Mit dem Embark bringt Thor Industries gemeinsam mit Entegra Coach das weltweit erste elektrisch angetriebene Wohnmobil der US-Klasse A auf die Straße – inklusive Range Extender. Der Clou dahinter: Das vollelektrische Antriebssystem, unterstützt von einem emissionsarmen Benzingenerator.
Was ist ein Klasse-A-Wohnmobil?
In den USA bezeichnet "Class A" besonders große, integrierte Wohnmobile mit eigenem Fahrgestell – vergleichbar mit europäischen Luxus-Vollintegrierten, aber oft deutlich größer. Der Thor Embark gehört mit rund 10 Metern Länge und voller Ausstattung zur US-amerikanischen Königsklasse.
Wie kann so ein großes Wohnmobil elektrisch fahren?
Der Thor-Konzern, zu dem auch die Erwin-Hymer-Group gehört, hat folgende Antwort: 140 kWh Batterie, 800-Volt-System und DC-Schnellladung machen das Strompaket alltagstauglich. Das Resultat: Der Thor Ebark fährt 105 Meilen rein elektrisch (168 km) und hat bis zu 450 Meilen kombinierte Reichweite (724 km). Vor einem Jahr gab Thor bei der Verkündung der ersten Pläne zum Hybrid-Wohnmobil die Reichweite noch mit 500 Meilen (ca. 805 km) an.
Dennoch: Für einen 10-Tonner ist das Ganze ein technisches Statement – eines, das sagt: E-Mobiliät für Wohnmobile ist möglich. Entwickelt wurde das neue Chassis für das Hybrid-Wohnmobil gemeinsam mit Harbinger Motors, einem Spezialisten für elektrische Nutzfahrzeuge.
Komfort trifft Energieeffizienz
Der Elektromotor liegt tief im Chassis – das soll laut Thor für einen niedrigen Schwerpunkt, ruhigeres Fahrverhalten und weniger Wankbewegungen sorgen. Die neue Aerodynamik mit konischer Front und Heck senkt den Luftwiderstand. Der Aufbau erinnert an europäische Integrierte – ungewöhnlich für US-Modelle dieser Klasse.
Eine Steer-by-Wire-Technologie erlaubt flexible Cockpit-Lösungen. Dazu kommen moderne Assistenzsysteme wie Rückfahrkameras mit Fahrpfadanzeige, Reifendruck-Überwachung und Ultraschallsensoren vorne und hinten.
Energie für den Platz
Sogar im Stand spielt der Embark seine E-Stärken aus: Solarmodule auf dem Dach laden die Batterie nach. Zudem erlaubt das Fahrzeug sogenanntes Power Offloading – ideal, um z. B. E-Bikes zu laden oder den Hausanschluss zu speisen. Damit wird das Wohnmobil zum fahrenden Energiespeicher.
Gleichzeitig kann das Fahrzeug über DC-Schnelllader, eine heimische Wallbox oder klassische Campingplatz-Steckdosen geladen werden. Das macht den Thor Embark flexibel für Reisen mit ungewisser Ladeinfrastruktur.
Wann kommt das Strommobil?
Schon 2025 sollen erste Modelle über die Thor-Vermietmarken in den USA getestet werden – der Serienstart ist für 2026 geplant. Das Unternehmen will Feedback von Camperinnen und Campern nutzen, bevor es das Fahrzeug breiter ausrollt.
Thor sieht den Embark als Teil einer umfassenden Fünfjahresstrategie zur Elektrifizierung der eigenen Fahrzeugflotte – mit klarer Ausrichtung auf Alltagstauglichkeit und Energiemanagement. Ob dasselbe System irgendwann in Europa via Erwin-Hymer-Group ausgerollt werden soll, ist bislang nicht bekannt.