"Die Preise steigen" eine oft gehörte und gelesene Aussage in den letzten Monaten. Das betrifft nicht nur Lebensmittel, Strom, Gas und Co., sondern natürlich auch weitere Waren. Wohnmobile sind da keine Ausnahme.
Über Preissteigerungen haben wir schon Ende 2021 berichtet. 2022 kamen noch weitere Gründe für gestiegene Preise dazu, wie der Ukraine-Krieg, die damit verbundenen Lieferengpässe und gestiegene Gas-Preise. Doch: Einige Fahrzeuge kosten 2023 bis zu 10.000 Euro mehr als im Vorjahr.
Wie viel teurer werden Reisemobile 2023?
Natürlich lassen sich die höheren Preise bei Campingfahrzeugen bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen. Steigen die Produktionskosten, müssen Hersteller den Warenpreis anpassen. Doch bei einigen Fahrzeugen muss man beim Wohnmobil-Kauf noch tiefer in die Tasche greifen als bei der Konkurrenz. Vor allem bei einigen sogenannten "Einsteiger-Marken" muss man sich fragen: Sind das noch Einsteiger?
Wir haben die Preise der Saison 2022 mit denen der kommenden Saison 2023 von beliebten Modellen einschlägiger Einsteiger-Marken verglichen. Sortiert sind die Marken vom teuersten Modell bis zum Hersteller mit dem besten Preis-Leistungs-Angebot.
Forster
Andreas Becker
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Ingolf Pompe
Giottiline
Sunlight
borowski-3d
Andreas Becker
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Andreas Becker
Andreas Becker
Andreas Becker
Bei Forster wird die Preissteigerung besonders deutlich. Konnte man bei Markteinführung 2013 bei den Teilintegrierten-Modellen für unter 40.000 Euro noch von günstigen Einsteiger-Wohnmobilen sprechen, kann man die Marke aktuell kaum noch mit diesen Stichworten in Verbindung bringen: Den kleinsten Teilintegrierten Forster T 599 HB gibt es im Modelljahr 2023 ab 61.600 Euro. Dass die sechs vorne ein gewaltiger Sprung nach oben ist, zeigt der Vergleich mit anderen Marken weiter unten. Ganz deutlich wird der krasse Preisanstieg bei einem Vergleich mit dem vergangenen Jahr.
2021 hat promobil den aktuellsten Teilintegrierten von Forster T 745 QB getestet. Damals kostete der Queensbetten-Grundriss noch 56.440 Euro im Grundpreis. Ein Jahr später kostetet ein vergleichbares Modell, der Forster T 745 EB (Der T 745 QB ist nicht mehr im Programm), schon ab 66.000 Euro. Das sind also knapp 10.000 mehr im Vergleich zum vergangenen Jahr. Das einzige, das KäuferInnen obendrauf bekommen, sind 20 PS beim Motor, da der Ducato nur noch ab 140 PS angeboten wird. Ansonsten sind die Forster-Modelle in der Baseline schon ziemlich praxistauglich ausgestattet. Wer es komfortabler mag, muss für weitere Pakete nochmal mehr hinblättern.
Forster T 745 QB/ T 745 EB
Preis 2022: 56.440 Euro
Preis 2023: 66.000 Euro
Preissteigerung: 9.560 Euro
Sunlight
Sunlight
Sunlight
Sunlight
Sunlight
Sunlight
Sunlight
Sunlight
Sunlight ist eine Tochtermarke der Erwin-Hymer-Gruppe und im Günstigsegment angesiedelt. Als Kontra zu billigen Importen werden die Sunlight-Mobile aus Service- und Qualitätsgründen in einem eigenen Werk in Deutschland gefertigt. Die Wohnmobile von Sunlight sind einfach aber gut ausgestattet, hier gibt es nicht viele Extras.
Fürs kommende Modelljahr sind auch bei dieser Marke die Preise deutlich angestiegen. Hat der Teilintegrierte Sunlight T 68 für bis zu vier Personen 2022 noch 50.999 Euro gekostet, kostet er 2022 ab 63.199 Euro. Auch die Sunlight sind serienmäßig gut ausgestattet mit: Tempomat, Fahrerhaus-Klimaanlage, Airbags, beheizten Außenspiegeln, drehbaren Fahrersitzen, zwei Isofix-Plätzen und noch einigem mehr. Im Gegnsatz zur Konkurrenz weiter unten ist hier kein Zusatz-Paket zwingend notwenig.
