Vier promobil-Leser und zwei Möpse machen Probeurlaub im LMC Explorer. Die Mission: Herausfinden, welcher der beiden Integrierten der bessere ist. Ihre Mission nahmen sie dennoch ernst.
Vier promobil-Leser und zwei Möpse machen Probeurlaub im LMC Explorer. Die Mission: Herausfinden, welcher der beiden Integrierten der bessere ist. Ihre Mission nahmen sie dennoch ernst.
Zwei Wochen lang testeten sie die beiden LMC Explorer in Sport- und Comfort-Line-Version im Praxiseinsatz. Bewusst waren dafür zwei Integrierte mit ähnlichem Grundriss, aber in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten ausgewählt worden, um die jeweiligen Vor- und Nachteile herauszufinden. „Seien Sie kritisch“, hatten die promobil-Redaktion und LMC-Geschäftsführer Detlef Klages die Erwartung formuliert.
Idealerweise bildet ein Test die Praxis exakt ab. Allerdings holte die Realität Monika und Edgar Schüler früher ein als gedacht. Ausgerechnet ein besonderes Komfortmerkmal der gehobenen Ausstattunglinie sorgte für Startschwierigkeiten. Mit lautem Blubbern aus dem Ausgleichsgefäß raubte die Warmwasserheizung dem Paar den Schlaf. Nach zwei Tagen Fehlersuche fanden Techniker heraus, dass die Heizsysteme für Fußboden und Wohnraum gegeneinander arbeiten. Der Verzicht auf die Bodenbeheizung brachte Abhilfe. Bei milden Temperaturen ging es auch gut ohne.
Die Vorzüge der Warmwasserheizung lernten im weiteren Verlauf nicht nur die Möpse von Familie Rixkens zu schätzen. Bernd Rixkens nach dem Umstieg vom Sport-Line mit Gebläseheizung in den Comfort-Line: „Das weniger trockene Raumklima ist angenehm. Davor brauchte ich immer Augentropfen.“ Ebenso fiel beim Test die geringe Kondenswasserbildung an den Scheiben im Fahrerhaus auf – Kompliment an die LMC-Entwickler. Doch bei weitem nicht immer fällt das Urteil gleich aus. Rixkens’ fanden zum Beispiel die Faltverdunkelung im Fahrerhaus unpraktisch, Schülers das System sehr praktikabel.
Einen qualitativen Unterschied sehen die beiden Paare in den weißen, planen Fronten des Sport- bzw. den aufwendiger gerundeten des Comfort-Line nicht. Es geht beiden nicht in erster Linie um Optik, sondern Praktikabilität. Der Möbelbau heimst Lob ein, nur die Anbringung der Hängeschrankgriffe sei nicht optimal. „Besonders für kleinere Leute“, urteilt Biggi Rixkens und demonstriert lautstark, wie ihr die Klappe öfter in den letzten zwei Wochen aus der Hand gerutscht und zugeknallt ist; die Scharniere halten die Klappe nur in der obersten Position.
Was die Paare vermissen, sind Garderobenhaken, am besten im Bereich der Tür, wo allerdings der Fernseher seinen zugedachten Platz hat. Großen Anklang findet die Beleuchtung – besonders im Comfort-Line. Nicht nur wegen der stromsparenden LED-Technik und der praktischen Wechselschalter, sondern auch wegen des gemütlichen Ambientes und der „superpraktischen“ Nachtlichter. Die sollte es auch im Sport-Line geben. Als Sitzgruppe hätten beiden Paaren die bequemen, gedrehten Fahrersitze und eine einfache Rückbank genügt. Der Seitenhocker und der Längsschenkel der L-Bank werden als zu klein empfunden, sogar als überflüssig.
In ihrem Urteil über das Queensbett stimmen die Paare überein. Das niedrigere des Sport-Line wäre ihre erste Wahl: bequeme Matratzen, tadellose Unterlüftung. Das passt. Die Hochversion des Comfort-Line finden sie sowohl vom Zugang als auch von der Kopffreiheit her verbesserungsbedürftig. Die Anregung an die LMC-Entwickler: Ein höhenverstellbares Bett wäre die Ideallösung, denn damit ließen sich sowohl der Schlafkomfort als auch die Garage an den jeweilige Bedarf anpassen. Man darf gespannt sein auf die nächste Modellgeneration. Und auch darauf, ob die deutlich hörbare Gebläseheizung im Bettkasten eine geeignetere Stelle im Innenraum findet.
Ausreichend Stauraum und ein toller großer Kühlschrank wird beiden Küchen gutgeschrieben. Ausstattung und Anmutung erhalten im CL mehr Beifall. Der größte Kritikpunkt hier: Die Auftischarmatur tropft nach und hinterlässt Wasserflecken auf der Spülenabdeckung, die für genau diesen Zweck eine Aussparung bräuchte. Als optimale Ergänzung wünscht sich Monika Schüler eine Abtropffläche.
Am Raumbad gefällt die große Dusche, die für Menschen bis 1,80 Meter gut zu benutzen ist. Die Regenbrause im Comfort-Line verbraucht gar „nicht so viel Wasser, wie man vermuten würde“, protokolliert Edgar Schüler. Der Waschraum indes sei so klein, dass sich bei der WC-Benutzung die Tür nicht schließen lässt.
Weit über 1000 Kilometer sind beide Paare in zwei Wochen gefahren. Spürbar kommoder gibt sich die Federung im Comfort-Line mit Alko-Chassis. Der 177 PS starke Turbodiesel in Verbindung mit dem automatisierten Schaltgetriebe überzeugt Familie Rixkens. Edgar Schüler hingegen mag den sportlicheren Charakter der Handschaltung mehr. Übermotorisiert? „Keinesfalls.“
Im Großen und Ganzen genügt der Sport-Line vollauf, doch einige Ausstattungsdetails, wie Ambiente-Beleuchtung und Wasserheizung, sollte es auch für den günstigeren Integrierten geben.
Der LMC Explorer trat zum Test in zwei Ausstattungsvarianten, aber mit ähnlichem Grundriss an. Sowohl der Sport-Line 745 für 64.060 Euro Grundpreis als auch der Comfort-Line 720 G für 80.360 Euro verfügen über ein Queensbett im Heck, Raumbad und Winkelküche mit großem Kühlschrank. Sein hohes Bett kombiniert der 720 G mit einer Garage. Gemeinsam ist ihnen der hochwertige Aufbau ohne Holzverstärkungen. Beide trennen jedoch Ausstattungsunterschiede, zu denen neben dem differierenden Möbelbau auch die Heckwandgestaltung gehört. Zudem baut der Comfort-Line serienmäßig auf einem Alko-Chassis mit hinterer Niveaudämpfung auf, während der Sport-Line mit einem Original-Fiat-Flachrahmen auskommt.