Ankommen, anhalten, aussteigen – klingt einfach, ist es aber nicht. Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, muss beim Parken genau hinschauen. Denn ein falsch gewählter Platz kann teuer werden – oder sogar mit Abschleppen enden.
1. Die wichtigsten Parkregeln für Wohnmobile
Verkehrsrechtlich gilt: Ein Wohnmobil unter 3,5 Tonnen darf grundsätzlich wie ein Pkw parken. Doch abseits des Gewichts spielen Länge, Überhänge und die Sichtbeeinträchtigung eine Rolle. Bei überlangen Fahrzeugen ist zu beachten, dass das Wohnmobil nicht über Markierungen hinausragt oder den Verkehrsfluss behindert.
promobil-Tipp: Wer das Wohnmobil auf schmalen Anwohnerstraßen abstellt und dabei den Mindestabstand zum Fahrbahnrand auf der Gegenseite unterschreitet, riskiert ein Bußgeld – auch wenn kein Verbotsschild in Sicht ist.
Die StVO unterscheidet außerdem zwischen Fahrzeugen über und unter 3,5 Tonnen – und hat vor allem strenge Regeln für größere Fahrzeuge über 7,5 Tonnen. Alle leichteren Wohnmobile gelten nicht als LKW und unterliegen deshalb den normalen Parkregeln.
- Parken für Wohnmobile ist grundsätzlich erlaubt, aber nur ohne Verkehrsbehinderung und bei Beachtung lokaler Zusatzschilder.
- Für Wohnmobile – bis 7,5 Tonnen gibt es keine Nachtregelung wie für Lkw, trotzdem sollen Sie das Ortsrecht beachten.
- Am sichersten: Offizielle Wohnmobil-Stellplätze nutzen!
- Wohnmobile über 7,5 Tonnen dürfen in Wohn-, Erholungs- und Klinikgebieten nur werktags von 6 bis 22 Uhr parken.
2. Städte & Wohngebiete: Was ist erlaubt?
In vielen Innenstädten wird es eng – nicht nur räumlich, sondern auch rechtlich. Einige Kommunen beschränken das Parken für Fahrzeuge über 2,8 t in Wohnvierteln, andere verbieten es nachts oder am Wochenende. In manche Städte ist sogar die Einfahrt mit dem Wohnmobil nicht möglich aufgrund der Umweltzonen.
Ein Beispiel: In Köln dürfen große Wohnmobile nicht in bestimmten Umweltzonen abgestellt werden, selbst wenn sie dort wohnen. Die Stadt München hat eigene Wohnmobil-Parkflächen eingerichtet – doch die sind oft überfüllt.
promobil-Tipp: Informieren Sie sich vorher über die Parkregeln, vor allem in großen Städten. Oder: Parken Sie direkt außerhalb, bespielsweise auf P+R-Parkplätzen, die nicht auf Pkw beschränkt sind, und nehmen Sie die Öffentlichen in die Stadt.
3. Parken auf Privatgelände oder Supermärkten
Tagsüber kein Problem – nachts ein Risiko. Supermarktparkplätze, Möbelhäuser oder Firmenflächen gehören oft zum Privatgelände. Hier kann der Eigentümer Regeln aufstellen – und das Parken untersagen. Wer dennoch über Nacht bleibt, riskiert eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch.

Manche Supermärkte bieten Parkplätze, die groß genug sind für lange Wohnmobile - dennoch ist das längere Verweilen hier nicht immer möglich.
promobil-Tipp: Immer auf Beschilderung achten. Viele Supermärkte erlauben das Parken nur während der Öffnungszeiten.
4. Parken vs. Übernachten: Wo verläuft die Grenze?
Die berühmte "eine Nacht zum Wiederherstellen der Fahrtüchtigkeit" ist in Deutschland erlaubt – solange nicht "gecampt" wird. Das bedeutet: Keine Stühle raus, keine Markise aufspannen, kein Grillen. Hier erklären wir nochmals ganz ausführlich, wo Sie im Wohnmobil übernachten dürfen.
promobil-Tipp: Übernachten ≠ Campen. Wer sich ruhig im Fahrzeug aufhält, Fenster zulässt und keine Aufbauten nutzt, handelt in der Regel rechtlich sauber.
5. Apps & Alternativen: So finden Sie legale Parkplätze
Wer stressfrei und rechtssicher stehen möchte, nutzt spezialisierte Stellplatz-Apps wie beispielsweise die Gratis-App Stellplatz-Radar. Hier finden Sie legale Stellplätze, inklusive Nutzerbewertungen und Infos zu Gebühren, Ver- und Entsorgung oder Öffnungszeiten.

Mit der Stellplatz-Radar-App stehen Sie immer auf der sicheren Seite.
promobil-Tipp: Viele Gemeinden bieten Parkplätze, auf denen man auch übernachten kann – kostenlos oder für kleines Geld, oft mit Frischwasseranschluss.
6. Was droht bei Verstößen?
Ein falsch geparktes Wohnmobil kann nicht nur Geld kosten – in engen Straßen droht auch das Abschleppen. Typische Bußgelder:
- Bis 55 € für einfaches Falschparken
- 70–100 € bei Sichtbehinderung oder Parken im Halteverbot
- Abschleppen: zusätzlich mehrere Hundert Euro
Im Ausland gelten oft strengere Regeln – z. B. in Frankreich oder Norwegen. Denn entgegen vieler Gerüchte: Wildcampen im Wohnmobil ist selbst in Skandinavien verboten.
Checkliste: Wo darf ich mit dem Wohnmobil parken?
✅ Öffentliches Parkfeld (keine Höhenbeschränkung, kein Verbotsschild)
✅ Seitenstreifen an Bundes- und Landstraßen
❌ Supermarktparkplatz über Nacht
❌ Wohngebiete mit Gewichtsbeschränkung
❌ Parkverbot für Fahrzeuge über 2,8 t












