Truma gibt Reisemobilisten die volle Kontrolle über das Klima im Fahrzeug in die Hand. Nicht nur symbolisch: Der Heizungsbauer hat mit der iNet-Box ein System entwickelt, das im ersten Schritt die Steuerung von Combi-Heizung und Klimaanlage per App auf dem Handy möglich macht. Integriert ist bereits auch die Statusabfrage der Batterien oder der Temperatur. Im Sommer kommt das System auf den Markt. promobil hat es bereits getestet.
Die Funktionen der ersten Ausbaustufe erinnern an die Smart Control, die Wasserheizungsspezialist Alde 2014 vorgestellt hat. Bei Alde ist es mit Steuerung von Heizung und Klimaanalage quasi getan. Für Truma ist das nur der Anfang. Der Funktionsumfang des iNet-Systems kann noch erweitert werden. Alle zukünftigen Truma-Geräte werden in die Steuerung integriert. Welche Produkte oder Services, wie Füllstandanzeigen für Wasser oder Gas, darüber hinaus Teil des Systems werden könnten, lässt Truma offen. Dies möchte man im Dialog mit Kunden und Branchenpartnern erarbeiten.
Mit der 349 Euro teuren iNet-Box lässt sich das Klima bequem steuern. Das Kästchen gibt die Befehle an das Bedienteil weiter und kann über zwei Wege mit dem Smartphone kommunizieren: Im und um das Fahrzeug per Bluetooth; so fallen keine Kosten an. Wenn das Fahrzeugumfeld verlassen wird, stellt die App auf den GSM-Modus um. Dann werden die Befehle per SMS über das Mobilfunknetz verschickt.
Damit die iNet-Box funktioniert, muss allerdings ein neues Bedienteil "CP Plus – iNet ready" nachgerüstet werden, das einzeln 279 Euro und im Set mit der Box 499 Euro kostet. Truma hat die Gelegenheit genutzt, um die Funktionen des CP-Plus und damit auch des iNet-Systems zu erweitern. Integriert ist jetzt auch eine Klimaautomatik. Camper müssen am Bedienteil oder in der App nur ihre Wunschtemperatur einstellen. Die Elektronik entscheidet darauf selbstständig, ob bei Kälte die Combi-Heizung oder bei Wärme die Klimaanlage wie die Aventa oder die Saphir eingeschaltet werden muss. Wer beide Geräte selbst steuern will, kann die Automatik ausschalten.
Die Klimaautomatik reagiert dabei intelligent auf äußere Einflüsse. Wenn der Temperaturfühler zum Beispiel über dem Herd sitzt und durch den Dampf beim Kochen punktuell aufgewärmt wird, springt die Klimaanalge nicht sofort an. Das soll erst passieren, wenn die Temperatur über einen Zeitraum von 15 Minuten konstant drei Grad über dem voreingestellten Wert liegt.
Beim ersten Test der iNet-Box kam noch eine Version der App im Entwicklungsstatus zum Einsatz. Die zeigte zwar noch kleine Mängel, die sich auf die Graphik beschränkten und bis zum Verkaufsstart behoben werden sollen. Dagegen funktionierte die Fernsteuerung schon einwandfrei. Wird die Wunschtemperatur im Modus mit Klimaautomatik geändert, dauert es wenige Sekunden, bis Heizung oder Klimaanlage anlaufen oder zwischen beiden Geräten umgeschaltet wird. Bei deaktivierter Automatik war die Reaktionszeit von Combi-Heizung oder Aventa ebenfalls kurz.
In den Genuss der Klimaautomatik kommen im Übrigen auch Camper, die nur das neueste Bedienteil CP-Plus einbauen. Komplett wird der Komfort erst mit iNet-Box und der Fernsteuerung. Die hat Truma in seine bestehende Service-App integriert. Für die Endkunden wird die Fernsteuerungsfunktion erst freigeschaltet, wenn diese sich ab Verkaufsstart im Sommer ein iNet-System kaufen oder ein Fahrzeug, das damit ausgestattet ist.