Camping-Citybreak München: Stellplatz-Tipps für unsere bayerische Lieblingsstadt

Campingtrip nach München
Butterbrezn, Biergarten & Badespaß

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ArtikeldatumVeröffentlicht am 27.11.2025
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München, Dachgarten, Kulturzentrum, Gasteig
Foto: Frank Horlbeck

Die ersten Stufen nimmt man noch locker, spätestens aber auf Höhe der acht Glocken geht den meisten die Puste doch aus, denn der Turm der ältesten Pfarrkirche der bayerischen Landeshauptstadt gleich hinter dem Marienplatz ist ganze 91 Meter hoch. Aber die ausgetretenen 306 Stufen lohnen: Umso erfrischender sind der Wind oben und der wunderbare Ausblick über den Marienplatz mit seinem weltberühmten Glockenspiel und dem nicht minder bekannten "FC Bayern-Meisterbalkon" am historischen Rathaus, weiter nach links zu den Türmen der Frauenkirche, dahinter ist das Olympiastadion zu erkennen, nach rechts auf dem engen Balkongang entlang kommt man zum Blick auf den bunten Viktualienmarkt, ein Stück weiter noch nach Süden und man schaut auf die gesamte eindrucksvolle Alpenkette.

Wenn ich Freunde zu Besuch habe, ist dieser grandiose Ausblick vom "Alten Peter", wie die Münchner den Kirchturm der Peterkirche liebevoll nennen, immer der Auftakt für genussreiche Erlebnistouren. Danach geht es direkt um die Ecke zu "Rischart", Münchens Traditionsbäckerei in fünfter Generation, und die wohl besten "Butterbrezn" der Stadt muss mit beim Spaziergang über den genauso traditionsreichen Viktualienmarkt mit seinen frisch aufgetürmten Obst- und Gemüsesorten aus aller Welt. Noch wichtiger für mich: die leckeren Käsetheken zum Probieren und die berühmten eingelegten Riesengurken an den alten grünen Markthäusern. Natürlich ist in der Mitte des Markts ein kleiner Biergarten unter den Bäumen versteckt. Aber das ist noch zu früh ...

Das Zentrum Münchens

In den engen Gassen hinter dem Maibaum auf der östlichen Seite des Marktes verstecken sich originelle Restaurants wie der "Zwickl", das "Bratwurstherzl" oder auch "Zum Alten Markt". Bei schlechterem Wetter hilft gut die große historische Schrannenhalle mit ihren vielen italienischen Köstlichkeiten und Cafés mit einem perfekten Cappuccino. Am Viktualienmarkt könnte man nun noch gut eine frische Weißwurst ganz traditionsgemäß vor dem Zwölf-Uhr-Glockenschlag "zuzeln", wie die Münchner dazu sagen, (meint eher ein Aussaugen), mit einer Brezn und süßem Senf dazu, dann müsste man allerdings ein Weißbier dazu trinken. Man kann schon vergessen, dass man hier eigentlich mitten in einer Großstadt ist.

Es ist daher auch keine gute Idee, mit dem Wohnmobil in die Stadt hineinfahren zu wollen: Münchens Mitte ist absolut verkehrsberuhigt; in so gut wie allen Stadtzeilen gibt es Anwohnerparken, und der sogenannte Mittlere Ring um die City herum steckt im täglichen Dauerstau. Also unbedingt Campingplätze weiter außerhalb suchen, entspannt kann es dann per öffentlichem Nahverkehr mitten in und durch die Stadt gehen.

München, Fahrräder, Radl, Bikesharing
Frank Horlbeck

Und am besten geht es durch München sowieso mit dem "Radl". Das findet auch der Nachwuchs-"Tatort"-Kommissar "Kalli" Hammermann, der nur so in der Stadt unterwegs ist, wie er in einem Interview mit "Mein München" verrät. Für Ferdinand Hofer, wie er eigentlich heißt, ist die bayerische Landeshauptstadt zwar "relativ klein und überschaubar", denn in kaum 20 Minuten kann man überall sein. Aber es hat eben auch diese besonderen Vorteile hier: "Cool, dass die Isar so sauber ist, dass man mitten in München einfach baden gehen kann", findet Ferdinand. Oder am Isarufer perfekt auf Waldwegen statt Beton joggen gehen kann.