Trotz der guten Serienausstattung bietet auch Sunlight Sondermodelle mit besonders viel Ausstattung an. Die Adventure Edition enthält zusätzliche Ausstattung wie unter anderem Chassisfarbe in Schwarz, Stoßfänger lackiert, Paket All-In-One-Black mit Markise, Fahrradträger, Flachbild TV und Halterung und Teleco Flatsat Classic 65, 90-Liter-Dieseltank, 156-Liter-Kühlschrank usw. 2022 musste man für den Sunlight T 68 Adventure Edition mit 120 PS Ducato-Motor noch 59.199 Euro hinblättern. 2023 kostet er mit der 140 PS Version des Ducatos happige 73.798 Euro. Der Kühlschrank ist darüber hinaus von 167 auf 156 Liter geschrumpft.
Sunlight T 68
Preis 2022: 50.499 Euro
Preis 2023: 63.199 Euro
Preissteigerung: 12.700 Euro
Sun Living
Sun Living
Sun Living
Sun Living
Sun Living
Sun Living
Sun Living
Teilintegrierte, die ebenfalls auf einem Fiat Ducato basieren, findet man bei Sun Living. Den kleinsten Teilintegrierten Sunliving S 65 SL mit einer Länge von 6,71 Metern gibt es ab 56.699 Euro. 2022 kostete er noch 48.499 Euro.
Das etwas größere Modell Sunliving S 70 SL, in dem auch noch ein Hubbett unterkommt, kostet 62.299 Euro. Vergangenes Jahr war das Angebot mit einem Grundpreis von 51.399 Euro noch deutlich attraktiver.
Als Kundenlockmittel bietet Sun Living mit der X-Tra Edition noch ein gut ausgestattetes Wohnmobil auf Basis des Citroën Jumper an. Zur Grundausstattung gehört dann unter anderem: die Berganfahrhilfe "Traction+", ein Rückfahrwarner, ein Panorama-Dachfenster, eine Faltverdunkelung fürs Fahrerhaus, Fliegenschutz an der Aufbautür, eine Kaltschaummatratze in den Betten und noch einiges mehr. Laut Sun Living kann man so bis 6.106 Euro sparen. Den Sun Living S70 SL X-Tra gibt es ab 59.599 Euro.
Sun Living 70 SL
Preis 2023: 51.399 Euro
Preis: 2023: 62.299 Euro
Preissteigerung: 10.900 Euro
Sun Living 70 SL X-Tra
Preis 2022: 50.799 Euro
Preis 2023: 59.599 Euro
Preissteigerung: 8.800 Euro
Ahorn Camp
Ahorn Camp
Ahorn Camp
Ahorn Camp
Ahorn Camp
Ahorn Camp
Ahorn Camp
Ahorn Camp
Ahorn Camp
Ahorn Camp
Ahorn Camp
Ahorn Camp
Wer ein Wohnmobil zum 2022er-Grundpreis von Forster sucht, kann bei Ahorn Camp fündig werden. Dort kostet etwa der 7,48 Meter lange Teilintegrierte Ahorn Camp Canada TQ aktuell ab 56.700 Euro. Allerdings gab es auch hier einen großen Sprung von 47.900 Euro aus dem Modelljahr 2022. Für das Hubbett kommt nochmal ein Aufpreis hinzu.
Der günstigere Preis stammt sicherlich auch vom Basisfahrzeug. Ahorn Camp setzt auf den Renault Master als Basis statt auf den Fiat Ducato. Zum Grundpreis muss allerdings das Renault-Chassis-Paket für 2.890 Euro dazugerechnet werden, damit man zumindest auch einen Beifahrer-Airbag, elektrische Fensterheber, Tempomat und Co. an Bord hat.
Ahorn Camp Canada TQ
Preis 2022: 47.900 Euro
Preis 2023: 56.700 Euro
Preissteigerung: 8.800 Euro
Etrusco
Etrusco T 5900 FB: Der kurze Teilintegrierte hat ein französisches Bett im Heck.
