Bei Flowcamper war die Nachfrage nach einem Modell, das nicht zwangsläufig mit Aufstelldach daherkommt, recht groß. Immerhin schlägt ein solcher Aufbau mit 6.200 Euro zusätzlich, ganz schön zu Buche. Wer will, kann den neuen Casper demnach ohne Dachbett haben. Wer dennoch ein Plus an Raum haben will, kann sich ein passendes Dachzelt bestellen (3900 Euro). Wie die kleine Schwester Flowcamper Frieda gibt es den neuen Bus entweder auf Basis des VW T6.1 oder in der Mercedes-Vito-Version.
Casper Campervan-Ausbau: Perfekt für 2
Uns gefällt sein stimmungsstiftendes Erscheinungsbild samt Lichterketten und blumiger Muster sowie zum anderen vor allem das clevere Wohnkonzept. Damit soll der Casper sich überwiegend an Paare richten.

Statt mit Schlafbank im Wohnraum – wie bei den anderen Flowcamper-Modellen – hat der Casper zwei Einzelsitze, die über Schnierle-Schienen individuell verschieben und werkzeuglos ausbauen lassen. Surfbretter und anderes Freizeitequipment finden bei ausgebauten Sitzen locker Platz auf der großen Ladefläche.
Das Bett hängt als zusammengeklapptes Matratzenmodul hinter den Sitzen, das aus einem Roll-Lattenrost besteht. Bei Bedarf wird es zur Liegefläche ausgerollt. Das Besondere hier: Karabinerhaken, die in Airlineschienen eingehakt werden, und zwei Auflagerschienen am Bettende halten das Konstrukt. Das Bett muss nicht unbedingt auf den zwei Einzelsitzen hinten aufliegen – diese können zwei Reisende für die Fahrt in den Urlaub beispielsweise komplett daheim lassen, um so Gewicht zu sparen und mehr Stauraum zu schaffen. Komfortabel ist am Bett, dass sich dank der Aufhängung Teile der Liegefläche zur Lehne hochklappen lassen.

Die Küche im Casper ist fest verbaut
Das L-förmige Küchenmöbel gegenüber der Schiebetür beherbergt Stauraum, eine Spüle, eine 30-Liter-Kühlbox, eine Schublade und einen Zweiflammkocher, der mit Gas-Kartuschen befeuert wird.
Für ausreichend Wasserdruck sorgt eine Druckpumpe. Wer will, erhält gegen Aufpreis einen weiteren Wasseranschluss im Kofferraum – zum Duschen im Freien oder Abspülen dreckiger Hundepfoten. Die Wassertanks bemessen sich mit 20 und 17 Liter (Frischwasser/Abwasser).
Nachhaltige Materialien
Wie immer bei ihren Modellen verfolgt Flowcamper auch beim Casper ein nachhaltiges Wohnkonzept. Sein Möbelbau beruht daher auf handgefertigtem und gewachstem Fichtenholz, ohne schädliche Zusatzstoffe. Am Boden findet man wohngesundes Linoleum. Auch bei den Polsterstoffen setzen die Busausbauer auf nachhaltig produzierte Textilprodukte, gekennzeichnet mit Ökotex-Label. Die stets in Flowcampern verbaute Trockentrenntoilette, die sich hier unterm Sitz versteckt, ist ebenfalls umweltbewusst.

Teil der Flowcamper-DNA ist zudem ihr Flowcolours-Farbkonzept, das die Fahrzeugen so unverwechselbar macht. Klar, dass man demnach auch im Casper viel Farbspielraum, beispielsweise bei der Küchenzeile oder den Polstern hat.
Auf Kundenwunsch gibt es nun auch ein Abenteuer-Paket. Darin enthalten: eine Säge und eine Axt. Das passt zum naturnahen Flowcamper.
Fazit
Mit dem Casper gelingt Flowcamper ein Busausbau, der mit cleveren Ideen und seinen farbenfrohen Inneren und Äußeren sicher einige Fans für sich gewinnen wird. Doch der Casper ist kein Schnäppchen. Neben dem hohen Anschaffungspreis für die VW- oder Mercedes-Basis sind auch die möglichen Ausstattungsextras recht teuer. Wer eine Solaranlage mit Wechselrichter oder andere Sonderoptionen wie eine farbige Küchenzeile wählt, muss einiges mehr zahlen als die knapp 53.000 Euro Grundpreis.