkenswert.

Die Heckgarage verfügt über eine maximale Traglast von 150 Kilo und kann mit einer Höhe von etwas über 1,19 Metern auch größere Fahrräder aufnehmen. Zur Ladungssicherung sind allerdings nur zwei kurze Schienen am Boden installiert. Auffahrkeile, Kabeltrommel und Co. finden ihren Platz in vier offenen Staufächern. Um an alles bequem heranzukommen, ist das Kreuzchen für die optionale linke Garagenklappe für 498 Euro empfehlenswert.

Weinsberg Caracore Kleiderschrank f
Ingolf Pompe
Kleider- und Wäscheschrank sind groß dimensioniert. Beim Zugriff muss man allerdings einen Bückling machen.

Der Kleiderschrank ist unter dem linken Bett platziert. Er ist ausreichend groß, das Beladen ist aber unkomfortabel, da es nur eine Schiebetür, aber keinen Klappdeckel gibt. Gleiches gilt für den Wäscheschrank gegenüber, dem zudem ein Zwischenboden fehlt. Für Klamotten und Kleinkram stehen noch zwei Hängeschränke vorn und zwei weitere im Schlafraum plus sechs offene Ablagefächer bereit.

Technik

Der Aufbau des Caracore ist mit Holzverstärkungen und EPS-Isolierung eher traditionell konstruiert. Auf dem Dach sorgt eine GFK-Schicht für besseren Hagelschutz, der Unterboden ist dagegen nur mit beschichtetem Holz versehen. Optional gibt es für 2.131 Euro die sogenannte TVT-Aufbautechnik. Dann werden die Holzverstärkungen durch PU-Leisten ersetzt und Wände, Dach und Boden miteinander verklebt. Trotz der einfacheren Bauweise gibt Weinsberg schon serienmäßig zehn Jahre Dichtigkeitsgarantie.

Weinsberg Caracore Ruecklicht f
Ingolf Pompe
Der Aufbau des Caracore ist mit EPS-Isolierung und Holzverstärkungen eher einfach konstruiert. Ebenso schlicht, aber gefällig zeigt sich das Außendesign.

Das zentrale Servicefach ist ein praktisches Detail vieler Weinsberg-Modelle. Hinter der Außenklappe verbergen sich der Wassertank samt Ablassventilen für Frisch- und Grauwasser sowie der Frostwächter des Boilers gebündelt und leicht erreichbar. Auch der Landstromanschluss mit Kabeldurchführung findet sich hier wettergeschützt. Außerdem verdient auch der Toilettenschacht auf der rechten Seite Lob, denn er ist gut abgedichtet für den Fall einer Undichtigkeit der Kassette. Der Gaskasten für zwei Elf-Kilo-Flaschen ist per Außentür zugänglich, und man kommt gut an die nebeneinander stehenden Flaschen heran. Die Ladekante ist allerdings etwas hoch.

Im optionalen Smart-Paket ist unter anderem das Truma-i-Net-X-System enthalten. Mittels Touchscreen können zum Beispiel Heizung und Klimaanlage intuitiv gesteuert werden. Fehlermeldungen erscheinen in Textform und nicht in kryptischen Zahlencodes. Smartphones lassen sich mittels App koppeln und damit die Bordtechnik auch fernsteuern. So up to date Weinsberg sich damit bei der Steuerungstechnik zeigt, so traditionell ist man bei der Ausstattung mit USB-Anschlüssen. Lediglich einen gibt es im Wohnbereich serienmäßig, einen zweiten optional am rechten Bett. Ausgesprochen üppig ist dagegen die Bestückung mit sieben 230-V-Dosen.

Weinsberg Caracore Elektrik f
Ingolf Pompe
Das Truma-i-Net-X-Panel ist Teil eines der Pflichtpakete. Es lässt sich recht intuitiv bedienen.

Auch in Sachen Heizung gibt sich der Caracore großzügig. Eine Truma Combi 6 verteilt serienmäßig die Warmluft über 17 Ausströmer und bekommt den langen Innenraum zügig auf Temperatur. Ebenfalls warm hat es der 95-Liter-Abwassertank, der in einer isolierten und beheizten Wanne mitreist (Smart-Paket). Der Frischwassertank fasst ausreichende 100 Liter.

Die Aufbaubatterie – ein 80-Ah-Blei-AGM-Modell – versteckt sich unter einer offenen Ablage rechts neben dem Beifahrersitz. Entfernt man die Ablage mit einem Handgriff, ist der Zugang frei zu dem einen – oder optional den zwei Akkus.