Etrusco ist eine weitere Einsteiger-Marke der Erwin Hymer Gruppe. Einen Teilintegrierten der Marke hat die promobil-Redaktion schon ausführlich im Dauertest auf Stärken und Schwächen geprüft. Das günstigste Modell 2022 war der Etrusco T 5900 FB mit französischem Bett und 5,95 Metern Länge auf Basis des Fiat Ducato. Knapp 9.000 Euro mehr muss man im kommenden Modelljahr dafür auf den Tisch legen.
Etrusco
Etrusco
Etrusco
Etrusco
Etrusco
Etrusco
Etrusco
Etrusco
Etrusco
Etrusco
Etrusco
Da der Hersteller 2023 verstärkt auf den Ford Transit setzt, gibt es nur auf dieser Basis neue Modelle. Vier Grundrisse stellt Etrusco von den Teilintegrierten auf Ford Transit vor. Neben den schlanken Vans gibt es für 2023 die Grundrisse Etrusco T 7.3 QCV und T 7.3 SCF ab 56.999 Euro (mehr dazu hier). Serienmäßig verfügen die Modelle über Seitenwind- und Bergfahrassistent, Start-und-Stop-Funktion, Tempomat, Sicherheitsbremsassistent und mehr.
Etrusco T 5900 FB
Preis 2022: ab 47.199 Euro
Preis 2023: ab 55.999 Euro
Preissteigerung: 8.800 Euro
Giottiline
Ein weiterer günstiger Hersteller von Wohnmobilen ist Giottiline aus Italien. Zwar hat sich da der Preis für einen Teilintegrierten wie den Siena 385 für vier Personen auch um knapp 8.000 Euro im Vergleich zu 2023 erhöht, allerdings liegt der Preis noch in so einem Rahmen, dass man von vergleichsweise günstigen Wohnmobilen sprechen kann.
Für den 6,99 Meter langen Giottiline Siena 385 zahlt man mit Fiat-Ducato-Basis ab 56.300 Euro. Unter 55.000 Euro schafft man es, wenn man die günstigeren Basisfahrzeuge Citroën Jumper oder Peugeot Boxer wählt. Die gibt es ab 54.300 Euro. Den Giottiline Siena 350 auf Jumper-Basis hat promobil Anfang 2022 ausführlich getestet.
Größere Modelle, wie Siena 390, 395 und 397 gibt es übrigens nur noch auf Ford-Basis. Dank dieser Basis bewegen sie sich in einem ähnlichen Rahmen, wie die kleineren Fiat-Modelle. Den 7,40 Meter langen Siena 390 gibt es ab 55.600 Euro.
Allerdings ist dieser Preis mit Vorsicht zu genießen, denn wie bei den meisten Wohnmobilen muss man auch bei Giottiline eigentlich noch ein Paket dazu kaufen, denn sonst ist das Wohnmobil nicht einmal mit wichtigen Sicherheitsfeatures wie zwei Airbags ausgestattet. Im Siena Paket für 4.400 Euro sind beispielsweise enthalten: eine Fahrerhaus-Klimaanlage, ESP, Tempomat, Start & Stop, beheizter Abwassertank, Fliegenschutztür und weitere Ausstattungsmerkmale.
Giottiline Siena 385
Preis 2022: 48.400 Euro
Preis 2023: 56.300 Euro Ducato / 54.300 Euro Citroën, Peugeot
Preissteigerung: 7.900 Euro
Achtung bei vermeintlichen Wohnmobil-Schnäppchen
Sie haben ein günstiges Angebot gefunden? Herzlichen Glückwunsch! Ohne Ihre Freude schmälern zu wollen: Checken Sie trotzdem vor dem Kauf folgende Punkte. Nur, um sicherzugehen.
1. Ausstattung
Wenn Sie ein günstiges Angebot finden, sollten Sie unbedingt genauer hinschauen, was im Wohnmobil enthalten ist und wofür man obendrauf zahlen muss. Selbst wenn man sich im Campingurlaub reduzieren will, sollten wichtige Sicherheitsfeatures wie Airbags, ABS und Co. enthalten sein.
