Kein eigenes Reisemobil, aber Lust auf Camping? Dann ist ein Mietmobil genau das Richtige. promobil erklärt, worauf es bei der Miete ankommt und wie Einsteiger Stolpersteine umgehen.
Kein eigenes Reisemobil, aber Lust auf Camping? Dann ist ein Mietmobil genau das Richtige. promobil erklärt, worauf es bei der Miete ankommt und wie Einsteiger Stolpersteine umgehen.
Fahren, wohin man will, bleiben, wo es einem gefällt: Urlaub im Reisemobil ist eine tolle Sache. Zwar kann sich nicht jeder ein so teures Fahrzeug leisten, doch für alle, die nur eine Beziehung auf Zeit anstreben, gibt es eine perfekte Lösung: ein Mietmobil. Wer auf der Suche nach einem Mietfahrzeug ist, hat mehrere Möglichkeiten.
Im Wortsinn naheliegend sind Freizeitfahrzeughändler, wie es sie flächendeckend in ganz Deutschland gibt. Die meisten bieten auch Mietfahrzeuge an, oftmals kann man sich im Internet vorab über die Flotte informieren, zum Beispiel bei der Fachhändlerkette Intercaravaning. Liegt ein Handelsbetrieb in der Nähe, sollte man einfach mal vorbeigehen und sich das Angebot mit eigenen Augen ansehen. Gerade für EinsteigerInnen, die noch nicht viel mit Grundrisszeichnungen anfangen können, ist das der einfachste Weg.
Vor Corona waren auch Caravaning-Messen wie die CMT in Stuttgart, der Caravan Salon in Düsseldorf oder eine der vielen Regionalmessen mit Campingbezug eine gute Möglichkeit, um Miet-Recherche zu betreiben. In der Regel sind einige der großen Vermietungen mit einem Stand vertreten, an dem sich Campinginteressierte über Fahrzeuge und Konditionen informieren kann.
Die andere Möglichkeit, um an ein Mietmobil zu kommen, sind große überregionale Vermietketten wie ADAC, McRent oder rent easy. Auch Rent and Travel gehört mittlerweile zu den großen Playern auf dem Vermietmarkt. Das Vermietportal gehört zum Knaus-Tabbert-Konzern. Dabei verfolgt der Hersteller ein etwas anderes Konzept als die Konkurrenz: Zum einen kann man im Internet buchen, zum anderen arbeitet Rent and Travel eng mit Partner-Reisebüros zusammen.
Ein weiterer Weg zum passenden Urlaubsfahrzeug ist es sich von privat ein Wohnmobil oder einen Campingbus zu leihen. Vorteil: Diese Fahrzeug werden meist etwas günstiger vermietet. Auf sogenannten Sharing-Plattformen bieten PrivatvermieterInnen ihre Fahrzeuge an - kommt es zu einem Mietvertrag ist die Versicherung meist bereits durch das Vermietportal wie Campanda, PaulCamper, Yescapa etc. schon abgedeckt.
Die Wahl des richtigen Mietmobils wird in erster Linie von den eigenen Ansprüche und vom Budget bestimmt. Gute Nachrichten beim Thema Komfort: Meistens sind die Fahrzeuge bei Profivermietungen nicht älter als zwei Jahre und gut ausgestattet. Schwieriger wird es bei der Vielzahl der Fahrzeuge: Vom handlichen Campingbus bis zum schicken Integrierten ist der Vermietmarkt so gut bestückt, dass die Auswahl schwerfällt.
Denn: Welche Aufbauform eignet sich für mich? Wer vier oder mehr Schlafplätze benötigt, ist mit einem geräumigen Alkoven gut beraten, während Paare mit Campingbussen oder Teilintegrierten bestens bedient sind. Integrierte versprechen besonders viel Komfort und Wintertauglichkeit. Wer sich mit Wohnmobilen und deren Grundrissen schon auskennt, kann bedenkenlos online buchen. Neulinge sollten sich das Fahrzeug vor Ort ansehen und überprüfen, ob es zu den eigenen Anforderungen passt.
Alles über die Vorteile und Nachteile der unterschiedlichen Aufbauformen.
Ein anderes Auswahlkriterium ist der Führerschein. Mit der alten Version darf man so gut wie jedes gängige Wohnmobil bis zu 7,5 Tonnen fahren – so schwer darf das Fahrzeug maximal sein. Anders verhält es sich für die jüngere Generation, die nach 1999 den Führerschein gemacht hat: Hier liegt die Grenze bei 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht.
