Megamobil Mega Sport 640: Neues Modell mit großem Stauraum

Megamobil Mega Sport 640 im Test
6,40 Meter langer Campingbus mit Hubbett

Veröffentlicht am 30.03.2025

Campingbusse mit 6,36 Meter Länge haben in der Regel eine von zwei Bettoptionen: Entweder besitzen sie Einzelbetten längs, die oft in der Mitte mit zusätzlichen Polsterelementen zu einer großen Liegefläche erweitert werden können. Oder sie sind, wie der Mega Sport 640 der slowenischen Campingbusmanufaktur Megamobil, mit einem Hubbett ausgestattet. Das kann in diesem Fall sogar elektrisch hoch- und runterfahren. So entsteht unter dem Bett viel variabler Stauraum für sperriges Gepäck – etwa für zwei Fahrräder, die gut geschützt im Fahrzeuginneren mitreisen.

Guter Schlafkomfort im Megamobil

Im Hubbett schläft man in Längsrichtung. Der Schlafkomfort ist gut, auch wenn die Matratzen mit acht Zentimetern nicht allzu dick sind. Dabei sollte die Person, die auf der linken Fahrzeugseite liegt, allerdings etwas kleiner sein, denn das Bett hat hier eine Länge von lediglich 1,75 Meter – rechts sind es immerhin 1,95. Die Liegefläche lässt sich auf beiden Seiten durch zwei schmale Polster noch verbreitern – allerdings nur, wenn sich das Hubbett in der untersten Stellung befindet. Durch die Zusatzpolster ist es auch möglich, quer zur Fahrtrichtung zu schlafen – dann bei 1,89 Meter Liegelänge. Vermisst haben wir am Hubbett Ablagemöglichkeiten für Brille und Handy. Ebenfalls nicht optimal: Die Lichtleisten an den Unterseiten der Hängeschränke befinden sich in der Bettmitte – und nicht am Kopfende, wo sie zum Lesen sinnvoller platziert wären.

Weitere Betten gibt es im optionalen Aufstelldach (9.553 Euro) oder in einem Zusatzbett unter dem Hubbett (790 Euro). Letzteres ist im Testfahrzeug vorhanden. Die Matratze des zweiten Betts liegt dabei ohne Unterfederung auf zwei Holzplatten zwischen den seitlichen Möbelstollen im Heck. Mit einer Länge von 1,62 und einer Breite von 1,27 Metern ist es für zwei Kinder geeignet, für Erwachsene weniger.

Hubbett, Megamobil Mega Sport 640
Ingolf Pompe

Die zweite Liegeebene lässt sich schnell und unkompliziert ein- und ausbauen. Ist sie an Bord, versperrt sie den Zugriff auf den Gaskasten im linken Möbelstollen sowie ein Staufach im rechten, in dem auch ein Gas-Absperrventil sitzt. Bei eingebautem Zusatzbett muss zudem das Hubbett zum Schlafen ein gutes Stück nach oben gefahren werden, wodurch dort die Kopffreiheit abnimmt. Wer diese Konstellation häufiger nutzen möchte, dem sei das Schwestermodell Mega Revolution 640 empfohlen. Es bietet mehr "Luft", weil es auf dem Kastenwagen mit Dachhöhe drei basiert mit 2,90 Meter Außen- und deutlich mehr als zwei Meter Innenhöhe.

Ein weiteres, optionales Bett (450 Euro) entsteht durch Umbau der Sitzgruppe. Mehr als ein Notbehelf ist diese Liegefläche aufgrund ihrer Länge von lediglich 1,34 Meter und des eingeschränkten Schlafkomforts allerdings nicht.

Megamobil Mega Sport 640

Grundriss, Megamobil Mega Sport 640
Ingolf Pompe
  • Grundpreis ab: 73.217 Euro
  • Länge/Breite/Höhe: 6,36/2,05/2,59 m
  • Zul. Gesamtgewicht: 3.500 kg
  • Gurte/Schlafplätze: 4/2–4

Stattlicher Kühlschrank und großes Bad

Das Bad im Mega Sport 640 ist für einen ausgebauten Kastenwagen relativ groß. In der per Schwenkwand abtrennbaren Duschkabine hat man genug Platz, um sich bequem einzuseifen und abzuduschen. Die Druckpumpe sorgt für einen satten Wasserstrahl. Das große und tiefe Waschbecken gefällt, ebenso die Beinfreiheit beim Toilettengang. Die Schwenkwand der Dusche ist auf einer Seite als riesiger Spiegel ausgeführt, ein zweiter, kleinerer findet sich über dem Waschbecken. Für die nötige Belüftung sorgt eine Dachhaube. Einziger Kritikpunkt im Bad: Eine Trockenstange für Handtücher oder entsprechende Kleiderhaken an der Wand fehlen.

