Adria Sonic I 700 vs. LMC Explorer I 685
Zwei Mittelklasse-Integrierte im Vergleich

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Adria präsentiert den komplett neuen Sonic. Nicht weniger auffällig ist der modellgepflegte LMC Explorer. Die beiden Integrierten haben noch mehr als eine markante Optik gemein – Ein Vergleich.

Adria Sonic I 700 SL Plus
Foto: Bernd Thissen, Dominic Vierneisel, Hersteller

Diese zwei Integrierten machen richtig was her. Hier der elegante Adria Sonic, da der martialische LMC Explorer. Beide mit auffälligen Kühlergrills, die die Chromstreben noch betonen. Doch beide I-Modelle haben noch anderes gemein. Preislich spielen sie in derselben Liga. Ab 66.999 Euro Grundpreis (plus Nebenkosten) gibt es den neu entwickelten Adria Sonic in der günstigeren Ausstattungsvariante Axess. Ab 67.390 Euro ist der kürzeste facegeliftete LMC Explorer Sport zu haben.

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Vergleich Adria Sonic - LMC Explorer
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Adria Sonic I 700 SL Plus

Preis: ab 73 999 Euro
Basis: Fiat Ducato, Leiterrahmen, Frontantrieb, ab 96 kW/130 PS
Gesamtgewicht: ab 3500 kg
Länge/Breite/Höhe: 7520/2320/2960 mm
Empfohlene Personenzahl: 2–4
Baureihe: Drei Ausstattungsvarianten gibt es vom neu entwickelten Sonic, ein Axess-Modell und je zwei grundrissgleiche Plus und Supreme

LMC Explorer I 685 Comfort

Preis: ab 70.410 Euro
Basis: Fiat Ducato, Fiat Flachrahmen, Frontantrieb, ab 96 kW/130 PS
Gesamtgewicht: ab 3500 kg
Länge/Breite/Höhe: 7250/2320/2700 mm
Empfohlene Personenzahl: 2–4
Baureihe: Insgesamt 17 Explorer bietet LMC an. Die Modelllinien Sport, Comfort und Premium unterscheiden sich vor allem in der Möbeloptik.

Die Modellreihen

Je drei Modelllinien gibt es von Sonic und Explorer. Axess, Plus und Supreme heißen sie bei Adria; Sport, Comfort und Premium bei LMC. Während der Sprung in die nächsthöhere Adria-Range die Reisekasse um rund 10.000 Euro erleichtert, sind die Klassen bei LMC feiner gestaffelt: 790 Euro liegen zwischen Sport und Comfort, ein vergleichbares Premium-Modell kostet noch mal knapp 2000 Euro mehr. Hier bedeutet der Aufpreis vor allem optische Verfeinerung, bei Adria eher mehr Komfortausstattung. Immerhin bei beiden bemerkenswert: Schon in der jeweils günstigsten Linie sind sowohl ESP als auch Beifahrer-Airbags serienmäßig an Bord; bei Adria sogar zusätzlich ein Reifendruckkontrollsystem.

Grundrisse bei Adria und LMC

Adria baut insgesamt acht Grundrisse,von denen in Deutschland die drei gängigsten angeboten werden. Aus 17 Grundrissvarianten können Käufer bei LMC auswählen, wobei nur die Modelle ab 7,25 Meter Länge als Premium angeboten werden. Die in Deutschland so beliebten Einzelbetten sind freilich gesetzt.

Der vorgestellte Adria Sonic Plus I 700 SL misst 7,52 Meter in der Länge und 2,96 Meter in der Höhe. Trotz der erwachsenen Maße bietet Adria das Modell optimistisch mit 3,5 Tonnen Gesamtgewicht an. Entsprechende Auflastungen sind verfügbar. Wie beim LMC Explorer ist die Basis ein Fiat Ducato, allerdings setzt Adria auf den hohen Leiterrahmen. Das Fahrgestell ist schon von sich aus sehr verwindungssteif. Zudem liegen innen Fahrerhaus und Wohnraumboden auf einem Niveau; es gibt keine Stufen im Innenraum, und es bleibt auch noch Platz für einen niedrigen Zwischenboden, der teilweise die Bordtechnik beherbergt.

