Endspurt: Schaffen wir den Van-Ausbau unter 16.000 Euro?

Selbstausbau Renault Master: Teil 3
Schaffen wir den Van-Ausbau unter 16.000 Euro?

Veröffentlicht am 29.12.2024

Das Camper-Bett – wie lange haben wir damit rumgemacht. Längs oder quer? Zum Ausziehen? Zum Klappen? Mit Lift-Funktion? Mit Schlafohren an der Karosserie? Möglichkeiten gibt’s wahrlich viele. Und nein: Einfach ist die Entscheidung nicht gefallen. Am Ende hat uns der minimalistische Grundsatz des übrigen Ausbaus inspiriert: Weniger ist mehr.

Bett und Matratze Made in Germany

Heißt übersetzt: ein festes Querbett ohne Schlafohren. Dafür mit extrakomfortabler Matratze. Und vielleicht ein wenig Hightech … Die Firma Cowan konnte da wohl Gedanken lesen: Wie schon zuvor fragten wir hier zuerst nach einer Lösung an, uns gefallen die Matratzen made in Germany. Was wir bis dahin nicht wussten: Cowan bietet neben jeglichen Wunschmatratzen auch eine clevere Lattenrost-Alternative an.

Die heißt Goodside – und beschreibt eine leichte Bettunterfederung aus glasfaserverstärkten Kunststoffleisten. Entwickelt von einem deutschen Zulieferer der Automobilindustrie. Die Leisten werden wie die Latten eines Lattenrosts angeordnet und sollen den Körper noch besser abfedern. Dank gleichbleibender Elastizität des Materials soll auch die Haltbarkeit davon profitieren.

Camper DIY Ausbau f
Dani Heyne

Der eigentliche Clou: Cowan integriert diesen Kunststofflattenrost auf Wunsch in die bestellte Matratze – somit wird diese nur noch auf zwei Längsstreben aufgelegt. Was nicht nur die Flexibilität erhöht, sondern auch einige Kilogramm einspart. Der Bestellung bei Cowan sollte eine möglichst präzise Skizze der Wunschmatratze beiliegen. Natürlich kann auch nur der Goodside-Lattenrost bestellt werden. Nach zehn Tagen kommt das Schmuckstück per Spedition an. Auspacken. Drauflegen. Staunen. Das Teil passt nicht nur perfekt, es lässt sich auch genauso schnell wieder rausnehmen – sollte der Van mal als Transporter gebraucht werden. Die Liegequalität? Für uns überragend!

Was machen wir denn nur mit dem Fußboden?

Die zweite offene Baustelle: der Fußboden. Hübsch soll er werden, warm, das Farbkonzept bereichern – nichts weniger als eine pflegeleichte Augenweide also. Ja, auch wir haben über den Wunschzettel gelacht. Und sind nach ausgiebiger Suche tatsächlich fündig geworden: ein Korklaminat zum Klicken im Schwarz-Weiß-Look. Für 17 Euro pro Quadratmeter. Die Verarbeitung läuft (dank Kappsäge) denkbar einfach, denn das Laminat wird schwimmend verlegt. Um die Kante zur Schiebetür schützt eine Aluminiumleiste von Hornbach. Das Ergebnis? Der Boden fühlt sich komfortabel an und liefert dank Kork nochmal eine extra Dämmschicht. Wie haltbar er wirklich ist, wissen wir erst nach den geplanten Roadtrips.

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Dani Heyne

Im Einkaufswagen vom Baumarkt landete ebenfalls: ein halber Meter Kanalgrundrohr samt einer Muffe, zwei Kappen und Schellen. Daraus entsteht gleich ein Grauwassertank im DIY-Style. Die Kappen verkleben und vernieten wir mit dem 160er-Rohr und befestigen es mit den Schellen fest am Fahrzeugboden. Über ein passendes Loch wird der zuvor verlegte Abwasserschlauch in den DIY-Tank gesteckt. Ein Überlauf sowie ein Ablasshahn komplettieren das preiswerte Konstrukt.

Das selbstgesteckte Budget lag bei 16.000 Euro – wo landen wir wirklich?

Amazoni ist fertig und einsatzbereit – also machen wir an dieser Stelle einen Strich drunter … und staunen über 16.507,97 Euro. Zur Erinnerung: In dem Betrag steckt bereits das Basisfahrzeug.