Unpraktisch ist die Lösung, die Weinsberg für den Motorzugang wählt, denn die Motorhaube muss komplett abgenommen werden. Wenn man alleine ist, muss man die Haube irgendwo ablegen, und dann besteht die Gefahr, sie zu beschädigen.

Fahren

Licht und Schatten zeigen sich während der Fahrt. Sehr gut sind die serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfer mit gleichmäßiger Ausleuchtung der Straße. Ebenso gefällt die große und tief nach unten gezogene Frontscheibe. Zusammen mit den Außenspiegeln kann man so die Dimensionen des 7,41 Meter langen Schiffs nach kurzer Eingewöhnung gut abschätzen. Punktabzug in der Fahrsicherheit gibt es aber für den Blick in Kreuzungsbereiche. Das Zusammenspiel aus breiten A-Säulen und hängenden Außenspiegeln verbirgt einen guten Teil der Sicht in solchen Fällen. Auch die Scheibenwischer lassen einen großen Streifen links unberührt. Enge Linkskurven oder Kreisverkehre bedürfen hier besonderer Vorsicht.

In der Fahrkomfort-Wertung zieht das Geräuschniveau die Note nach unten. Während bei Autobahnfahrt auf glattem Belag lediglich die Motorengeräusche, die aber durchaus besser gedämmt sein sollten, ans Ohr dringen, meldet sich auf etwas schlechterem Asphalt eine Vielzahl an Geräuschquellen. Akustisch sticht das Hubbett mit verschiedensten Klapper- und Knarzgeräuschen heraus, aber auch das Ablagefach neben dem Beifahrersitz.

Weinsberg Caracore Cockpit f
Ingolf Pompe
Dank Head-up-Display ist die Geschwindigkeit immer im Blick. Gut, denn große Fahrer können den Tacho wegen der hohen Sitzposition schlecht ablesen.

Die optionalen Aguti-Sitze (4.156 Euro) verwöhnen mit mancherlei Komfort, bauen aber so hoch, dass kleinere Fahrer schwer an die Pedalerie kommen und größere umständlich die Beine zwischen Lenkrad und Sitz einfädeln müssen.

Preise

Der Grundpreis klingt für heutige Verhältnisse im Konkurrenzvergleich relativ attraktiv. Allerdings sind das Fiat- und das Smart-Paket dabei praktisch verpflichtend, da so essenzielle Dinge wie drehbare Sitze, Insektenschutztür, Fahrertür, Frontverdunklung oder Sitzkastenverkleidungen inbegriffen sind. Allein für diese Pakete sind über 5.000 Euro fällig. Weitere Kreuzchen in der Optionsliste summieren sich beim Testwagen auf über 190 Kilogramm und 23.525 Euro. Somit reißt der Testwagen die 100.000-Euro-Grenze – und das als Einsteigermobil.

Grundpreis: 78.519 Euro (Fiat Ducato, Motor 103 kW/140 PS) mit TÜV und Zulassungsbescheinigung II

Testwagenpreis: 102.044 Euro

  • Turbodiesel 132 kW/180 PS (0 kg): 2.990 Euro
  • Neun-Gang-Automatikgetriebe: 3.689 Euro
  • Auflastung von 3.500 auf 3.650 kg: 375 Euro
  • Chassis mit 4,0 t zGG und 180 PS (40 kg): 4.890 Euro
  • Auflastung 4,0 t auf 4,25/4,4 t: 315/315 Euro
  • Markise 5,0 m (36 kg): 1.555 Euro
  • ✘ Garagentür links: 498 Euro
  • ✘ Fiat-Paket: Fahrerhaussitze drehbar, 16-Zoll-Räder, Sitzkastenverkleidung. Multifunktionslenkrad, Captainchairs u. a. (34 kg): ✔ 1.380 Euro
  • ✘ Smart-Paket: Insektenschutztür, Dachhaube Bug, Fahrerhaustür, Truma-i-Net-X-Kontrollbord, Abwassertank isoliert und beheizt, Front und Seitenscheibenverdunklung u. a. (34 kg): ✔ 3.735 Euro
  • ✘ Media-Paket: Rückfahrkamera, Navigationssystem, Head-up-Display (4 kg): ✔ 2.610 Euro

Kosten und Service

  • Kfz-Steuer (3,5 t zGG, S5): 240 Euro
  • Haftpflicht/Vollkasko (500 Euro SB, Tarif Allianz): 565/1831 Euro
  • Dichtigkeitsgarantie/Kontrolle: 120/12 Monate
  • Servicestellen in Deutschland/Europa: 129/455

✘im Testwagen enthalten; ✔empfehlenswert

Lichtcheck

angelehnt an DIN EN 12464-1

Weinsberg Caracore Licht f
Ingolf Pompe
Die Leuchten haben angenehm warmes Licht, aber in manchen Bereichen ist die Helligkeitsverteilung sehr ungleichmäßig.

