Saisonkennzeichen versprechen Wohnmobil-Besitzenden geringere Kosten – doch wer falsch parkt, zahlt schnell drauf. Warum Sie bei Zulassung, Abstellplatz und Versicherung besser genau hinschauen sollten.
Was ist ein Saisonkennzeichen?
Ein Saisonkennzeichen erlaubt die Nutzung eines Fahrzeugs nur während eines festgelegten Zeitraums – zum Beispiel von März bis Oktober. Innerhalb dieser Monate darf das Wohnmobil gefahren und geparkt werden, außerhalb gilt: abgemeldet.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Man spart Versicherung und Kfz-Steuer während der Wintermonate. Allerdings nur, wenn alle Bedingungen stimmen.
Vorteile des Saisonkennzeichens fürs Wohnmobil
Ein typisches Reiseszenario – Frühling bis Herbst – lässt sich gut mit einem Saisonkennzeichen abbilden. Wer sein Wohnmobil ohnehin nicht das ganze Jahr nutzt, spart durch anteilige Versicherungsbeiträge und Kfz-Steuer schnell mehrere Hundert Euro pro Jahr.

Sicherer Hafen: Eine Scheune kann auch als Abstellplatz genutzt werden.
Zudem entfällt das jährliche An- und Abmelden, da der Zulassungszeitraum fix hinterlegt ist. So können sich Camperinnen und Camper sowohl Verwaltung als auch Zeit sparen.
Die rechtliche Falle beim Abstellen
Was viele nicht wissen: Außerhalb des Saisonzeitraums darf das Wohnmobil weder gefahren noch im öffentlichen Raum geparkt werden – auch nicht am Straßenrand.
Laut ADAC ist ein solcher Verstoß kein Kavaliersdelikt, sondern kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Das gilt unabhängig davon, ob das Fahrzeug bewegt wird oder nur "steht".
Versicherung: Nicht alles ist automatisch abgedeckt
In der Ruhephase greift bei vielen Versicherern eine sogenannte Ruheversicherung. Diese deckt typische Risiken wie Diebstahl oder Hagel ab – allerdings mit Einschränkungen.
Besonders bei Teilkasko lohnt der Blick ins Kleingedruckte:
- Ein Hagelschaden zum Beispiel wird nur dann voll erstattet, wenn die Reparatur fachgerecht erfolgt. Wer sich für eine sogenannte "fiktive Abrechnung" entscheidet, erhält oft nur einen Teilbetrag. Bei Campkuranz werden z. B. pro Quadratmeter Dach nur 202 Euro gezahlt – Dellen an den Seitenwänden sind dabei nicht einmal berücksichtigt.
Praxisprobleme: Wohin mit dem Wohnmobil im Winter?
Camper in Städten stehen oft vor einer echten Herausforderung: Garagen sind zu niedrig, Gärten zu klein, Stellplätze rar. Während Pkw im Winter auf der Straße bleiben dürfen, braucht das Wohnmobil mit Saisonkennzeichen unbedingt einen privaten Abstellort – am besten eine Halle oder einen abgesicherten Platz. Wer diesen nicht frühzeitig organisiert, steht im November ohne legalen Parkplatz da.
Für wen lohnt sich das Saisonkennzeichen wirklich?
Die Faustregel: Wer das Wohnmobil weniger als 9 Monate pro Jahr nutzt und einen privaten Stellplatz hat, kann finanziell profitieren. Wer allerdings spontan verreist, ganzjährig nutzt oder keinen privaten Abstellort findet, sollte besser beim Ganzjahreskennzeichen bleiben. Eine schlechte Kombination wäre: wenig Nutzung + kein Abstellplatz – hier wird aus dem Sparmodell schnell ein Stressfaktor.