Alles über den richtigen Führerschein fürs Wohnmobil verraten wir hier.
Die Mietkosten sind der andere entscheidende Faktor bei der Wahl des Mietmobils. Die Preise hängen stark von Faktoren wie Fahrzeugklasse, Saison und Mietdauer ab. So kostet etwa ein Campingbus von Crosscamp für zwei Personen in der günstigsten Saison bei McRent 66 Euro pro Tag, während man in der Hauptsaison für dasselbe Fahrzeug 126 Euro pro Tag berappen muss. Je nach Größe und Ausstattung, legt man für größere Mobile noch mehr hin.
Normalerweise sind die Hauptsaisonzeiten von Bundesland zu Bundesland verschieden, da sie sich an den Schulferien orientieren. Wer sparen möchte, sollte seine Reise außerhalb dieser Hochbetriebszeiten legen. Wenn das nicht geht, gibt es noch die Möglichkeit, in einem anderen Bundesland zu mieten, in dem dann keine Hauptsaison ist.
Auch Sonderangebote können sparen helfen: Vom Frühbucher- bis zum Mengenrabatt variieren die Sparpreise je nach Vermietanbieter. Beim ADAC hat man zum Beispiel die Möglichkeit, Buchungslücken, die sich bei den Vermietstationen auftun, auszunutzen. Dazu sollten Mietinteressierte immer mal wieder auf der ADAC-Homepage nachsehen, denn die Angebote werden tagesaktuell eingepflegt. Preise vergleichen hilft ebenfalls beim Sparen, besonders nützlich sind dabei Online-Plattformen. Hier gibt man einfach den gewünschten Reisezeitraum ein und erhält dann Angebote von verschiedenen Vermietern.
Vergleicht man Preise, muss man darauf achten, was alles inklusive ist (siehe unten: Service- und Reinigungspauschale). Manche Anbieter gestehen dem Mieter nur eine begrenzte Anzahl an Kilometern zu, wer mehr fährt, bezahlt einen Aufpreis. Bei anderen sind alle gefahrenen Kilometer im Preis enthalten.
Eine Versicherung ist Bestandteil des Mietpreises, jedoch muss man dabei die Selbstbeteiligung im Auge behalten. Parkrempler sind schnell passiert, vor allem wenn man im Umgang mit großen Fahrzeugen ungeübt ist. Ein Selbstbehalt von 1.500 Euro ist dann schnell aufgezehrt. Daher kann es sich lohnen, eine Zusatzversicherung zur Reduzierung der Selbstbeteiligung abzuschließen (im Versicherungsjargon auch "Selbstbehalt-Reduzierung CDW" genannt – CDW steht für Collision Damage Waiver).
Zusatzversicherungen werden von allen großen Vermietungen angeboten. Als Faustregel gilt: Je kürzer die geplante Reise, desto sinnvoller ist es, den Selbstbehalt zu reduzieren. Da die Zusatzversicherung tageweise berechnet wird, lohnt sich die Investition bei mehrwöchigen Reisen nicht mehr.
Der Buchungszeitpunkt spielt bei der Miete eine wichtige Rolle. Generell gilt: Je früher man bucht, umso besser stehen die Chancen, noch das Wunschfahrzeug zum Wunschtermin zu bekommen. Gerade Familienfahrzeuge mit vier Betten sind heiß begehrt und in der Hauptsaison schnell ausgebucht.
Obendrauf kommt auch noch die Servicepauschale. Zum Service sollte unter anderem die Bereitstellung des Fahrzeugs gehören, die eine gründliche Einweisung ins Fahrzeug bei der Mietfahrzeug-Übergabe beinhaltet sowie die Camping-Grundausstattung mit Gas, Stromkabel und Auffahrkeilen. Auch die mitgelieferte Ausstattung differiert: Beim einen Vermieter sind Campingmöbel und Fahrradträger dabei, beim anderen nicht.
Gibt man das Mietmobil nicht besenrein zurück, können auch noch Reinigungspauschalen anfallen, die je nach Grad der Verschmutzung variieren – besonders teuer wird’s übrigens, wenn man die Toilettenkassette nicht selbst entleert.