1. Am Tisch geht es mit 151 Lux etwas zu dunkel zu. Der Lesespot ist mit 486 Lux aber sehr hell.

2. Gleiches gilt für die Küche. Maximal 388 Lux sind gut, 221 im Mittel aber etwas zu wenig.

3. Gute Ausleuchtung dagegen im Bad (258 im Schnitt und 705 Lux am Spiegel). In der Dusche ist es allerdings sehr dunkel (93 Lux).

4. Ebenfalls nur durchschnittlich sind die Werte im Schlafbereich (91/243 Lux).

Das fiel uns auf

 Die LED-Frontscheinwerfer gefallen nicht nur optisch, sie leuchten die Straße auch sehr gut aus.
 Der Abwassertank und die Wasserauslässe sitzen in einer isolierten und beheizten Wanne.
 Guter Klang und cleane Optik – die zwei Aufbaulautsprecher sind unsichtbar eingebaut.
 Der Toilettenschacht ist relativ gut abgedichtet mit zwei halbhohen, seitlichen Brettchen und Silikonfugen.

 Unpraktisch gelöst: Um Öl oder Wischwasser nachzufüllen, muss die Motorhaube abgenommen werden.
 Nur zwei kurze Zurrschienen in der Heckgarage sind für die zuverlässige Ladungssicherung zu wenig.

Stefan Kreuz, Produktmanager bei Weinsberg, nimmt Stellung ...

... zur abnehmbaren Motorhaube: Aus Gewichtsgründen haben wir auf eine aufwendige Mehrgelenkscharnier-Mechanik verzichtet. Die abnehmbare Motorhaube hat sich über Jahre in der Praxis bewährt und ist branchenüblich.

... zu nur einer USB-Dose serienmäßig im Wohnraum: Wir haben eine zweite USB-Steckdose bereits in die kommende Modellpflege mit aufgenommen.

... zu einer möglichen gut ausgestatteten Pepper-Variante des Caracore: Der Caracore ist als Vollintegrierter mit einer sehr guten Preisstellung im Markt stets vorn bei den Preis-Leistungs-Vergleichen in Fachzeitschriften. Daher sehen wir hier keinen weiteren Handlungsbedarf.

... zu den nur zwei kurzen Zurrschienen in der Heckgarage: Zusätzliche Zurrschienen bieten wir in einem Paket an. Wir nehmen Ihre Anregung aber gern auf und werden diese ab sofort auch als Einzeloption im Konfigurator anbieten.

Die Konkurrenten des Weinsberg Caracore 700 MEG

1. Forster I 745 EB

Forster I 745 EB
Hersteller
Forster I 745 EB
  • Grundpreis: 80.600 Euro
  • Basisfahrzeug: Fiat Ducato, 103 kW/140 PS
  • Länge/Breite/Höhe: 7,45/2,35/2,95 m
  • Leer-*/zul. Gesamtgewicht: 3.050/3.500 kg

Besonderheiten:

 voll-GFK-Aufbau mit XPS-Isolierung
 Heckgarage mit 300 kg belastbar

 schmales und kurzes Hubbett
 ein Paket mit Pflichtinhalten

Mehr Info zur Baureihe? Das Queensbett-Modell Forster T 745 QB im Test.

2. Itineo Famili JC 740

Itineo SB740 i
Kohstall
Itineo Famili JC 740
  • Grundpreis: 80.400 Euro
  • Basisfahrzeug: Fiat Ducato, 103 kW/140 PS
  • Länge/Breite/Höhe: 7,42/2,34/2,94 m
  • Leer-*/zul. Gesamtgewicht: 3.030/3.500 kg

Besonderheiten:

 voll-GFK-Aufbau mit XPS-Isolierung
 große Wassertanks
 großer Kühlschrank

 schmale Aufbautür
 ein Paket mit Pflichtinhalten

Mehr Info? Ausführliche Vorstellung der 2023er-Baureihe Itineo Famili.

