Die Empfangsqualität von GPS und Radio lässt in vielen Wohnmobilen zu wünschen übrig. Die Gründe hierfür sind vielfältig. So haben etwa viele aufgebaute Reisemobile auf Basis Ducato & Co. die Antenne im Außenspiegel, und so kann die Blechkarosserie je nach Fahrrichtung einen Empfangsschatten auf die Antenne werfen.
Bei Integrierten wird mitunter nicht beachtet, dass eine Antenne eine metallische Abschirmung benötigt, um richtig zu funktionieren. Zudem haben die meisten Basisfahrzeuge eine Einzelantenne für den FM-Radioempfang an Bord. Das DAB-Signal wird in diesem Fall mittels Splitter abgegriffen, was in der Kombination ebenso zu einem schlechteren Empfang führt. Bei mangelhaftem FM-Radioempfang bringt übrigens auch der Einbau eines Empfangsverstärkers nichts, weil damit nur das schlechte Signal potenziert wird.

Auch GPS-Antennen von Nachrüst-Navis werden oft falsch positioniert oder verkabelt. So war es auch beim aktuellen promobil-Dauertestwagen von Chausson. Im Stillstand zeigte das Navi teils Geschwindigkeiten bis über 300 km/h an, und es dauerte ewig, bis das Gerät wusste, wo es ist. Da auch der DAB-Empfang nicht gut war, sollte ein neues Empfangsgerät her. Simon Fiedler von Schafhäutle Reisemobile in Kirchheim am Neckar stattet das Fahrzeug mit einer neuen Außenantenne aus. Diese hat für jedes Signal (GPS, DAB und FM) eine eigene Empfangseinheit integriert, und drei separate Kabel übertragen es störungsfrei zum Naviceiver.
Drei ähnliche GPS-Antennen zur Aufrüstung
- Für Kastenwagen mit Metalldach: Die Dietz 12V Dachantenne für Kastenwagen gibt es hier bei Camping Wagner. Preis: ab 229 Euro
- Für Reisemobile mit GFK-Dach: ATTB Aktive 12V Kombiflex Dachantenne gibt es hier bei Camping Wagner. Preis: ab 309 Euro
- Für Reisemobile mit GFK-Dach: Die Dietz 12V Dachantenne gibt es hier bei Camping Wagner. Preis: ab 279 Euro
Einbau der 3-Wege-Antenne
Die Kosten für das Material belaufen sich auf rund 380 Euro für die Metallbasisplatte, die Antenne und die jeweils fünf Meter langen Kabel für die Signale und die Stromversorgung.

Der Hauptaufwand beim Antenneneinbau ist die Verlegung der Kabel. Denn die müssen irgendwie ihren Weg vom Dach zum Receiver finden. Dabei soll die Verlegung möglichst unsichtbar erfolgen. Bei unserem Testmobil nahm der Einbau deshalb auch rund vier Stunden in Anspruch, da viele Verkleidungsteile abmontiert werden mussten.
Eine anschließende Messung der FM-Signalstärke zeigte jedoch unmittelbar den Lohn der Mühe. Mit der Serienantenne betrug die Signalstärke 51,5 dB – was im unteren Bereich eines guten Signals liegt. Mit der neuen Antenne registrierte das Messgerät dann stolze 65 dB – deutlich mehr als die 60 dB, die für ein sehr gutes FM-Signal gefordert sind.
Auch das Navi fand sich sofort zurecht und hatte selbst in der Werkstatthalle vollen Empfang. Insgesamt eine gelungene Optimierung, die allerdings nicht gerade günstig ist.
Schritt-für-Schritt Anleitung





GPS-Empfang verbessern

Bevor man zum "großen Besteck" greift und eine neue Antenne installieren lässt, können bei mangelndem GPS-Signal aber schon zwei kleine Tipps weiterhelfen: Erstens kann die Firmware des Naviceivers veraltet sein. Die Hersteller stellen regelmäßig Updates bereit, die bekannte Fehler ausmerzen. Also sollte zuerst die Software aktualisiert werden. Das geht meist per USB-Stick oder SD-Karte. Hat sich das Problem noch nicht erledigt, hilft als Zweites eventuell ein Blick auf die GPS-Antenne samt Verkabelung.

Hierzu das Navi aus dem Armaturenbrett herausziehen oder schauen, ob eine Abdeckung oben auf dem Armaturenbrett geöffnet werden kann. Beim Transit oder auch Ducato & Co. sind sie eingeclipst. Beim Heraushebeln auf die fragilen Kunststoff-Haltenasen achten! Danach kann man die GPS-Antenne einfach herausnehmen. Im Falle des Dauertestwagens war das Antennenkabel fein säuberlich aufgerollt ins Fach gelegt. So wirkt das Kabel aber wie eine elektrische Spule, die den Empfang stört. Also Kabel lose verlegen und Antenne oben auf das Armaturenbrett kleben. Das hilft oft schon.