Dometic im Camp Life Test: Vorzelte, Klima und Komfort im Check

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Camp Life Test-Tour 2025
Dometic-Zubehör im Camping-Alltagstest

ArtikeldatumVeröffentlicht am 13.10.2025
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Frank und Herta sind zum ersten Mal mit einem Caravan unterwegs. Im Gepäck haben sie das kleine Vorzelt Dometic Leggera Air 260 S. Das rund zehn Kilogramm leichte Vorzelt passt mit seiner kompakten Grundfläche von 2,6 auf 2,4 Meter gut zum kurzen LMC Style 400 F. Mit einem Preis zwischen 500 und 600 Euro ist es eines der günstigsten aufblasbaren Vorzelte von Dometic. Es wird mittig in die Kederschiene (2,35-2,65 m Höhe) eingezogen und erweitert den Wohnraum vor der Tür um eine kleine, wettergeschützte Veranda. Frank und Herta gehen unerschrocken ans Werk. In einer knappen Stunde steht das Leggera vor dem Caravan. Für jemanden, der noch nie ein Vorzelt aufgebaut hat und für den jeder Arbeitsschritt neu ist, ist das gar keine so schlechte Zeit. Mit Übung geht’s jedoch erheblich schneller, mit etwas sportlichem Ehrgeiz dürften 15 Minuten machbar sein. Damit wäre das Leggera auch für Camper geeignet, die öfter mal den Standort wechseln und nicht immer für mehrere Tage auf ein und demselben Campingplatz stehen – wie Frank und Herta, die am liebsten ständig auf Achse sind. Den beiden hilft beim Aufbau enorm, dass sich das Zelt mit dem Einpunkt-Aufblassystem und der mitgelieferten Handpumpe vergleichsweise einfach aufrichten lässt. Alle Luftschläuche des Gerüsts sind miteinander verbunden. Mit Heringen am Boden fixieren und abspannen – fertig. Für die kühlen Abende im spätsommerlichen Dänemark haben die beiden nun einen kleinen Aufenthaltsraum, in dem zwei Stühle und ein kleinerer Tisch gut Platz haben. Öffnen lässt sich das Zelt an drei Seiten durch aufrollbare Türen, die zwei seitlichen sind mit einem Fliegengitter versehen.

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Eine ganze Nummer größer ist das Dometic Club Air All-Season 330 S, mit dem Team Familie den Lebensraum um ihren Dethleffs Camper 530 FSK erheblich erweitert. Mit gut 36 Kilogramm ist das Club Air 330 gewichtsmäßig ein ganz anderer Brocken und mit gut 2.200 Euro auch finanziell ein anderes Investment als das kleinere Leggera. Auch das All-Season ist ein Zelt für den Teileinzug, d.h. es schließt nicht komplett mit der Kederleisten des Caravans ab, deckt aber mit einer Breite von 3,30 Meter einen großen Bereich vor dem 7,88 Meter langen Caravan. Mit dem 390 S gibt es für größere Caravans auch eine noch breitere Variante des Club Air All-Season.

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Das Jens und Petra erfahrene Caravaner sind, merkt man an der fixen Aufbauzeit von rund 30 Minuten. Zum Aufpumpen bringen die beiden einen kleinen elektrischen Kompressor mit. Auch hier gibt es nur ein Ventile, durch das das gesamte Luftschlauch-Gerüst befüllt wird. Für die Familie ist das Club Air wie ein zweites Wohnzimmer vor dem Caravan. Tisch und Stühle und einiges mehr kommen auf der Grundfläche von 3,3 auf 2,75 Meter gut unter. Die ganze Familien schätzt das Vorzelt nicht nur als Wetter-, sondern auch als Sonnenschutz, wenn Seitenwände und Front sich einfach per Zipper komplett öffnen und herausnehmen lassen. Das Material ist ein UV-beständiges Mischgewebe aus Polyester und Baumwolle. Dank flexibler Anbauhöhe von 2,35 bis 2,75 Meter lässt sich das Club Air All-Season sowohl an Caravans als auch an passenden Reisemobilen nutzen.