Die Aufbautechnik

Die Kabine baut Adria aus Sandwichplatten mit GfK-Außenhaut. Bei silberfarben lackiertem Aufbau (Serie bei Supreme) sind die Wände mit einer glatteren Alu-Haut beplankt. GfK schützt Dach und Boden vor Hagel oder Spritzwasser.Verstärkungsleisten aus Holz hat Adria weitgehend ausgemustert: An allen Aufbaukanten und um Tür- und Fensterausschnitte kommen PU-Leisten zum Einsatz. Nur wo im Inneren Möbel oder Wände befestigt werden müssen, hat der Aufbau Holzeinlagen. Auf die Comprex genannte Technik gibt Adria sieben Jahre Dichtigkeitsgarantie.

Ganze 12 Jahre Dichtigkeit traut LMC seiner LLT-Technik zu, die noch konsequenter als beim Wettbewerber auf feuchteunempfindliche Aufbau- und Dämmmaterialien setzt. Beim kürzeren Explorer I 685 (7,25 m Länge) bestehen zumindest Chancen auf eine brauchbare Zuladung – selbst bei einer 3,5-Tonnen-Zulassung. Generell ist der Explorer nur 2,70 Meter hoch, was auch durch die Verwendung des niedrigen und leichteren Flachrahmen-Fahrgestells gelingt, das LMC mit der GfK-Sandwich-Bodenplatte verklebt. Auf einen Doppelboden verzichtet der Hersteller zugunsten des Gewichts. Zum Niveauausgleich braucht man allerdings an der Sitzgruppe ein Podest mit Stufe.

Die Ausstattung

Den Zugang erleichtern beide Hersteller durch breite Aufbautüren, die bei LMC serienmäßig über die Fernbedienung verriegelbar ist (bei Adria Serie ab Supreme). Darüber hinaus haben sich sowohl Adria als auch LMC verschiedene Nettigkeiten ausgedacht, die das Leben unterwegs leichter und angenehmer machen.

Wer auf den Fernseher im Urlaub nicht verzichten will, kommt im Sonic voll auf seine Kosten. Zunächst irritiert der hochkant stehende Bildschirm im Einstiegsbereich zwar etwas, doch der Kniff ist schnell erklärt. Durch die Positionierung bringt man einen besonders großen Monitor bis 32 Zoll Diagonale unter. Zum Fernsehen dreht man die Flimmerkiste quer und hat von den Vordersitzen beste Aussichten. Clever ist auch die Idee der magnetischen Kopfstützen für den Seitensitz, die sich frei an der dahinterliegenden Wand platzieren lassen.

Elegant wie das Äußere ist das Innendesign – auch was die Funktionalität betrifft. Die Küchenschubladen etwa müssen zum Öffnen nur angetippt werden. Weil dies jedoch das Restrisiko birgt, dass sie sich während der Fahrt ungewollt öffnen, hat Adria dem mit einer mechanischen Zentralverriegelung vorgebeugt.

Stauraum und Raumaufteilung

LMC steigert beim Explorer den Reisekomfort durch einen Garderobenschrank gleich neben dem Einstieg. Obendrein lässt sich ein kleiner Hocker daraus hervorzaubern, um mal die Füße hochzulegen.

Im Schlafzimmer des LMC Exlporer 685 ermöglichen die niedrigen Einzelbetten einen besonders bequemen Einstieg. Allerdings passt darunter keine Heckgarage. Diese gibt es im – bis auf die Höhe der Betten – grundrissgleichen I 675 G.

Im Gegensatz zum Adria Sonic I 700 SL mit seinem großen Raumbad ist beim LMC Explorer I 685 die Dusche in das Bad integriert. Ein Fenster wie beim Sonicist jedoch nicht vorhanden.

LMC kann im neuen Modelljahr mit einer echten Innovation auftrumpfen. Per Smartphone und App lassen sich über das serienmäßige LMC-iBus-System auch die Füllstände von Wassertanks und Batterien abfragen. Das klappt bei Adria noch konventionell über den kaum weniger informativen Touchscreen. Nicht weniger schick, auf der Höhe der Zeit, aber dieser auch nicht voraus.

Fazit

Adria legt mit dem neu entwickelten Sonic einen harmonisch und automobil designten Integrierten vor, der auch im Innenraum mit modernem Ambiente glänzt. Die stattliche Länge des 700 SL sorgt für viel Wohnkomfort. Ob auch die Zuladung passt? Der Hersteller ist zuversichtlich. LMC konzentriert sich darauf, den markant gelifteten Explorer vor allem funktional besser zu machen, was in vielen Punkten auch gut gelingt. Mit der neuen Bordsteuerung, die auf der iNet-Box von Truma basiert, deren Funktion aber wesentlich erweitert, positioniert sich LMC zudem als Techniktreiber.