Erholung und Badespaß am Flaucher

In der Tat ist man als Besucher auch jederzeit für eine erholsame Pause schnell im Englischen Garten, dem größten Stadtpark Europas. Ein Blick zur einzigen Surferwelle in einer Großstadt oder ein Spaziergang zum Monopteros auf dem kleinen Berg mit herrlicher Aussicht über München muss schon sein. König Ludwig hatte die wunderbare Idee, diesen Rundbau mit seinen zehn Säulen dort hinzubauen, wo man die schönsten Sonnenuntergänge genießen kann. Allerdings hätte er es sich wohl nicht träumen lassen, dass weiter unten am kalten Eisbach (starke Strömung!) im Sommer die "Nackerten" sich gerne sonnen. Dahinter befindet sich unter riesigen Kastanien auch gleich der Biergarten am Chinesischen Turm mit bayerischer Livemusik an den Wochenenden.

Wer mit Kindern unterwegs ist, kann wie die Münchner Familien nach anstrengender City-Tour am "Flaucher" im Süden der Stadt Erholung suchen, dort, wo die Isar mit Kiesbänken im flachen Flussbett zum gefahrlosen Baden einlädt. Man kann da den schattigen und berühmten Tierpark Hellabrunn ansteuern und seine "Radler-Maß" (ein Liter Bier-Limo-Gemisch) im kleinen Biergarten im Flaucher-Wäldchen mit großartigem Spielplatz gleich daneben genießen. Oder darf es der "Hirschgarten" im Westen sein? Ein versteckter Biergarten im Königlichen Hirschgarten-Park unweit des Nymphenburger Schlosses mit neugierigen Hirschen am Zaun und großem Spielplatz ist locker in zehn Minuten von der Innenstadt mit der S-Bahn zu erreichen.

München, Flaucher, Strand, Fluss
Frank Horlbeck

Der Nymphenburger Schlosspark ist übrigens zu jeder Jahreszeit ein perfekter Spaziergang: Im Sommer ein verträumt romantischer Garten mit viel Wald und See, im Herbst lockt auch der Botanische Garten mit den Orchideen in den Gewächshäusern und dem Museum "Mensch und Natur" daneben, und im Winter empfängt im Schloss die Gemälde-Galerie der schönen Münchnerinnen. Wohnmobilfahrer finden hier in der kalten Jahreszeit sogar Parkplätze. Die Wintermonate mit den zahlreichen traditionellen Weihnachtsmärkten und dem Tollwood-Winter-Festival (riesige Zirkuszelte mit Konzerten, international bekannten Artisten und Marktzelten) haben in München auch ihren Reiz. Der Besuch der weltbekannten Pinakotheken und auch das Winterprogramm vom Circus Krone im Heimatquartier an der Marsstraße wären allein die Reise dann wert.

Picknicken auf der Dachterasse

Wer allerdings das erste Mal nach München kommt, wird natürlich die Frauenkirche, die Münchner Residenz mit ihrer Schatzkammer oder je nach "Zielgruppe" mit dem Nachwuchs das öffentliche Training des FC Bayern an der Säbener Straße sehen wollen. Und natürlich warten die Sightseeing-Busse immer auf Touristen, aber die ehrwürdige Tramlinie 21 durchquert genauso die Isar-Metropole und dazu auch die verkehrsberuhigten Zonen. Sie kurvt direkt vom Hauptbahnhof (nicht erschrecken: Riesenbaustelle wegen Neubau) aus zum "Stachus", dem Startpunkt zur größten Einkaufsstraße, fährt hinter dem Marienplatz und natürlich an der Residenz vorbei, weiter über die teure Maximilianstraße mit ihren Nobelboutiquen, dann hoch zum verträumten Wiener Platz mit kleinem Markt in Haidhausen, wo man im Viertel ganz oft in den Cafés und Bars die Münchner Promis trifft. Das geht auch bestens beim Aperol Spritz auf den vielen Dachterrassen der Stadt: zum Beispiel in der Rooftop-Bar des Luxushotels Mandarin Oriental mit Blick auf die Frauenkirche oder im "Greta Oto" (auf dem Hotel Koenigshof) mit tollem Alpenblick.