Ebenfalls beachten: Vor allem in der Hauptsaison sind Mindestmietdauern von 14 Nächten mit definierten Abhol- und Abgabetagen Standard. Dass das auch anders geht, zeigt das Vermietportal Roadfans. Anders als üblich kann man hier die Fahrzeuge zu jedem beliebigen Zeitpunkt abholen und abgeben. Möglich macht das eine neuartige Technologie: Mithilfe des Smartphones lassen sich die Reisemobile auf- und abschließen. Online abrufbare Erklärvideos ersetzen die persönliche Übergabe.
Wer sein Haustier mit ins Mietmobil nehmen will, sollte das vorher abklären. Manche Vermieter untersagen es generell, andere beschränken die Mitnahme auf ausgewählte Stationen. Prinzipiell sollte man als HaustierhalterIn besonders sensibel im Umgang mit dem Mietmobil sein – damit die Vierbeiner auch in Zukunft mit ins Fahrzeug dürfen. Übrigens: Mittlerweile gibt es Vermietungen, die sich speziell an HundebesitzerInnen richten.
Wer beim Camping-Roadtrip gesteigerten Wert auf einen Hauch von Hippie-Feeling legt, wird bei den diversen Bulli-Vermietungen fündig. Vom VW T1 bis zum T6 stehen die kultigen Busse in sämtlichen Versionen zur Auswahl.
Hier finden Sie das passende Mietmobil und können sich über Preise und Konditionen informieren.
1. ADAC Wohnmobilvermietung
Tel.: 089/76763828, www.adac.de/wohnmobile
2. Roadsurfer
Tel.: 089/21541673, www.roadsurfer.com
3. McRent
Tel.: 7562/91389150, www.mcrent.de
4. Rent and Travel
Tel.: 08583/21266, www.rentandtravel.de
5. Deutsche Reisemobilvermietung
Tel.: 08121/9950, www.drm.de
6. Weitere Wohnmobil-Vermietungen
Kauf nach Miete
Wer sich im Urlaub mit seinem Mietmobil angefreundet hat, hat bei vielen Vermietern die Möglichkeit, das Fahrzeug nach Saisonende zu kaufen. Der Mietpreis kann dabei teilweise auf den Kaufpreis angerechnet werden. Neben dem Urlaubsspaß ist die Miete für KaufinteressentInnen also die perfekte Gelegenheit, den neuen "Mitbewohner” genau kennenzulernen und sich schon einmal aneinander zu gewöhnen.
Das Mieten von privat ist neben den Handelsbetrieben und Vermietketten eine weitere Möglichkeit, um an ein Reisemobil auf Zeit zu kommen. Diese Alternative ist nicht nur für MieterInnen interessant, sondern auch für alle, die bereits ein Reisemobil besitzen und sich etwas dazuverdienen wollen. Online-Plattformen stellen für das Sharing den passenden Rahmen bereit.
Sharing am Beispiel Reisemobil bedeutet für die VermieterIn vor allem, dass das Fahrzeug nicht ungenutzt am Straßenrand steht, während man es selbst nicht braucht. Für viele ist das der ausschlaggebende Grund, ihr Fahrzeug zu vermieten. Natürlich ist auch der finanzielle Faktor nicht zu vernachlässigen: Die Mieteinnahmen bringen so manche ReisemobilbesitzerIn gar erst in die Lage, sich dieses Hobby leisten zu können. Andere wiederum können so zumindest ihre laufenden Kosten wie Versicherung, Steuer und Wartung decken.
Die Angebote der Online-Plattformen unterscheiden sich unter anderem durch die Reichweiten. Die drei größten Anbieter hierzulande sind:
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die Preispolitik. Die Provisionen, welche die Plattformen einbehalten, liegen zwischen 8 und 25 Prozent, abhängig unter anderem auch von der gewählten Versicherungsart.
Apropos Versicherung: Die ist essentiel beim Thema Sharing. Die Selbstfahrer-Vermietversicherung ist eine Möglichkeit, das eigene Reisemobil zu versichern, wenn auch Fremde damit fahren sollen. Sie ist allerdings nicht ganz billig: Die jährliche Versicherungssumme kann bis zu 2.500 Euro kosten.
Außerdem müssen als Mietwagen zugelassene Reisemobile jährlich zur Hauptuntersuchung. Daher lohnt sich die Selbstfahrer-Vermietversicherung nur, wenn man mit hohen Mieteinkünften rechnet. Faustregel: Erst ab mindestens 100 Vermiettagen pro Jahr kann die Rechnung aufgehen.