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Dani Heyne

Warum die Geschichte an dieser Stelle nicht zu Ende ist? Zum einen ist ein Camper-Ausbau nie wirklich zu Ende, zum anderen verspüren wir bereits jetzt den Wunsch nach einer zweiten Stromquelle – die über einen Ladebooster verlässlich und schnell während der Fahrt mit Energie gefüttert wird. Oder alternativ über einen Solarregler. Nochmal: All das ist ein Extra.

Teil 1 und 2 verpasst? Hier gibt es die Serie:

Ein Victron-Händler in der Nähe der Werkstatt berät uns so schnell und freundlich bei einem leckeren Kaffee – nach Hause fahren wir mit einem Laderegler und Booster sowie einer Akku-Anzeige. Macht rund 400 Euro. Bei Kleinanzeigen gibt’s eine passende (neue) 100-Ah-LiFePO4 für 250 Euro. Der befreundete Elektriker übernimmt den Einbau.

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Bei Van-Selbstausbauten ist es fast notwendig, Elektriker als Freunde zu haben. Er schließt uns auch gleich noch die Zusatzscheinwerfer an, die den müden H4-Augen in dunklen Nächten gute Unterstützung liefern sollen. Die LED-Schmuckstücke heißen "Strands Siberia Night Ranger" und kommen mit einem Kabelkit, das den Anschluss einfach gestaltet. Die Halter bauen wir selbst. Und sind über das Ergebnis maximal zufrieden. Heller hat Amazoni nie geleuchtet.

Nach dem ersten verlängerten Wochenende wissen wir, was noch fehlt: eine zweite Sitzgelegenheit (neben dem bequemen Sitzkissen von Cowan), die auch vor dem Van eine gute Figur macht. Ein gebrauchter Ikea Stackholmen für 30 Euro bekommt den Job. Um an Stränden entspannt sitzen zu können, gönnen wir uns noch ein passendes flaches Stühlchen mit Lehne, das an der rechten Hecktür einen DIY-Halter bekommt. Statt Hängeschränken suchen wir nach einer Hängetasche – können aber keine finden. Zum Glück gibt’s Eric im Freundeskreis, der als Designer gern Herausforderungen übernimmt. Er schneidert uns eine feine Tasche, die nicht nur perfekt unter die Decke passt – sondern auch noch ultraleicht ist. Danke Eric!

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Dani Heyne

Neben ein paar Haken, einem Obstnetz und einem kleinen Poster leisten wir uns noch ein tolles Zubehör: ein 3er-Set Magnettaschen von Drive Dressy im passenden Farbton Olive. Diese Taschen sehen nicht nur super aus, sondern halten ganz wunderbar an unser gefilzten Trennwand.

Kosten für den Ausbau im Detail

bisher: 15.848,97 Euro

Summe Ausbau+ Auto: 16.471,91 Euro

Gesamtsumme: 17.984,97 Euro

  • Aluminium-Kantleiste, 2,7 m: 17 Euro
  • 1/2 m KG-Rohr + 1 Muffe, 2 Kappen, 2 Schellen: 22 Euro
  • Matratze auf Maß inkl. Goodside-Lattenrost: 514 Euro
  • Klicklaminat aus Kork, rund 4m2: 70 Euro

Ein paar Extras, die wir uns noch gegönnt haben:

  • Solarregler BlueSolar MPPT 75/10: 46 Euro
  • Ladebooster Orion-Tr 12/12–30 A/360 Watt: 204 Euro
  • Batterie-Monitor BMV-712 Smart: 160 Euro
  • LED-Fernscheinwerfer Set Strands Night Ranger 7" mit Kabelkit: 379 Euro
  • Ikea Stackholmen, gebraucht: 30 Euro
  • 100 Ah EcoWatt LiFePO4 Batterie Lithium Akku: 250 Euro
  • CB II Low Chair/Strandstuhl: 31 Euro
  • 3 Taschen (S, M, L) mit Magnet-Innenpads: 234 Euro
  • Schwerlastauszüge (130 kg) inkl. Alu-Rahmen (120 x 30 cm) für Euroboxen und Bodenmontage (DIY-Set): 179 Euro