Wer aber mit Familie unterwegs ist, der sollte sich wieder an Ferdinand Hofer halten. Der liebt den Kulturdachgarten über dem "Fat Cat" (Rosenheimer Platz), die neue coole und einfach mit Europaletten und Liegestühlen ausstaffierte Dachterrasse mit leckeren Food-Ständen. Oder auch einfach ins Uni-Viertel hinter dem Odeonsplatz fahren: Dort gibt es in den unzähligen Cafés und kleinen Restaurants zwischen Augusten-, Theresien- und Amalienstraße immer irgendwo Platz und noch wirklich "normale" Preise. Und, wie ich finde, die besten Kaffeebars der Stadt.

München, Dachgarten, Kulturzentrum, Gasteig
Frank Horlbeck

Und noch ein letzter Tipp für die Reisekasse: Die Bayerische Biergarten-Verordnung von 1812 erlaubt es noch immer, dass man seine Brotzeit (also Brezeln, belegte Brote, Kartoffelsalat, kalte Speisen) selbst mitbringen darf, wenn man dazu Getränke im Biergarten bestellt. Picknick-Korb nicht vergessen. Also: "Fahren Sie erst gar nicht woanders hin, ich sage Ihnen, es geht nichts über München! Alles andere in Deutschland ist Zeitverschwendung." Das notierte der Schriftsteller Ernest Hemingway zwar vor langer Zeit, aber das sehen wir Münchner noch immer ein bisschen so.

Campingplatz-Tipps für München

Camping Langwieder See: Kleiner ruhiger Platz am Badesee im Münchner Westen. Zwei Kilometer zur S-Bahn-Haltestelle Lochhausen und dann in 15 Minuten in der City. Öffnungszeiten: ganzjährig.

81249 München (D)
Campingplatz am Langwieder See
2 Bewertungen
18,70 EUR/Nacht
Strom vorhanden
Wasser vorhanden
Grauwasser-Entsorgung vorhanden
Chemie-WC vorhanden
WC vorhanden
Dusche vorhanden

Camping Obermenzing: Ebenfalls im Münchner Westen. Entspannt unter großen Bäumen nahe dem Nymphenburger Schlosspark. Mit Bus und nahem S-Bahn-Anschluss. Öffnungszeiten: 15. März bis 31. Oktober.

81247 München (D)
Campingplatz Obermenzing
13 Bewertungen
26,00 EUR/Nacht
Strom vorhanden
Wasser vorhanden
Grauwasser-Entsorgung vorhanden
Chemie-WC vorhanden
WC vorhanden
Dusche vorhanden
Hunde erlaubt

Camping Nord-West: Einfacher Platz im nordwestlichen Stadtteil Ludwigsfeld. Busanbindung am Platz. Öffnungszeiten: ganzjährig.

80995 München (D)
Campingplatz Nord-West
21 Bewertungen
31,00 EUR/Nacht
Strom vorhanden
Wasser vorhanden
Grauwasser-Entsorgung vorhanden
Chemie-WC vorhanden
WC vorhanden
Dusche vorhanden
WLAN vorhanden
Hunde erlaubt

Camping München Thalkirchen: Beliebtester Platz mit Toplage im Süden an der Isar. Große Rasenflächen mit Platz für rund 300 Zelte und ca. 300 Wohnwagen oder Wohnmobile im Normalfall. Etwas in die Jahre gekommen, wird der Platz im laufenden Betrieb bis Anfang 2026 endlich saniert. Er büßt deshalb zurzeit rund 40 Prozent seiner Fläche ein. Tierpark und Natur-Freibad in Laufweite. Bus zur U-Bahn. Öffnungszeiten: 15. März bis 31. Oktober.

