Wie viel besser ist die neue Truma Combi Neo wirklich? Statt auf technische Daten allein zu schauen, hat promobil den Vergleichstest gemacht: In einem identisch ausgestatteten Carado T 447 musste die neue Generation gegen die bisherige Combi 6E antreten – unter Normbedingungen in der Klimakammer. Das Ergebnis überrascht selbst das Entwicklerteam.
Klimakammer-Test: Heizleistung im direkten Vergleich
Für den Test wurde im promobil-Dauertestwagen, einem Carado T 447, die bisherige Truma Combi 6E gegen die neue Combi Neo 6E ausgetauscht. Beide Heizgeräte wurden unter identischen Bedingungen in der Klimakammer am Truma-Stammsitz in Putzbrunn getestet. Ziel war es, die Aufheizgeschwindigkeit und die Temperaturverteilung im Fahrzeug zu bewerten.
Die Norm schreibt vor, dass die Temperatur im Fahrzeugmittelpunkt um 35 °C steigen muss – und das innerhalb von vier Stunden.
- Das Vorgängermodell, Truma Combi 6E, erreichte diesen Wert nach 3 Stunden und 45 Minuten. Auch die Gleichmäßigkeit der Erwärmung erfüllte die Norm: An den vier Messpunkten in den Aufbauecken betrug die maximale Abweichung vom Zentrum weniger als sieben Grad.
- Nach dem Umbau auf die Truma Combi Neo zeigte sich ein deutlicher Unterschied. Bereits nach etwas über drei Stunden war die Zieltemperatur von 20 °C erreicht – fast 45 Minuten schneller. Dabei lagen alle fünf Messpunkte im Fahrzeug über den vorherigen Werten. Einzig am vorderen rechten Sensor stieg die Temperatur noch schneller, wodurch die Differenz zur kühlsten Stelle etwas zunahm.

Truma selbst war von diesem deutlichen Vorsprung überrascht. Frühere Tests zeigten nur eine Verbesserung von rund sieben bis zehn Prozent. Die Ursache liegt laut Technikern wahrscheinlich in der fahrzeugspezifischen Luftverteilung im Carado, die von dem stärkeren Gebläse der Neo offenbar besonders profitiert.
Warmwasserbereitung im Praxisvergleich
Wir testen die Warmwasser-Temperatur an der Spüle, da der breite Wasserstrahl dort besser messbar ist, als an den geteilten Strahlen der Dusche. Beim Test 1 stellen wir den Wasserhahn auf maximalen Durchfluss und höchste Temperatur.

- Die Combi 6E lieferte zunächst rund 70 °C heißes Wasser. Die Temperatur sank dann kontinuierlich und unterschritt nach etwa drei Minuten die gewählte Zielmarke für die Duschtemperatur von 35 °C. Nach etwa sechs Minuten kam nur noch kaltes Wasser mit Tanktemperatur.
- Die Combi Neo 6E startete bei etwa 55 °C und fiel zunächst ähnlich schnell ab. Nach rund 1:30 Minuten wurde die 35-°C-Marke unterschritten. Dann setzte der Brenner ein und regulierte nach, sodass sich die Temperatur bei etwa 33 °C stabilisierte und dann so bleib.
Im Test 2, einem praxisnäheren Testansatz ,wurde versucht, die Zieltemperatur von 35 °C möglichst lange konstant zu halten. Da kein Thermostat eingebaut ist, musste entsprechend manuell reguliert werden.
- Bei der Combi 6E sank nach knapp fünf Minuten die Temperatur unter 35 °C, nach rund 6:45 Minuten lag sie auf Tankniveau.
- Die Combi Neo konnte die Zieltemperatur von 35 °C über rund fünf Minuten halten werden, danach sank sie auf etwa 33 °C und blieb dort konstant.
In einem weiteren Test mit halbem Durchfluss (Test 3) konnte die Truma Combi Neo die 35 °C durchgängig halten – ein Nachweis dafür, dass die Durchlauferhitzung der Neo bei reduziertem Wasserdurchfluss, wie er für den Duschkopf typisch ist, tatsächlich für nahezu unbegrenzte Duschzeiten sorgt.
Einbau und technische Anpassungen
Die kompaktere und insbesondere flachere Bauform der Combi Neo erleichtert den Einbau, etwa auch in Doppelböden. Gewisse Anpassungen erfordert die neue Positionierung der Anschlüsse: Der Gasanschluss sitzt nun oben statt seitlich, zwei der vier Warmluftausgänge wurden ebenfalls nach oben verlegt. Zusätzlich ist ein neuer Kabelstrang notwendig, da die Steuerung über ein modernes Touch-Bedienteil erfolgt, das mit der Heizung höhere Datenmengen austauscht.
Mit der stärkeren Gebläseleistung steigt allerdings auch der Stromverbrauch – im Boost-Modus bis zu fünf Ampere, gegenüber zwei bis drei Ampere bei der Combi 6E. Im normalen Regelbetrieb soll der Verbrauch beider Gerätegenerationen aber auf ähnlichem Niveau liegen.