Eine andere Möglichkeit ist die Zusatzversicherung. Diese wird bei einer Privatvermietung direkt über Carsharing-Portale für den Zeitraum der Miete abgeschlossen und ergänzt die normale Versicherung. Zusätzlich bieten Vermietportale für Privatpersonen auch noch Schutzbriefe für den Vermietzeitraum an. Diese umfassen beispielsweise Pannenhilfe, Abschleppservice oder die Beschaffung von Ersatzteilen im Ausland.
Seit der ersten Generation ist der VW-Bus eines der beliebtesten Campingfahrzeuge. Heute steht der Kompaktcamper vor allem für Coolness, Wendigkeit und Komfort. Aufgrund der anhaltenden hohen Nachfrage an VW-Bussen haben sich in den letzten Jahren immer mehr Bulli-Vermietungen, wie Ahoi-Bullis oder auch Roadsurfer etabliert. Eine Übersicht aktueller Anbieter gibt es hier.
Campingmobil außerhalb von Europa mieten
Die Grenzen Europas müssen für ReisemobilurlauberInnen nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten, schließlich gibt es eine Menge Regionen auf anderen Kontinenten, die Fernweh wecken. Umfangreiche Angebote weltweit gibt es beispielsweise bei Reiseveranstalter Tuicamper der mit verschiedenen regionalen Partner kooperiert und an diese vermittelt.
Für die Übergabe des Mietmobils vor und nach dem Urlaub muss man sich genügend Zeit nehmen. Vor dem Urlaub sollte einem das Fahrzeug ausführlich erklärt und der Zustand inklusive eventueller Macken dokumentiert werden. Das Mietmobil sollte bei der Übernahme sauber und mit grundlegendem Zubehör wie Gas, Stromkabel, Auffahrkeilen etc. ausgerüstet sein. Für diesen Service berechnen die meisten Vermieter eine Pauschale von etwa 130 Euro.
Weiteres Zubehör wie Campingmöbel oder Bettzeug kann meistens gegen Aufpreis dazu gemietet werden. Nach dem Urlaub wird wiederum ein Protokoll erstellt, das beide Seiten gegenzeichnen.
Wer zum ersten Mal mit einem Reisemobil unterwegs ist, tut gut daran, bei der Einweisung durch das Fachpersonal gut aufzupassen. Vom Nachfüllen des Frischwassers über das Entleeren der Toilettenkassette bis zur Bedienung der Heizung erhält man hier wertvolle Tipps und Anleitungen für einen stressfreien Urlaub. Sinnvoll ist es auch, sich die Höhen- und Breitenmaße des Mietfahrzeugs zu notieren und griffbereit im Fahrerhaus aufzubewahren.
Putzen Sie den Innenraum des Wohnmobils vor der Rückgabe, und leeren Sie vor allem die Toilettenkassette, da sonst hohe Reinigungsgebühren von bis zu 150 Euro fällig werden. Nützliche Hinweise zu Miet-Formalitäten wie beispielsweise dem Mindestalter sind meistens im Kleingedruckten versteckt, das man deshalb besonders aufmerksam lesen sollte.
Eine Kaution in Höhe von etwa 1.500 Euro ist üblich, meistens entspricht sie der Höhe des Selbstbehalts der Kaskoversicherung. Wird das Reisemobil nach dem Urlaub unversehrt zurückgegeben, erhält man die Kaution zurück. An dieser Stelle sei jeder MieterIn der Abschluss einer Zusatzversicherung ans Herz gelegt, die den Selbstbehalt reduziert. Die gibt es ab etwa sechs Euro pro Tag. Aus Leserbriefen ist uns bekannt, dass schon bei geringen Schrammen und Macken die Kaution komplett einbehalten wurde.
Das Angebot ist mittlerweile riesig, für fast jeden Geschmack gibt es die passende Vermietung. Es lohnt sich bei Freikilometern, Mietrabatten ab einer bestimmten Länge und Servicegebühren genau hinzusehen.
Wer früh bucht, hat meist eine größere Chance auf ein Fahrzeug. Vor allem, wer in der Hauptreisezeit unterwegs sein will, sollte sich ranhalten. Im Zweifel sollten Sie eine Rücktrittsversicherung abschließen oder sich über Stornogebühren informieren.