81379 München (D)
Campingplatz München-Thalkirchen
69 Bewertungen
37,90 EUR/Nacht
Strom vorhanden
Wasser vorhanden
Grauwasser-Entsorgung vorhanden
Chemie-WC vorhanden
WC vorhanden
Dusche vorhanden
Platz für Wohnmobile mit Überlänge
Hunde erlaubt

Besonderer Tipp: Von den kleinen, ländlichen Campingplätzen im Süden bei Bad Tölz oder am Schliersee erreicht man München in ca. 30 Minuten mit der Bayerischen Oberlandbahn.

Wohnmobil-Stellplätze in München

Allianz Arena: Rund 100 Plätze, davon 10 Plätze mit Stromanschluss, allerdings an Fußball-Spieltagen oder bei Veranstaltungen keine Übernachtung möglich.

80939 München (D)
Stellplatz an der Allianz Arena
78 Bewertungen
20,00 EUR/Nacht
Strom vorhanden
Wasser vorhanden
Grauwasser-Entsorgung vorhanden
Chemie-WC vorhanden
WC vorhanden
Platz für Wohnmobile mit Überlänge
Hunde erlaubt

Wohnmobilpark Erding: An Europas größter Spaß-Therme im nahen Erding nördlich von München. 55 befestigte Plätze mit sanitären Einrichtungen und Entsorgung sowie eine weitere große Schotterfläche ohne Service. S-Bahn-Verbindung nach München mit einer Fahrtzeit von knapp einer Stunde.

85435 Erding (D)
Wohnmobilpark Erding
80 Bewertungen
19,00 EUR/Nacht
Strom vorhanden
Wasser vorhanden
Grauwasser-Entsorgung vorhanden
Chemie-WC vorhanden
WC vorhanden
Dusche vorhanden
Platz für Wohnmobile mit Überlänge
Hunde erlaubt

Nur zum Oktoberfest: Im Münchner Stadtteil Riem sind die Messe-Parkplätze speziell für das weltgrößte Volksfest geöffnet. Platz ist für 1.500 Wohnmobile. Mit Sanitäranlagen und Entsorgungsmöglichkeit.

81829 München (D)
Stellplatz Oktoberfest-Camping
2 Bewertungen
40,00 EUR/Nacht
Strom vorhanden
Wasser vorhanden
Grauwasser-Entsorgung vorhanden
Chemie-WC vorhanden
WC vorhanden
Dusche vorhanden
Platz für Wohnmobile mit Überlänge

Das Münchner Oktoberfest

Schon schwieriger kann der Trip an die Isar zum Oktoberfest werden, auch wenn wir im Wohnmobil einen günstigen Übernachtungsvorteil genießen. Die dann gefühlt nördlichste Stadt Italiens wird zur "Wiesn", wie man hier sagt, von über sieben Millionen Besuchern leider regelrecht überrannt. Und die Maß Bier kostet dann fast doppelt so viel wie in den Biergärten sonst, das halbe Bio-Hendl so viel wie ein opulentes Gericht im Käfer-Restaurant, Tische müssen zudem in den großen Bierzelten immer schon sehr, sehr lange im Voraus reserviert werden. Wer aber das Oktoberfest tagsüber von "hinten" betritt (also von Süden kommend, U-Bahn-Station Poccistraße), der erreicht so den Extra-Teil der "Oidn Wiesn" (alte Wiese) mit historischen Fahrgeschäften und kleineren Bierzelten. Einfach entspannter und mit viel nostalgischem Flair. So, und jetzt aber ein Weißbier!

Citybreak-Tipp für München: Mobil vor Ort

In München empfiehlt sich für Trips immer die Tageskarte des Verkehrsverbundes (MVV), sie ist günstiger als Hop-on-Hop-off-Busse und hat viel mehr Möglichkeiten: Die Tramlinie 21 fährt auch an den meisten Sehenswürdigkeiten vorbei, mit U- und S-Bahn kommt man schneller durch die Stadt. Leihräder werden auch in der MVV-App angezeigt. Auf Wunsch berechnet die "Fahrtauskunft" auch kombinierte Verbindungen aus ÖPNV und Fahrten mit dem "Radl", www.mvv-muenchen.de.

Verteilt im Stadtgebiet, gibt es Anbieter für E-Bikes, E-Scooter und Fahrräder. Sogar Leihstellen direkt an den Biergärten. www.muenchen.de/verkehr

Fazit