Wenn Sie zu viert oder mit mehr Personen an Bord verreisen, müssen Sie meist einen Aufpreis für das Hubbett zahlen. Tipp: Rechnen Sie deswegen ruhig das Wohnmobil mit Ihrer Traumausstattung gegen ein Editions-Modell durch. Selbst wenn im Sondermodell Zubehör-Teile enthalten sind, die Sie nicht unbedingt brauchen, kann es sich lohnen.
2. Gewicht
Nachdem die ganze Zusatzausstattung ins Fahrzeug konfiguriert wurde, ändert sich natürlich auch das Gewicht des Wohnmobils. Achten Sie darauf, dass die Zuladung im fahrbereiten Zustand immer noch ausreicht für alle Passagiere und all ihr Gepäck.
Sie wollen die Zuladung prüfen wie ein Profi? In diesem Artikel erklären wir, wie in wir den promobil-Tests die Zuladung ermitteln.
3. Basisfahrzeug
Oft kann man bei Wohnmobilen, die einen Citroën Jumper oder Peugeot Boxer als Basisfahrzeug nutzen, Geld sparen. Fahren Sie die Modelle unbedingt Probe, soweit möglich.
Fragen Sie sich, ob Sie mit dem Basisfahrzeug zufrieden sind und ob Sie mit mehr oder weniger Assistenzsystemen zurechtkommen. Für ein Wohnmobil mit allen modernen Assistenzsystemen wird ein höherer Preis fällig als für ein eher konventionell ausgestattetes Fahrzeug.
Alles wird teurer
Insgesamt verschieben sich die preislichen Dimensionen nach oben. So hat promobil in der aktuellen Leserwahl-Umfrage zu den beliebtesten Reisemobilen die Preise bei der Kategorie der Teilintegrierten hochgesetzt. Der Break-Even zwischen preiswerten und teuren T-Modelle liegt hier aktuell bei 70.000 Euro. Hier können Sie an der Zufriedenheits-Studie teilnehmen.
Auf die Campingfahrzeug-Kategorie kommt's an
Wir haben uns hier entschieden Teilintegrierte-Wohnmobile zu vergleichen, da diese eine große Zielgruppe ansprechen. Ob Familien, Paare oder Freunde, die zusammen verreisen möchten, in einem TI mit mehreren Betten, finden viele Personen Platz. Außerdem können sie mit der richtigen Ausstattung das ganze Jahr über genutzt werden. Hier zeigt promobil einen Überblick über alle Teilintegrierten-Modelle 2023.
Ein günstigeres Wohnmobil findet man oft unter den Kastenwagen, doch selbst in dieser Kategorie liegen die Preise derzeit häufig über 50.000 Euro. Bei ausgebauten Transportern findet man oft Betten für zwei Personen. Manche bieten auch vier Betten an, vorwiegend möglich gemacht durch ein Aufstelldach. Nachteil: In einem Campingbus muss man sich räumlich etwas einschränken.
Fazit
Günstig-Marke ist also nicht gleich Günstig-Marke. Hinter einem, auf den ersten Blick, günstigen Preis, können sich noch viele Zusatzkosten verbergen. Wenn ein Wohnmobil überhaupt nicht ohne ein Paket auskommt, weil wichtige Sicherheitsfeatures fehlen, muss man es zwangsweise zum Grundpreis dazu rechnen.
Ahorn Camp und Giottiline liegen preislich nah beieinander und kosten mit den "Grund-Paketen" knapp 60.000 Euro. Bei Sun Living scheint die X-Tra Edition ein gutes Gesamtpaket abzugeben.
Gut zu wissen: Hersteller wie beispielsweise Sunlight bieten gut ausgestattete Wohnmobile in Serie an und man muss nicht mit hohen Zusatzkosten rechnen.
Wo kann man also noch ein Schnäppchen bei den teilintegrierten Modellen machen? Vermeintliche Einsteiger-Marken wie Forster, die aktuell T-Modelle für über 65.000 Euro anbieten, gehören anscheinend nicht mehr dazu.
Günstiger wird es für alle, die mit etwas weniger Platz auskommt und auf einen ausgebauten Kastenwagen setzt. Hier kann man noch Fahrzeuge unter 60.000 Euro Grundpreis finden. Alle Campingbus-Neuheiten 2023 finden Sie hier.