3. Sunlight I 68 Adventure Edition

Sunlight I 68 AE
Hersteller
Sunlight I 68 Adventure Edition
  • Grundpreis: 86.398 Euro
  • Basisfahrzeug: Fiat Ducato, 103 kW/140 PS
  • Länge/Breite/Höhe: 7,41/2,32/2,93 m
  • Leer-*/zul. Gesamtgewicht: 3.097/3.500 kg

Besonderheiten:

 sehr lange Einzelbetten
 umfangreiche Serienausstattung
 langes und breites Hubbett

 kein holzfreier Aufbau
 EPS-Isolierung

Mehr Info zu den Adventure-Edition-Integrierten? Sunlight I 67 S im Test.

Wertung des Weinsberg Caracore 700 MEG

maximal 5 Punkte möglich

Supercheck Wertungen
Wohnen
  • Bequeme und breite Einzelbetten mit komfortablem Einstieg über zwei Treppenstufen.
  • Großes, allerdings optionales Panorama-Dachfenster im Heck.
  • Gut nutzbarer Sanitärraum mit Dachhaube und Fenster.
  • Großes und bequemes Hubbett.
  • Breite Aufbautür und geringe Einstiegshöhe.
  • Küche mit angemessenem Stauraumangebot.
  • Großer Absorberkühlschrank.
  • Geschickt versteckte Lautsprecher im Hängeschrank und hinter einer Wandvertäfelung.
  • Etwas zu kleiner Tisch für die Vier-Personen-Nutzung.
  • Einstieg in Rückbank wegen des Tischbeins unkomfortabel.
  • Leseleuchten am Hubbett blenden, nur Ablagenetze.
  • Wenig echte, ständig nutzbare Arbeitsfläche in der Küche.
  • Radkasten schränkt die Bodenfläche der Dusche deutlich ein.
Beladen
  • Große Heckgarage.
  • Schränke unter den Betten groß dimensioniert und gut beleuchtet.
  • Insgesamt genug Stauräume in Hängeschränken und offenen Ablagen.
  • Praktische Sitztruhe und Treppenfach mit Garagenzugang.
  • Nur zwei kurze Zurrschienen zur Ladungssicherung in der Garage.
  • Geringe Zuladungsreserven für die Vier- Personen-Nutzung und an der Vorderachse.
  • Schränke unter den Betten unkomfortabel zu beladen.
  • Kein Zugang von oben.
Technik
  • Truma i-Net-X mit App-Steuerung (Option).
  • Toilettenschacht gut abgedichtet.
  • Combi-6-Heizung und viele Ausströmer erwärmen das Mobil schnell.
  • Praktische Serviceklappe mit Zugang zum Frischwassertank und den Ablassventilen.
  • Nur ein USB-Anschluss im Aufbau Serie.
  • Einfache Aufbautechnik.
  • Ausleuchtung der Sitzgruppe zu dunkel.
Fahren
  • Gute Übersicht durch Frontscheibe und große Spiegel.
  • Sehr gute Voll-LED-Scheinwerfer Serie.
  • Gute Fahrleistungen bei moderatem Testverbrauch.
  • Zahlreiche Geräuschquellen nerven während der Fahrt.
  • Schlechte Sicht in Kreuzungsbereiche.
Preise
  • Lange Dichtheitsgarantie.
  • Sehr gut ausgebautes Händlernetz.
  • Durch zwei teure Pflichtpakete nur auf den ersten Blick günstiger Grundpreis.
  • Einige essenzielle Ausstattungspunkte gibt es nur optional bzw. im Paket.

Fazit

Dein Freund, das Radio: In der Summe seiner Eigenschaften ist der Weinsberg Caracore ein solides und optisch sehr gelungenes Einsteigermobil. Viel Komfort bietet der überraschend leichte 700 MEG mit großem Raumbad und bequemen Betten obendrein.

Das Klappern, das im berühmten Volkslied von der Mühle Idylle pur symbolisiert, trübt die Fahrfreude im Testwagen jedoch merklich. Immerhin verwöhnt das Radio, das man zur Kompensation bemüht, mit gutem Klang. Dennoch: Da muss Weinsberg nachjustieren, am besten im gleichen Maß wie bei den Preisen. Inzwischen tauscht man rund 100.000 Euro für ein gut ausgestattetes Wohnmobil ein.