Ebenfalls im Dethleffs eingebaut ist das Belüftungssystem Fantastic Breathe 3100. Es sorgt – im Automatikmodus – für einen bedarfsgerechten, regelmäßigen Luftaustausch. Es arbeitet dabei leiser als ein konventioneller Dachlüfter, tauscht die Luft aber auch nicht ganz so schnell aus. Dafür – und das ist der Clou an dem Gerät – sorgt ein integrierter Wärmetauscher dafür, dass keine Wärmeenergie verloren geht. Im Winter überträgt die abgeführte, aufgeheizte Raumluft die gespeicherte Wärme auf die zugeführte Frischluft. Im Sommer funktioniert das ebenso in die andere Richtung, beispielsweise wenn der Innenraum mit einer Klimaanlage heruntergekühlt wird. Zwar sorgt das Fantastic Breathe mangels Kompressor nicht für eine aktive Kühlung, bei starker Sonneneinstrahlung wirkt es jedoch einer Aufheizung des Innenraums stärker entgegen als ohne Belüftung, wie Petra und Jens feststellen, als sie das System mal einen Tag lang ausgeschaltet lassen.

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Sensoren im Gerät überwachen im Automatikmodus ständig die Qualität der Raumluft. So werden auch Gerüche und Schadstoffe in der Luft detektiert. Diese Funktion findet Familie Rienhoff insbesondere beim Kochen nützlich. "Nach ein bis zwei Stunden war kein Essensgeruch mehr wahrnehmbar", schildert Petra ihre Erfahrung. Das dezente Betriebsgeräusch empfindet die Familie nie als störend. Dass Tageslicht an der Stelle fehlt, weil das Belüftungssystem den Ausschnitt einer Dachhaube über dem Längsbett des Caravans beansprucht, kompensiert die integrierte, indirekte und zudem dimmbare Beleuchtung rund um den Rahmen der Luftverteilerbox zumindest teilweise.

Doch nicht nur beim Campen selbst ist das Fantastic Breathe 3100 nützlich. Auch in langen Standzeiten wirkt das System insbesondere Feuchteschäden entgegen, indem es erhöhte Luftfeuchtigkeit aus dem Caravan transportiert und so Kondenswasserbildung verhindert. Rund 600 Euro (UVP 699 Euro) kostet das leicht nachzurüstende Gerät im Handel, zuzüglich Kosten für den Einbau.

Im Etrusco CV 600 von Team Vanlife ist eine Dachklimaanlage installiert, die anders als das Belüftungssystem Fantastic Breathe dank Kompressor und Verdampfer die Raumluft in dem Campingbus aktiv kühlt. Positioniert über den Heckbetten ersetzt die Dometic Freshjet FJX7 2200 die dort normalerweise vorhandene Dachhaube. Die FJX7 gibt es in verschiedenen Leistungsklassen (2600, 3000, 3500). Für den sechs Meter kurzen Kastenwagen reicht das 2.200 Watt starke Aggregat jedoch gut aus. Vor zwei Jahren hat Dometic die Dachklimaanlagen der FJX7-Serie technisch komplett überarbeitet. Die neueste Technik zeichnet sich durch einen Kompressor mit flexibler Drehzahlsteuerung durch. Auf diese Weise wird nicht nur die Leistung variabler an den jeweiligen Kühlungsbedarf angepasst, sondern auch das Betriebsgeräusch insgesamt reduziert werden. promobil konnte bei Tests zudem eine deutliche Verbesserung der Kühlleistung dokumentieren.

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Die Versuchung, die Kühlleistung in Anspruch zunehmen, ist für Ricarda und Lars bei angenehmen 20°C am Tag im spätsommerlichen Dänemark jedoch nicht allzu groß. Was die beiden indes gern in Anspruck nehmen, insbesondere in den etwas kühleren Nächten, ist die Heizfunktion der Freshjet. Ein 4-Wege-Ventile macht die FJX7 nämlich bei Bedarf zur Wärmepumpe, indem des die Flussrichtung des Kältemittels umkehrt. So steht annähernd so viel Leistung zum Zuheizen wie zum Kühlen der Raumluft zur Verfügung. In der Übergangszeit kann das sogar komplett zum Heizen reichen und hilft zudem, Kraftstoff für die eigentliche Heizung zu sparen – sofern Netzstrom anliegt.

Was Ricarda und Lars besonders gefällt, ist die einfache Bedienung der Klimaanlage, die sich – wie auch die Fantastic Breathe 3100, über die Dometic App via Smartphone steuern lässt. Beim Einstellen einer bestimmte Solltemperatur, wählt die Freshjet FJX7 automatisch nach Bedarf die jeweilige Funktion. Ab rund 2.699 Euro (UVP) ist die 2200 zu haben. Hinzu kommen etwa 230 Euro für die Luftverteilerbox in Innenraum und die Kosten für den Einbau.