Winterfeste Campingbusse: Vanlife in Schnee und Eis sind kein Problem mehr

Winterfeste Campingbusse
Vanlife im Schnee – kein Problem

ArtikeldatumVeröffentlicht am 23.09.2025
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Wintercamping
Foto: Vincken

Wenn draußen Minusgrade herrschen, zeigt sich speziell beim Campingbus, was wirklich zählt. Wer auch im Winter unterwegs sein möchte, sollte nicht nur an Campingheizung und Winterreifen denken – echte Winterfestigkeit bedeutet mehr: dicke Isolierung, beheizte Wassertanks, zentrale Warmwasserheizung, eventuell sogar Fußbodenwärme.

Wir zeigen, worauf es bei winterfesten Campingbussen ankommt – und welche Modelle besonders überzeugen.

Was macht einen Campingbus winterfest?

Dicke Isolierung

Ein winterfester Camper ist rundum gedämmt. Besonders wichtig: Fenster, Hecktüren und das Fahrerhaus – hier entweicht bei Standardausführungen oft die meiste Wärme. Im Campingbus können in diesen Bereichen Thermomatten Abhilfe schaffen.

Zentrale Warmwasserheizung

Anders als einfache Luftheizungen verteilt ein Warmwassersystem (z. B. Alde Compact 3020 oder 4000) die Wärme gleichmäßig über Konvektoren oder Heizschlangen – im besten Fall sogar im Fußboden.

Beheizte Wasser- und Abwassertanks

Wasser ist immer ein Knackpunkt: Nur wenn Frisch- und Grauwassertank isoliert und beheizt sind, kann die Bordtechnik auch bei Frost durchgehend genutzt werden.

Winterfeste Campingbusse

Bei unserer Auswahl handelt es sich um selbsternannte winterfeste Campingbusse, die wir aufgrund ihrer Ausstattung in diese Liste aufgenommen haben. Wie man "winterfest" und "wintertauglich" unterscheidet, lesen Sie weiter unten in diesem Artikel nach.

Adria Supertwin 4x4

Adria, Supertwin, 600 SPB, 4x4, Sprinter, Campingbus
Dominic Vierneisel

Der Supertwin auf Sprinter-Basis bietet eine Alde-Warmwasserheizung inklusive Fußbodenwärme und punktet mit Allradantrieb. Er hebt sich durch guten Kälteschutz und durchdachte Wintertechnik hervor.

Kabe Abisko Van 690 LB

Kabe  VAN 690 LBKabe TM Van 690 LB (2025) f
Ingolf Pompe

Kabe legt seit jeher Wert auf skandinavische Wintertauglichkeit. Der Abisko bietet serienmäßig Alde-Zentralheizung, beheizte Tanks und automatische Fußbodenwärme. Beim Abisko Van trifft Premium-Innenausstattung auf kompromisslose Isolation.

Globe-Traveller (Explorer 2Z und andere)

Diese polnische Marke setzt auf Doppelboden, durchgängige Dämmung von oben, unten und den Seiten sowie clevere Heck-Designs. Der Explorer 2Z gilt laut Hersteller als vollständig winterfest und auch weitere Modelle der Marke richten sich an Wintercamperinnen und -camper.

Westfalia James Cook

Neuheit Campervan Westfalia James Cook mit Aufstelldach
Ingolf Pompe

Der James Cook auf Sprinter-Basis ist mit einer Diesel-Warmwasserheizung ausgestattet, die im Wohnraum und Bad heizt. Zum Winterpaket zählen außerdem die beheizte Duschtasse und Fußbodenerwärmung. Die Karosserieverbreiterung fürs Querbett im James Cook ist isoliert und wasserdicht.

Robeta Ares

Heck
Robeta

Wer den Stellantis-Campervan mit Winterpaket bestellt, bekommt nicht nur beheizte Frisch- und Abwassertanks, sondern eine gezielte Kabinenisolierung und eine Truma GD-Heizung.

Pössl Roadstar X

Im Vergleich zu den Premiummodellen bietet der Roadstar X weniger Luxus, aber gute Alltagsbasis – er ist zwar nicht voll winterfest, aber "gut wintertauglich" und damit geeignet für Touren in der Übergangszeit oder bei moderatem Frost.

Winterfest vs. wintertauglich

Die vorgestellten Modelle schwanken zwischen wintertauglich und winterfest. Um als "winterfest" zu gelten, müssen Camper ganz bestimmten Anforderungen entsprechen.

  • Nach der Norm EN 1646‑1 gilt ein Fahrzeug als winterfest, wenn bei –15 °C Außentemperatur der Innenraum in 4 Stunden auf +20 °C erwärmt werden kann und danach die befüllte Wasseranlage funktioniert. Viele Hersteller bezeichnen ihre Fahrzeuge hingegen nur als wintertauglich, was weniger anspruchsvolle Bedingungen bedeutet.
  • Wichtig sind beheizte bzw. isolierte Tanks für Frisch‑ und Abwasser, ein beheizter Boden sowie der Schutz vor Kältebrücken.

Wintercamping – mit diesen Tipps klappt’s auch bei Frost

Damit der Campingbus im Schnee nicht zum Kühlschrank wird, helfen ein paar einfache Maßnahmen:

  • Thermoabdeckungen für Fenster, Hecktür und Fahrerhaus verhindern Wärmeverluste.
  • Leitungen und Tanks bei Frostgefahr entleeren oder gezielt beheizen.
  • Lüften trotz Kälte – gegen Kondenswasser und Schimmelbildung.
  • Batterien warmhalten – bei Bedarf mit Isolierung oder Innenmontage, besser sind Modelle mit integrierter Heizfunktion.
  • Traktionshilfen und Schneeketten einpacken, falls es auf den Platz mal rutschig wird.
  • Geeignete Campingplätze wählen – mit Stromanschluss und Gasflaschenverkauf, Winterdienst etc.