Megamobil-Küche, Megamobil Mega Sport 640
Ingolf Pompe

In der Küche fällt als Erstes der stattliche, 140 Liter fassende Kühlschrank ins Auge. Neben dem Kühlraum mit Gefrierfach oben besitzt er unten noch eine separate Kühlschublade – perfekt für Getränkeflaschen. Diese Kühlschrankvariante ist allerdings optional (910 Euro), in Serie hat der Mega Sport 640 ein Exemplar mit 90 Litern. Links neben dem Kühlschrank schließt sich der Küchenblock mit Zweiflammen-Gaskocher und Spülbecken an. Die kleine Arbeitsfläche daneben kann mithilfe eines seitlichen Auszugs erweitert werden. Diese Erweiterung, die wie häufig in den Ein- und Ausstieg an der Schiebetür ragt, befindet sich nicht auf gleicher Ebene mit dem Rest der Küchenarbeitsplatte – so bleiben jedoch die Lichtschalter darüber gut erreichbar. Die fünf Schubladen im Küchenunterbau sind nicht besonders groß, außerdem lassen sie einen Besteckeinsatz vermissen. Was dagegen gefällt: Alle Schubladen besitzen – wie auch die Schränke – Softclose-Mechanismen.

Neben den fünf Schubladen gibt es im Küchenunterbau noch ein Schrankfach, auf das man sowohl von innen als auch von außen bei geöffneter Schiebetür Zugriff hat. Hier findet sich zudem ein ausziehbares Brett, praktisch als Zwischenablage beim Decken des Campingtischs draußen. Innen gibt es weiteren Küchenstauraum im Hängeschrank über dem Küchenblock und in einem Apothekerauszug rechts neben dem Kühlschrank.

Sitzgruppe aus Mikrofaser

Sitze, Megamobil Mega Sport 640
Ingolf Pompe

Zur Sitzgruppe: Die besteht – typisch für Campingbusse – aus der Rückbank, einem Tisch mit ausschwenkbarer Plattenerweiterung und den beiden drehbaren Fahrerhaussitzen. Sitzbank und Cockpitsitze sind im Testfahrzeug mit einem graubraunen Mikrofaserstoff bezogen. Den gleichen Stoff nutzt Megamobil auch als Innenverkleidung der Seitenwände, Schiebe- und Hecktüren – teilweise in einem leicht abweichenden Farbton. Die Decke ist ihrerseits mit Kunstleder bezogen. Die sorgfältig ausgeführte Innenverkleidung schafft insgesamt ein angenehm gemütliches Ambiente. Auch die Verarbeitung des Möbelbaus mit seinen hochwertigen Beschlägen wusste im Test zu gefal- len. Gut zu wissen: Für den Innenausbau stehen eine Vielzahl verschiedener Möbeldekore und Polstervarianten zur Auswahl.

Neben dem in der Küche besitzt der Megamobil noch fünf weitere Hängeschränke: vier über dem Heckbett und einen über der Sitzgruppe. Dazu kommen ein großes offenes Staufach über dem Fahrerhaus und mehrere kleinere geschlossene Fächer – etwa im Technikstollen unter dem Bett, an der Stirnseite der Küche und als Podestfächer an der Sitzgruppe. Auf einen echten Kleiderschrank mit Stange muss man allerdings verzichten.

Bordtechnik und Ausstattung des Mega Sport 640

Kontrollboard , Megamobil Mega Sport 640
Ingolf Pompe

In Sachen Bordtechnik gefällt das serienmäßig verbaute Kontroll- und Steuerboard der Marke Simarine. Neben Standardanzeigen wie Batterie- und Wasserständen lässt sich auf dem mehrfarbigen Panel auf übersichtliche Art und Weise ablesen, ob das Fahrzeug eben steht. Der Testwagen ist zudem vollgepackt mit jeder Menge optionalem Zubehör, das ab Werk erhältlich ist. Dazu gehören unter anderem ein 100-W-Solarpanel (1.070 Euro), eine Wohnraumklimaanlage (2.327 Euro), ein 2000-W-Wechselrichter (730 Euro) und eine elektrisch ausfahrbare Markise (1.910 Euro).

