Zur kalten Jahreszeit geht es auf vielen Campingplätzen gemächlicher zu: Es sind weniger Gäste da, die meisten sitzen in den Fahrzeugen statt davor und der Schnee schluckt die wenigen Geräusche.
Wichtig bei der Planung: ein wintergeeignetes Fahrzeug. Klar reist niemand ohne Winterreifen in der kalten Jahreszeit in die Alpen. Wer darüber hinaus weiß, dass die Straßen bis zum Platz nicht immer geräumt sind, sollte unbedingt Schneeketten mitnehmen. Gutes Angebot: ADAC-Mitglieder können bei süddeutschen Filialen solche Ketten kaufen und hinterher wieder zurückgeben, falls man sie nicht benutzt hat.
Mit Wintercamping ist es wie mit vielem im Leben – man sollte es ausprobieren, um mitreden zu können. Für einen guten Start in die Wintersaison haben wir alle Tipps und Tricks rund ums kalte Wintervergnügen für Sie zusammengestellt. Vom richtigen Lüften und Heizen über die Versorgung mit Strom, Gas, Wasser und praktischem Zubehör bis hin zu Tipps für den Aufenthalt auf dem Campingplatz finden Sie hier nützliches Wissen für Wintercamper und solche, die es noch werden wollen.
Vielleicht kommen Sie ja auf den Geschmack an einem wintermärchenhaften Trip ins Weiße.
7 Tipps zum Wintercamping mit dem Camper
- Der Camper sollte wintertauglich oder winterfest sein. Das bedeutet: Eine Heizung und eine frostgeschützte Wasserversorgung dürfen nicht fehlen. Lücken in der Isolierung, also Wärmebrücken am Fahrzeug, kann man mit Thermohauben entgegenwirken. Diese Hauben anzubringen, funktioniert sehr einfach und problemlos, sofern Sie die passende Größe für den Wohnwagen haben. Hier finden Sie Tipps für winterfeste Wohnwagen.
- Ohne Gas keinen Spaß! Die meisten Heizungen laufen mit Propangas in 11-Liter-Flaschen. Je nach Außentemperatur, Fahrzeuggröße und Heizbedarf reicht so eine Flasche zwei bis fünf Tage. Normalerweise ist kein Gasfüllstandsanzeiger in der Bordelektronik integriert, sodass man mittels Gaswaage oder Gas-Checker vorab und während des Aufenthalts die Vorräte regelmäßig prüfen muss.
Wer einmal nachts bibbernd aufgewacht ist, um dann draußen die Gasflaschen zu wechseln, weiß, wovon hier die Rede ist. Perfekt ist eine Duo-Control: So kann man gleich zwei Flaschen anschließen und das Wunderding schaltet ganz automatisch von der leeren auf die volle Flasche. Da muss keiner mehr nachts raus. - Richtig Heizen und Lüften: Vor allem Stoßlüften sorgt dafür, dass es an Bord nicht zu feucht wird. Sonst beschlagen die Fenster, und das Fahrzeug wird zum römischen Dampfbad. Letzteres Phänomen kann verhindert werden, indem man feuchte Kleidung nicht in den Wohnwagen hängt. Gut ausgestattete Campingplätze verfügen über einen Trockenraum, in dem Gäste ihre Sachen aufbewahren können. Hier finden Sie mehr Heiz-Tipps für Wohnwagen.
- Bei Wohnwagen mit Dachkamin sollten Sie sichergehen, dass das Rohr für die Heizung nicht blockiert ist. Das können Sie am besten beim täglichen Schneeschippen kontrollieren. Fürs Wintercamping bietet sich eine aufsetzbare Verlängerung für den Kamin an.
- Bei Temperaturen um den Nullpunkt oder darunter sollte man sich außerdem vergewissern, dass die Wasserleitungen nicht einfrieren können. Ein Problem ist, wenn Wohnwagen über einen großen Abwassertank verfügen, dieser häufig nicht frostgeschützt liegt. Lösung: Einfach den Abwasserauslass öffnen und das Wasser in einem Eimer sammeln – so handhaben es die meisten, die einen Wohnwagen besitzen.
- Möglichst schon bei den Vorbereitungen, doch auf jeden Fall auf dem Campingplatz ist der Außenstromanschluss nötig. In kaltem Zustand bringt die Bordbatterie weniger Leistung. Ist die Batterie an einem wenig beheizten Ort im Wohnmobil untergebracht, hält sie nicht so lange wie gewohnt. Zusätzlich ist der Stromverbrauch im Winter höher: Man verbringt meist mehr Zeit im Fahrzeug, benutzt also mehr Licht oder schaltet häufiger Radio oder TV an. Mit Landstrom kann der Kühlschrank über das 230-Volt-Netz laufen, was wiederum Gas fürs Heizen spart. Übrigens: So sicher ist der 230-Volt-Anschluss.
- Auf dem Fahrzeugdach sollte der Schnee regelmäßig und auf jeden Fall vor der Fahrt entfernt werden. Hier eignet sich ein Besen mit Teleskopstange. Schnee schippen auf dem Zugangsweg und vor dem Vorzelt kann man am besten mit einer kleinen, zusammenklappbaren Schaufel, die man unter anderem im Campingfachhandel findet. Mehr Tipps für Winter-Zubehör.
Übrigens: Schon bei der Auswahl des Campingplatzes können Sie an den richtigen Stellschrauben drehen, um das Wintercampingerlebnis zum gewünschten Urlaubserfolg zu führen. Speziell auf Winterurlaub ausgerichtete Plätze bieten neben (geschlossenen und beheizten!) Sanitäranlagen auch Trockenräume für die Skiausrüstung.
Weitere Praxistipps und Campingplatzempfehlungen zum Wintercamping lesen Sie in den folgenden Artikeln.