Diese umfangreiche Zusatzausstattung treibt allerdings nicht nur den Preis, sondern auch das Gewicht nach oben. Den Testwagen hat promobil mit 3350 Kilogramm reisefertigem Leergewicht gewogen. Bleiben bei der Serienversion als 3,5-Tonner noch 150 Kilogramm an Zuladung – was selbst für zwei Personen zu wenig ist, von vier Reisenden ganz zu schweigen.

Wer auf die genannte Komfortausstattung und die vom Hersteller angebotenen Pakete nicht verzichten will, der sollte besser gleich die ab Werk verfügbare Auflastung auf 4,1 Tonnen inklusive Luftfederung an der Hinterachse mitordern. Sie kostet 2.314 Euro und ist ab Mai 2025 erhältlich.

Die Basis des Testwagens bildet ein Opel Movano der Vorgängergeneration mit 165-PS-Motor und Sechsgang-Schaltgetriebe. Im Modelljahr 2025 hat der Käufer die Wahl zwischen dem Fiat Ducato und den inzwischen komplett baugleichen Schwestermodellen von Peugeot, Citroën oder Opel mit 140 oder 180 PS. Angeboten wird der Megamobil entweder mit Sechsgang-Handschaltung (140 PS) oder dem neuen Achtgang-Automatikgetriebe (140 oder 180 PS).

Der Basispreis für den Mega Sport 640 liegt bei 73.217 Euro. Damit gehört er zu den teureren Modellen unter den 6,36 Meter langen Kastenwagen auf Ducato-Basis – was er durch seine hochwertige Machart aber weitgehend rechtfertigen kann. Mit der üppigen Zusatzausstattung kommt der Testwagen auf einen Preis von etwas mehr als 95.000 Euro.

Daten und Messwerte

  • Auf- und Ausbau: Stahlblechkarosserie mit Stahl-Verstärkungen, innen Mikrofaserverkleidung (Wand) bzw. Kunstleder (Decke), Isoliermaterial Wand &Dach/Boden Elastomerschaum/XPS, Wandstärke Wand/Dach/Boden 25/19/35 mm, 4 Kunststoff-Isolierfenster mit PU-Rahmen, 1 Dachhaube, 2 Dachfenster.
  • Bordtechnik: Diesel-Gebläseheizung/Boiler Truma Combi D 6 E, 8 Ausströmer (2 x Sitzgruppe, 2 x Gang, 2 x Küche, Bad, Heckstauraum), Druckpumpe, 7 x 230 V, 3 x 12 V, 6 x USB, Außenanschlüsse für Gas, TV, Dusche, Strom und City-Wasseranschluss.
  • Basisfahrzeug: Opel Movano Cargo 165 Heavy, Kastenwagen L4H2, Vorderradantrieb, Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum 2179 cm3, Leistung 121 kW/165 PS bei 3750 U/min, Drehmoment 370 Nm, Sechsgang-Schaltgetriebe.

Preise und Ausstattung

Grundpreis: 73.217 Euro

(Fiat Ducato 35 H, Motor 103 kW/140 PS, 6-Gang-Schaltgetr.) zzgl. Überführung, Vorfracht, Gasprüfung, COC-Gutachten, Zulassungsbescheinigung II

Testwagenpreis: 95.223 Euro

  • 8-Gang-Automatikgetriebe: ✔ 2.480 Euro
  • 180-PS-Motor & 8-Gang-Automatikgetriebe: 4.265 Euro
  • Auflastung auf 4,1 t inkl. Luftfederung Hinterachse: 2.314 Euro
  • ✘ Winterpaket: Truma Combi D 6 E, Luft-Fußbodenheizung, Isolierung Abwassertank: ✔ 2.210 Euro
  • Paket für autonomes Fahren, Stufe 2: Abstandsregeltempomat, Notbrems- & Spurhalteassistent u. a.: 2.569 Euro

✘im Testwagen enthalten; ✔empfehlenswert

Das fiel uns auf

 Das ausziehbare Staufach unter dem Kühlschrank erleichtert auch den Bettaus- und -einstieg.
 Der Abwassertank kann über einen Schalter an der Fahrertür bequem entleert werden.
 Die Hecktüren lassen sich von innen ohne Probleme öffnen, derHebel ist gut positioniert.

  Die Erweiterung der Küchenplatte schafft zwar zusätzliche Abstellfläche, ist aber tief platziert.

 Ist das optionale Bett im Heck mit an Bord, dann lässt sich der Gaskasten nicht mehr öffnen.
 Auf dem optionalen Zusatzbett vorne kann wegen der geringen Länge höchstens ein Kind schlafen.

Wertung

maximal 5 Punkte möglich

Maßstab: Campingbus mit Bad über 60.000 Euro